Nervös lief ich auf und ab.
Ich befand mich vor dem Gerichtssaal. In 10 Minuten beginnt das Verfahren und ich fing an alle meine Lebensentscheidungen zu bereuen.In den letzten Wochen ist viel passiert.
Nachdem ich meine Mutter angerufen hatte, um zuzusagen, gingen die Vorbereitungen beinahe sofort los.
Wir hatten Beratungsstunden mit ihren Anwälten wie wir uns verhalten sollten, was wir sagen und was wir nicht sagen durften und wie viel wir der Presse preisgeben durften.In der Zeit bin ich meiner Mom, auch wenn ich es ungern zugebe, ein wenig näher gekommen. Klar, manche Dinge die geschehen sind, sind unverzeihlich, aber wir haben beide gelernt darüber hinweg zu sehen.
Wie hatten uns sogar ein paarmal außerhalb der Termine getroffen und etwas gemeinsam unternommen. Am Anfang hatte ich Sho überall hin mitgeschleppt, weil ich keine Minute mit meiner Mom alleine sein wollte, doch auch das hatte sich mit der Zeit gelockert.
Und ja. Jetzt war ich hier vor dem Gerichtssaal. Mit war durchaus bewusst, dass egal wie das ganze hier ausgehen würde, es mein Leben für immer verändern würde.
'Hey, alles wird gut. Wir stehen das gemeinsam durch.'
Es erstaunte mich jedes Mal aufs Neue was für einen beruhigenden Einfluss Shos Stimme auf mich hatte.
Als sich seine Arme um meine Hüfte legten, erwiderte ich die Umarmung sofort. Wir verweilten eine Weile so, bis sich die Türen zum Gerichtsaal öffneten und uns das Signal gab einzutreten. Schnell drückte ich meine Lippen noch einmal auf Sho's bevor wir eintraten.Es dauerte nicht lange bis auch schon die Richterin gefolgt von einem in Handschellen gelegten Mann eintrat.
Mein Vater wurde von zwei Polizisten begleitet, welche dafür sorgten, dass mein Vater einen gewissen Abstand zu unserer Seite des Gerichtshof hielt.Die Hälfte der Zeit während des Verfahrens fühlte sich an wie ein Traum. Mein Kopf wollte einfach nicht begreifen, dass dies hier wirklich geschah. Auch als ich meine Zeugenaussage ablegen sollte und mein Vater als er mich erkannte wütend aufsprang, fühlte ich mich taub. Während des Redens hörte ich mich unfassbar monoton an. Nur zum Ende hin klang meine Stimme immer verzweifelter. All die Geschehnisse auszusprechen, die ich bis jetzt geheim hielt und die Gefühle welche ich vor mir selbst versteckt hielt. All das laut auszusprechen, machte es irgendwie so real.
Zum Ende hin gab ich noch ein paar Beweisstücke wie zum Beispiel meinen Block ab und offenbarte ein paar meiner davongetragenen Narben, bevor ich mich wieder hinsetzte. Sho nahm sofort meine Hand und hielt sie während des gesamten Verfahrens weiterhin fest. Es spendete mir Zuversicht.Die Anwälte meines Vaters waren wirklich nicht ohne. Trotz das alles auf ihn hinwies, schafften sie es immer wieder ihren Klienten zu schützen. Das ganze endete schließlich, indem die Richterin ihren Beschluss auf morgen verschob und uns entließ.
In dem Moment war ich einfach nur dankbar für die Sicherheitsmaßnahmen, denn ich war mir sicher, wären da nicht die beiden Polizisten, so hätte sich mein Vater sofort auf mich und meine Mom gestürzt.
'Alles ok bei dir? Du hast das super gemacht.'
Sho's besorgte Stimme riss mich aus meiner Trance.
'Nein, ich will einfach nur hier weg.'
Stumm nickte er und wollte mit mir schon das Gebäude verlassen, als meine Mom uns aufhielt.
'Wartet. Wir gehen durch den Hinterausgang. Vorne wartet die Presse. Ich bin sicher der wollt ihr jetzt gerade nicht begegnen.'
Besorgt sah sie mich an. Man schien mir offensichtlich anzusehen, wie erschöpft ich war.
...
Stumm liefen wir alle hintereinander durch den Ausgang und stiegen ins Auto meiner Mom. Sie hatte entschlossen uns mitzunehmen.
Die Fahrt zurück blieb weiterhin still. Wir hatten alle keine Kraft und Energie für smalltalk und als meine Mom uns vor meiner Tür abließ, verschwanden ich und Sho auch sofort ins Schlafzimmer, wo wir beide auch relativ schnell einschliefen.
627 Wörter
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~Quiet Voices~ HinataXReader (Haikyuu)
FanfictionIn dieser FF geht es um die 16 Jahre alte Yuuki Yuuto (einfallsreich ich weiß). So etwas wie Liebe oder Glück kennt sie nicht. Das einzige was sie spürt ist Angst, Verzweiflung, Hass, Trauer und Einsamkeit. Doch das sollte sich schon bald ändern als...