#Kapitel 17#

21 3 3
                                    

Mia:

Scheiße!

,,Scheiße, scheiße, scheiße!",fluchte ich und lief verzweifelt auf und ab.

,,Mia beruhig dich. Was soll den passieren? Er weiß das du Seoul kommst. Na und? Was kann er schon machen?".

,,Du hast keine Ahnung! Er wird den Flughafen überprüfen lassen, er wird nach Buchungen gucken. Er wird-",ich war kurz vor einer Panikattacke und verschluckte mich beim Hustend

Jetzt mach mal halblang! Nichts davon wird passieren!

Du hast doch keine Ahnung! Wir waren alles füreinander!

,,Mia! Du übertreibst. Niemand kann alles für einander sein. Wie alt Ward ihr. Fünfzehn und sieben? Da hat man noch keine Ahnung von der Welt!",schimpfte meine Cousine.

,,Du hast keine Ahnung! Absolut keine! Das wird eine Katastrophe!",hielt ich dagegen.

,,Mia. Bei allen Respekt. Er ist für dich alles. Das ist klar und das respektiere ich gerne. Aber niemals wird das was du mir hier gerade vorgaukeln willst passieren. Du bist eine unter Millionen. Und es tut mir leid dir deinen Traum zu nehmen, aber ich bin mir sicher er hatte auch mal ne Freundin. Er wartet sicher nicht sein ganzes Leben auf eine Rückkehr einer siebenjährigen, die nicht mal wusste was Liebe damals war, geschweige den weiß er, ob du du bist oder ob du überlebt hast".

,,Nein! Er weiß das ich ich bin! Er weiß es! Ich lebe! Ich habe es geschafft! Drei Monate zehn Tage waren nicht umsonst! Ich wusste was Liebe war. Er hatte keine Freundin! Er wird mich finden. Nein, nein, nein!",ich wusste nicht was ich tun sollte. Doch für Laila sah es so aus als ob ich verrückt geworden wäre. Und vielleicht war ich das ja auch zum Teil?

,,OK, Süße. Zuerst beruhigt du dich mal",sie hatte wohl aufgegeben mir meinen Standpunkt auszureden.,,Wir schaffen das! Wenn er wirklich nicht glaubt das du nicht du bist und er keine Freundin hat, nicht schwul ist und dich, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, da du sieben oder so warst, dich auch gerne gerne mag, dann kriegen wir das hin",ihre Zuversicht beruhigte mich und ich wurde ruhiger und ließ mich schlussendlich auf meinen Schreibtischstuhl sinken.

,,Was ich allerdings nicht verstehe ist, wenn du ihn liebst, wieso willst du dann das er dich nicht findet? Wieso? Du willst ihm nah sein, aber ihm gleichzeitig nicht begegnen. Und das verstehe ich nicht".

,,Ich Kann es nicht erklären",murmelte ich müde. Ich wollte ihn sehen. Mehr als alles andere. Ihn umarmen, seine Lieder als erstes Hören. Doch was ich nicht wollte, war wieder ein Klotz zu werden. Sie, ihn zu behindern. Ihnen Sorgen zu bereiten. Ihnen im Weg sein. Das konnte und wollte ich nicht. Und deshalb musste ich mich, ob ich es wollte oder nicht, zurückhalten. Wie ich es immer tat.

Ihr wohl über meins. Das hatte ich mir versprochen als ich abgehauen bin. Sie sollten glücklich werden. Frauen oder Männer finden die sie lieben und nicht hinter ihrem Ruhm oder Erfolg her sind, ein Leben führen im Einklang mit sich und ihren Entscheidungen. Und das ging nur ohne mich. Ohne einen Klotz.

,,Ich kann es nicht erklären. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Er darf mich nicht finden",meinte ich nachdrücklich.

,,Also Gut",gab sie nach und verdrehte die Augen und machte es sich auf meinem Bett bequem.,,Wenn das, wovon du ja offensichtlich überzeugt bist, im Gegensatz zu mir, wirklich eintreffen sollte, gehst du auf die Toilette und kletterst durch ein Fenster. Es gibt doch auf den Flughafen Fenster, oder? Wie dem auch sei. Du kletterst durch ein Fenster. Umgehst was auch immer du denkst er vorbereitet hat und wir treffen dich draußen. Vor dem Flughafen ohne entdeckt zu werden. Ich Decke dich vor den Lehrer. Und nehme deine Sachen. Ist das ein Plan?".

Kurz überlegte ich. Es gab zu viele Lücken wie zum Beispiel, was passiert wenn mich jemand sieht und verpfeift. Oder wenn die Toiletten wirklich zu kleine Fenster hatten. Wenn ich die anderen gar nicht mehr fand. Dennoch es war die beste Lösung für den Moment. Also nickte ich tapfer und trotzdem nicht überzeugt, aber zugegeben minder beruhigt.

####

Die nächsten Tage zogen sich unglaublich und verflogen andererseits an mir vorbei.

Ich freute mich unmenschlich auf den Ausflug, vorallem als Madame Lilie mir sagte, dass sie es schaffen würde uns zum Geplanten Festa von der Gruppe wegzuschmuggeln und sogar schon Karten besorgt hatte.

Trotzdem eine Stimme in meinem Kopf, die die am liebsten weit weg von Südkorea bleiben würde, war garnicht begeistert. Schließlich hatte ich versprochen das sie mich niemals finden würden, was bis jetzt ja auch gut funktioniert hat. Nur war dieser Trip ein weiteres reines Risiko. Aber hey, was war das nicht.

Jeden Tag packte ich meinen Koffer etwas mehr. Machte mir eine Checkliste, guckte ob sich irgendwas von dem Terminplan den wir für die Woche bekommen hatten mit dem von den Jungs Schmitt. Was tatsächlich der Fall war. Zumindest mit dem von Namjoon. Der sich zur gleichen Zeit wie wir in der Starfield Library aufhalten würde.

Ich schloss zittrig die Augen. Ich konnte nur hoffen das die Bodyguards ihren Job machten und niemanden zu ihm, ihn aber gleichzeitig auch zu niemandem lassen würden.

Dennoch wollte ich das eigentlich garnicht. Was ich wirklich wollte war wieder eine Umarmung. Eine dieser Umarmungen wo du weißt:

Ja! Alles wird gut! Alles ist in Ordnung solange ich hier bin. Ich kann alles schaffen!

So eine Umarmung brauche ich. Und so eine könnte ich bekommen. Doch dann wüsste ich nicht ob ich jemals wieder aus ihr wegkommen würde.

,,Willst du heute nicht zum Boxtraning?",meine Mutter streckte ihren Kopf ins Zimmer und ich schüttelte den Kopf. Wobei ein paar überschüssige Energie abgeben wäre sicherlich nicht schlecht, also nickte ich schließlich doch und machte mich fertig, um von Ben hingefahren zu werden.

####

In der Halle angekommen wurde ich sogleich von meinem Trainer begrüßt. Ich zog mir meine Boxhandschuhe über, bandagierte mir davor noch meine Hände und machte mich am Boxsack warm.

Nachdem ich mich dann auch noch gedehnt hatte durfte ich endlich in den Ring.

Mein Gegner war Lion. Er war in meinem Alter aber eineinhalb Köpfe größer.

Wir kannten uns schon lange und kämpften öfter im Ring. Deshalb wusste ich genau wie er kämpfen würde.

Er wartete bis ich angreifen würde und würde versuchen sich von der linken Seite halb unten an meiner Abwehr vorbeizumogeln um mir zuerst einen Schlag gegen die Brust und dann wenn ich geschwächt war, einen stoß in meine Magengrube zu versetzen.

Doch ich war darauf vorbereitet, wich aus, packte seinen Arm, trat ihm wordwörtlich in den Arsch und verpasste ihn mit einem Schlag gegen die Schläfen zu Boden.

Keuchend stand er auf und wichte sich etwas Blut aus dem Mundwinkel.,,Schlechten Tag gehabt?",fragte er amüsiert und begann von neuem mich zu umkreisen.

,,Kann man so sagen",knurrte ich halbherzig und ließ für eine Sekunde meine Deckung fallen.

Diesen Moment nutzte er und schlug zu. Er brachte mich zu Boden und ich blieb hustend einen Moment liegen. Dann stand ich auf und der Tanz begann von vorne.

Irgendwann waren wir beide fertig und hatten etwas übertrieben. Wir machten Schluss und gingen in die Umkleiden.

Als ich fertig geduscht hatte, rief ich Ben an, aber da der wohl auf einer Party war, durfte ich laufen.

Herzlichen Dank auch, Ben! Nicht!!!!!

Genau das schrieb ich ihm auch, doch er ignorierte meine Nachricht oder war schon zu betrunken um sie überhaupt zu öffnen.

Zuhause angekommen, aßen wir zu Abend und ich machte mich bettfertig. Ich war komplett ausgelaugt und konnte nichts mehr machen. Ich wollte eigentlich schlafen, doch in meinem Kopf war zuviel los um abschalten zu können.

Ich weiß nicht wie lange es dauerte aber mit 0:0 Zero O'Clock schaffte ich es schließlich doch.

#################################

~1286 Wörter

A lifetime JK<3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt