Gebrochene Gläser und Herzen

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Sobald ich ihn vor dem Club parken sehe reiße ich die Tür auf und laufe so schnell es in meinen hohen Schuhen geht runter. Er ist mit einem anderen Auto gekommen. Mit einem Ferrari, um genau zu sein. Ich erkenne es nicht, doch ich weiß, dass er es ist.

Ich habe mir etwas angezogen, dass ihm gefallen wird. Einen Mini Jeansrock mit einer weißen spitzen Strumpfhose darunter und einem weißen Crop-Hemd, dass mir bis gerade unter die Brust geht. Man kann die Rundung meiner Brüste sehen. Ich trage keinen BH aber dafür himmelblaue Pumps.

Sobald ich neben ihm sitze, schaut er mich an. Von Kopf bis Fuß wandern seine Augen über meinen Körper. Sein Blick wird dunkler und er atmet schwerer.

"Fuck...", raunt er.

"Fuck", wiederhole ich in der Hoffnung, dass es positiv gemeint ist. "Das ist heiß." Er befeuchtet sich die Lippen und lehnt seinen Kopf gegen die Kopfstütze. Dann bemerkt er mein Oberteil und lehnt sich leicht nach vorn.

Mit seinem Zeige-und-Mittelfinger hebt er ganz leicht das Hemd und bevor der Stoff meinen Nippel streift, lässt er es wieder fallen. Mich überkommt eine starke Gänsehaut. Seine Berührung hinterlässt ein Kribbeln.

"Willst du, dass er mich umbringt?", fragt er mit rauer Stimme. Er redet von Pablo. Seine Worte hinterlassen Spuren von Sehnsucht und Lust. Ich schlucke und versuche gelassen zu wirken, während ich mich anschnalle. "Wieso sollte er das?", frage ich und höre ihn schwer ausatmen.

"Weil du es mir immer schwerer machst die Finger von dir zu lassen."

Meine Wangen färben sich bei seinen Worten rosa. Anstatt etwas dazu zu sagen, nehme ich es als Kompliment an. Es fällt mir schwer mein Lächeln zu unterdrücken.

Er fährt los und ich fange an zu sprechen.

"Was geht heute Nacht?"

Wenn ich es normalisiere, fühlt es sich vielleicht auch normal an. Er hebt eine Augenbraue und schaut mich schief an. Der Motor brummt und es beruhigt mich.

"Hat da jemand Lust zu arbeiten?" Er klingt überrascht. Ich nicke. "Ja."

Je schneller ich meine Arbeit erledige, desto schneller werde ich hier rauskommen und Zeit für mich haben. Ich brauche Dinge, die mich ablenken.

"Sehr gut. Wir werden die Sache beschleunigen."

Ich nicke erneut. "Aber zuerst gehen wir etwas essen", ergänzt er und dieses Mal schüttle ich den Kopf. "Ich habe keinen Hunger, geschweige denn Appetit."

Meinen Appetit habe ich schon lange verloren. Vor sechs Monaten ungefähr.

Sein Kiefer mahlt und ich spüre den verbalen Kampf kommen.

"Du musst essen."

Ich seufzte. "Du kannst mich zu vielem zwingen aber nicht dazu zu essen." Ich verschränke die Arme vor der Brust, aber er gibt mir einen finsteren Blick. "Wenn es sein muss, schiebe ich es dir den Hals runter."

Ich verdrehe meine Augen.

"Du weißt, wie sehr ich es hasse, wenn du deine Augen verdrehst."

Die plötzliche Härte und Ernsthaftigkeit in seiner Stimme treffen mich unvorbereitet. Die Tiefe seiner Stimme lässt mich die Beine zusammenpressen.

"Mhm."

Ich hatte es tatsächlich vergessen. Einige Male hat er mich angewidert und wütend angeschaut, wenn ich die Augen verdreht habe. Solche Dinge machen ihn rasend. Ich sollte mir eine Liste mit all den Dingen, die ihn wütend machen erstellen und mich dann in Luft auflösen, weil alles ihn wütend macht.

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