Kapitel 15: Missverständnis

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Auf meinem Bett liegend, starrte ich an die Decke. Eine Woche ist vergangen seit meinem ersten Besuch bei der Therapie. Ich hatte angefangen nebenbei in einem Café zu arbeiten. Ab und zu bekam ich komische Blicke von den Gästen, da ich nicht mit ihnen sprach, aber die meisten zeigten Verständnis. Sho ging ich weiterhin aus dem Weg. Auch die Schule, sowie die Trainingseinheiten hatte ich bis jetzt sausen lassen, mit der Ausrede mir ginge es nicht so gut. Ich wusste, dass sich die anderen sorgen machten und es tat mir leid sie anzulügen, doch ich fühlte mich nicht bereit Sho vor dir Augen zu treten.  Dafür hatte ich ein gutes Gefühl bei meiner Therapeutin. Sie zeigte Verständnis gegenüber meinen Umständen und versicherte mir mehrmals, dass sie unter Schweigepflicht stand. Obwohl wir erst eine Sitzung hatten, hatte sie mir bereits geholfen selbstbewusster aufzutreten und dafür war ich ihr echt dankbar.
Der Wecker meines Handys begann zu klingeln. Das war mein Zeichen mich fertig zu machen.
Heute war der erste Tag an dem ich wieder zur Schule ging.

Es dauerte nicht lange da stand ich bereits vor der Schule, unschlüssig ob ich wirklich reingehen sollte.

'Yuuki!'

Verwundert drehte ich mich um. Suga? Plötzlich bekam ich ein heftiges Deja vu.

‚Schön das es dir wieder besser geht. Ich kann also annehmen, dass du heute wieder beim Training dabei bist.'

Kurz zögerte ich. Dann nickte ich jedoch. Ich konnte es ja nicht ewig vor mir hinschieben und ich vermisste die anderen.

'Super. Komm ich begleite dich zu deinem Klassenzimmer.'

Kurz liefen wir einfach schweigend nebeneinander, bis Suga dann doch wieder das Wort ergriff.

'Ich weiß nicht, was zwischen dir und Hinata vorgefallen ist, aber er blaßt in letzter Zeit ziemlich viel Trübsal. Ich denke es wäre gut, wenn ihr euch absprechen würdet. Du bist ihm wichtig.'

Anstatt zu antworten, blieb ich ruhig. Ich wusste nicht was ich erwidern sollte. Mir war durchaus bewusst, dass ich in letzter Zeit sehr egoistisch gehandelt hatte und das ich meine Freundschaft mit den anderen eigentlich gar nicht verdient hatte, aber ich war eben neu in all diesen Dingen. Auch wenn das keine Entschuldigung war. Wahrscheinlich sollte ich wirklich mit Sho reden.
Der Entschluss kam keine Sekunde zu früh, denn kaum hatte ich diesen Entschluss gefasst, befand ich mich auch schon vor meinem Raum. Kurz umarmte ich Suga zur Verabschiedung und um mich bei ihm zu bedanken, dann lief ich auch schon rein.

Hinatas POV

Ich saß ,wie die letzte ganze Woche schon, unmotiviert auf meinem Platz. Seit Yuu vor mir weggerannt ist, war ich einfach nicht mehr ich selbst. Ich konnte einfach nicht anders als mich zu fragen was wäre wenn. Was wäre wenn ich mich in dem Moment zurück gehalten hätte? Was wäre wenn ich sie nicht geküsst hätte? War ich so schlecht beim küssen? Was wäre wenn ich sie danach nicht hätte gehen lassen? Hätte ich sie dann überzeugen können mir zu vergeben?
Aber all diese Fragen brachten mir nichts. Denn ich saß nun hier ohne irgendetwas an meiner erbärmlichen Situation ändern zu können. Sie wollte mich nicht sehen. Das hatte sie ziemlich deutlich gemacht.
Ich stutzte. Konnte meinen Augen nicht trauen. Da stand sie. Vorm Raum. Hoffnung kam in mir auf. Doch genauso schnell wie sie kam, verschwand die Hoffnung in mir auch wieder. Warum umarmt sie Suga so lange? War da etwas zwischen den beiden? War er der Grund warum sie nichts von mir wollte?

Yuukis POV

Als ich Sho auf seinem Platz neben mir sah und bemerkte wie er mich anstarrte, lächelte ich ihn vorsichtig an. Doch anstatt seiner Seits eine Reaktion von sich zu geben, schaute er einfach weg. Das tat weh, doch ich konnte ihn verstehen. Immerhin war ich es? die ihm eine Woche lang aus dem Weg gegangen ist.
Vorsichtig setzte ich mich neben ihm, in der  Erwartung er würde mir wenigsten kurz ein wenig Aufmerksamkeit schenken. Stattdessen guckte er die gesamte erste Stunde nur aus dem Fenster.

Der Schultag war vorbei. Das einzigste was noch übrig blieb war das Volleyball Training. Ich konnte mit Worten nicht beschreiben wie frustriert ich eigentlich war. Den ganzen Tag hatte ich versucht Shos Aufmerksamkeit zu bekommen. Nichts. Er ignorierte mich auf ganzer Linie. Seufzend lief ich in die Halle, wo ich bereits von ein paar begrüßt wurde.

Während des Trainings versuchte ich meine Probleme mit Sho zu vergessen. Jedoch schien es mir nicht so zu gelingen, denn in der kurzen Trainingspause kam Suga auf mich zu und fragte was los sei.

Ich schenkte ihm ein trauriges Lächeln und erklärte was mich so frustrierte.

'Oh Mann. Das scheint echt ein heftiges Missverständnis zwischen euch zu liegen. Du solltest nach dem Training zu ihm gehen. Ihr solltet dringend reden.'

Wahrscheinlich hast du recht.

'Natürlich hab ich recht. Ich habe immer recht.'

Sein Versuch mich aufzumuntern funktionierte und als ich die komische Pose sah, die er machte, konnte ich nicht anders als zu lachen.

Hinatas POV

Als ich Yuus lachen hörte, fing mein Herz an schneller zu schlagen. Sie lachte wirklich selten. Dabei war ihr Lachen eins der schönsten die ich je gehört habe. Doch als ich zu ihr sah und mitbekam wie sie mit Sugawara rumalberte, verschwand jeglicher Rest an guter Laune in mir. Es tat weh sie mit jemand anderen zu sehen.

'Baka. Was schmollst du hier so rum?'

Das war Kageyama, welcher auf mich zu kam und meinem Blick folgte.
Plötzlich spürte ich wie seine Hand gegen mein Hinterkopf klatschte. Empört guckte ich zu ihm hoch, während ich mir meinen Hinterkopf festhielt.

'Aua'

'Zwerge haben hier nichts zu melden. Vor allem, wenn sie sich nichtmal ihre Gefühle einstehen können.'

'Du hast doch keine Ahnung. Ich bin mir meiner Gefühle sehr wohl bewusst. Doch wie du siehst, scheint sie kein Interesse an mir zu haben.'

Zack. Da war der nächste Schlag an meinen Hinterkopf.

'Dummkopf'

Nachdem er seine unkreative Beleidigung losgelassen hatte, lief er einfach wieder davon.

983 Wörter

~Quiet Voices~ HinataXReader (Haikyuu)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt