Kapitel 19: Die Entscheidung

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Yuukis POV

Stille umgab mich. Neben mir schlief Sho, was nicht verwunderlich war da wir erst 6 Uhr und Wochenende haben.
Nachdem ich ihm alles erzählt hatte und er einfach bei mir saß und mich still unterstützte, hatten wir uns, anstatt unseres ursprünglichen Dates, zwei Eisbecher genommen und einen Filmeabend gemacht.

Anschließend hatte ich ihn darum gebeten, bei mir zu bleiben, da ich nicht alleine sein wollte.
Es war tatsächlich auch nicht das erste Mal dass wir in einem Bett schliefen. Es half mir meine Albträume zu vermeiden weswegen es seit einiger Zeit zur Gewohnheit wurde, dass wir entweder bei mir oder bei ihm schliefen.

Die gestrigen Ereignisse kommen mir immer noch so surreal vor. Als wäre das alles nie passiert. Doch ich weiß es besser. Von dem plötzlichen Auftauchen meiner Mutter mal abgesehen, war ich bis jetzt nie auch nur annähernd auf die Idee gekommen vor Gericht zu gehen. Mir war immer klar das es sowieso sinnlos wäre und jedes Mal wenn es mir empfohlen wurde, verneinte ich heftig.
Doch jetzt sah die Situation ganz anders aus. Mein Vater war durch seinen Auftritt momentan nicht bei Bestform, wenn es zum Nutzen von Kontakten ging und sollte ich mich dazu entscheiden vor Gericht zu gehen, so war ich nun nicht mehr alleine.
Nicht zu vergessen, dass meine mom ebenfalls einflussreich war und viel Geld besaß.
Denkt man so darüber nach war das die beste Gelegenheit.

Und dennoch zögerte ich. Würde ich mich dazu Bereiterklären, müsste ich nicht nur vertrauen in meine mom setzen, sondern auch meine Geschichte, meine Erlebnisse der Welt offenbaren.
Ich müsste alle Karten auf den Tisch legen.

Nicht nur die Gewalttaten, sondern auch meine Augenfarbe. Und das war für mich das schlimmste.  Dank Sho fand ich meine Augen zwar nicht mehr so abscheulich, dennoch hielt ich sie versteckt. Außer ihm und meine Eltern wusste weiterhin niemand von ihnen.
Es brauchte nicht viel, um zu wissen, dass wenn mein eigener Vater mich wegen diesen Augen als Demon betrachtet, es auch die Außenwelt tun wird. Vielleicht nicht jeder, aber genug dass ich aus dieser Aufmerksamkeit nicht mehr heraus kam.
Etwas worauf ich auf jeden Fall verzichten konnte.

'Hör auf zu grübeln. Es ist zu früh am Morgen. Du ruinierst noch dein perfektes Gesicht.'

Mit diesen Worten fand ich mich in Sho's Armen wieder. Seine Nähe beruhigte mich tatsächlich und ich entschied mich fürs erste nochmal ein wenig weiterzuschlafen.

...

'Hey Yuu, wärst du so freundlich und würdest frische Handtücher holen.'

'Klar, kein Problem.'

Schnell lief ich zum Lagerraum, wo alles mögliche rumliegt, um neue Handtücher zu holen. Es dauerte eine Weile bis ich endlich über das ganze Gestell hinweg an die schränke kam. Schnell nahm ich mir ein paar und lief wieder zurück zu Trainer Ukai.

Dieser stand gerade mit den Jungs im Kreis, um das anstehende Turnier zu besprechen.

'Und denkt dran, unser größter Vorteil ist, dass sie unsere neuen Angriffe mich nicht kennen. Wir haben gegen Fukurōdani jetzt schon oft gespielt, daher werden unsere normalen Angriffe nicht mehr viel bringen. In diesem Spiel müssen wir wachsen und unseren Ehrgeiz aufs Neue unter Beweis stellen.'

'JA TRAINER UKAI'
Der laute Ruf aller wurde, wie bei einem Soldat, von einer Bewegung der Hand an den Kopf begleitet.

'Na los, zischt schon ab. Und nimmt vorher ein Handtuch von Yuuki. Ihr schwitzt wie Nilpferde.'

'Ähm, ich bin mir ziemlich sicher Nilpferde schwitzen nicht.'

'Laber kein scheiß, Nishinoya. Natürlich schwitzen Nilpferde.'

~Quiet Voices~ HinataXReader (Haikyuu)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt