„Shiwon! Wir müssen reden!", diese nervige, penetrante Stimme konnte nur zu einer Person gehören: Cleo.
Wut schoss wie eine Pistolenkugel durch Shiwons Adern. Frustriert nahm sie Abstand von Jake, um sich Cleo zuzuwenden. Ihr Körper fröstelte leicht, als sie die Wärme von seinem Körper nicht mehr empfing. Sie hatte es beinahe geschafft, diesen Abend zu genießen. Warum mussten sie ausgerechnet jetzt, in diesem Moment, platzen?
Shiwon bemerkte, dass Cleo von zwei weiteren Personen begleitet wurde. Wer sollte es sonst sein, außer Jessy und Tommyboy? Das perfekte Trubel-Trio.
„Sagt mal, habt ihr noch alle? Was macht ihr hier?" Sie hatte noch nie erlebt, dass Jake seine Stimme erhob. Anscheinend war sie nicht die Einzige, die sich diesen Moment sehnlichst gewünscht hatte.
„Wir wollen Antworten, Jake. Nicht jeder lässt sich mit Augenklimpern zufriedenstellen, weißt du?" Cleos schneidende Worte und ihre Körperhaltung machten Shiwon einfach nur sprachlos. Was nahm sie sich heraus, Jake einen Vorwurf zu machen? Und was für Antworten wollte sie denn bitte schon wieder haben?
Genervt sah Shiwon dabei zu, wie sich Cleo auf den Stuhl setzte. Thomas und Jessy taten es ihr gleich. Da weder Shiwon noch Jake reagierten, ergriff sie erneut das Wort. „Tut nicht so, als wüsstet ihr nicht, worum es geht. Du, meine Liebe, hast uns allen vorenthalten, dass Michael tot ist." Cleo senkte endlich ihre Stimme, als sie von Michael sprach. Leider zu spät. Einige hatten den Disput bereits mitbekommen.Seufzend schaute sie zu Jessy. Sie war die Einzige, neben Alan, die davon wusste. Jake hätte sie am liebsten in der Luft zerrissen. Das konnte Shiwon an seinem Blick erkennen. Die Rothaarige hob unschuldig die Hände nach oben. „Ich konnte das nicht für mich behalten. Wir sind eine Gruppe, die zusammenhält. Außerdem seid ihr in Gefahr und solltet nicht allein herumlaufen."
Die Schwarzhaarige atmete tief durch. Aus dem Augenwinkel konnte sie Phil sehen, der fragend in ihre Richtung sah. Kopfschüttelnd gab sie ihm zu verstehen, nicht einzugreifen.
„Ihr seid wirklich mehr als nur nervig. Kann ich nicht wenigstens einen Abend genießen?" Ihre Hände ließ sie dabei auf den Tisch fallen. „Darf ich meine Gedanken nicht erst einmal ordnen, bevor wir das nächste Dramagespräch abhalten? Nein?"
Mit zittrigen Händen ergriff sie ihr Glas und trank den Rest ihres Watermelon Mojitos. Hoffend, dass der Alkohol sie ein wenig beruhigen würde.
„Ihr könnt auch nichts, außer einen zu nerven oder in den Wahnsinn zu treiben, oder?", knurrte Shiwon, als sie das Glas wieder absetzte. Finger, die sanft ihre Hand anstupsten, schien ihre Nähe zu suchen. Es war Jake. Vielleicht wollte er ihr so vermitteln, dass er bei ihr war. Allerdings fühlte es sich falsch an, seine Hand zu ergreifen. Cleo würde es nur wieder nutzen, um ihn anzugreifen. Das war das Letzte, was sie wollte. Der enttäuschte Blick von Jake ließ ihr Herz schmerzen.„Nervig? So denkst du von uns?" Cleos Augenbraue war leicht nach oben gezogen. „Du hast uns mit Absicht Informationen vorenthalten. Ist dir bewusst, dass du Hannah damit in Gefahr gebracht hast?", fragte Cleo vorwurfsvoll. Shiwon musste aufpassen, nicht lauthals zu lachen bei dieser Doppelmoral.
„Ist dir bewusst, dass meine ganze Persönlichkeit eure geliebte Hannah in Gefahr gebracht hat?" Shiwon entwich nun doch ein leises, frustriertes Lachen. Sie schüttelte den Kopf, während sie ihre Mundwinkel zu einem bitteren Lächeln formten. „Ich habe eure Hannah doch gefunden. Warum müssen wir jetzt über etwas reden, was nicht eingetroffen ist?"
Cleo verschränkte die Arme vor ihrer Brut. In ihr schien es wie wild zu kochen.
„Shiwon, du musst nicht mit Ihnen reden. Gib mir ein paar Minuten und ich schicke sie weg." Jetzt ergriff Jake das Wort. Der sanfte Blick, den sie auf sich spürte, vertrieb ein wenig die dunklen Gefühle in ihrem Inneren.
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Duskwood: Das dunkle Herz
FanfictionJake täuschte seinen Tod in den Minen vor, um einen gefährlichen Deal mit dem FBI zu vollenden. Bald könnte er endlich wieder mit Shiwon vereint sein. Doch Shiwon glaubt, Jake sei wirklich tot - und sie ahnen nicht, dass seine Vergangenheit sie beid...