Ein neuer Freund

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"Du kannst ruhig hereinkommen", lächelte die Braunhaarige nett wie eh und je und schaute raus zu Kadaj

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"Du kannst ruhig hereinkommen", lächelte die Braunhaarige nett wie eh und je und schaute raus zu Kadaj. Dieser nickte nur und betrat etwas ahnungslos die Hütte und wollte eigentlich nur noch schlafen. "Magst du auch einen Tee?", fragte Michiko weiter, nahm eine zweite Tasse und reicht sie ihm. Etwas verwundert blickte der Silberhaarige sie nun doch an, was sollte das denn jetzt? Wieso war sie so scheiße freundlich? Hier stimmte doch was nicht."Ich will eigentlich nur schlafen, ich bin müde", murmelte er leise, lehnte so dankbar ihren Tee ab und legte sich in sein Bett. "Du musst aber etwas trinken, du wurdest von dieser Spinne gebissen. Und nun trink endlich den Tee", erwiderte sie etwas barsch, drückte ihm regelrecht den Tee ihn die Hand und schaute aufmerksam zu, dass er ihn auch ja trinken würde. "Ich will keinen Tee, ich will schlafen und jetzt zisch ab." Langsam reichte es Kadaj, das sie auch nie verstand, wann Schluss war. Michiko reichte es nun auch, sie setzte sich an sein Bett und versuchte ihm nun mit aller Gewalt diesen Tee einzuflößen.

Cloud konnte erkennen, wie Michiko bei Kadaj am Bett saß und irgendetwas mit ihm tat. Was genau konnte er nicht erkennen, nur da er abweisende Worte des anderen vernahm, schien es ihm, dass dieser mit was auch immer sie tat, nicht einverstanden zu sein. Von seinen Erinnerungen noch immer geprägt versuchte er zu ergründen. Wie hätte zack sich verhalten? Für Aerith wäre er der rettende Ritter gewesen und hätte sie aus jeder misslichen Lage befreit. Sollte er nun dasselbe tun, allerdings für Kadaj? Ein paar Mal hatte er ja schon Ritter gespielt und ihn vor so allem Möglichen bewahrt, ob er sich nun gesträubt hatte oder nicht. Aber ihn nun von einer körperlich vernachlässigten Michiko zu retten, sollte er das tun? Vielleicht war er auch total sauer, wenn er jetzt so hereinplatze, aber irgendwie hielt er es nicht mehr aus und musste sich einfach irgendwie bemerkbar machen. Eine neue Eigenschaft, die ihm auch etwas Angst bereitete. Cloud ging also zur Hütte zurück und betrat diese etwas laut auftretend und schaute die beiden an. "Was treibt ihr denn da? Spurt er nicht so, wie du willst, Michiko?", fragte er beiläufig, versuchte aber auch seinem Gesicht keine Emotion ansehen zu lassen.

Erschrocken wirbelte sie zu Cloud rum als dieser so plötzlich in der Hütte stand."Er will nichts trinken, dabei hab ich extra einen Tee gemacht. Kadaj muss doch trinken, er wurde doch von diesem Vieh gebissen", versuchte sie sich herauszureden und wieder alles schön darzustellen. "Die blöde Kuh rafft nur nicht, dass ich ihren blöden Tee nicht haben will. Der riecht komisch und was komisch riecht, das trink ich nicht. Wer weiß, was die Alte da reingemischt hat", mischte sich Kadaj nun auch noch ein. "Da ist nur Tee drinnen, der reicht nun mal so", erklärte Michiko dem Silberhaarigen und drängte ihm so ruckartig den Tee auf, das er davon etwas mitten ins Gesicht bekam und einige Tropfen in den Mund. "Ups", entfuhr es ihr nur und schneller als man gucken konnte wurde Kadaj wütend ."Sag mal spinnst du? Da war nie und nimmer Tee drin, Tee schmeckt auf gar keinen Fall süßlich, wir haben nämlich keine Zucker", donnerte es aus dem Jüngeren heraus und misstrauisch beäugte er sich die Tasse.

Die beiden abwechselnd betrachtend war ihm das Verhalten Michikos doch sehr auffällig. Als die Sprache den "Zucker" erwähnte, konnte er nicht mehr halten und betrachtete auch die Tasse, schnupperte daran und nippte sogar ein wenig, verzog aber keine Miene. Bestimmt stellte er sie wieder auf den Tisch, ging ruhig auf Michiko zu und flüsterte fast, so leise sprach er. "Da gebe ich ihm mal recht, auch wenn es selten ist." Und dann fuhr er etwas lauter fort. "Hast du es schon so nötig, dass du zu solchen Mitteln greifen musst? Vielleicht solltest du Aerith darum bitten, dich wieder abzuholen." Weiter sagte er nichts dazu und Michiko blickte mit immer nasser werdenden Augen zu Boden.

"Sag mal hast du sie noch alle?Was für 'n Mist hast du mir da in den Tee geschüttet? Wolltest du mich vergiften?", donnerte Kadaj Michiko nun auch noch an, als er die Worte des Blonden gehört hatte. Wütend sprang er danach aus dem Bett, griff sich seine Decke und stapfte nach draußen. "Mit der schlafe ich nicht unter einem Dach, hinterher erstickt sie einen noch im Schlaf!" Bevor er nach draußen ging, schaute er Michiko noch mal an und zischte ihr das Wort verdammte Hexe zu. Die Braunhaarige sank weinend zu Boden, schämten sich schrecklich und achtete die nicht mehr auf die beiden.

Cloud suchte nun ein paar tröstende Worte für Michiko, aber so wirklich finden konnte er auch keine. "Hat sie dir gesagt, du sollst so was tun?", fragte er nur etwas desinteressiert. Michiko schüttelte den Kopf, rappelte sich hoch und klammerte sich an Cloud fest. "Ich bin einfach einsam hier und ..." Er ließ sie nicht ausreden und befreite sich sofort von ihr. "Lass dich einfach wieder abholen. Was du auch immer suchst oder willst, hier findest du es nicht", sprach er ruhig zu ihr, strich ihr noch mal, wie bei einem heulenden Kind über die Wange und verzog sich auch wieder nach draußen. Er hatte genug von heulenden Frauen und so nett, wie er manchmal auch sein konnte, er hatte seine Grenzen. Etwas ziellos wanderte er durch den Dschungel und stieß irgendwann wieder mit Kadaj zusammen, der es sich an seiner üblichen Stelle am Seeufer bequem gemacht hatte.

Michiko befolgte sogar mal Clouds Rat, ließ sich von Aerith abholen und schwieg. Natürlich war diese nicht gerade begeistert, aber sie wollte mal nicht so ein und nahm ihre Freundin wieder mit. Kadaj lag unter einem Baum am See, schaute rauf in den klaren Sternenhimmel und wusste nicht, dass Cloud auch schon wieder durch den Urwald tigerte. Nach einer Weile stand er auf und lief ein paar Schritte, stieß prompt mit dem Blonden zusammen und schaute diesen völlig entgeistert an. "Wo kommst du denn schon wieder her? Musst du mir ständig nachlaufen?" Ohne weiter auf ihn zu achten, drehte er sich wieder um und verkrümelte sich unter seine Decke.

Cloud verdrehte die Augen und erwiderte nur. "Ich lauf dir nicht nach, diese verdammte Insel ist ebenso ewig klein. Denkst du, ich bleib in der Hütte allein mit ihr? Soll sie doch allein heulen, da hab ich keinen Bock drauf." Und als sich der andere unter die Decke verkrümelte, fiel Cloud ein, dass er vielleicht auch eine Decke hätte mitnehmen sollen. Fluchend ging er weiter zum See und setzte sich etwas abseits ans Ufer und beobachtete ein paar Frösche, welche vor sich hin quakten und eine interessante Atmosphäre verbreiteten. Das Mittel brannte immer noch auf seine Zunge und er fühlte sich innerlich total aufgeheizt, obwohl es nur ein kleiner Schluck gewesen war. Auch war er insgeheim froh, dass Kadaj diesen Tee nicht konsumiert hatte, wer weiß, was passiert wäre. Nun er konnte es sich schon denken, aber er war froh, dass es nicht so weit gekommen war. Warum allerdings war ihm ein Rätsel, so war er doch bisher nie gewesen. Ein paar zarte Erfahrungen hatte er schon gesammelt, nur war nie mehr daraus geworden. Und vor allem waren es allesamt Frauen gewesen.

Kadaj rümpfte nur die Nase, als der Blonde meinte, die Insel sei zu klein, von wegen zu klein. Die Insel hatte auch noch eine andere Seite, seine Seite, wo die Felswände und die Höhle waren. Während der Silberhaarige nun so unter seiner Decke lag, beobachtete er immer wieder den Älteren. Zum Glück war es schon dunkel und so würde Cloud das sicher nicht bemerken und falls doch, könnte er ja schnell sagen, dass er nur kurz aufgewacht sei. Ja, in solchen Dingen war er ziemlich gerissen, konnte schon mal schamlos lügen, ohne dabei rot zu werden. Leise seufzend dachte er wieder mal über seine Brüder nach, mussten die ihn nicht langsam mal vermissen? Na ja eigentlich konnte es ihm ja egal sein, sie waren Brüder und nicht sonst was. Kadaj hatte sich nie zu jemand hingezogen gefühlt, warum auch? Immerhin war er erst 18 und so was wie Beziehungen interessierten ihn nicht.

Warum sich Cloud nicht auf die andere Seite der Insel zurückzog, konnte er sich auch nicht erklären. Nach einer Weile war ihm zu kalt und er ärgerte sich maßlos, dass er nicht so clever gewesen war, sich auch eine Decke zu schnappen. Bei einem kalten Luftzug schauderte er und es war ihm, als würde er beobachtet. Er sah sich aufmerksam um, auch wenn er so tat, als wäre er es nicht. Als ihm dann wieder ein Kitzeln in die Nase stieg und er nur knapp ein Niesen unterdrücken konnte, sah er keine andere Möglichkeit. Da er den Silberhaarigen bestimmt nicht fragen würde, ob er ihm etwas Decke abgab, machte er sich langsam auf den Weg Richtung Hütte und musste dazu aber an ihm vorbeigehen. Vielleicht war Aerith so gnädig gewesen und hatte Michiko bereits wieder abgeholt.

Als Cloud sich an ihm vorbeischlich, rollte sich Kadaj nur mehr in seine Decke und tat weiterhin so, als würde er schlafen. Er fand es schade, dass dieser nun einfach ging, aber aufhalten konnte er ihn ja schlecht. Wie sah denn das dann aus? Außerdem hatte er schon öfter hier draußen geschlafen und Spinnen bissen ja auch nicht einfach drauf los. Kadaj wartete noch einen Moment, bis der Blonde ganz weg war, setzte sich dann wieder auf und starrte wieder in den Himmel. Irgendwie hatte er noch etwas Hunger und so stand er auf und naschte mal wieder verbotenerweise von diesen Beeren.

Auf dem Weg zur Hütte begegnete Cloud Aerith, welche ihn erst mal ausschimpfte, warum er und Kadaj so gemein zu Michiko gewesen waren. Cloud war sich sicher, dass Michiko die Wahrheit etwas angepasst hatte und er wollte nicht wirklich darauf eingehen. Er grummelte nur etwas vor sich hin, dass er keine Glucke brauchen würde und ging einfach weiter. Auch wollte er alte aufgerissene Wunden nicht noch weiter vertiefen, er hatte einfach keine Lust auf Gesellschaft. In der Hütte angekommen sah er, dass der neu gewonnene Komfort wieder weg war und auch wieder nur ein Bett zur Verfügung stand. Nun, da Kadaj ja eh lieber draußen schlief, nutzte er es wieder und rollte sich dort ein. Schlafen konnte er allerdings nicht, er musste immer wieder an den anderen denken und er hoffte mal, dass kein Puma oder etwas anderes ihn angreifen würde. Unruhig döste er dann ein, schlief aber nur flach und träumte verdammt schlecht.

Kadaj schlief ganz wunderbar, kein Piep störte ihn und auch die kleine süße Tarantel, die über seine Decke krabbelte, störte ihn nicht wirklich. Nicht mal, als er wach wurde und diese ihm über die Hand kroch. "Na wo kommst du denn her? Beiß mich ja nicht, sonst grill ich dich", murmelte er müde und schaute das achtbeinige Tier misstrauisch an. Das pechschwarze Spinnentier ließ sich jedoch nicht stören, setzte seinen Weg fort und ließ Kadaj einfach hinter sich. Dieser atmete erleichtert auf, sankt zurück auf den Boden und schlief bis zum Sonnenaufgang weiter.

Mit einer mega schlechten Laune, er hatte ja wirklich schlecht geschlafen, feuerte er am Morgen ein wenig ein und setzte Teewasser auf. Diesmal ohne irgendwelche komischen Zusatzgewürze, kochte er einen einfachen Tee, der mehr nach Medizin schmeckte, aber ihm guttat. Der heutige Tag schien keinen Sonnenschein zu bringen und holte er sich einfach ein paar Kokosnüsse als Frühstück, er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis er sie nicht mehr sehen würde können. Wieder in der Hütte setzte er sich auf sein Bett, trank Tee und aß seine Kokosnuss. Er fragte sich, wann Kadaj wieder in die Hütte zurückkommen würde. Nun, da er wohl dachte, alles sei wie bisher würde er es damit bestimmt nicht eilig haben, nur würde er nun auch nicht zu ihm laufen, denn sonst könnte er wirklich irgendwann behaupten, er würde ihm hinterherlaufen. So grübelnd hatte er die Decke um sich gewickelt und starrte Löcher in seine Teetasse.

Der Silberhaarige wachte gut erholt auf, sah erneut dieses achtbeinige Mistvieh und doch ließ er sie in Ruhe. Tu ich ihr nichts, tut sie mir auch nichts, redete er sich immer wieder ein, stand langsam auf und lief rüber zur Bananenstaude. Nun war erst mal Frühstück an der Reihe und danach würde er baden gehen. Gesagt getan und nachdem er einige Runden schwimmen, war, setzte er sich wieder ans Seeufer und seufzte leise. Cloud fehlte ihm schon ein wenig, aber er wollte ihn jetzt nicht sehen, nicht wenn dieses Chaos in ihm wütete und er nicht klar denken konnte. Er würde ihm wohl so lange aus dem Weg gehen müssen, bis sich das gelegt hatte.

Immer noch in der Hütte und eine mittlerweile kalte Teetasse in der Hand haltend, saß er immer noch auf dem Bett. Irgendwas tun wollte er dann aber doch, also verließ er die Hütte und machte sich auf den Weg. Allerdings ging er diesmal am Strand entlang, nur um herauszufinden, wie lange er dafür brauchen würde. Auch konnte er bei irgendwelchen sportlichen Tätigkeiten perfekt sein Denken ausschalten und so fing er einfach an, zu rennen. Nur das mit dem Denken abschalten funktionierte nicht wirklich und er musste sich regelrecht zwingen, nicht zum Badesee zu laufen, denn dort, so war er sich sicher, war bestimmt immer noch Kadaj zu finden.

Wie wahr ... wie wahr. Kadaj saß dort noch immer an seinem Baum angelehnt, betrachtete die Vogelspinne und streckte vorsichtig seine Hand nach dieser aus. Er hatte mal gehört, dass diese über Hände krochen und das wollte er nun testen. "Ich warne dich, eine falsche Bewegung und ich beiße zurück", grinste er das Tier an, legte seine Hand auf den Boden und wartete einfach, was sie macht. Es dauerte eine Weile, bis diese sich mal in Bewegung setzte und auf den Silberhaarigen zukroch. Kurz vor seiner Hand stoppte sie aber, blieb einfach an der Stelle stehen und verharrte. "Blödes Vieh", schimpfte er leise, zog langsam die Hand zurück und stand auf.

Nach gut vier Stunden hatte die Insel einmal umrundet und da er ziemlich schnell gelaufen war, war er entsprechend fertig davon. Er fand die Hütte unverändert vor und machte sich doch so langsam Sorgen. Aber eigentlich sollte es ihm ja egal sein, Aerith würde ihn schon nicht sterben lassen. Aber trotzdem bewegte er sich, den Vorwand ein Bad nehmen zu wollen, Richtung Badesee. Leider konnte man das Wasser nur bequem über genau die Lichtung erreichen, auf welcher Kadaj sein Lager aufgeschlagen hatte. Alternativ konnte man nur über die Felsen klettern. Genau dafür entschied sich Cloud, denn er wollte nicht unbedingt an ihm vorbeilaufen und ein lass mich in Ruhe kassieren, denn genau das tat er im Moment ja. Auch würde er nun sicher seine eine gemeine Absturzstelle sicher überklettern, er hatte sich eine neue Technik ausgedacht. So fing er an und sah, noch am Felsen hängend, aus den Augenwinkeln Kadaj mit irgendwelchen Tieren oder imaginären Personen reden.

Kadaj hatte den Blonden an der Felswand nicht gesehen, achtete noch immer auf die achtbeinig Schönheit neben sich und seufzte. "Mach mal was, mir ist langweilig", fing er tatsächlich an mit dieser zu reden, eine Antwort oder gar eine Leistung konnte er natürlich nicht erwarten. Immerhin war dies ein Tier und kein Mensch, aber sie bot ein wenig Abwechslung. Die Spinne verharrte jedoch noch immer und so langsam hatte Kadaj die Nase voll, erhob sich langsam und naschte erneut ein paar Beeren. Noch immer hatte er den Älteren nicht gesehen und so setzte er sich wieder zu der Spinne und wartete, dass diese etwas machte.

Ihn eine Weile beobachtend baumelte er bequem am Felsen und er sah ihn doch tatsächlich wieder ein paar von den ekligen Beeren essen. Kopfschüttelnd wagte er sich nun an seinen Supergriff und wollte diesmal, natürlich ohne abzustürzen, sich steigern und den Überhang schaffen. Er stieß sich mit den Füßen ab und versicherte die kleine Ausbuchtung zu erwischen, was er auch tat. Nur leider war der Fels an der Stelle inzwischen ein wenig mehr ausgewaschen als zuvor. Als Cloud sich schon sicher wäre, dass er es nun geschafft hatte, brach der Felsen unter seiner Hand. Mit einem kleinen Felsrutsch mit Geröll stürzte er Richtung Wasser. Er drehte sich nun aber in der Luft und kam mit beiden Beinen zuerst im seichten Wasser auf und verursachte ein spritzendes Geräusch. Enttäuscht blickte er nach oben. Also hatte er es doch nicht geschafft. Das betrübte ihn, wie alles, was er nicht hatte schaffen können und er ließ sich ins Wasser gleiten.

Durch das Geräusch von herunterkommendem Geröll, schreckte Kadaj auf, schaute direkt an die Felswand und sah dann natürlich auch Cloud. Was will der denn schon wieder? So wird das nie was, moserte er in Gedanken rum, wendete wieder seinen Blick ab und wollte sich wieder mit der Tarantel beschäftigen, nur war diese nicht mehr da. "Toll, jetzt er dich vergrault", murmelte er leise, erhob sich langsam, griff sich seine Decke und lief weiter in den Wald hinein. Es musste hier doch eine Stelle geben, wo man die nächsten Wochen Ruhe hatte. Wieso musste er auch immer wieder Cloud über den Weg laufen?

Seufzend schwamm er ein paar Runden, diese blöde Klettersteige war ihm ein Dorn im Auge. Als er Richtung Lichtung kam, sah er, wie Kadaj sich mit der Decke verzogen hatte. Hau doch ab, dachte er sich, so konnte er wenigstens zum See, ohne an seinem Schlafplatz vorbeizukommen. Diese abweisende Haltung versetzte ihm einen leichten Stich, aber was sollte er auch erwarten. Nachdem er der Meinung war genug geschwommen zu sein, ging er zurück zur Hütte. Er würde nun eben so lange dort bleiben und sich eben irgendwie fit halten, bis Aerith beschlossen hatte, dass es reiche oder es eben keinen Wert hatte. Kaum in der Hütte angekommen hörte er schon wieder Donner. Na, wenn es regnen würde, müsste der Kleine sich in irgendeiner Höhle unterstellen müssen, dachte er. Wie gut, dass er bereits in der Hütte war und er schürte, erneut das Feuer um sich etwas Wärme zu verschaffen.

Kadaj hatte mittlerweile ein ruhiges Plätzchen gefunden, wollte sich gerade wieder hinlegen, als es anfing wieder zu regnen. Na toll und jetzt? Wieder zurück zur Hütte gehen und Cloud sehen? Der Silberhaarige überlegte hin und her, tigerte regelrecht umher und fasste dann den Entschluss doch zurückzugehen. Er musste ja nicht unbedingt mit dem Blonden reden, würde er auch nicht machen. Sicherlich würde er eh nur wieder Mist plappern. Mit seiner Decke in der Hand machte er sich hastig auf den Weg, schaute jedoch immer wieder zu Boden und erblickte schließlich wieder die Vogelspinne. Kurz beugte er sich runter, nahm sie vorsichtig auf die Hand und ging weiter. Er hatte sie irgendwie lieb gewonnen und wollte nicht, dass sie auch noch nass wurde. Mit der Tarantel im Schlepptau kam er schließlich in der Hütte an, setzte sich wortlos auf den Stuhl und setzte vorsichtig das achtbeinige Tier auf dem Tisch ab.

Cloud stocherte im Feuer herum, als der Kadaj eintreten hörte. Dieser sah aus wie ein begossener Pudel. Cloud hatte noch mal Wasser heißgemacht und Teekräuter lagen auf dem Tisch. Als er dann sah, wie er diese Tarantel auf dem Tisch absetzte, runzelte er kurz die Stirn. Jetzt hat er auch noch Spinnen im Schlepptau, unglaublich, er machte sich wirklich Sorgen um seinen Geisteszustand. Da er ihn anschwieg, hatte er auch kein Bedürfnis zu sprechen, war nur insgeheim froh, dass er nicht von irgendwas gefressen worden war oder Ähnlichem. Er musste die Spinne von den Kräutern wegsetzen, was er auch vorsichtig tat. "Na lass, die magst du doch eh nicht", sprach er leise. Die Kräuter packte er sich in eine Tasse. Irgendwie hatte er sich an diesen bitter schmeckenden Tee gewöhnt und es sah so aus, als ob er die beginnende Erkältung erfolgreich kuriert hatte. Als Antwort darauf musste er wieder niesen und seufzend packte er sich in seine Decke, setzte sich aufs Bett und starrte aus dem Fenster. Morgen würde er sich auf die Suche nach heißen Quellen machen, wenn es nicht mehr regnete. Diese Insel gab so was bestimmt her.

Kadaj schaute einfach nur ruhig, zu was der Ältere machte, schaute dann wieder seine neuste Errungenschaft an und schmunzelte. Wenn sie nur nicht so giftig waren, dann wären sie ja ganz nett anzusehen. Kurz stand der Silberhaarige auf, hängte seine Decke zum trocken auf und suchte sich ein trockenes Shirt zum Umziehen. Nachdem er eines gefunden und angezogen hatte, setzte er sich wieder auf seinen Stuhl und steckte vorsichtig wieder die Hand nach der Spinne aus. "Nun mach doch mal was", murmelte er ihr wieder zu, das Cloud, das alles mitbekommen könnte, störte ihn eh nicht. Sollte der Blonde doch ruhig denken, dass er einen an derer Klatsche hatte, so bleib er wenigstens fern.

Das geschweige nervte ihn ziemlich. Dass er die Decke zum Trocknen aufhing und sein T-Shirt wechselte, bekam er nur am Rande mit. Auch war die Hütte wieder zu klein, wie er das Gefühl hatte. Er starrte weiter aus dem Fenster und nach dem letzten Satz murmelte er. "Was soll eine Spinne denn machen außer Rumkrabbeln und ab und an eine Mücke verspeisen." Er sah zu Kadaj sah aber dann auch wieder weg. Der Regen dauerte an und er kam sich gefangen in der Hütte vor. "Ich kann diesen nervigen Tropenregen nicht ausstehen", sagte er noch dazu. Kadaj hatte sich noch gar nicht dazu geäußert, dass er kein Bett mehr hatte und Michiko verschwunden war. Aber da er wohl, aus welchem Grund auch immer, nicht in Redelaune war, schwieg er auch wieder.

Der Silberhaarige schaute kurz auf, blickte rüber zu Cloud und runzelte die Stirn."Ich mag Regen überhaupt nicht, egal ob Tropen oder nicht Tropen", redete, er dann doch kurz mit dem Blonden, jedoch wendete er wieder den blick ab und überlegte sich stattdessen einen Namen für sein neues Haustier. "Hm ... mal sehen, wie nenne ich dich denn mal?", setzte er an, legte sich den Finger auf die Lippen und tippte immer wieder mit diesem dagegen. "Fofo oder doch lieber Sephi?", fragte er sich selber, schaute dann wieder die Spinne an und legte die Stirn in Falten.

Cloud dachte sich im Stillen, dass er so einen warmen Sommerregen doch genießen konnte. Als er dann anfing einen Namen für sein "Haustier" zu suchen und er den Namen Sephi erwähnte, zuckte es in ihm. Unangenehmer konnte es nicht werden. Die letzten Ereignisse, in welche er mit Sephiroth verwickelt war, lagen tief in ihm vergraben und er wollte nun so überhaupt nicht daran erinnert werden, was er unter seinem Einfluss stehend, so alles getan hatte. Diese Erinnerung steckte tief in ihm und er tat alles, um sie nicht hervorbrechen zu lassen. Er war schwach gewesen, so schwach. Kadaj hatte es geschafft, nun wollte er nur noch weg. Er stand auf und ging wortlos in den Regen hinaus, auf keinen Fall sollte er sehen, dass es ihm derzeit noch mieser ging.

Als Cloud so plötzlich die Hütte verlassen hatte, stutzte Kadaj, blickte ihm kurz hinterher und schüttelte den Kopf. Auch gut, so müsste er wenigstens nicht seine Anwesenheit ertragen, sobald es draußen wieder trocken sein würde, würde er ohnehin wieder in den Wald gehen. Das Leben in einer Hütte war einfach nicht für den Silberhaarigen, er lebte einfach schon zu lange draußen, um sich umzustellen ."Also schön, ich nenne dich einfach Spinne", wandte er sich wieder dem achtbeinigen Tier zu und beobachtete es. Dabei tat er etwas, was er selten machte, Kadaj fing an zu lächeln, nicht wie sonst kalt und abweisend ... vielmehr war es ein warmes Lächeln, das seine Lippen zierte.

 vielmehr war es ein warmes Lächeln, das seine Lippen zierte

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