Die Nachmittagssonne brennt angenehm auf meiner Haut, während ich mit Hope den Weg zum Haus meiner Eltern entlanggehe. Ihre kleine Nase zuckt bei jedem Schritt, und ihre Pfoten tapsen leise über den gepflasterten Weg. Es fühlt sich an, als würde der Sommer das Leben um uns herum aufheizen – die blühenden Blumen, das Summen der Bienen – doch in meinem Inneren herrscht ein Wirbelsturm.
Hope schnüffelt aufgeregt an den frisch gemähten Rasenflächen, und als ich die Auffahrt erreiche, sehe ich meine Mutter schon in der Tür stehen. Sie schirmt ihre Augen gegen die Sonne ab, bevor sie einen überraschten Ausdruck annimmt.
„Iliana! Was für eine Überraschung! Und... wer ist das denn?" Sie zeigt auf Hope, die fröhlich mit ihrem kleinen Schwanz wedelt.
„Das ist Hope", sage ich, während ich die Leine lockere, damit Hope auf sie zulaufen kann. „Ich dachte, ich bringe sie mal mit, damit ihr sie kennenlernt."
„Sie ist ja wundervoll!" Meine Mutter kniet sich sofort hin, um Hope zu streicheln. „Wo hast du sie denn her?"
„Ich..." Ich zögere kurz. „Ich habe sie von jemandem geschenkt bekommen."
„Geschenkt?" fragt mein Vater, der plötzlich hinter meiner Mutter auftaucht. Seine Augen weiten sich, als er Hope sieht, und er kommt näher, um sich zu seiner Frau zu gesellen. „Von wem denn? So ein Geschenk macht man doch nicht einfach so."
„Von einem Mann." Ich lächle leicht und hoffe, dass es überzeugt. „Jemanden, den ich gerade kennenlerne."
Meine Mutter blickt auf und hebt eine Augenbraue. „Oh? Jemanden, den du kennenlernst? Jetzt bin ich aber neugierig."
„Mama, es ist noch nichts Ernstes." Ich winke ab und streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Und dieser Mann schenkt dir gleich einen Hund?" Mein Vater grinst und hebt Hope auf den Arm, die es sich bereitwillig gefallen lässt. „Er scheint dich ziemlich zu mögen."
Ich kann nur schwach lächeln, während Hope meinen Vater mit ihrer kleinen Zunge ableckt. „Ja, das tut er."
Wir setzen uns auf die Terrasse, und Hope springt von einem Schoß zum anderen, begeistert von all der Aufmerksamkeit. Meine Eltern sind sofort vernarrt in sie und wohl doch nicht mehr so die Katzen Liebhaber. Hope ist ganz und gar nicht schüchtern, sie scheint sehr extrovertiert zu sein. Ihre Freude ist ansteckend – zumindest für einen Moment. Doch die Schatten in meinem Inneren lassen sich nicht so leicht vertreiben.
„Iliana?" Meine Mutter sieht mich aufmerksam an. „Du bist heute so still. Geht es dir gut?"
Ich seufze. Die Worte liegen schwer auf meiner Zunge, doch ich muss sie loswerden – zumindest ein Teil davon. „Ich weiß nicht, Mama. Es gibt da etwas, das mich beschäftigt."
„Was denn, Schatz?" fragt sie, ihre Stimme besorgt.
Ich zögere, suche nach den richtigen Worten. „Es geht um den Mann, von dem ich euch erzählt habe. Er... er ist kompliziert."
Meine Mutter legt die Stirn in Falten, und mein Vater sieht ebenfalls von Hope auf. „Kompliziert wie?"
„Er hat Dinge getan. Schlimme Dinge." Ich schlucke, vermeide den direkten Blickkontakt. „Ich kann euch keine Details sagen, aber... seine Vergangenheit ist nicht einfach."
Meine Eltern tauschen einen Blick, und für einen Moment habe ich Angst, dass sie nachfragen werden. Doch meine Mutter legt ihre Hand auf meine und spricht sanft. „Iliana, wenn er wirklich jemand ist, den du magst, dann spielt seine Vergangenheit nicht unbedingt eine Rolle. Was zählt, ist, wer er jetzt ist."
Nur das Problem ist, dass er immer noch so ist. In Zukunft wird er weiterhin diese schlimmen Dinge tun.
„Das stimmt", fügt mein Vater hinzu. „Aber du musst dir sicher sein, dass er dir gut tut. Dass er dich glücklich macht."
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Aiming at Love
RomanceDas Desaster ging los, als sich unsere Augen zum ersten Mal trafen. Es war einfach, sich bedingungslos in dich zu verlieben. Ich hätte wissen müssen, dass genau das nicht hätte passieren sollen. Dass ich meine Lüge hätte weiter decken sollen. Dass i...