Part 8

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POV Colin

Der Tag hatte so gut angefangen. Die Sonne schien, und die Stadt lebte von einer Energie, die uns beide ansteckte. Doch wie es oft passiert, begann das Unheil in kleinen, fast unbedeutenden Momenten. Ein Kommentar hier, ein genervter Blick dort – und plötzlich befanden wir uns mitten in einem ausgewachsenen Streit.

„Warum kannst du nie einfach mal das Licht ausmachen, wenn du aus einem Raum gehst?" fauchte Noah, als er das dritte Mal an diesem Tag ein hell erleuchtetes Zimmer betrat, in dem niemand war.

„Wirklich, Noah? Darum geht es jetzt? Das Licht?" Ich stand in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. „Vielleicht könntest du ja mal aufhören, mich ständig zu kritisieren!"

„Ich kritisiere dich nicht ständig," sagte er und spürte, wie sein Puls schneller wurde. „Aber es sind die kleinen Dinge, die sich summieren!"

„Die kleinen Dinge? Wie du ständig alles perfekt haben willst? Das macht mich verrückt, Noah!"

„Und mich macht es verrückt, dass du nie auf mich hörst!" Noahs Stimme wurde lauter, fast schon ein Schrei.

Die Worte flogen hin und her, und jedes traf sein Ziel mit der Präzision eines Pfeils. Wir redeten nicht mehr miteinander, wir verletzten uns gegenseitig. Der Streit eskalierte, bis ich schließlich aufgebracht aus der Wohnung stürmte und die Tür hinter mir zuknallte.

Ich lief ziellos durch die Straßen, mein Kopf ein einziges Chaos. Was war nur schiefgelaufen? Warum konnten wir nicht einfach reden, ohne uns zu streiten? Schließlich landete ich im Park, setzte mich auf eine Bank und vergrub den Kopf in den Händen.

Stunden vergingen, und ich ließ meine Gedanken immer wieder um den Streit kreisen. Schließlich spürte ich mein Handy vibrieren.

Noah: Es tut mir leid. Können wir reden?

Ich atmete tief durch und schrieb zurück.

Colin: Ich bin draußen im Park. Lass uns dort treffen.

Ich wartete nervös, bis ich Noah in der Ferne sah. Er kam langsam auf mich zu und setzte sich neben mich.

„Hey," sagte er leise.

„Hey," antwortete ich, ohne aufzublicken.

Wir saßen eine Weile schweigend da, die Anspannung zwischen uns fast greifbar. Schließlich ergriff Noah das Wort.

„Es tut mir leid, Colin. Wirklich. Ich hätte nicht so ausrasten sollen."

Ich sah ihn an, seine Augen rot und müde. „Mir tut es auch leid. Ich wollte dich nicht verletzen."

„Ich weiß," sagte er und nahm meine Hand. „Ich glaube, wir müssen lernen, besser miteinander zu reden. Ohne uns gleich anzugreifen."

„Ja," stimmte ich zu und drückte seine Hand. „Wir müssen uns gegenseitig besser verstehen."

Langsam löste sich die Anspannung, und wir begannen, wirklich miteinander zu reden. Über unsere Ängste, unsere Erwartungen und unsere Hoffnungen. Es war ein ehrliches Gespräch, das uns beiden half, einander besser zu verstehen.

„Ich habe Angst, Colin," sagte Noah schließlich und sah auf unsere verschränkten Hände. „Angst, dass das Zusammenleben nicht funktioniert. Dass wir uns verlieren."

„Noah," sagte ich sanft und hob sein Kinn, damit er mir in die Augen sah. „Ich verstehe deine Angst. Aber wir haben uns für diesen Schritt entschieden, weil wir zusammen stark sind. Wir schaffen das."

„Ich habe Angst, dass ich nicht gut genug für dich bin," flüsterte er. „Dass ich dich mit meinen Fehlern vertreibe."

„Das wirst du nicht," sagte ich und zog ihn in eine feste Umarmung. „Wir alle haben Fehler. Aber ich liebe dich genau so, wie du bist. Und zusammen können wir alles schaffen."

„Danke," sagte er leise und lehnte sich gegen mich. „Ich liebe dich, Colin. Und ich will das hier zum Laufen bringen. Mit dir."

„Ich liebe dich auch," antwortete ich und küsste ihn sanft auf die Lippen.

Der Kuss wurde schnell leidenschaftlicher, und wir verloren uns in dem Moment. Unsere Hände erkundeten einander, und wir vergaßen für einen Augenblick alle Sorgen und Ängste. Die Verbindung zwischen uns war stark, und ich wusste, dass wir das gemeinsam schaffen würden.

„Lass uns nach Hause gehen," sagte ich schließlich, als wir uns voneinander lösten.

„Ja," antwortete Noah und stand auf. „Nach Hause."

Wir gingen Hand in Hand zurück zur Wohnung. Als wir drinnen waren, fiel die letzte Anspannung von uns ab. Wir standen eine Weile einfach nur da, dann zog ich Noah in eine Umarmung.

„Wir schaffen das," sagte ich leise. „Zusammen."

„Ja, das tun wir," antwortete er und lächelte. „Auf viele weitere wundervolle Momente in unserer neuen Wohnung."

Wir lagen eng umschlungen auf dem Sofa und genossen die Nähe des anderen. Der erste Tag in unserer neuen Wohnung war chaotisch und anstrengend gewesen, aber er endete auf die bestmögliche Weise – in den Armen des Menschen, den ich liebe.

Liebe Für immer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt