Dreisamkeit im Paradies

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Cloud schlief tief und fest, als er von weit her seinen Namen hörte

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Cloud schlief tief und fest, als er von weit her seinen Namen hörte. "Hm?", blinzelte er verschlafen und wusste im ersten Moment nicht, wo er war. Noch verwirrt schaute er zum Feuer, das fast heruntergebrannt war, dann schaute er zu dem Deckenstapel und sah, dass der andere wohl nicht erfroren war. "Was?", sagte er dann und drehte sich etwas ruckartig um, dass seine Wirbel brutal knackten. "Ah, autsch ... und jetzt? Haste Angst? Soll ich dir den Beschützer spielen oder was?", maulte er ihn an. "Bitteschön, da ist das Gewehr, viel Spaß! Penner! Bist wohl ganz gut aufgetaut." Er war immer leicht gereizt, wenn jemand ihn aus dem Schlaf riss und vor allem hatte er einen verspannen Nacken von der unmöglichen Position, in welcher er geschlafen hatte. So bekam Kadaj das alles nun ab, ob er wollte oder nicht, denn er war ja auch indirekt schuld daran. Cloud stand auf und blickte aus dem Fenster und versuche etwas zu erkennen.

Da Cloud ihn so angefahren hatte, schnaufte der Kleinere etwas, verschränkte beide Arme vor der Brust und warf dem Blonden einen verachtenden Blick zu. "Das nächste Mal sag ich gar nichts mehr, mir doch egal, ob sie dich im Kochtopf schmoren oder was auch immer", grummelte er leicht, nahm sich das Gewehr und ging einfach nach draußen. Sollte Blondie doch machen, was er wollte, nur nicht mit ihm. Er hasste solche Töne und dabei hatte er es ausnahmsweise Mal gut gemeint. Langsam schaute er sich am Strand um, doch durch die Dunkelheit sah er nicht wirklich etwas. "Wer ist da?", fragte er laut nach, ging einige Schritte weiter und horchte auf. Wieder dieses seltsame Rascheln, aber immer noch keine Antwort. Musste also ein Tier sein, ein Mensch hätte sicher schon etwas geantwortet. Vielleicht war es aber auch nur wieder Aerith, die sich einen Scherz erlaubte, sollte dem so sein, dann könnte sie was erleben.

Kurz nach dem Aufstehen war er einfach so und demnach tat es ihm sogar leid, Kadaj so angefahren zu haben. Seufzend erhob er sich und verließ ebenfalls die Hütte. Weit war der andere ja noch nicht gekommen, er musste nun nur aufpassen, dass er selber nicht eine Kugel von ihm abbekam. Trauen tat er ihm auf keinen Fall, vielleicht war es ja eine heimtückische Falle gewesen und er war in seinem dösigen Zustand voll rein getappt und hatte ihn auch noch ermuntert die Waffe, zu nehmen. Leise und schon bereit in Deckung zu springen positionierte er sich hinter ihm und meinte flüsternd: "Also, wo soll was sein?"

Erschrocken wirbelte Kadaj rum, als er den Blonden hörte, jedoch fasste er sich schnell wieder. "Sag mal hast du sie noch alle dich so anzuschleichen? Was wenn ich auf dich geschossen hätte?", bellte er den Älteren an, ehe er mit dem Finger auf das Gebüsch deutete, das erneut raschelte. "Das genau vor unserer Nase", fügte er leise hinzu, ging einige Schritte weiter und blieb genau vor diesem stehen. Noch etwas unsicher schob er schließlich die Blätter zur Seite und schaute verdutzte auf das, was in diesem hockte und ihn ansah. "Das glaub ich jetzt nicht ... das ist schon wieder so ein dämlicher Scherz von dieser Blumenfee. Da sitzt eine Frau ... ich fasse es ja nicht", empörte sich Kadaj über den Fund, drehte sich wieder um und stapfte wütend an dem Blonden vorbei und zurück in die Hütte. Was sollte denn nun diese Frau hier, wo kam sie her und was wollte die?

Cloud lachte. "Ich habe getrampelt wie ein Stier, also wie du sonst immer, hast du so ein schlechtes Gehör? Und wenn du auf mich geschossen hättest, dann hätte ich schon einen Grund gehabt dich fertigzumachen!", schimpfte er ihm gleich. Dann blickte er zu dem Gebüsch. "Eine Frau? Frag Sie doch! Unsensibler Kerl!", rief er ihm nach. Mal wieder typisch, kein Benehmen der Junge. Aber genauso verwundert blickte er zu der Frau, verbeugte sich und fragte höflich. "Guten Abend, was führt dich zu uns?"

"Ich bin gar kein unsensibler Kerl, ich kann nur nichts mit Frauen anfangen, die sind mir nicht ganz geheuer", brüllte er quer durch den Wald zu Cloud. Die junge Frau schaute Cloud unsicher an, noch immer war sie leicht erschrocken. Der Andere war nicht sehr nett gewesen und sie zitterte leicht. "Ich weiß nicht, wurde hier ausgesetzt ... mehr weiß ich nicht", stammelte sie leise und blickte verwirrt zu Boden. "Doch da war noch etwas ... ich wurde von Wilden gefangen genommen, sie sind hier auf der Insel ... es sind Kannibale", erklärte sie mit zitternder Stimme, ehe sie sich langsam aus dem Busch traute und sich erneut umblickte.

"So, so, mit Frauen nichts anfangen, wie soll ich das denn jetzt verstehen?", brüllte er dann noch mal hinterher, aber der andere würde ihn wohl nicht mehr hören. Cloud war sich nach der Erzählung der Frau sicher, dass es sich um einen Streich von Aerith handeln musste, aber er spielte einfach mal mit, jede Abwechslung war im Willkommen. "Hier gibt es also auch Kannibalen wie?", fragte er sie und kaum hatte er die Frage gestellt, hörte er auch schon Trommeln und das übliche Eingeborenen Singsang. Die Frau zitterte und sprang ihm regelrecht in die Arme. "Ist ja gut, wir, verstecken dich einfach." Und er brachte sie zur Hütte. Na, reagiere ich richtig, meine Dame?, dachte er sich noch und trat durch die Türe mit der Frau im Schlepptau. Er sah sich um und na ja, entweder musste er sein Bett hergeben oder eben Kadaj. "Setz dich erst mal, sie wissen nichts von unserer Anwesenheit", sagte er beruhigend.

"Ja, es ist ein ganzer Stamm, ich glaube, es waren 15 oder 16 Personen ... genau weiß ich es aber nicht. Ich bin nur froh noch am Leben zu sein ...", erzählte sie dem Blonden schüchtern und sah ihn dankbar an, als dieser sie einfach mitnahm und versteckte. Als Cloud mit dieser Frau in die Hütte kam, runzelte Kadaj die Stirn und blickte den Blonden fragend an. "Was wird das denn jetzt? Soll die etwa hier bleiben?", löcherte er gleich darauf los und schaute diese braunhaarige, verängstigte Frau grummelnd an, dass diese nur noch mehr zitterte und sich schlagartig hinter Cloud versteckte. Es war ohnehin schon viel zu eng hier, wie sollte das dann mit drei Personen werden?

"Sei nicht so garstig, es geht für heute nicht anders!", pflaumte er ihn an. "Ignoriere ihn einfach, bei seiner Erziehung lief was Wesentliches schief", meinte er zu der Braunhaarigen. "Ruh dich einfach mal ein wenig aus." Er nahm eine Decke vom Stapel auf Kadajs Bett und gab sie ihr. Er deutete auf die andere Seite. "Hier kannst du erst mal ein wenig schlafen, ich werde etwas Wache halten, waren sie hinter dir her?" Aber als die Frau nur ausdruckslos mit den Schultern zuckte, reagierte er entsprechend. "Okay, wir reden morgen darüber, mach dir bis jetzt mal keine Sorgen". Dann drehte er sich dann um, nahm sich wieder das Gewehr. "Ach, und falls dieser undankbare Silberaffe Probleme macht, ruf mich einfach und ich versohle ihm den Hintern", fügte er keck noch hinzu und setzte sich vor das dunkle Haus. Immerhin war die Nacht schon fast zu Ende und am nächsten Tag konnte wieder alles anders aussehen.

"Ich gebe dir gleich mal falsche Erziehung du Vogel und keine Sorge ich mach ganz sicher keine Probleme. Ich schlafe am See, ich will das neu erworbene Glück ja nicht stören, falls ich morgen nicht mehr das sein sollte, haben mich eben die Kannibalen gefrühstückt", erwiderte Kadaj noch immer grummelnd, nahm sich ebenfalls eine Decke mit und schritt in den Urwald rein, legte sich dann ans Seeufer und versuchte zu schlafen. Wurde er wieder mal von Aerith gestört, diese lehnte lässig an einem Baum und schmunzelt leicht. "Ich sollte Cloud mal einen Schrecken einjagen oder was meinst du?", kicherte sie leise, schritt langsam auf den Silberhaarigen zu und nahm ihn bei der Hand. "Und was willst du machen?", fragte Kadaj gespannt nach, blinzelte leicht und folgte ihr einfach. "Nun ja, wenn er zum See kommen sollte, wird er außer deiner Decke, viel Blut und ein paar Knochen nichts finden", kicherte sie erneut über ihre nächste Aktion und zog Kadaj immer dichter in den Wald hinein. "Hier sieh mal, das sind meine Kannibalen", erzählte sie weiter, schob ein paar Äste zur Seite, legte den Blick auf ein paar niedliche Ratten frei und ein Tonbandgerät.

"Reisende soll man nicht aufhalten", sprach er noch, aber ignorierte Kadaj sonst völlig. Die restliche Nacht saß er vor der Höhle und lauschte dem Singsang. Nach einer Weile konnte er erkennen, dass es immer wieder das gleiche Muster war. Nun, vielleicht war das nicht verwunderlich, es waren ja Gesänge, die in Trance versetzen sollten, aber irgendwie war er auch skeptisch. Als langsam die Sonne aufging, machte er sich daran nach dem Mädchen oder der Frau zu sehen. Sie war auch noch da und erwachte auch sogleich und lächelte ihn an. "Das hat gutgetan, den Schlaf meine ich, aber sollten wir nicht nach deinem Begleiter sehen?" Etwas komisch fand er dies, aber er willigte ein und ging mit ihr zum See. Von Weitem sah er auch die Decke und überlegte sich schon, wie er ihn möglichst unsanft wecken konnte. Aber als er dann näher kam, stockte ihm unwillkürlich der Atem. Die Decke war übersät mit Blut. Die Frau hinter ihm kreischte: "Sie haben ihn wirklich gefressen!" Sie begann zu schluchzen. Cloud stand nur auf die Decke starrend da und keine Emotion war auf seinem Gesicht zu erkennen.

Aerith saß derweil auf einem Baum und konnte sich ein leises Glucksen nicht verkneifen, ihre Freundin spielte ihre Rolle wirklich nahezu perfekt und das machte sie sichtlich stolz. Nur langsam kletterte sie von dem Baum herunter, schaute die beiden schmunzelnd an und fragte erst dann, was hier los sei. "Wo ist denn Kadaj geblieben? Gestern Nacht hat er doch noch hier gelegen?", forschte sie nichts wissend nach, schaute Cloud ernst an und blickte erst dann auf die Decke. "Oh mein Gott ...", mehr brachte sie nicht raus, legte einen entsetzten Gesichtsausdruck auf und fuhr Cloud wütend an. "Toll, da lässt man euch mal einen halben Tag aus den Augen und schon wird einer gefressen!"

Cloud zuckte mit den Schultern. In seinen Augen konnte man noch das Entsetzen lesen, aber sagte so emotionslos wie möglich. "Es war seine Entscheidung, er wollte lieber am See schlafen. Was soll man da machen?" Dann sah er Aerith lange an. "Hast du nun genug von deinen Spielchen? Wer setzt einen auch auf einer Insel mit Kannibalen aus. Na ja, der wird wohl nicht gerade geschmeckt haben ...", meinte er betont lässig. Dass die Braunhaarige ein komisches Geräusch von sich gab, irritierte ihn ein wenig, denn es klang fast wie ein Glucksen, doch dann brach diese in Tränen aus. Auch Aerith nannte ihn einen unsensiblen Kerl.

"Du bist unmöglich Cloud, aber lassen wir das mal ... der Kleine lebt, er sitzt am Strand und zählt die Fische, es gibt hier keine Kannibalen. Meinst du wirklich, ich würde euch solch einer Gefahr aussetzten? Was denkst du von mir ... dass ich eine herzlose Kuh bin?", donnerte Aerith den Blonden wütend an, ehe sie ihre Freundin kurz anblickte und dieser zunickte. "Du bleibst trotzdem hier, ich hab die Hütte etwas vergrößert und ihr habt getrennte Toiletten, die hatte ich ganz vergessen. Ich kann ja nicht zulassen, dass ihr meine schöne Insel mit irgendwelchen Fragmenten zumüllt", mit dieser kleinen Ansprache verschwand sie genauso schnell, wie sie gekommen war.

"Nun, das liegt auf der Hand!", murmelte er ihr hinterher. Die Braunhaarige schaute ihn an, legte eine Hand auf seine Schulter und fragte vorsichtig: "Hat das dich nun wirklich so geschockt? Ich sehe das an deinen Augen ... du warst völlig ahnungslos ..." Cloud schnitt ihr das Wort ab. "Ich habe es wohl geahnt!", sagte er beleidigt und befreite sich von ihr. "Was sollte denn das? Das ist gar nicht lustig!" Er war wirklich sauer, denn Aerith schien wohl mehr zu Kadaj zu helfen und das stimmte ihn wiederum sehr traurig. "Spielt mit den Gefühlen von jemand anderen!", sprach er sehr leise und drehte sich daraufhin einfach um, schmiss die Waffe zu Boden und ging einfach weiter in den Dschungel hinein. Die Anwesenheit anderer konnte er einfach nicht mehr ertragen und er wollte nur noch alleine sein. Sollten Sie sich doch alle zum Teufel scheren, er hoffte bloß, dass er nicht sofort wieder Kadaj begeben würde. Die Frau rief ihm noch etwas hinterher, nur ignorierte er es einfach.

"Nun bleib doch bitte mal stehen und hör zu! Es war sicherlich nicht lustig, auch wenn Kadaj oder wie er heißt, hin und wieder nerven tut. Sie wollte dir lediglich mal damit zeigen, dass du ein Eisklotz bist und es hin und wieder übertrieben hast. Ich bin mir sicher, dass sie bei Kadaj auch noch etwas plant und bevorzugt behandeln tut sie ihn auch nicht", redete sie weiter auf den Blonden ein, folgte diesem gnadenlos in den Wald hinein und ließ einfach nicht locker.

Kadaj hingegen saß noch immer am Strand, wunderte sich nun das die Hütte plötzlich doppelt so groß war und auch sehr viel stabiler. Sollte das etwa heißen, dass diese Frau länger blieb? Was wollte die hier überhaupt? Es gab hier doch gar keine Kannibalen, warum war sie also noch hier? Das Gesicht von Cloud hätte er ja zu gern gesehen, als dieser wohl die Decke gesehen hatte, doch leider blieb ihm das ja verborgen. Nur langsam erhob er sich wieder, schlürfte in die Hütte rein und aß eine Banane, ehe er sich etwas schlafen legte und sich zudeckte.

Eisklotz Cloud versuchte immer noch ihr zu entkommen, wurde aber so zugetextet, dass er irgendwann einfach resignierte und stehen blieb. "Sie kann planen, was sie will, ist mir egal, was bringt es auch, es bleibt eh dasselbe!", sprach er ruhig zurück. Gut, vielleicht hatte er es übertrieben, doch was erwartete sie denn von ihm? Freundschaft mit diesem Menschen, wieso auch? Aber es war ihm egal, er drehte sich wieder von ihr weg. "Willst du mir ewig folgen? Hat sie dir auch angeordnet mich nicht mehr aus den Augen zu lassen?", fragte er direkt. "Nun gut, dann schmolle doch weiter, du bist echt ein Eisklotz und ein ungehobelter noch dazu!", fauchte sie zurück und schlug den Rückweg ein. Na toll, dachte er sich wiederum, nun hatte er es sich mit ihr wohl auch verscherzt. Er lief noch den halben Tag über die Insel und kehrte erst gegen Spätnachmittag zur Hütte zurück.

Kadaj hatte etwas geschlafen, als die Frau die Hütte betreten hatte und sich schweigend auf eines der andren Betten zurückzog. Noch immer fluchte sie leise vor sich hin, schlug hin und wieder mit der flachen Hand auf die Decke und schaute erst dann rüber zu Kadaj. "Wie kannst du es nur mit diesem Eisberg aushalten?", fragte sie gleich drauf los, musterte den Silberhaarigen und schnaufte leicht. "Ich geh ihm meist aus dem Weg, so lässt es sich recht gut aushalten", erklärte er ihr schmunzelnd, ehe er sich nach ihrem Namen erkundigte. "Ich heiße Michiko ... ich kenne Aerith schon seit drei Jahren, sie hatte mir mal geholfen und seitdem sind wir dicke Freundinnen", lächelte sie ein wenig, erhob sich wieder und lief unruhig durch die Hütte. "Was ist mit dir? Hast du Hunger, oder bedrückt dich was?", forschte Kadaj weiter, doch ehe er eine Antwort bekam, kam auch schon Cloud in die Hütte und er schwieg.

Cloud hatte einen Teil des Gespräches mitbekommen, was seine Laune, die sich gerade schon ein wenig gebessert hatte, wieder zum Nullpunkt brachte. Er schnappte sich wortlos seine Badeshorts und ging wieder hinaus. Eigentlich hatte er keine Lust zum Baden, aber nach diesen Gesprächsfetzen wollte er nicht wirklich bei ihnen bleiben. Michiko rief ihm hinterher. "Schmollst du etwa immer noch?" Er drehte sich um und meinte emotionslos. "Nein, aber ich hab einfach nichts mitzuteilen, auch will ich euer so vertieftes Gespräch nicht stören." So verdattert ließ er sie auch sitzen und ging zum See. Seine Kleidung legte er unter einen Felsen, damit sie nicht so einfach gefunden werden konnten. Nach ein paar Runden im See wurde er übermütig und versuchte sich an einem Überhang über dem Wasser. Leider war er etwas rutschig und er plotzte nach ein paar Versuchen ins Wasser, was an dieser Stelle natürlich zu seicht war und er schnitt sich tief in die Schulter. Fluchend schwamm er zurück, denn nun musste er zur Hütte gehen und sich verarzten. Blutgeruch lockte ja immer Tiere an, ob Aerith diese nun ausgesetzt hatte oder ob diese schon immer auf dieser bescheuerten Insel gewesen waren.

Als Kadaj das laute Genörgel des Blonden mitbekam, musste er unweigerlich grinsen. Was war Blondie nur für ein sturer Esel, man konnte ihn ja wirklich mit allem auf die Palme bringen. Nachdem er sich dann seine Badesachen geschnappt hatte, trat Kadaj auf Michiko zu und zuckte nur mit den Schultern. "Lass den doch gehen, dem ist eh nicht mehr zu helfen", grinste er schief, reichte ihr eine Banane und setzte sich wieder auf sein Bett. "Danke für die Banane, das ist wirklich lieb von dir", lächelte sie sanft, ehe sie diese schälte und anfing zu essen. Dass Cloud sich beim Schwimmen verletzt hatte, bekamen sie erst mit, als dieser mit einer tiefen Wunde am Rücken zurückkehrte.

Als er zur Hütte zurückkam, war ihm schon etwas schummrig, es war wohl doch nicht nur ein Kratzer. Als Michiko ihn sah und das mittlerweile mit Blut durchtränkte Hemd bemerkte, rannte sie schon auf ihn zu. "Hee, was ist dir denn passiert!" Sie riss ihm fast das Hemd weg." Das muss gereinigt und verbunden werden", meinte sie geschäftig und bugsierte ihn schon auf das Bett. "Ach, ist doch nur ein Kratzer." Er wollte sie abwimmeln, aber die ließ keine Widerworte zu. Dann begann sie auch sofort, seine Wunde zu verarzten. Cloud verzog nur einmal kurz das Gesicht, aber sonst ließ er sich nichts anmerken, es tat schon etwas weh. "Nur abgestürzt", antwortete er auf ein nochmaliges Nachfragen. "Warum stürzt du denn bitte ab und wo?", meinte Michiko besorgt. "Beim Überhang am Felsen und warum, nun ich war, einfach unkonzentriert", gab er zu. Michiko legte ihre Hand auf seine Schultern. "Oh..." Sie klang überrascht, mit so einer Antwort hatte sie wohl nicht gerechnet, aber Cloud war einfach zu müde um seine coole Fassade aufrechtzuerhalten. "... und verspannt bist du auch ... kein Wunder", sprach sie und begann zu massieren. Cloud musste ein ziemlich doofes Gesicht machen, er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Frauen eben, da konnte man nichts machen. Aber die Massage tat gut und so ließ er sie einfach machen und genoss es sogar ein wenig. Die Situation war ihm schon unangenehm genug, er hasste es, wenn andere sehen konnten, wenn er mal schwächelte. Erschöpft döste er dann ein.

Kadaj beobachtete die beiden ruhig, saß noch immer auf seinem Bett und guckte genau, zu was Michiko tat. Irgendwie führte sie sich gerade wie die Mutter der Nation auf und das passte dem Silberhaarigen so gar nicht in den Kram. Dem Blonden schien das bei genauerem Betrachten allerdings auch nicht wirklich zu gefallen so bemuttert zu werden, doch das konnte täuschen. Wie konnte man sich auch beim Schwimmen, so verletzten? Manchmal war Cloud dümmer als die Polizei erlaubt, ihm wäre das ganz sicher nicht passiert. In Gedanken fing Kadaj an Michiko nachzuäffen 'und verspannt bist du auch ... bla ... bla ...' Man die Frau nervte einfach nur, aber Cloud schien das ja nicht Mal zu merken. Als Kadaj dann noch sah, wie sie anfing den Blonden zu massieren, grummelte er leicht und schaute den beiden mit hochgezogener Augenbraue zu, wünschte sich diese braunhaarige Tussi auf den Mond und schnaufte leise. Nachdem Cloud aber eingedöst war, grinste der Silberhaarige leicht vor sich hin und es war fast wie eine Art Erleichterung, dass sie aufgehört hatte, Cloud anzufassen. Seit wann störte ihn das denn bitte schön? Störte es ihn, weil plötzlich jemand Drittes da war und sie sich nicht ständig in den Haaren hatten, oder was war hier los? Leicht schüttelte Kadaj den Kopf, schaute Michiko noch einmal an und legte sich dann schlafen.

Cloud schlief fast 24 Stunden durch und obwohl er immer mal wieder etwas leichter döste, wachte er nicht auf. Etwaige Versuchte der anderen ihn zu wecken, hatten auch keinen Erfolg. Michiko strich im Abstand von ein paar Stunden immer wieder eine Paste aus irgendwelchen Kräutern auf seinen Rücken und fluchte, da Aerith ihnen ja nur eine Notversorgung da gelassen hatte, die eine Komplettheilung nicht hergaben. Hätte Cloud etwas davon mitbekommen, wäre er bestimmt wieder geflüchtet, denn er fand so ein gluckenhaftes Benehmen schon aus Prinzip heraus nervig. Auch philosophierte Michiko Kadaj gegenüber etwas von Coolness als Fassade Clouds und dass sie denke, dass er eigentlich total unsicher und schüchtern wäre. An dieser Stelle war es auch gut, dass Cloud nichts davon mitbekam, sonst hätte er sie eigenhändig zu Aerith zurückgebracht, auch wenn er durch den ganzen Ozean hätte schwimmen müssen. Kurz vor seinem Aufwachen wurde Cloud noch mal von einem Albtraum geplagt, in welchem er Kadaj wirklich zerfleischt vorfand, aber sodass man ihn noch genau erkennen konnte. Davon erschrocken wurde er von seinem eigenen Schrei aus dem Schlaf gerissen. "Kad ..." Aber er brach ab und schaute etwas benommen durch die Hütte und musste erst mal wieder realisieren, wo er sich befand.

Verwundert über Michikos Worte, schüttelte Kadaj immer wieder den Kopf. Cloud und schüchtern ... da lachten ja die Hühner. Und unsicher war er auf gar keinen Fall, eher war der Blonde ein sturer Esel oder ein Hitzkopf. Etwas neben der Rolle tigerte der Silberhaarige durch die Hütte, fuhr erschrocken zusammen, als Cloud anfing, einen lauten Schrei von sich zu geben. Was war denn jetzt nur wieder los? Unsicher schaute er Michiko an, dieser eilte sofort wieder zu dem Blonden, legte ihm die Hand auf die Stirn und fesselte etwas von Fieber. Kadaj suchte eine Art Lappen und machte diesen mit kaltem Wasser nass und reichte ihr diesen. "Danke", murmelte sie leise, legte diesen auch gleich Cloud auf die Stirn und fragte ihn, wie es ihm ginge und ob er schlecht geträumt hätte.

Etwas später wachte Cloud endgültig auf und setzte sich auch wieder hin. Ein nasser Lappen flog von seiner Stirn in seinen Schoss. "Hmm?" Er musste blinzeln, derzeit war er wohl in der Hütte alleine oder er dachte es, zumindest konnte er niemanden sehen, wobei er aber auch das Gefühl hatte, die Hütte würde sich drehen. Schummrig in der Birne murmelte er, "Pfff ... die kann wohl auch Albträume schicken ..." Und da ihm das ganze Gestell vom Schlafen wehtat, sprang er wie immer aus dem Bett, bereute es jedoch gleich wieder, denn sein Kreislauf kam nicht hinterher. Ihm wurde schwarz vor Augen und er fiel erst mal wieder der Länge nach hin. "So eine verdammte Sch ...", fluchte er leise und schlug mit der Hand auf den Boden. Sich wieder aufrappelnd angelte er sich am Bett hoch und setzte sich erst mal davor auf den Boden. Sein Gesicht stützte er auf seine Hand. Sogleich hoffte er, dass das niemand gesehen hatte.

Wie es jedoch der Zufall so wollte, hatte Kadaj dies alles gesehen, er saß nämlich die ganze Zeit über an dem Tisch, hatte kein Wort gesagt und grinste nun dämlich. Wie der Blonde soeben aus dem Bett gefallen war und dann auch noch leise anfing zu fluchen, war mehr als ein amüsanter Anblick. So amüsant das Kadaj nun leise anfing zu kichern. "Na Cloud, ist das Bett zu kleine oder du zu blöd zum Liegen? Na ja es könnte aber auch die Erdanziehungskraft gewesen sein", lachte er fast schon und schaute den älteren schmunzelnd an. Als ihm noch etwas auf der Zunge brannte, betrat Michiko wieder die Hütte, schaute besorgt zu Cloud und runzelte die Stirn. "Was machst du denn am Boden?", fragte sie erstaunt nach, schritt auf Cloud zu und versuchte diesem wieder auf die Beine zu helfen.

Als Cloud Kadajs Stimme hörte, wurde ihm ganz anders. Super, so hatte der Penner also alles gesehen. Sein Kreislauf beruhigte sich und er suchte bereits nach dem richtigen Kontre. Nur bevor er etwas sagen konnte, kam auch schon Michiko auf ihn zu und zerrte an ihm herum. Er hielt sie fest, sodass sie ihm nicht mehr aufhelfen konnte. "I-ich suche nach etwas zum Werfen, um diesen Penner da abzuschießen!", schnaubte er gereizt und deutete mit dem Kopf zu Kadaj. "Danke, es geht schon, ich kann alleine aufstehen", sprach er dann auch schon ruhiger und tat dies auch. Etwas verwirrt stand er dann mitten im Zimmer und schaute nach draußen. Da es bereits wieder dämmerte und er sich noch an die Mittagssonne erinnern konnte, fragte er. "Was war denn los, wie lange hab ich denn geschlafen?" Er ging ein paar Schritte Richtung Türe dabei.

"Pass mal, auf dass ich nicht irgendwas nach dir werfe, du Holzklotz", schnaufte Kadaj bei den Worten des Blonden und verschränkte wütend die Arme vor der Brust. "Jungs bitte reißt euch mal zusammen! Cloud du hast einen Tag lang geschlafen ... du solltest dich wieder hinlegen, da du Fieber hast und Ruhe brauchst", versuchte es Michiko wieder auf ihre speziell ruhige Art, ging langsam auf den Blonden zu und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. Kadaj fing wieder an Cloud nachzuäffen, grummelte leicht in sich rein und schaute die beiden dann an. Bei dem Anblick hätte er jedoch am liebsten gekotzt, die sahen wie so ein altes Ehepaar aus, fehlte nur noch, dass sie ... Nein, darüber wollte er dann lieber nicht nachdenken, denn er kämpfte schon jetzt gegen diesen Brechreiz, der sich langsam aber sicher seine Speiseröhre hoch schlich. Ohne etwas zu sagen, stürmte er an den beiden vorbei und übergab sich tatsächlich wegen deren Anblick. Verstehen konnte er es allerdings nicht wirklich, vielmehr versuchte er sich wieder etwas zu fassen, lief einige Schritte und atmete tief ein und aus.

"Lass gut sein, ich kann nicht mehr liegen und Fieber habe ich auch keines mehr, ich brauche frische Luft", antwortete er und legte ebenfalls sanft eine Hand auf die Schulter von Michiko. Kadajs Nachgeäffte interessierte ihn momentan gar nicht, er war viel zu fertig zum Wortgefecht. Als dieser dann aber an ihnen hinausstürmte und sich übergab, musste er sich schon wieder wundern. "Ich sage doch ... du bist zum Kotzen!", rief er ihm hinterher, aber er klang bei Weitem nicht so wie sonst. Dafür kassierte er doch tatsächlich eine Ohrfeige von Michiko ein. Total verdattert blickte er sie an und seine Wange brannte. "HÖR ENDLICH AUF!", sprach sie sehr laut, aber noch ruhig. Hätte er nun von jemand anderem eine kassiert, würde es in einer Prügelei enden, doch so. "Ich gehe dann mal", meinte er nur kurz und kam sich vor wie ein Junge, der von seiner Mama eine geschossen bekommen hatte. Bestimmt war seine Wange total rot, denn sonst sah er ja leichenblass aus. Die Proteste von Michiko ignorierte er, sowie er auch darauf verzichtete sich wieder ein Hemd überzuziehen. Also ging er Kadaj hinterher und traf ich dann auf dem Weg zum See wieder. "Zu viele Beeren?", frage er ruhig und ein wenig Sorge klang in seiner Stimme mit.

Kadaj war stinksauer, als er die Worte des Blonden hörte, sie versetzten ihm sogar einen kleinen Stich. Ohne es zu wollen, bahnten sich die ersten Tränen über seine Wangen, er wendete sich ab und lief dichter in den Urwald rein. Das Cloud Michiko selber die Hand auf die Schulter gelegt hatte, sah er so nicht mehr, auch die Ohrfeige und die Proteste hörte er nicht. Warum störte es ihn plötzlich, dass der Blonde ihn gemeine Sachen an den Kopf warf und was sollte denn das Rumgeheule jetzt? Kadaj verstand die Welt nicht mehr, stapfte weiter zum See, setzte sich ans Ufer und schaute, wie langsam der Mond am Himmel aufstieg und die Umgebung in ein seichtes Licht hüllte. Später wurde ihm aber doch wieder kalt und so machte er sich auf den Rückweg, traf dort jedoch Cloud und hielt inne."Ich habe heute gar keine gegessen", antwortete er leise, ging dann einfach an ihm vorbei und wollte in Ruhe gelassen werden.

So einfach gab Cloud nun nicht auf, er ließ Kadaj nicht so einfach an sich vorbeigehen. Er schnappte ihn sich, ließ ihn über sein ausgestrecktes Bein stolpern und bugsierte ihn so gegen den nächsten Baum, damit er nicht so einfach abhauen konnte. "Vielleicht ist das ja das Problem", meinte er nur und drückte ihn weiter an den Schultern dagegen. Warum er das nun tat, wusste er auch nicht so genau, er hatte nicht wirklich darüber nachgedacht. Insgeheim war wirklich froh, dass er nicht als Frühstück geendet hat und sofort stieg wieder Hass in ihm hoch, als er an diesen Streich dachte. So unterließ er es doch wieder, dem anderen zu sagen, dass er eben froh darüber war, aber man konnte seinem Blick entnehmen, dass etwas Ungesagtes im Raum stand und von seinen Augen konnte man es förmlich lesen. So ließ ihn einfach wieder los, schnaufte und drehte sich bereits weg.

"Denk doch, was du willst, geh lieber zu Michiko zurück und lass dich bemuttern", zischte der Silberhaarige als Cloud in unsanft gegen den Baum drückte und er so nicht wegkonnte. Wütend funkelte er den Blonden an, kochte innerlich schon und hätte ihm am liebsten irgendwas an den Kopf geknallt. Er riss sich jedoch am Riemen, da er gerade in einer unpassenden Lage war und es nur wieder Ärger gebe. Als er ihn jedoch losließ, wendete Kadaj den Blick ab, schaute den Boden unter seinen Füßen an und drehte sich ganz von dem Älteren fort."Lass mich einfach in Frieden", keifte er ihn wieder an, rannte mehr, als dass er ging durch den Wald, und achtete nicht, wo er hintrat. So passierte es dann auch, er trat auf eine der vielen Vogelspinnenarten und ein heftiger Schmerz durchzuckte seinen Körper, ließ ihn kurz stehen bleiben und leise fluchen. 

 

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