15~Rosen, Dornen und er

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In Gegebenheiten wie diese befinde ich mich in der kleinen Mädchen Form. Soll ich jetzt auf ihn zu gehen, ihn ansprechen? Oder aber soll ich mich umdrehen, etwas kaufen und gehen?

Er ist schon lange nicht mehr fremd für mich. Die Nacht, in der hätte so viel passieren können, hat uns zusammengeschweißt.

Und trotzdem kann ich gerade nicht zielstrebig auf ihn zugehen.

Ob es daran liegt, dass er gerade auf dem Weg dazu ist, rote Rosen zu kaufen? Ich meine, für wen sollen die sein?

Vielleicht für seine Schwester oder seine Mutter. Oder aber für eine Frau, die er in den letzten 13 Tagen kennengelernt hat.

Daran will ich gar nicht denken.

Doch letztendlich siegt dieser Gedanke. Ich kann da nichts für, das ist meine Spezies, die so denkt.

Ich drehe mich also um und gehe in die Abteilung der Lilien.

Was einfach nur absurd ist, ist das mein Herz nach ihm schreit. Sich gegen meinen Verstand durchsetzen will und solange er in der Nähe von mir ist -vor allem jetzt im gleich Laden- nicht einfach so hinnehmen will, dass wir uns gleich wieder aus den Augen verlieren.

Rosa, weiß oder orange?

Das dritte Aufeinandertreffen sei Bestimmung. Die Bestimmung, dass ich sehe, wie er doch eine andere kennengelernt hat?

Ich nehme einfach einen gemischten Strauß.

An der Kasse angekommen, möchte ich gerade meinen Geldschein aus meiner Tasche ziehen, als plötzlich ein Arm hinter mir hervorkommt und dem Kassierer eine Kreditkarte hinhält.

,,Einmal den für die Dame, bitte und den hier für mich.'' er legt seine rote Rosen neben meinen rosa, weiß, orangenen Strauß hin.

Ich hätte ihn aufhalten können, für mich zu bezahlen, doch unerwartetes ist nicht stoppbar.

Warum tut es das?

,,Iliana.''

Langsam drehe ich mich um und lasse meine Augen hochwandern. Seine schwarze Jeans, mit dem schwarzen Oberteil müssen kaum zu ertragen sein, bei der starken Sonne. Er sieht aber wiedermal unglaublich gut aus.

,,Kenzo.''

Auch seine Augen wandern an mir rauf und herab. Kurz stocken sie an meinen freien Beinen, dann an mein tieferes Dekolleté. Dann aber ist sein Aussicht nur auf mein Gesicht gerichtet und er schaut mir tief in die Augen.

Der Kassierer vor uns erhält eine Show, als niemand von uns was anderes tut als schweigend in die Augen des anderen zu blicken.

Bis sich ein weiterer Mann an mir vorbei drängen will und mich dabei an der Schulter rammt.

Sofort reagierend hält Kenzo mich an meinem Rücken fest und schiebt mich näher an ihn ran, sodass dem fremden Mann so etwas nicht nochmal passieren kann.

,,Sie hätten auch einfach Ihren Mund benutzen können.'' weist Kenzo ihn daraufhin und schüttelt wegen der Respektlosigkeit den Kopf.

Der Mann guckt eingeschüchtert kurz herüber, aber antwortet nichts darauf. Um hier nicht noch eine Szene zu bilden, nehme ich den breit gebauten Mann an seinem Arm und ziehe ihn mit mir nach draußen.

Mir ist bewusst, dass meine Freunde mich vom weiten mit ihm sehen können. Das spielt aber wenig Rolle für mich.

Wir kommen voreinander zum stehen und ich neige meinen Kopf zu ihn ,,Danke, aber du hättest nicht für mich zahlen brauchen.''

,,Blumen sind da um von Männern gekauft zu werden. So hat es mir damals jemand beigebracht.'' verriet er mir und hält es noch ein Geheimnis wer genau dieser jemand war. Ein kurzes Aufleuchten ist in seinem Auge zu erkennen.

Aiming at LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt