Im Schatten der Gedanken

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Es ist dunkel. Der Mond leuchtet in mein Zimmer, und das Einzige, was ich höre, ist der Herzschlag in meiner Brust. Jeder Atemzug wird schwerer, und ich habe das Gefühl, langsam keine Luft mehr zu bekommen. Meine Beine, meine Arme, mein ganzer Körper schmerzt und zieht sich zusammen. Die Tränen schleichen sich in meine Augen, aber ich will nicht weinen. Nicht schon wieder. Ich will diesem Gefühl der Verletztheit nicht jedes Mal nachgeben, aber es funktioniert nicht. Mein Brustkorb zieht sich zusammen, und ich versuche im Bett eine bessere Schlafposition zu finden. Minuten vergehen. Aus Minuten werden Stunden, und dennoch liege ich mit schmerzender Brust im Bett und kann das Gefühl langsam nicht mehr aushalten.
Es tut so weh. Ich will doch nur einschlafen können, damit der Tag zu Ende ist und ich von neuem anfangen kann. Egal was ich versuche, es bringt mir nichts, ich kann nicht schlafen. Meine Gedanken foltern mich wieder und immer wieder. Sie werden nicht ruhig. Ich sehe schon die Morgendämmerung am Himmel, und trotzdem liege ich noch wach. Meine Augen verheult, mein Herzschlag am Rasen, und meine Gedanken am Erzählen. Sie erzählen, wie schön es doch früher war, denken darüber nach, was passiert ist und wie alles nur so zu Ende gehen konnte, und versuchen zu verstehen, warum und was falsch gelaufen ist. Aber je länger man sich mit diesen Gedanken beschäftigt, desto verwirrter wird man zum Ende hin. Es macht alles keinen Sinn. Es scheint alles so surreal. Würde mein Körper nicht dementsprechend reagieren und empfinden, dann könnte man glatt behaupten, es wäre nur ein Albtraum, doch das war es nicht. Es ist alles echt.
Du bist weg, und ich bin jetzt hier alleine im Bett. Seit Tagen ohne Schlaf, seit Tagen allein, seit Tagen ohne dich - ohne dich und ohne mich, denn an dem Tag an dem du gegangen bist, ist der Teil in mir, der gelebt hat, auch gegangen.