Ruhe vor dem Sturm

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Cloud schlief noch lange weiter, aber die Stille wurde durch ein Poltern unterbrochen

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Cloud schlief noch lange weiter, aber die Stille wurde durch ein Poltern unterbrochen. "CLOOOOUDDD!", brüllte eine ihm doch sehr bekannte Stimme durch seine Wohnung. Tifa war gerade hereingestürmt, den Zahlen-Code kannte sie ja auch. "Wo ist er, was war gestern los?" richtete sie die Frage an Kadaj. "Wieso ist das Fenster am Wagen eingeschlagen, verdammt nochmal, wo ist er?" und nervös, aber auch sichtlich verärgert und besorgt blickte sie den Silberhaarigen an. Cloud verkrümelte sich unter die Bettdecke, er wollte nur schlafen.

"Guten Morgen Tifa! Ähm ... ja Cloud schläft noch", antwortete Kadaj der aufgeregten Tifa und stutzte leicht. Was sagte sie da? Fenster eingeschlagen, was sollte das bedeuten? War das etwa wieder Yazoo? Sichtlich verwirrt blickte er Tifa an und nuschelte leise die Worte "Yazoo vielleicht".

Tifa ging, ohne groß darüber nachzudenken Richtung Schlafzimmer und wollte Cloud wecken. Dabei stolperte sie über den Kleidungsberg. "So ein Dreckspatz lässt wieder alles überall liegen." Und sie hob die Sachen auf. Dabei flog der Zettel heraus. Verwundert griff sie danach und las. Dabei wurde sie richtig blass um die Nase. Wortlos legte sie Kadaj den Zettel hin und ging dann wirklich ins Schlafzimmer und versuchte Cloud wach zubekommen.

Kadaj nahm sich den Zettel den Tifa ihm hingelegt hatte und überflog die paar Zeilen und sofort erkannte er dabei Yazoos Handschrift. Das konnte doch nicht wahr sein, gab der denn niemals auf? Warum gönnte er ihm nicht das bisschen Glück, warum konnte Yazoo nicht einfach Ruhe geben und sich verpissen? Kadaj legt den Zettel wieder zur Seite, ließ seinen Blick automatisch zum Fenster schweifen und starrte wie gebannt nach draußen.

Tifa setzte sich wie selbstverständlich aufs Bett. Dann zog sie Cloud die Decke weg. Grummelnd sah er zu ihr. "Ich repariere es nachher schon, hab noch genug Ersatz ..." "DARUM GEHT ES DOCH NICHT!", konterte sie aufgebracht und in einer ziemlichen Lautstärke. "Ist was mit DIR? Das ist eine handfeste Morddrohung gegen dich ... den Zettel meine ich." Shit dachte Cloud. "Ich ... na ... nein, passt schon, wo ist er, hat Kadaj ihn gesehen?", fragte er besorgt, er wollte ihn seinem Schatz eigentlich nicht zeigen. "Ja, er lag bei deinen Klamotten ..." "Na toll ...", grummelte er wieder und wollte sich schon wieder unter die Decke verkrümeln. "Hast du Angst?", fragte sie unvermittelt. "WAS? Wegen so eines Spinners, ich bitte dich ...", funkelte er sie an und richtete sie sich wieder auf. Aber Tifa kannte den Blick, behutsam strich sie seinen Nacken. "Ein schlechter Lügner, wie immer, obwohl ich weiß, dass du dich nicht um dich selber sorgst ...", meinte sie ruhig, aber mit fester Stimme und stand dann auf. "Wir sind wachsam ...", fügte sie noch an. "Und nun aufstehen, es ist bald Mittag!"

Das aufgebrachte Geschrei von Tifa aus dem Schlafzimmer konnte Kadaj ja nun wirklich nicht überhören und so schaute er kurz zu diesem rüber, blieb aber sitzen und seufzte leise auf. Toll, nur weil er schwanger war und das rein biologisch gar nicht machbar war, machten sich nun alle auch noch einen Kopf um ihn und Cloud. So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt. Kadaj hatte eigentlich immer das Bild einer harmonischen Familie vor Augen. Eine Familie mit Vater, Mutter, Kind und zwei fürsorglichen Onkeln. Dass einer dieser zum Spinner mutieren würde, hätte er nie für möglich gehalten.

Tifa stand an der Türe. "Dann bis später! Wenn du nicht aufstehst, trat ich dich aus dem Bett!" kicherte sie schon wieder etwas milde gestimmter. "Versuchs doch ..." grinste Cloud schelmisch und warf ein Kissen nach ihr, welchem sie aber gekonnt auswich, sodass das Kissen in hohem Bogen mitten in das offene Wohnzimmer flog und auf dem Boden ein Stück entlang rutschte. "Daneben, warst schon mal besser. Also dann", flötete sie und ging sichtlich besser gelaunt nach unten. Cloud mühte sich aus dem Bett und noch immer verpennt ging er in die Küche zu Kadaj.

Kadaj sah nur ein Kissen fliegen, grinste etwas vor sich hin und blickte dann wieder aus dem Fenster raus. Er schaute erst wieder auf, als Cloud die Küche betrat und ziemlich zerknautscht aussah. "Guten Morgen", kam es etwas leiser von dem Silberhaarigen, ehe er aufstand und Cloud einen Kaffee machte und diesen auf den Tisch stellte. "War wohl doch nichts mit ausschlafen, oder?", fragte er ruhig weiter und blickte Cloud ernst an.

"Morgen ... danke ...", meinte er zu ihm und umarmte ihn kurz. "Nee. Leider nicht. Wenn ich aber nicht aufstehe, wird sie penetranter. Einmal hat sie mir einen vollen Kübel Wasser über geleert. War nicht lustig, mein Bett war drei Tage lang nass" ,grummelte er und nippte an seinem Kaffee. Dann sah er den Brief. Seufzend nahm er in kurz in die Hand und legte ihn dann aber auch schon wieder weg. "Ich muss nachher den Wagen reparieren...", informierte er den Anderen.

"Oje Tifa kann ja ganz schön sauer werden, hätte ich ihr gar nicht zugetraut", antwortete Kadaj noch in der kurzen Umarmung, schaute dann, wie Cloud den blöden Zettel weglegte, und setzte sich dann wieder hin. "Okay, was sein muss, muss sein. Repariere du den Wagen und ich bleib so lange hier oben und lese irgendwas oder ich schau Fernsehen", meinte er gefasst, innerlich jedoch macht er sich schon etwas Sorgen. Doch zeigte er diese nicht wirklich.

In Gedanken starrte Cloud vor sich hin. Zuschlagen, wenn ihr es am wenigsten erwartet ... was konnte er damit gemeint haben, denn nun warteten die ja wirklich darauf, dass es etwas passierte. Er konnte nur darauf schließen, dass Yazoo sich nun viel Zeit lassen und sie mit Psychospielchen zermürben würde, ebenso lange, bis sie nicht mehr konnten und nachlässig wurden. Das waren ja tolle Voraussetzungen für eine harmonische Beziehung. Aber das würden sie auch überstehen. Er lächelte kurz zu Kadaj. "Ich beeile mich, aber den Hinterhof kann eigentlich auch niemand einsehen, also musst du dich nicht zwingend in der Wohnung verkriechen", meinte er zu ihm.

Kadaj sah auf und direkt in Clouds Gesicht, sah dort das Lächeln und lächelte zurück. "Ach was, es macht mir nichts aus ein paar Stunden allein zu sein und zur Not komm ich halt wirklich runter", sprach er betont ruhig und nippte an seinem Wasserglas, ehe er dieses abstellte und sich kurz durch die Haare wuschelte. "Wir haben immer noch keinen Namen für Klein-Muggelchen, wobei ich deinen Vorschlag im Wald ganz schön fand", fing Kadaj zaghaft an zu erzählen, blickte Cloud nun wieder an und wartete ab was dieser sagen würde.

Ehrlich gesagt musste Cloud nun fieberhaft überlegen. Welchen Namen hatte er denn ausgesucht? So wirklich erinnern tat er sich nicht, aber da er es nicht zugeben wollte, meinte er nur als Gegenfrage um dies zu überspielen. "Hmm, also... was gefällt dir denn noch so? Hast du noch irgendwelche Favoriten?" Er hoffte, dass diese Ablenkung funktionieren würde, bis er sich wieder erinnerte. Verlegen kratzte er sich am Kopf und nippte abermals am Kaffee.

Kadaj blickte Cloud erst mal recht verdattert an, überlegte dann und zählte schließlich die Namen Pain, Olette, Namiko und Yuna auf. "Das sind so die Namen, die ich schön finde, aber noch schöner fand ich Heaven", erzählte Kadaj leise, nippte an seinem Wasserglas und schaute Cloud leicht schmunzelnd an.

Wäre Clouds Gehirn mechanisch, so würde man die Zahnräder rattern hören. Hatte er Heaven vorgeschlagen? Wie war er darauf gekommen, aber es war ja egal, vielleicht hatte es mit Wolken zu tun. Aber Heaven gefiel ihm auch und er grinste. "Also Pain finde ich nicht so passend. Hat einen negativen Beigeschmack, die anderen drei gefallen mir schon, aber Heaven mag ich auch am liebsten irgendwie." Dann fiel ihm etwas ein. "Ähm ... also, wie ist das denn mit dem Nachnamen?" Dann wurde er sich bewusst, dass er den von Kadaj eigentlich gar nicht kannte. Er überlegte, ob dieser überhaupt einen trug.

Ernst schaute Kadaj den Blonden an, grinste dann aber wieder frech und nickte eifrig. "Ähm Nachname könnte ein Problem sein ... ich hab nämlich gar keinen", gestand er dann leise "also müssten wir deinen nehmen. Sie soll ja nicht einfach Heaven heißen, oder was meinst du?", endete Kadaj etwas ratlos.

Cloud nickte, eigentlich logisch, dass sein Kind seinen, Namen annahm. Ein bisschen komisch fand er die Tatsache, dass Kadaj keinen trug, aber er war eben doch besonders. "In dem Fall Heaven Strife, ja passt doch ganz gut zusammen", meinte er sachlich und lächelte kurz zu seinem Schatz. Dann nahm er sich doch noch ein paar Müsliflocken mit etwas Milch und frühstückte ordentlich. Richtig Lust das eingeschlagene Fenster zu reparieren hatte er nicht. Ihm wäre nach Sandstrand und Meer zumute gewesen. Aber so hatte er seine Alltagssorgen und dazu noch einige mehr.

"Das passt sogar hervorragend zusammen", stellte nun auch Kadaj leicht schmunzelnd fest, nahm sich noch ein Glas Wasser und blickte wieder gelangweilt vor sich hin. Hin und wieder schaute er aber auf diesen blöden Zettel, schüttelte kurz den Kopf und versuchte die negativen Gedanken abzuschütteln. "Meinst du, er macht diese Drohung wahr?", fragte er dann aber doch nach, blickte dabei Cloud leicht unsicher an und drehte sich eine Haarsträhne um den Finger.

Cloud sah, wie Kadaj sorgenvoll auf den Zettel starrte und grummelte in seine Cornflakes. "Ich wollte gar nicht, dass du den Zettel siehst ... mach dir keine Sorgen, er wird schon nichts machen und wenn dann sind wir vorbereitet, irgendwie eben", nuschelte er weiter, aber er hatte doch selber Angst davor, einfach nicht da zu sein, wenn etwas passieren sollte. Er würde wohl versuchen Kadaj in keinem Augenblick aus den Augen zu lassen. Aber wie weit konnte das gehen, er konnte ihn ja nicht im Schrank einsperren. Mit sorgenvollem Blick starrte er auf seinen Löffel voller Cornflakes, wobei die Milch langsam vom Löffel neben seine Schüssel tropfte.

Kadaj nickte stumm, kramte nach der Tageszeitung und legte diese auf den Tisch. Bevor er aber anfing zu lesen, schaute er noch mal zu Cloud rüber, schmunzelte leicht und fing an zu kichern. "Cloud ... du tropfst." Er deutete auf den Löffel, den der Blonde in seiner Hand hielt und regelrecht anstarrte. Noch immer schmunzelte er, räusperte sich dann aber kurz und schlug den Sportteil auf.

Cloud starrte immer noch auf seinen tropfenden Löffel und grübelte. "Ich kann es einfach nicht einschätzen ...", flüsterte er und aß dann aber doch weiter. Als er dann fertig war, stellte er das Geschirr in die Spüle. "Ich geh dann mal", meinte er zu Kadaj und deutete zur Türe. "Hast du eigentlich Spinne gesehen? Oder muss ich mich gleich auf einen wütenden Schrei von Tifa einstellen?"

"Öhm ...", blickte Kadaj kurz auf, kratzte sich am Hinterkopf und schaute unter den Tisch. "Also vorhin war sie noch hier in der Küche, sie kann also nicht weit sein" und er erhob sich und kabbelte nun ganz unter den Tisch. "Ach da ist sie ja ... ähm Cloud~, sie hat Eier gelegt", stellte Kadaj fest, kam unter dem Tisch wieder hervor und setzte sich wieder auf seinen Platz.

Oh Gott dachte er sich, denn er wusste wohl, wie viel Eier so eine Spinne legen konnte. Auch hatte sie hier keine natürlichen Feinde, außer den Menschen und Tifa, und deshalb würde es wohl sehr unangenehm werden. "Wie bring ich das bloß Tifa bei ...", flüsterte er resigniert und zog sich dann aber auch schon ein paar Arbeitsklamotten an. "Ich bin dann unten, schau eben nachher mal vorbei, dem Puma sollte es inzwischen auch wieder besser gehen..." Er verließ immer noch besorgt die Wohnung.

Kadaj entging Clouds Blick nicht wirklich und er schaute noch mal unter den Tisch zu "Spinne". "Na du hast ja auch die Ruhe weg, was? Hockst da unter dem Tisch und legst ein paar Hundert Eier", schüttelte Kadaj den Kopf, widmete sich dann aber wieder dem Sportartikel und las diesen mit voller Aufmerksamkeit.

Die Scheibe des Wagens war völlig zerstört und er musste zuerst einmal eine Ersatzscheibe organisieren. Diese fand er schließlich bei einem nahegelegenen Schrottplatz. Vorsichtig baute er sie aus und transportierte vorsichtig fahrend wieder zurück zum siebten Himmel. Es war wirklich verzwickt, die Türverkleidung abzubekommen. Immer wieder schnitt Cloud sich in die Finger, da das Glas in kleinste Krümel zerbröselt war. Mit jedem Schnitt wuchs sein Hass auf den langhaarigen mehr an. Hätte er nicht die Frontscheibe zerstören können? Das war wenigstens Sicherheitsglas und es zersplitterte nicht so arg. Insgesamt brauchte er dreimal so lange, wie er gedacht hatte, und war erst gegen Abend damit fertig.

Kadaj hatte die gesamte Zeit mit lesen und schlafen verbracht, saß nun ruhig auf der Couch und schaute, wie "Spinne" mit ihren kleinen Lieblingen auf dem Rücken durch die Wohnung kroch. Hin und wieder fragte er sich aber dann doch, warum Cloud so lange brauchte. Er stand kurzerhand auf, ging runter auf den Hinterhof und suchte nach seinem Schatz.

Mal wieder total ölverschmiert lag dieser noch unter dem Auto. Die Scheibe war wieder ganz, nur hatte er dann beschlossen, dreckig war er ja eh schon, nun auch alles durchzuchecken. Die Bremsleitungen hatte er nochmals genau überprüft, die Kupplung neu eingestellt und gleich noch den Kettenspanner der Steuerkette nachgezogen. Seine Finger hatte er sich gut zerschnitten bei dieser Arbeit, aber das würde auch wieder heilen. Zum Abschluss räumte er noch das Werkzeug zusammen.

"Ach hier steckst du", schmunzelte Kadaj, nachdem er seinen völlig ölverschmierten Schatz gefunden hatte. Sein Blick fiel dabei auf die zerdepperte Scheibe des Wagens, die nun auf dem Hof lag und ziemlich beschädigt war. "Da hat er ja ganze Arbeit geleistet", grummelte Kadaj leise.

"Es war dieser Stein da" meinte Cloud halb unterm Auto liegend und deutete auf den Wackerstein, der neben dem Auto lag. "Als das passiert ist, war ich bei den Slums unten oder sagen wir an der Grenze. Wie kann man ihn den einschätzen? Ähm ... versteh mich jetzt nicht falsch, aber wie fanatisch kann er denn sein?" erkundigte er sich, er versuchte sich vorsichtig zu formulieren, nicht dass Kadaj es noch auf sich bezog, da er ja den Ruf hatte oder gehabt hatte, am fantastischsten von den dreien zu sein.

Kadaj schaute sich nun etwas genauer diesen Stein an, legte ihn aber wieder zurück und überlegte kurz. "Yazoo ist zwar vom Aussehen her Sephiroth am ähnlichsten, aber so fanatisch war er eigentlich nie. Yazoo war immer ziemlich still und in sich gekehrt ... dennoch gibt es da diesen Spruch "Stille Wasser sind Tief". Man kann ihn also schlecht einschätzen, was er sich aber einmal in den Kopf gesetzt hat, das zieht er auch gnadenlos durch. Denk mal an den Tag, als wir in der Innenstadt an dieser Statur zugange waren, er hat sich da felsenfest vorgenommen Reno in den Hintern zu treten, was er auch letztendlich geschafft hat".

Grinsend erinnerte sich Cloud an diesen komischen Drachenkönig Abart, was sie beschworen hatten und wie er diesem, mithilfe aller seiner Freunde, ziemlich zugesetzt hatte. Das war Balsam für seine Seele gewesen und zumindest eine Zeitlang hatte er sich besser gefühlt. "Leider hab ich das nicht so mitbekommen, war mit Bahamut Sin beschäftigt", zwinkerte er, aber er hatte es von Yuffie gehört, die Reno ziemlich ausgelacht hatte. Zu schade eigentlich, dann er freute sich immer, wenn dieses Äffchen eine abbekam. "Dann warten wir eben, wenn wir es am wenigsten erwarten, er spielt nur Psychospielchen, denke ich ..." Dann holte er einen Besen und kehrte die restlichen Glassplitter zusammen.

"Hm~ diese können aber ziemlich gemein werden, in solchen Dingen ist er wirklich fast besser als ich", gestand Kadaj leise, blickte unsicher zu Boden und musterte noch einmal diesen Stein. Auf dem Zettel hatte gestanden, dass er zuschlagen würde, wenn keiner damit rechnet. Nur wann würde das sein und wie wollte er das anstellen? Kadaj versuchte sich irgendwie in seinen Bruder reinzuversetzen, scheiterte aber kläglich und seufzte.

In den Randgebieten von Midgar saß in einer alten abbruchreifen Hütte eine silberhaarige Gestalt, mutterseelenallein an einer Wand lehnend und in Gedanken den puren Hass fühlend. Allein, er war allein, beide Brüder, denen er so vertraut hatte, wo er dachte, dass nie etwas zwischen sie kommen würde, hatten ihn verraten und verlassen. Das große Ziel war ihnen nun egal geworden. Und wer war schuld? Dieses blonde Aas, welches zuerst Kadaj vergiftet und dann auch noch Loz mitgerissen hatte. Aber er würde die beiden zurückgewinnen, er würde ihnen diese blonden Krebszellen, die deren Gehirn zu zerfressen schienen, schon herausreißen. Ebenfalls dieses Kind, eine Verbindung seines größten Alptraumes und dazu noch auf so unnatürlichem Wege gezeugt. Angewidert schüttelte er sich. Kadaj musste dazu gezwungen worden sein, anders konnte er es sich und wollte es sich nicht erklären. Wie sollte er nun vorgehen? Kadaj wollte er ja nicht verletzen, aber das Kind durfte auch nie geboren werden ... Seine hasserfüllten Gedanken drehten sich im Kreise ...

Kadaj ahnte nicht, was sein Bruder plante, ob er in diesem Moment überhaupt etwas plante. Er stand still auf dem Hinterhof, blickte zu Cloud und schaute dann kurz mal nach Puma. Diesem ging es wirklich schon besser und er leckte Kadaj über das halbe Gesicht, so freute sich die Raubkatze über dessen Besuch. Vorsichtig krault er sie hinter den Ohren, lauschte ihrem leisen Schnurren und blickte hin und wieder, was Cloud machte. Da er aber immer noch unter dem Wagen hantierte, blieb er noch eine Weile bei seiner Schmusekatze und erzählte ihr leise vom Namen des Kindes. Puma lauschte, spitzte die Ohren und schnurrte zufrieden.

Stimmen schienen in Yazoos Kopf zu brüllen, er saß an eine Wand gekauert und wiegte sich vor und zurück, dabei umarmte er seine Knie. "Unheilig, Tod verdienend... Sünde...brennen...erlösen...der Hunger ... unersättlich ... Kadaj ... du gehörst mir ..." Er würde eine passende Gelegenheit abwarten, aber er musste zuvor auskundschaften, wie er am besten an ihn herankommen würde. Mit diesen Gedanken schlief er dann ein.

Cloud war mit dem Wagen fertig und kam auch auf die Idee mal nach dem Puma zu sehen. Dort fand er dann auch Kadaj, der ihn an den Ohren kraulte. Der Puma streckte sich, als er Cloud sah, und forderte ihn regelrecht auf, ihn zu kraulen, was er auch tat.

"Ganz schön schmuse verwöhnt, unser kleiner Puma hier", grinste Kadaj leise vor sich hin, strubbelte dem Tier leicht über den Kopf und blickt zu Cloud. "Und fertig?", wollte er wissen „ich hab Puma von dem Namen der Kleinen erzählt, scheint ihm zu gefallen", fügte er noch hinzu, nahm seine Hand wieder zurück und legte sie aber auf seinen Bauch.

"Fertig, ja. Hab gleich nochmal alles gewartet. Nicht, dass noch die Bremsleitungen abgesägt sind oder so was. Kennt sich Yazoo mit Technik so weit aus?" wollte er nun wissen, er musste so viel erfahren, wie er nur konnte. Den Puma kraulte er noch ein wenig mehr, aber als dieser ihn abschleckte, wich er zurück. "Dummerchen, Öl schmeckt nicht wirklich und ist auch nicht gerade gesund ...", tadelte er und wuschelte abermals über dessen Kopf und kraulte ihn an den Ohren.

"Yazoo kennt sich mit Motorrädern ganz gut aus, aber bei Autos und PCs ... Fehlanzeige, da ist er eigentlich dumm wie Stroh", grinste Kadaj breit, schaute wieder auf die süße Katze und lächelte. "Ach Pumalein, Spinne wird auch bald Mama, sie hat sogar schon an die hundert Eier gelegt", nickte er leicht "die müssen wir sicher alle in die Zoohandlung oder zu Aerith geben", seufzte er im Anschluss.

"Wenn sie überleben sollen, dann ja", schmunzelte Cloud seinem Schatz entgegen. "Wenn Tifa das erfährt, kreist sie nur noch im Orbit" "Wenn ich, WAS erfahre?", fragte auch schon eine Stimme hinter ihm und eine tadelnd dreinblickende Tifa stand an der Türe. Den Puma musterte sie argwöhnisch, zeigte ihm aber keine Angst. Clouds Ohren wurden ziemlich rot, da er nicht wusste, was er sagen sollte und da er wiederum auch genau wusste, dass Tifa jede Lüge entlarven würde, also schwieg er lieber und akzeptierte die peinliche Stille, die nun entstand.

Oje gleich gibt es ein Donnerwetter, dachte sich Kadaj, blickte nun ebenfalls in Tifas Richtung und kratzte sich am Hinterkopf. Was sollte er nun sagen? Die Wahrheit oder doch lieber wie Cloud schweigen? Langsam begann er wieder Puma zu kraulen, beließ es beim eisernen Schweigen und schaute gelangweilt an die Decke.

"Hallo?", fragte Tifa genervt noch einmal und blickte von einem zum anderen. "Über Dritte zu reden, wenn diese abwesend sind, ist nicht gerade nett!", polterte sie und mit stechendem Blick bohrten sich ihre Augen in den Hinterkopf Clouds, der ebenfalls eisern in eine andere Richtung blickte. "Ich will es nicht irgendwann herausfinden, sag es lieber, bevor es Tote gibt", funkelte sie und griff beherzt in den Haarschopf des Blonden und zwang ihn dazu ihr in die Augen zu sehen. So würde er ihrem Blick nicht lange standhalten und das wussten sie beide. "Au ... sag mal, hast du sie noch alle?", grummelte er und versuchte sich zu befreien. "Ist nicht so wichtig, ich bring das schon in Ordnung ...", redete er sich um Kopf und Kragen.

Okay, scheinbar war wirklich nicht mit Tifa zu spaßen und so blickte Kadaj nun noch unsichere und scharrte leicht mit dem Fuß am Boden. Himmel war die Frau geladen, die konnte ja richtig fies werden. Aufmerksam beobachtete er die Szene, wich sogar ein Stück zurück und verkrümelte sich hinter seiner Katze.

"Ist wirklich nett von dir. Wenn ich dann bitte noch erfahren dürfte, WAS das Problem ist?", fragte sie gereizt, sie war sowieso schon nicht gut aufgelegt, und wenn es auch noch Cloud und Kadaj betraf, verspürte sie sowieso eine gewisse Eifersucht. Dann blickte sie zu Kadaj. "Also gut, aber wehe du rastest aus ...", gab Cloud sich geschlagen. "Fluffy, also die Tarantel ... ähm ... sie hat einige Eier gelegt ...", fing er an und sah schon, wie sich Tifas Augen weiteten.

"Einige ist gut", nuschelte Kadaj leise, legte dabei den Kopf auf Pumas Fell ab und schaute die beiden Streithähne ermattet an. So übel drauf hatte Kadaj Tifa noch nie erlebt, nicht mal im Kampf gegen Loz. Gut da war er nicht dabei, aber er hatte so einiges gehört. So konnte man sich in einer Frau eben doch mal irren.

Zeitgleich krallte sich Tifa regelrecht in Clouds Haare. "Auuuuu ... sag mal, geht's noch?", schnaubte er dann und befreite sich aus ihrem Griff. "Am Ende skalpierst du mich noch, so schlimm ist das nun auch wieder ..." "WIE BITTE?", schnaubt sie zurück und zog ihre Hand weg. "Weißt du, wo diese Biester überall hineinkriechen? Weißt du, wie viele Spinnen man des Nachts ungewollt isst?", schüttelte sie sich. "Und nun sagst du mir, dass dieses Monster Eier gelegt hat? Spinnen legen TAUSENDE EIER! ES REICHT, nun fliegt sie raus ..." Und Tifa wollte sich schon umdrehen, wurde aber nun von Cloud gehalten. "Wir versorgen die Kleinen schon, und du wirst nie eine bei dir finden ...", versuchte er sie zu beruhigen.

"Und wenn sie groß genug sind, dann können wir sie immer noch abgeben", mischte sich nun auch endlich mal Kadaj ein, schritt hinter Puma hervor und blickte Tifa fast schon flehend an. "Nimm sie mir bitte nicht weg", kam es leise, fast schon kindlich von dem Silberhaarigen.

Bei Tifa wirkte diese kindliche Art rein gar nicht. Sie funkelte ihn an. "Das Insektenspray steht schon griffbereit. Erzieh sie so, dass sie mir aus dem Weg gehen und sie haben eine gute Überlebenschance. Natürliche Auslese ...", fauchte sie und wendete sich dann wieder zu Cloud. "Warum habt ihr den Zoo nicht dort gelassen, wo er hingehört? Spinnen mitten in der Stadt. Echt mal unmöglich, aber ich hab euch gewarnt, ich mache Ernst!", beendete sie ihre Rede und stapfte davon. "Danke fürs Schaden wiedergutmachen", grummelte sich noch zu Cloud im Gehen und ließ die beiden bei dem Puma zurück.

Blöde Kuh, schmollte Kadaj gedanklich, knuddelte noch einmal seinen Puma und wandte sich dann wieder an Cloud. „Huh ... hatte die eine Laune", murmelte er leise, blickte der Braunhaarigen hinterher und schüttelte leicht den Kopf. "Ist die immer so, wenn sie auf 180 ist?", wollte er dann noch wissen, blickte seinen Schatz fragend an und lächelte leicht.

"Ist sie." bestätigte Cloud. "Eine Raubkatze eben. Und momentan verteidigt sie ihr Revier ... gegen Spinnen... und andere Eindringlinge ..." flüsterte er leise. "Ich sollte mal das Öl loswerden ..." meinte er dann wieder etwas lauter und sah an sich herunter. Er sah wirklich total verdreckt aus.

"Hehe ... na, wenn das so ist, dann lassen wir sie lieber mal und ja du siehst aus wie ein Dreckspatz", kicherte Kadaj leise, drückte dem Puma noch ein Küsschen auf die Nase und ging raus auf den Hof. Müde streckte er sich kurz, gähnte mit vorgehaltener Hand und trottete schon langsam wieder nach oben.

Cloud folgte dem Silberhaarigen, aber nicht ohne dem Puma noch kurz zu kraulen. Er räumte noch ein paar Sachen weg und trug noch ein paar Fässer hin und her, um eben bei Tifa wieder auf gut Wetter zu machen. Diese hatte sich auch schon beruhigt. Danach ging er zurück nach oben und packte sich erst mal unter die Dusche um den groben Schmutz abzubekommen. Danach zog er es jedoch vor, sich in die Badewanne zu legen. So planschte er eine Weile und entspannte sich zusehends.

Kadaj hatte in der Zeit Tee aufgesetzt, saß nun mit einer Tasse auf dem Sofa und blätterte gelangweilt durch die Zeitung. Hin und wieder hörte er das Plätschern von Wasser, grinste leicht und las weiter. Ja, so ein Bad würde ihm sicher auch guttun, nur würde er wohl so schwer aus der Wanne kommen. Nein bei ihm war wohl nur noch duschen angesagt.

Der Blonde erinnerte sich an seine Kindertage, und wie er eben manchmal so drauf war, versuchte er wiederum etwas, in welcher Disziplin er besonders gut gewesen war. Luft anhalten unter Wasser. Er tauchte immer wieder unter und zählte die Sekunden. Damals konnte er bald zwei Minuten aushalten. Im Moment war es gerade mal eine, er war wohl aus der Übung. Auf der Insel war es auch noch besser gegangen. Die Türe zum Bad hatte er nur angelehnt und durch einen Spalt konnte er ins Wohnzimmer schauen. Kadaj saß dort auf dem Sofa. Wie das Leben wohl sein würde, wenn die Kleine auf der Welt war? Tief Luft holend tauchte er abermals unter und zählte die Sekunden.

Total in Gedanken, nippte Kadaj immer wieder an seinem Tee, starrte vor sich hin und grübelte. Er malte sich langsam aus, wie die Kleine wohl aussehen würde, von wem die Nase und von wem die Augenfarbe hatte. Auch überlegte er, wie es sein würde, wenn sie erst da war und dann traf es ihn fast wie einen Schlag. "CLOUD ...", rief er lautstark in Richtung Badezimmer.

Unter Wasser hörte er nur ein Rufen und tauchte schneller wieder auf, da er dachte, es sei etwas passiert. Das Wasser schwappte hin und her und er sprang aus der Wanne, wollte sich ein Handtuch schnappen, verfehlte es aber, da er auf dem Boden ausrutsche. Unsanft landete er auf der Seite, sah aber durch den Türspalt, dass Kadaj noch auf dem Sofa saß. Vor sich hin jammernd stand er auf, streckte sich und nahm sich dann vorsichtig das Handtuch und wickelte es sich um. "Was denn? Ist was passiert?" kam es ruhig von ihm und er lehnte sich an den Türrahmen des Badezimmers, um nicht zugeben zu müssen, dass er humpeln würde.

Kadaj drehte sich nun rum, blickte Cloud leicht verdattert an, da dieser so plötzlich in der Tür stand und etwas seltsam wirkte. "Ist alles in Ordnung? Du schaust so komisch", wollte er zuerst einmal wissen, fuhr dann aber fort. „Mir ist nur aufgefallen, dass wir weder ein Kinderbett haben noch sonst was für das Baby".

Am liebsten hätte er seinem Schatz verflucht. Wegen so was so loszubrüllen und er hatte schon Yazoo mit gezogener Waffe in seinem Wohnzimmer stehen gesehen. Auf die Frage ging er nicht ein, aber zu den Babysachen antwortete er. "Müssen wir wohl noch besorgen. Ist ja noch etwas hin ... was, braucht man denn alles?" Außer einem Bett fiel ihm da momentan nicht viel ein. Die Badezimmertüre ließ er nun ganz offen, aber er krabbelte wieder zurück in die Wanne. Das würde wohl ein paar blaue Flecken geben ...

"Naja die Kleine muss ja auch was anziehen und dann noch was essen", zählte Kadaj auf. "Einen Kinderwagen braucht man auch, dann noch ein paar Sachen wie Bettzeug" und er folgte Cloud ins Badezimmer, blieb aber in der Tür stehen und blickte sich verwundert um. "War hier ein Elefant baden, oder warum schwimmt der Fußboden?", fragte er mit einem leichten schmunzeln auf den Lippen.

"Grrrr~ ...", knurrte Cloud gespielt und nahm etwas Wasser in die hohle Hand und bespritze damit den Silberhaarigen, der an der Türe lehnte. "Was musst du mich auch so erschrecken ...", schmunzelte er, denn der Fußboden sah wirklich aus als hätte die schlimmste Badeorgie stattgefunden. "Dann lass uns morgen ein wenig durch die Stadt gehen und gucken ..." dann blickte er zu Kadaj. "Also~ .... Das Wasser wäre noch warm ...", setzte er an und blickte ihn fragend an.

"Okay ... gucken wir morgen Babysachen an", freute sich Kadaj nun wieder, blickte dann aber etwas ratlos zu Cloud in die Wanne und grinste leicht. "Ja sicher ... und hinterher komme ich nicht mehr raus", kicherte er leicht, nahm sich ein Handtuch und machte sich wieder trocken. "Wenn du mich noch mal nassmachst, dann gibt keinen Kuss mehr" und um das Ganze noch zu unterstreichen, streckte ihm frech die Zunge raus und verließ mit wackelten Hintern das Bad.

Cloud starrte ungeniert auf den wackelnden Hintern seines Schatzes und grinste. "Wäre ja nicht so, dass ich dich in der Wanne sitzen lassen würde ...", kicherte er und versuchte abermals ihn mit etwas Wasser zu bespritzen. Dann tauchte er wieder unter Wasser. Was Kadaj da wohl gefallen würde. Auf jeden Fall würde kein einziges rosa Teil in seine Wohnung kommen. Er stellte sich schon bildlich vor, wie Kadaj rosa Wiegen anschleppen wollte und Loz half ihn dabei. Er kicherte unter Wasser, verschluckte sich, müsste dann auftauchen und husten.

"Ne lass mal, ich dusche lieber", rief Kadaj aus dem Wohnzimmer heraus, setzte sich schon wieder auf die Couch und schnappte sich das Buch, das er angefangen hatte zu lesen. Nach einer Weile hörte er Cloud husten, legte das Buch wieder weg und blickte etwas besorgt zum Badezimmer. "Öhm ... das Badewasser sollte man lieber nicht trinken, oder in deinem Fall verschlucken" und er stand auf und ging Richtung Bad. "Geht es, oder muss ich dir kurz auf den Rücken klopfen?", lächelte er sachte.

Cloud schnappte nach Luft, hörte die Worte des anderen nur entfernt. "Hust ... e-es geht ... schon ..." und er holte nochmal tief Luft. "Man sollte unter Wasser auch nicht lachen", grinste er und schüttelte seine nassen Haare. Dann stand er auf und nahm sich ein Handtuch, wickelte sich ein und ließ das Badewasser ab. Vor einem Spiegel betrachtete er kurz seine hintere Seite, auf welche er gefallen war. Ein etwas roter Abdruck zeigte sich. „Und wieder ein blauer Fleck mehr ...", grummelte er und trocknete sich weiter ab.

"Was lachst du auch unter Wasser?", schüttelte Kadaj den Kopf, lehnte sich lässig an den Türrahmen und schaute Cloud beim Abtrocknen zu. "Hö blauer Fleck?" Kadaj verstand grade nur Bahnhof, schüttelte wieder leicht den Kopf und ging wieder Richtung Couch. Manchmal gab es eben Sachen, die selbst er nicht verstand und fragen war ihm dann auch zu blöd. Leise seufzend setzte er sich wieder hin, nahm wieder sein Buch zur Hand und las ruhig weiter.

Die Sauerei im Bad hatte er noch beseitigt, dann zog er sich frische bequeme Kleidung an. Schwarze Hose und beiges Leinenhemd, irgendwie war ihm danach. Die gröbsten Kratzer an seinen Händen hatte er mit ein paar Pflastern zugeklebt, zumindest so lange, bis sie nicht mehr bluten würden. Dann spürte er, wie er einen riesen Hunger entwickelte. Seit dem Müsli gab es ja nichts mehr zu futtern. Also lief er durch das Wohnzimmer Richtung Küche. "Bad ist frei und ich hab Hunger. Einen bestimmten Wunsch? Außer Gurken?", feixte er und blickte mit noch nassen Haaren, die ausnahmsweise Mal noch nicht in alle Richtungen standen zu seinem silberhaarigen Schatz.

Wieder legte Kadaj kurz sein Buch weg, blickte Cloud leicht blinzelnd an und erhob sich dann. Da nun das Bad frei war, konnte er duschen gehen und zum Thema Essen fiel ihm auch nichts ein. "Nein, keinen Sonderwunsch, darfst also schalten, wie du möchtest." Er hauchte Cloud einen Kuss auf die Lippen und verschwand dann erst mal im Badezimmer.

Na, wenn es dem anderen egal war, musste er ja nicht darauf schauen. Also gab es eben Risotto mit Meeresfrüchten. Cloud bereitete alles vor, solange der Silberhaarige im Bad zugange war. Bald schmeckte die ganze Wohnung nach diesem leckeren Gericht, das zwar tiefgefroren war, aber Cloud doch immer wieder am besten schmeckte. Die Fenster hatte er bereits geöffnet, um den Kochdampf abziehen zu lassen.

Kadaj braucht im Badezimmer nicht länger als zwanzig Minuten, hatte sich geduscht, abgetrocknet und kämmte sich nun eben noch die Haare. Sein Handtuch hängte er zum Trocknen ebenfalls auf, kam kurze Zeit später in die Küche und umarmte seinen Schatz. "Hmm~ riecht aber lecker", sprach er leise, ehe wieder lächelte und ihn losließ. "Soll ich schon den Tisch decken?", fragte er lieb nach.

Cloud kuschelte sich in die Umarmung seines Lieblings und blickte ihm verliebt in die Augen, als dieser ihn wieder losließ. "Gerne", und er sortierte noch ein wenig den brutzelnden Reis in der Pfanne. Dann stellte er diese auf den Tisch und gab Kadaj einen Schöpfer auf seinen Teller. "Was gibt's eigentlich als Nachtisch?", fragte er beiläufig und guckte den anderen unschuldig an.

Nachdem Kadaj den Tisch gedeckt hatte und sich hingesetzt hatte, schöpfte ihn Cloud schon Reis auf. "Danke „und er stutzte kurz. "Wie Nachtisch? Hmmm~ könnten ja Pudding machen", schlug er vor, nahm sich seine Gabel und blickte seinen Schatz an. "Guten Appetit", wünschte er Cloud und fing an zu essen.

Das hatte Cloud zwar nicht gemeint, amüsiert blickte er in seine Reispfanne und schmunzelte in sich hinein. "Ja. Pudding ist auch nicht schlecht, aber nur Vanille ...", grinste er und ließ sich die Pfanne schmecken. "N 'Guten ...", mampfte er bereits vor sich hin. Spinne kletterte am Tischbein hoch und trug immer noch ihre Eier spazieren. Als Cloud das sah, ob er verwundert die Brauen.

"Ne, wenn dann Schokolade, ich mag, kein Vanille", schmatzte Kadaj vor sich hin, sah ebenfalls, wie Spinne das Tischbein hochkroch und langsam über den Küchentisch krabbelte. "Hmmm~ scheinbar hat sie auch Hunger, oder ihr ist langweilig" kratzte sich Kadaj unbeholfen am Kopf, blickte das achtbeinige Tier grinsend an und wandte sich dann wieder seinem Essen zu.

"Dann eben Schokolade, aber Vanillesoße kippe ich mir doch drüber ...", nuschelte Cloud zwischen zwei Reislöffeln. "Ich könnte deinen Bauch als Teller verwenden ...", grinste er frech, wechselte aber dann sofort das Thema. "Du suchst wohl einen guten Platz, um deine Eier zu verstecken, was? Tu dir selbst einen Gefallen und mach das nicht bei Tifa in der Küche." dann hatte Cloud eine Idee. Er ließ Spinne auf seine Hand krabbeln und brachte sie zu einer doch recht großen Grünpflanze in seinem Wohnzimmer. "Das oder sollen wir dich lieber wieder in den Wald zu Loz bringen?", fragte er sie. "Vielleicht wäre das echt das Beste ...", meinte er wieder zu Kadaj gewandt. "Hier drin hat sie einfach zu wenig Platz und Versteckmöglichkeiten ..."

"Mein Bauch ist doch kein Teller", empörte sich Kadaj gespielt, grinste aber dann doch wieder und zuckte mit den Schultern.Er aß nun wieder weiter, blickte dann aber auf, als Spinne auf Clouds Hand kroch und dieser sie hochhob und in die Grünpflanze setzte. "Vielleicht hast du recht und wir sollten sie wirklich zu Loz bringen, aber ... aber nur solange, bis die Kleinen alleine zurechtkommen. Ich verzichte ungern auf mein Haustier, dafür hab ich sie zu gerne", murmelte Kadaj leise, legte die Gabel zur Seite und blickte aus dem Fenster.

Cloud legte den Kopf schief und beobachtete die Spinne. Er erinnerte sich an einen alten Spruch. "Was du liebst, lass frei, kommt es zurück, gehört es dir für immer ...", kam es mit melancholischem Klang von dem Blonden. Spinne krabbelte auf der Grünpflanze, ein Benjaminnstock, beinahe raumhoch, umher, aber zu gefallen schien es ihr nicht. So suchte sie wieder Clouds Nähe und platzierte sich auf seinem Kopf zwischen den noch leicht feuchten Haaren. "Nichts da, da oben wird nicht genistet ...", empörte sich Cloud abermals, ließ sie aber erst mal sitzen und setzte sich wieder an den Tisch zum Essen.

Kadaj musste leise lachen, drehte sich wieder zu Cloud rum und nahm sein Essen wieder auf. "Könnte auf deinem Kopf auch ziemlich eng werden, wenn da plötzlich so 500 Spinnen gleichzeitig rum kriechen", kicherte er leise, nahm sich dazu ein Glas Wasser und beobachtete Spinne, wie sie anfing, Clouds Haare zu sortieren. Ganz ein drolliger Anblick war das.

Sich den Radau vorstellend schielte Cloud nach oben und zog eine ziemlich interessante Maske dabei. Spinne legte echt die einzelnen Haarsträhnen hin und her, aber wie seine Haare eben waren, blieben sie nie an Ort und Stelle. Fast hatte man den Eindruck, dass die Spinne sich darüber ärgern würde. Schließlich gab sie auf und hüpfte auf den Tisch und krabbelte Richtung Kadaj. "Siehst'e", meinte Cloud nur und beendete sein Essen. Aus dem Freezer holte er sich noch ein Glas Milch und stellte sich grübelnd ans Fenster und betrachtete die Straße. Hunderte Menschen hasteten von einem Ort zum anderen. Midgar war wirklich überlaufen und es gab so viele Verstecke, fast unmöglich jemanden dort aufzuspüren.

Wieder musste Kadaj schmunzeln, blickte Spinne aufmerksam bei ihrer Arbeit zu und gluckste leicht. "Tja das nennt man Wirbel, da bleibt nichts liegen, wie man es gerne hätte" und schon kroch sie vor ihm rum. "Das ist aber jetzt keine Einladung für meine Haare", kicherte er leise, setzte sie sich behutsam auf die Schulter und nippte an seinem Glas. Sein Blick fiel dann auf Cloud und wie dieser aus dem Fenster schaute. „Ist da was?" und er stellte sich auf Zehenspitzen, schaute über Clouds Schulter hinweg und konnte aber nicht wirklich etwas sehen.

"Nicht direkt", meinte Cloud zu ihm. "Ich dachte nur gerade daran, wie viele Menschen hier wohl leben, und wie viel Verstecke es gibt. Die teils zerstörten Slums und die Fabriken bieten so viele Möglichkeiten ... und ob sie jemals wieder aufgebaut werden?" Sein nun leeres Glas stellte er am Fenstersims ab. Dann drehte er sich um und legte einen Arm um seinen Schatz. "Aber du machst dir mal keine Sorgen. Ich lass dich einfach nicht mehr aus den Augen", schmunzelte er und kuschelte sich an ihn.

Aufmerksam hörte Kadaj zu, lächelte bei Clouds letzten Worten und kuschelte sich nun selbst an. "Hmmm~ klingt schööön, aber wie willst du das machen? Du kannst mich schlecht überall mit hinnehmen", murmelte er leise, blickte zu seinem Schatz hoch und blickte ihm sanft in die Augen.

"Erm~ ... na ja... dann geh ich eben nirgends mehr hin ...", überlegte er laut, aber er wusste selber nur zu genau, dass er es nicht durchhalten würde. Das hatte der langhaarige der Brüder nun also schon geschafft. Er machte sich Sorgen, sah Gespenster und dachte bereits irrational. Na toll. Aber die grünen Augen, die ihn so sanft anblicken, entschädigten ihn bereits jetzt wieder für alles. Schnurrend kam er seinem Schatz ein wenig näher und gab ihm einen zarten Kuss auf dessen süßen Lippen.

"Das geht aber auch nicht", protestierte Kadaj leicht, spürte dann aber schon die Lippen seines Liebsten auf den Seinigen, schloss genießend seine Augen und schlang beide Arme in dessen Nacken. Er liebte es die weichen Lippen von Cloud zu küssen und zu schmecken, ja doch, küssen gehörte mittlerweile zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.

Cloud mochte das Küssen genauso und da er so lange auf seien Schatz hatte verzichten müssen, ihn sogar für immer verloren gehalten hatte, genoss er es umso mehr. Aber er löste sich auch irgendwann wieder und machte sich daran den Tisch abzuräumen. Auf den Nachtisch ging er nicht mehr ein. Bis zur Dämmerung passierte nicht mehr viel, Cloud hatte es sich mit einem Buch auf dem Sofa bequem gemacht und schmökerte ein wenig in einem Buch über Wissenschaft, welches die Eigenheiten des Planeten genauer betrachtete. Spinne hatte sich nun doch an den größeren Blumenstock gewagt und bastelte sich aus den vielen kleinen bunten Blättern ein Nest, welches sie wohl vorübergehend nutzen wollte.

Nachdem Cloud sich von seinen Lippen gelöst hatte, half Kadaj ihm kurz in der Küche und saß später zusammen mit Cloud auf dem Sofa. Er selber las nicht, schaute aber hin und wieder in das Buch seines Schatzes und dann wieder zu Spinne. Er fand es höchst interessant wie diese angefangen hatte ein Nest zu bauen, wie sie immer wieder durch die Pflanze wuselte und einige Blätter zusammentrug. Scheinbar war sie schon ganz auf das Muttersein eingestellt, würde wohl nicht mehr allzu lange dauern und die kleinen Spiderlinge würden schlüpfen.

Nach einer Weile streckte sich Cloud, gähnte und legte das Buch auf den Tisch. Er streckte ebenfalls seinen Rücken, der einige Male erschreckend laut knackste. Dann begann er seine Pflaster von den Händen zu nehmen, er hasste dieses getappte und bestimmt war inzwischen alles so verheilt, dass es zumindest nicht mehr so nässte wie am Anfang. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es zwar noch früh, aber zumindest auch nicht zu früh war, um ins Bett zu gehen.

"So wie du knacken tust, könnte man meinen du wärst über 80", meinte Kadaj ruhig, blickte Cloud leicht scherzend an und sah dann erst die ganzen Pflaster. "Hast dich ja ganz schön geschnitten ... na ja Glas eben, passiert", zuckte er mit den Schultern, piekte ihn dann in die Seite und streckte sich ebenfalls.

"So fühl ich mich gerade auch ...", grummelte der Blonde. "Wegen des blöden Deppen ...", nuschelte er auf die Bemerkung hin und spaßig fand er es momentan gar nicht. Aber auf den Seitenpickser hin wartete er ab, bis sich der Silberhaarige auch streckte, und pickte dann zurück. Schelmisch grinste er ihn an, um gleich nochmal eine Picks und Kitzel Attacke zu starten.

"Hihi ... nicht kitzeln ... haha ... aufhören", kicherte er auch gleich los, als Cloud seine Attacke gestartet hatte und Kadaj sich versuchte, von der Couch zu stehlen. "Na warte ... das gibt Rache", drohte er an, lachte aber schon wieder und griff nach Clouds Händen, versuchte diese festzuhalten.

Noch eine Weile kitzelte er, ließ dann aber zu, dass Kadaj seine Hände festhielt. "Huch~ ... hast mich gefangen ...", witzelte er und lächelte süß. "Was muss ich tun, damit du mich wieder loslässt?", und er blickte ihn fragend und versuchte seinem Blick etwas Unterlegenes hinzuzufügen.

Kurz überlegte Kadaj sich etwas legte die Stirn dabei in Falten und grinste dann gemein. "Ja was musst du denn tun?", wiederholte er Clouds Worte, kratzte sich am Hinterkopf und hatte die Erleuchtung. "Ha ich hab es!", grinste er stolz "du könntest mir den Rücken kraulen, der tut durch die Belastung des Bauchs doch ganz schön weh", endete er leicht schmunzelnd.

"Och bitte, sei nicht so gemein ...", seufzte er gespielt entsetzt und konnte das Schmunzeln aber nicht unterdrücken. "Leider komm ich gar nicht ran ... echt schade..", witzelte er resigniert und blinzelte zu dem Silberhaarigen hinüber.

"Bin doch gar nicht gemein", sprach Kadaj leise, zog dabei eine leichte Schmollschnute und blickte Cloud dann aber wieder belustigt an. "So, so, du kommst also nicht an meinen Rücken dran. So was aber auch ..." Nun drehte er sich ganz zu Cloud um, blickte ihn wieder ernst an und grübelte. "Dann muss ich mir eben doch eine gemeinere Strafe einfallen lassen" und wieder überlegte Kadaj, bis er sich erhob und Cloud von oben herab anblickte. "Mir fällt nichts Gemeines ein", gab er leise zu, setzte sich wieder hin und schaute starr den Tisch vor sich an.

Cloud musste einfach nur kichern. "Ja was ist das denn? So sprühend voller Ideen, wenn es um Gemeinheiten geht, warst'e doch sonst immer. Wir können die Gemeinheit ja auch in eine Wohligkeit wandeln, fällt dir da mehr ein?", grinste er ihn an, fügte kurz darauf aber noch an. "Bist du ein Esel ... wenn ich dich massieren soll, dann komm einfach näher her oder leg dich entsprechend hin ..."

Kadaj rutschte ein Stück näher. "Bin wohl aus der Übung, was die Gemeinheiten betrifft", stellte er stirnrunzelnd fest, ehe er über seine Schulter schaute und Cloud die Zunge rausstreckte. "Ich gebe dir gleich mal einen Esel ... wobei Esel süß aber auch stur sein können. Sei also froh, dass ich keiner bin", grinste er leicht, drehte sich wieder um und nahm eine entspannte Haltung ein. "Husch, husch ... massiere meinen Rücken", kicherte er nun und rekelte sich schon halb auf dem Sofa.

"Aber so was von ...", grinste Cloud. "Vielleicht sollte ich deine Schwäche mal ausnutzen", gluckste er und setzte sich ein Stück näher zu Kadaj. "Na ja, was die Sturheit angeht ... ich sag mal nichts, mein süßes Eselchen ...", witzelte er und fange dann aber auch schon an, Kadajs Rücken vorsichtig zu kraulen. Es war wirklich mehr kraulen als massieren, da Cloud erst mal die genauen Verspannungen austesten wollte, bevor er zu stürmisch an die Sache heranging.

"Püh ... dann bin ich eben ein Eselchen, mir doch egal", kam es ernst von Kadaj, ehe er die sanften Hände seines Schatzes spürte und augenblicklich ruhig war. "Hmmm~ ... das tut gut, und wenn du brav weiter machst, darfst du auch gerne mal meine Schwächen ausnutzen", schnurrte Kadaj leise. 

 

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