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Du liegst im Bett und alles ist in Ordnung. Plötzlich wird dir übel und leicht schwindelig. Es dreht sich alles, und du verspürst einen Druck auf deiner Brust, als würden schwere Steine darauf liegen und deinen Brustkorb zerquetschen. Ein Ziehen im Nacken setzt ein, und plötzlich hörst du ein leichtes Rauschen oder Piepen im Ohr.
Du hast das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, und mit jedem Atemzug wird dieses Gefühl stärker.
Je mehr du versuchst, ruhig zu atmen - langsam einzuatmen und wieder auszuatmen, um dich zu beruhigen, desto schlimmer wird das Gefühl, gleich zu ersticken.
Das Piepen im Ohr wird lauter, der Druck auf deiner Brust stärker, dein Kopf fühlt sich schwer an, sodass du ihn kaum noch aufrecht halten kannst. Deine Beine und Arme werden langsam schwächer und schwächer. Du hast das Gefühl, gleich zusammenzubrechen. Nach und nach spürst du ein Kribbeln oder sogar Taubheit in den Armen und Beinen. Sekunde für Sekunde wird es schlimmer, bis du das Gefühl hast, keine Kontrolle mehr über deinen Körper zu haben. Du kannst dich kaum noch bewegen, versuchst, dich auf deine Atmung zu konzentrieren, aber alle Symptome werden immer stärker, je mehr Zeit vergeht.
Zu guter Letzt rast dein Herz. Du brichst in Schweiß aus wegen des Stresses, den dein Körper empfindet, und spürst nur noch deinen Herzschlag gegen deine Brust hämmern, um dich herum wirkt alles unnahbar und du bekommst nichts mehr mit, sodass du in Panik ausbrichst.
Du fängst an zu weinen, weil du das Gefühl nicht mehr aushalten kannst, weil du Angst bekommst, da du das Gefühl hast, gleich einen Herzinfarkt zu erleiden. Dein Körper ist wie gelähmt und du bekommst keine Luft mehr. Der Herzschlag in deiner Brust ist so stark, dass du Schmerzen verspürst. Dir bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass es gleich aufhört.
Manchmal dauert das nur ein paar Minuten, aber manchmal geht es auch länger als eine halbe Stunde. Manchmal hast du es nur einmal und danach ist es vorbei, aber manchmal bekommst du das mehrmals hintereinander, über mehrere Stunden.
Das schlimmste Gefühl ist es, zu wissen, dass man nichts machen kann, weil dir in dem Moment nichts hilft außer beten - beten, dass es endlich aufhört.

Das, was oben beschrieben wurde, nennt sich auch eine Panikattacke. Je nach Intensität können die Symptome bei Menschen variieren, aber im Großen und Ganzen fühlt sich eine Panikattacke so an. Es ist ähnlich wie bei einem Herzinfarkt. Während eine Panikattacke meistens nicht lebensgefährlich ist, endet ein Herzinfarkt ohne medizinische Hilfe oft tödlich. Das Hauptproblem bei Panikattacken ist, dass sie unvorhersehbar und intensiv sind, was sie für Betroffene extrem beängstigend macht.

Panikattacken können durch Stress, Angst oder manchmal ohne ersichtlichen Grund ausgelöst werden. Die Symptome können plötzlich auftreten und beinhalten oft Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot, Brustschmerzen und ein Gefühl der Unwirklichkeit. Betroffene haben häufig das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren oder kurz davor zu sein, zu sterben.
Eine der schwierigsten Aspekte von Panikattacken ist, dass sie sich oft wiederholen. Die Angst vor der nächsten Attacke kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Menschen, die unter Panikattacken leiden, ziehen sich häufig zurück und vermeiden Situationen, in denen sie eine Attacke befürchten.
Trotz der intensiven körperlichen Symptome sind Panikattacken psychisch bedingt und können durch Therapie und manchmal Medikamente behandelt werden. Es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn Panikattacken das Leben dominieren.

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