Kapitel 14: Nächster Schritt

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Ich weiß auch nicht was mich dazu verleitet, diese Geschichte nach so langer Zeit weiter zu schreiben, aber irgendwie hatte ich das Gefühl sie verdient ein Ende. Auch wenn ich inzwischen meine damalige Schreibweise echt schrecklich finde.
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Ich bin weggerannt. Einfach weggerannt. Wie peinlich ist das denn?!! Wer rennt denn Bitteschön einfach davon wenn er geküsst wird. Zudem noch von einer Person die man mag. Etwas schöneres gibt es doch gar nicht. Und dennoch, dennoch hat es sich falsch angefühlt. Es war nicht einfach zu erklären, aber ich fühle mich noch nicht bereit für mehr. Ich hatte in kurzer Zeit so viele neue Erfahrungen gesammelt. Erfahrungen die ich noch verarbeiten musste. Wahrscheinlich war ich einfach nicht bereit mich auf weiteres unbekanntes Gebiet zu begeben.
Die Schulklingel unterbrach meine Gedanken und ich war gezwungen wieder ins Schulgebäude zu gehen.
Drinnen erwartete mich bereits Sho, welcher ziemlich besorgt aussah.

' Es tut mir leid Yuu. Das hätte ich nicht tun sollen.'

Nein, mir tut's leid. Ich mag dich Sho. Wirklich. Aber ich bin noch nicht so weit.

In der Hoffnung diesem unangenehmen Gespräch aus dem Weg zu gehen lief ich schnell auf meinen Platz. Wohl wissend, dass Shoyo direkt neben mir saß und mein weggehen, somit keinen Sinn hatte. Dennoch setzte ich mich und guckte stur nach vorne. Ich hatte vor dies den ganzen Unterricht durchzuziehen und das tat ich auch. Als der Unterricht endlich vorbei war, packte ich schnell meinen Block ein und verschwand aus der Tür.

'Yuu warte doch bitte!'

Ich ignorierte ihn. Es schmerzte seine Verzweiflung zu hören, doch ich wusste, dass dies für erste das beste war.

'Yuu...'

Ich lief stur weiter. Abstand. Abstand war genau das, was ihr beide jetzt gebrauchen konntet. Zum Glück gab es heute kein Training, sodass du direkt nach Hause laufen konntest.
Es war ungewohnt, das erste Mal seit Wochen alleine zu laufen. Sonst begleitete mich immer Sho und erzählte über alles was ihm so durch den Kopf ging. Er nutzte unsere Wege auch häufig um mir zu versichern, dass meine Augen die Farben von Rosen hätten, was mich immer rot werden ließ. Das waren natürlich nicht die einzigen Sachen die er tat, damit ich mich besser fühlte. In den letzen Wochen waren wir uns näher gekommen. Vor allem da ich ihm meine Gedanken offenbarte und er immer stets bei mir war um mich zu trösten. Er hatte mich aufgebaut und inzwischen war ich um einiges mutiger und stärker geworden. Gespräche mit dem Team und Menschen die ich generell kannten fühlten sich inzwischen fast schon einfach an. Ich denke nicht mehr über alles nach und kommuniziere offener. Trotzdessen hatte ich aber immer noch Probleme. Solch ein Trauma gibt schließlich nicht ebenso mal weg.

So in Gedanken verloren wie ich war lief ich doch tatsächlich fast an meiner eigenen Haustür vorbei. Schnell ging ich rein und schmiss mich auf mein Bett. Nach kurzen zögern, griff ich nach meinem Handy, welches ich mir vor ein paar Tagen angeschafft hatte, und suchte nach Therapien. Ich meinte ernst was ich zu Sho gesagt hatte. Ich will wieder sprechen können, dich dafür musste ich meine Probleme aufarbeiten und mir professionelle Hilfe anschaffen. Nach ein paar Minuten in denen ich still vor mir hinscrollte und alle Informationen genauestens durchleste, fand ich was ich suchte. Eine Therapie relativ in der Nähe, mit guten Bewertungen die mir seriös vorkam und zudem nicht all zu viel kostete. Ich würde dennoch einen Nebenjob anfangen müssen, jedoch konnte ich es mir leisten. Schnell nach den Öffnungszeiten schauend, entschied ich mich morgen mal vorbeizuschauen.

588 Wörter

~Quiet Voices~ HinataXReader (Haikyuu)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt