Rache ist Blutwurst

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Kadaj blinzelte leicht, schaute Cloud schief von der Seite an und drehte Däumchen

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Kadaj blinzelte leicht, schaute Cloud schief von der Seite an und drehte Däumchen. "Es ist und war aber ein sehr schöner Traum und ich denke, dabei sollten wir es auch belassen. Du bist eh ständig in der Stadt und ich sitze meist im Wald rum und darf mir das langweilige Geplänkel meiner Brüder anhören. Ich weiß das mag jetzt abgedroschen und kalt klingen, aber die anderen würden das eh nie verstehen", sprach Kadaj mit leiser, trauriger Stimme weiter, wischte sich mit dem Handrücken die ersten Tränen weg und schniefte leicht. Als Cloud ihn jedoch zu sich zog, waren diese schnell vergessen und er genoss einen dieser letzten Küsse, schlang seine Arme um den Blonden und ließ sich fallen.

Dieser Kuss schmeckte irgendwie anders, wie Cloud empfand. Viel süßer und trauriger als die Vorherigen. Dies kam wohl daher, dass ihnen beiden nun bewusst war, dass dieser Inseltraum nun bald ausgeträumt war und die Realität, die sie beide erwartete, Cloud selbst nun ziemlich bitter vorkamen. Den jetzigen Moment wollte er für immer im Gedächtnis behalten und so zog er ihn ebenfalls näher in seine Arme. Ebenso spürte er nun, wie es in seinen Augenwinkeln kribbelte und sich langsam ein paar Tränen sammelten. Das Erlebte ging ihm sehr nahe und am liebsten hätte er sich mit Kadaj auf dieser Insel so versteckt, dass Aerith sie niemals hätte finden können. Er leckte über die Zunge des anderen, ebenfalls um sich genau daran erinnern zu können.

Alles, was Kadaj spürte, war die warme Hand an seinem Rücken, die Lippen auf seinen und die Zungenspitze, die sanft an seine Lippen stupste. Unsicher, ob es richtig war, was er hier tat, öffnete er dennoch den Mund, wusste, dass er zu explodieren drohte, und tauchte mit seiner Zunge in Clouds Mund ein, kostete ihn, fühlte ihn und spürte eine unglaubliche Hitze aufsteigen. Ihre Zungen umkreisten sich, schmusten miteinander und fast verlor Kadaj sich in diesem einzigartigen Kuss.

Er wollte nicht aufhören, so bittersüß schmeckte dieser Kuss, so zärtlich umspielten sich ihre Zungen. Dabei sollte er eigentlich aufhören und am besten noch einen Streit vom Zaun brechen, dann würde es ihnen beiden leichter fallen. Aber er konnte und er wollte es nicht tun. In diesen Kuss versinkend vergaß er alles um sich herum, die Umstände, die Worte die sie zuvor doch so realistisch und erwachsen von sich gegeben hatten. Das war ihm jetzt egal und er wollte nur noch in diesem einen Moment existieren. Wie von selbst streichelte er über die Wange des anderen und wanderte hin zu seiner Brust. Mehr traute er sich nicht, obwohl er schon gerne die heiße Nacht zuvor wiederholt hätte. Aber er beließ es bei den momentanen Zärtlichkeiten, intensivierte aber seinen Kuss noch etwas und gab ihm mehr Feurigkeit.

Selbst Kadaj wollte den Kuss nicht unterbrechen, naschte immer wieder hingebungsvoll von den Lippen seines Gegenübers und seufzte leise auf, als er die Hand von Cloud erst an seiner Wange und dann an seiner Brust spürte. In seinem Kopf herrschte gerade das übliche Chaos, er wusste einfach nicht, wie das alles weiter gehen würde und was vor allem seine Brüder sagen würden. Begeistert wären sie sicher nicht, aber er musste es ihnen ja auch nicht auf die Nase binden. Leicht schüttelte er den Kopf, verwarf die lästigen Gedanken und ließ sich gänzlich in den süßen Kuss fallen. Nachdenken konnte er immer noch, jetzt zählten für den Silberhaarigen nur die weichen Lippen des Blonden. Diese mussten erobert werden und solange wie möglich in Beschlag genommen werden.

Nur allzu gerne ließ sich der Blonde erobern, da er spürte, wie der andere sich ihm hingab und sein Tun somit immer mehr bestätigte. Trotzdem wusste er nicht, ob er wieder weitergehen sollte und er verharrte in seiner Bewegung, denn er hatte das leichte Kopfschütteln des anderen vernommen und öffnete seine Augen. Den Blick des anderen suchend wollte er sich von dem Kuss lösen, nur fiel ihm das so absolut schwer, dass er es nicht wirklich schaffte. Auch drückte er ihn sanft an der Brust von sich weg, hielt ihn aber auch wieder fest. Genauso kämpfend ging es genauso in seinem Kopf zu. Er schloss die Augen wieder und spürte, wie jetzt doch eine Träne sich den Weg aus seinen Augenwinkeln über sein Gesicht bahnte.

Kadaj spürte den ersten leichten Widerstand und auch die Unsicherheit, die von Cloud ausging. Dass er ihn erst von sich wegdrückte und dann wieder festhielt, verwirrte ihn etwas und als er dann ganz plötzlich etwas Nasses an seinen Wangen spürte, öffnete der Silberhaarige langsam seine Augen. Mit den Fingern wischte er wieder die Tränen des Blonden weg, löste jedoch dabei nicht den Kuss, sondern streichelte sanft die Wange und schloss wieder seine Seelenspiegel. Nach einer Weile löste er sich dann aber doch, blickte Cloud leicht verträumt an und strich noch immer über die Wangen. "Du weinst ja", flüsterte er leise und schaute den Blonden besorgt an.

"I-ich ...-", setzte Cloud an, schluckte dann schwer. "... ach verdammt, ich bin eben traurig", murmelte er und blickte weg von dem Silberhaarigen zum Wasser. "Du hast keine Ahnung, was für ein Chaos gerade in mir tobt. Und du bist der Grund dafür. Ich wünsche dich zum Lebensstrom und gleichzeitig will ich dich nie mehr loslassen", flüsterte er und wurde dabei immer leiser. Kurz schloss er die Augen, öffnete sie dann aber gleich wieder und blickte ihn direkt an. "Du bist wie Gift für mich, aber ... ich will nichts mehr als mich von dir vergiften lassen." Er löste die Umarmung nun endgültig. "Ich hab echt mal ein Problem, oder?", fragte er leise und starrte auf seine Hände, die er auf seine Knie gelegt hatte.

Verdattert über Clouds Gefühlsausbruch blickte Kadaj unsicher auf und schluckte schwer. "Nein, ich habe keine Ahnung, wie es in dir aussieht, aber schön, dass du es mir sagst. Mir geht es auch nicht viel anders, ich würde mich am liebsten hier irgendwo verkrümeln und nicht mehr rauskommen. Am liebsten würde ich mit dir hierblieben, aber ich weiß, dass das nicht geht. Sie ... also Aerith würde uns ganz sicher finden und uns zurückbringen, außerdem hast du deinen Job und ich ... ja, ich hab eben auch noch mein Leben", brabbelte der Silberhaarige ohne nachzudenken wild drauf los.

Seine Gefühle wieder niederkämpfend und beinahe krampfhaft nach seiner üblichen Fassade suchend, meinte er dann und seine Stimme klang fast ein wenig kalt. "Stimmt. Du hast recht. Also, was soll's. Wieso an etwas festhalten, was sowieso keinen Taug hat?" Mit diesen Worten stand er auf, er wollte nur noch weg. "Die drei Tage sind ganz schön grausam, nicht? Warum holt sie uns nicht einfach sofort?" meinte er im Gehen. "Gute Nacht oder ach keine Ahnung, was du vorhast, ob du nach so langer Zeit durchpennen überhaupt noch schlafen kannst." Er ging zur Hütte hinein und rollte sich auf dem Bett ein. Das neu Hinzugekommene beachtete er gar nicht, sondern er wählte unbewusst das, welches zuvor schon da gewesen war.

"Was soll das denn jetzt?", grummelte Kadaj leise, blickte erstaunt dem Blonden hinterher und stand nun selber auf. Hatte er was Falsches gesagt?Er hatte doch nur ... Na toll, er hatte einfach drauf losgeredet und scheinbar nicht nachgedacht. Eine andere Erklärung fand er erst mal nicht und jetzt hinterhergehen war ihm auch zu blöd. Kadaj ging lieber erst mal eine Runde durch den Urwald, versuchte seine Gedanken zu ordnen und Cloud erst mal in Ruhe zu lassen. Er lief bis zum See, setzte sich ans Ufer und schaute einfach starr vor sich hin. Ab und an seufzte er leise auf, runzelte immer wieder die Stirn und pflückte nach einer Weile ein paar Bananen. Wieso aß er in letzter Zeit nur so viel und dann auch nur Bananen? Kadaj kam das alles recht seltsam vor, aber eine Antwort fand er keine.

Cloud hörte noch, wie Kadaj von der Hütte weglief. Sollte er doch abhauen, dieses Mal würde er ihm nicht hinterhergehen. Wozu auch? Auf dieser Insel war ja keinerlei wirkliche Gefahr, das hatte Aerith ja selbst gesagt. Aber wieso beschäftigte ihn das? Es war ihm vorher egal gewesen und es sollte ihm jetzt auch egal sein. Warum hatte er so überreagiert? Kadaj hatte ja nur die Wahrheit ausgesprochen, nur wollte er sie nicht hören, nicht wahrhaben. Es musste diese Insel sein, warum sonst fühlte er sich nur so verwirrt und der Silberhaarige ja auch, hatte er gesagt, das war doch nicht normal. Aber er war in seinen Gedanken schon wieder bei Kadaj hängen geblieben. Seufzend drehte er sich einmal um und schlief dann ein.

Noch immer blickte Kadaj einfach vor sich hin, sah also so auch gar nicht das sich der Puma langsam anschlich und genau hinter ihm stand. Erst durch ein leises Knurren drehte er sich ruckartig um und blickte die Raubkatze belämmert an. Was wollte die denn jetzt wieder, schon wieder angreifen? Kadaj versuchte ruhig zu bleiben, beobachtete den Puma, doch scheinbar saß dieser einfach nur hinter ihm und schaute ebenfalls. Die Tiere hier waren schon seltsam, teilweise waren sie, wie kleine Kinder die einfach nur spielen wollten. Stirnrunzelnd nahm der Silberhaarige einfach einen Stock und warf diesen weg und sofort hechtete der Puma hinterher und brachte diesen zurück. "Oh Mann ey, noch so 'n komisches Vieh, das spielen will", murmelte Kadaj leise, warf erneut den Ast weg und wiederholte somit das angefangene Spiel.

Cloud schlief ein paar Stunden, wachte dann aber wieder auf als ihm kalt wurde. Das Feuer war heruntergebrannt und er war allein in der Hütte. Bestimmt saß der andere bei seinem Zelt oder sonst wo, war auch besser so, dachte er sich. Er legte ein wenig Holz nach und stand etwas unschlüssig in der Hütte herum. Da er keinen Plan hatte, wie viele es waren und er doch ein wenig Hunger verspürte, beschloss er einfach mal nach ein paar Bananen zu suchen. Bei der Gelegenheit könnte er auch gleich mal wieder ein Bad ohne Salzwasser nehmen. Irgendwie war er der Überzeugung, dass es hier auch irgendwo auf der Insel warme Quellen geben musste und so ein warmes Bad fände er jetzt doch mehr als angenehm. Er schnappte sich ein Handtuch und ging Richtung See. Dort kam er wieder an dem besagten Busch mit diesen komischen Beeren vorbei. Also steht er doch wieder da, dachte er sich nur und blieb kurz vor ihnen stehen. Was es wohl damit auf sich hatte, warum Aerith sie immer wieder davor warnte.

Kadaj spielte eine ganze Weile mit dem Puma, doch Spaß machte ihm das nicht wirklich. Die Raubkatze war zwar richtig süß und auch anhänglich, doch das war es dann auch schon. Der Silberhaarige vermisste eben sein kleines haariges Haustier und natürlich auch Cloud. Frustriert warf er den Stock erneut weg, seufzte leise auf, als der Puma wiederkam und sich neben ihn legte. Vorsichtig streichelte er dem übergroßen Kater durchs Fell, schaute sich hin und wieder um und blickte dann wieder zum Puma. "Du bist echt ein doofer Kater, erst greifst du mich an und jetzt lässt du dich kraulen", sprach er mit dem Tier und kraulte dieses hinter den Ohren.

Nach einer Weile bewegte sich Cloud wieder von den Beeren weg, er überquerte den Bach und sah von Weitem ein paar Bananenstauden. Diese waren schon recht geplündert, wie er feststellte und innerlich musste er schmunzeln. Bestimmt würde Kadaj die Dinger wochenlang nicht mehr sehen können, wenn sie erst einmal zurück waren. Hm ... ja, wenn sie dann zurück waren. Er pflückte sich ein paar und vernaschte sogleich die Erste davon. Ein paar Schritte weitergegangen sah er von Weitem den Silberhaarigen sitzen und irgendwas lag neben ihm. Er musste die Augen ein wenig kneifen und erkannte schließlich den Puma. "Oh Mann ...", flüsterte er. Der erste Gedanke, der ihm kam, war, er würde gern mit dem Puma tauschen und sich kraulen lassen. Aber er schüttelte den Kopf, welch verrückte Viecher es hier doch gab. Unschlüssig, ob er weitergehen oder einen Umweg machen sollte, blieb er erst mal stehen und kümmerte sich um die zweite Banane.

Der Puma schnellte plötzlich hoch, sprintete genau auf Cloud zu und blieb knurrend vor diesem stehen. Kadaj hatte ihn noch gar nicht bemerkt, erhob sich dann aber und lief dem völlig aufgedrehten Tier hinterher. "Was hast ..." Er beendete den Satz, als er die angriffslustige Katze vor Cloud stehen sah und das diese gefährlich knurrte." Du bist echt komisch Katze, von mir lässt u dich streicheln und ihn knurrst du an", schüttelte er den Kopf, sah den Puma genau in die Augen und beugte sich zu diesem runter. Vorsichtig kraulte er ihn wieder hinter den Ohren, versuchte das völlig verstörte Tier zu besänftigen und blickte dann hoch zu Cloud. "Scheinbar mag er dich nicht".

Cloud stand starr vor Schreck und starrte das Tier entgeistert an. Dass dieser so schnell war, damit hatte er nicht gerechnet. Aber er fasste sich relativ schnell wieder. "Kein Wunder", meinte Cloud ganz ruhig, obwohl er innerlich dieses Tier am liebsten sonst wohin getreten hätte und auch noch leicht zitterte, was hoffentlich niemand bemerken würde. "Hab ihn ja auch schon mal angeschossen, als ich noch nicht wusste, dass er nur mit dir spielen will." Die beiden nicht weiter beachtend, drehte er sich auf die Seite. "Aber keine Angst, du zu groß geratene Katze, ich lass dein neues Herrchen schon in Ruhe", sprach er noch und ging dann, das Handtuch sich wieder über die Schultern legend, eben den längeren Weg zum See.

"Na danke, noch ein Haustier brauch ich nicht", grummelte Kadaj leicht vor sich hin, gähnte wieder und beschloss sich auf den Weg zur Hütte zu machen. Die Müdigkeit hatte ihn wieder eingeholt und das der Puma ihm hinterhertapste bemerkte er, erst als er wieder in der Hütte war und sich hinlegen wollte. "Wo kommst du denn her? Oh Mann ey, du bist viel zu groß für ein Haustier."Spinne „ist sehr viel kleiner als du, aber bitte dann bleib halt hier", murmelte er leise, legte sich in sein Bett und schloss die Augen. Der Puma hatte sich in der Zeit vor die Hütte gelegt und hielt wachsam die Augen auf, scheinbar spürte das Tier, das etwas in der Luft lag.

Cloud begab sich zum Badesee und schwamm dort ein wenig. Etwas weiter vom Ufer entfernt hörte er ein Rauschen und als er sich zu der Quelle des Geräusches begab, erblickte er einen kleinen Wasserfall. Dazu musste er nur ein paar kantige Felsen überqueren. Es war so etwas wie eine Grotte und das Wasser war dort auch leicht Türkies gefärbt. Er ließ sich ins Wasser gleiten und merkte, dass das Wasser wohl auch ein paar Grad wärmer zu sein schien. Wohlig seufzend planschte er ein wenig und ließ sich das Wasser auf den Kopf prasseln. So abgeschirmt fühlte er sich sicher und musste gähnen. Vielleicht machte ihn auch das Wasser müde, er wusste es nicht, aber er döste, so halb unter dem Wasserfall sitzend schließlich ein.

Kadaj schlief ziemlich unruhig, wälzte sich immer wieder hin und her und wachte schließlich auf. Wieder hatte er dieses Ziehen in der Leiste, wieder waren es kurze aber heftige Schmerzen. Er versuchte aufzustehen, wollte sich ein wenig bewegen, doch als er endlich aus dem Bett kam, wurde ihm so schwindlig, dass er sich doch wieder hinlegen musste. Verdammt, was war denn nur los mit ihm? Wo kamen diese schmerzen her und warum war er nur ständig so müde? Kadaj rollte sich auf die Seite, atmete tief ein und aus und hoffte, dass dieses Schwindelgefühl langsam abklingen würde.

Cloud erwachte unsanft, als er doch unter Wasser rutschte. Er hustete und spie ein wenig Wasser aus. Vielleicht doch etwas gefährlich so alleine im Wasser zu pennen, dachte er sich. Und außerdem war ihm auch langweilig. Also schwamm er zurück, trocknete sich und ging zur Hütte zurück, nicht ohne noch ein paar Kokosnüsse einzupacken. Von Weitem sah er schon den Puma vor der Hütte liegen. "Na großartig", murmelte er. "Wenn dieses blöde Vieh mich nicht reinlässt, bekommt es ein paar Kokosnüsse an den Schädel." Er lief einfach, ohne ihn zu beachten auf die Türe zu. Das Knurren des Tieres kommentierte er nur mit einem "Aus!" und war auch schon an ihm vorbei, bevor dieser etwas tun konnte. Ja, manchmal konnte auch er schnell sein. Kadaj lag wieder im Bett, wo auch sonst. Er hängte sein Handtuch zum Trocknen über die Fensterbank und legte wieder etwas Holz nach, sprach aber sonst nichts weiter.

Der Silberhaarige hatte zwar am Rande mitbekommen, dass Cloud wieder da war und wohl auch Feuer machte, doch noch immer drehte sich alles und er wollte nicht aufstehen. Als ihm jedoch wieder so schlecht wurde, sprang er aus den Federn raus, rannte an dem Blonden vorbei und übergab sich erneut. Jetzt drehte es sich erst recht um ihn herum, schwankend versuchte er wieder in die Hütte und zum Bett zukommen, jedoch stolperte er über den Puma und fiel der Nase nach hin. Auch gut, dann blieb er eben auf dem Boden liegen, Hauptsache dieses Karussell fahren würde endlich aufhören.

Cloud betrachtete das Verhalten Kadajs und so langsam regte sich doch wieder die Sorge in ihm. Er stand auf und fand ihn etwas unsanft auf dem Boden aufschlagend. Leider war er zu langsam gewesen, sonst hätte er ihn noch auffangen können. Die Brauen hebend setzte er sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Stirn, vielleicht hatte er ja Fieber. Heiß war er zwar nicht, aber irgendwie schaute er etwas komisch aus der Wäsche. "Was ist denn nur los mit dir?", fragte er schließlich und strich ihm unwillkürlich über die Haare. Der Puma schlich um sie beide herum, tat aber sonst nichts weiter.

Kadaj hob langsam den Kopf, schaute den Blonden belämmert an und schüttelte den Kopf. "Wenn ich das nur wüsste. Mir war nur schwindlig und übergeben musste ich mich auch wieder, dann war, da wieder diese ziehen in der Leiste", erzählte er Cloud leise, versuchte nun wieder aufzustehen und doch ließ er es bleiben, als sich wieder alles drehte. "Ich sollte wirklich einen Arzt aufsuchen, das wird und wird nicht besser. Wird eher noch schlimmer", meinte er ruhig und schaute Cloud stirnrunzelnd an.

"Solltest du wirklich", erwiderte Cloud und als er sah, dass Kadaj nicht wirklich aufstehen konnte, setzte er sich so in Position, dass er seinen Kopf auf seinen Schenkel legen konnte. Geistesabwesend fuhr er fort, den Haarschopf des anderen zu kraulen. Vielleicht tat es ihm ja gut. "Ziehen in der Leiste ...", wiederholte er und überlegte, aus welchem Grund man solche Schmerzen haben könnte. "Vielleicht hast du dich doch an diesen Beeren vergiftet. Der Busch ist übrigens wieder da", sprach er leise. "Wenn ich dich ins Bett tragen soll, sag Bescheid, aber nicht, dass du dich gleich wieder übergeben musst, wenn ich dich hochhebe", meinte er mit einem leicht fürsorglichen Ton und strich weiter über die Haare des anderen.

"Ja, Ziehen in der Leiste", wiederholte Kadaj leise, schaute wie betrunken vor sich hin und seufzte leise. "Wer weiß was das, für komische Dinger waren, vielleicht waren es Schlafbeeren, würde meine Müdigkeit erklären", fuhr er fort, kaute sich auf der Unterlippe rum und blickte langsam zu Cloud auf."Nein, ich denke ich bleib etwas auf, mein Kreislauf ist eh schon im Keller, etwas Bewegung sollte da nicht schaden." Kadaj genoss es lieber noch etwas so dicht an Cloud dran zu sein, schnurrte leise auf und schloss seine Augen. "Du Cloud ... tut mir leid wegen vorhin. Weiß auch nicht was ich da für 'n Stuss geredet habe".

Er kraulte ein wenig weiter. "Du hast nur die Wahrheit erzählt, das war kein Stuss", murmelte er. "Ich hab bloß so reagiert, weil ich es nicht hören wollte oder will. Ach egal." meinte er etwas aggressiver. "Ich hab da hinten bei dem Badesee eine Art heiße Quelle gefunden", erzählte er ihm. "Mit einem kleinen Wasserfall und so, echt schön, nur weiß ich auch nicht, vielleicht tut Wärme deiner Leiste gut, dem Kreislauf aber wohl eher nicht." Er seufzte und beobachtete den Puma, der sich nun zu ihnen legte und sich auf einer Seite an ihnen ankuschelte. "Komisches Vieh", brummelte er vor sich hin.

"Heiße Quellen? Ne lass mal, hinterherlauf ich noch ein, bin eh schon so klein", grinste Kadaj zur Antwort, spürte, wie sich die Katze ankuschelte, und kraulte sie wieder hinter den Ohren. "Hmmm, der ist wie ein Hund, holt sogar Stöckchen", antwortete er und schmunzelte leicht, als er Clouds Reaktion auf den Puma mitbekam. "Knuffig ist er ja schon, aber mitnehmen darf ich ihn bestimmt nicht. "Spinne" wird mir auch fehlen", sprach Kadaj traurig weiter und kuschelte sich näher an den Blonden an.

Er streckte sich und betrachtete den Puma. "Holt Stöckchen, so was, eine Katze die Stöckchen holt." Er schüttelte den Kopf. Was könnte hier noch alles sein? Aerith hatte echt eine interessante Fantasie. Er strich dem Puma vorsichtig über den Kopf, und als dieser nichts Weiteres tat, außer sich ihm entgegenzustrecken, kraulte er ihn ebenfalls ein wenig. Bezogen auf die Quellen, meinte er noch "Ja, ja ... du Zwerg, lassen wir das, da könntest du recht haben", stichelte Cloud. "Dann hab ich es ja noch leichter, dich zu besiegen. Aber vielleicht wächst du ja noch ein bisschen, wer weiß."

"Ich bin kein Zwerg", empörte sich Kadaj leise, knuffte Cloud in die Seite und grinste fies. "Da ich aber erst 18 bin, könnte ich durchaus noch wachsen, also freue dich nicht zu früh", stichelte Kadaj etwas lustlos zurück und schaute zu, wie der Blonde den Puma kraulte. Eigentlich hatte er gar keine Lust mehr zu kämpfen, erst recht nicht gegen Cloud. Immerhin hatte er eine ganz andere Seite an diesem kennengelernt und die gefiel ihm bei Weitem besser als die Alte.

"Doch bist du", grinste Cloud zurück und rieb sich die Seite. "Irgendwie wäre mir schon danach mich mit dir etwas zu prügeln, nur in deinem Zustand ist es ja doppelt fies", machte er munter weiter. Er ließ den Puma wieder in Ruhe ihm war eine Idee gekommen. "Wo tut es denn genau weh?", fragte er ihn schließlich, aber ohne eine Erklärung abzuwarten, krabbelte er bereits unter das Shirt des anderen und legte ihm die Hand auf den Bereich zwischen Bauchnabel und Leiste. "Hier? Sorry, wenn die Hand etwas kalt ist", meinte er noch und rieb sie leicht an der weichen Haut des anderen.

"Ich mag mich aber nicht prügeln, jedenfalls jetzt nicht und später auch nicht", grummelte Kadaj nun wieder und schaute verwundert, was Cloud nun wieder anstellte. Als er mitbekam, dass der Blonde frech seine Hand unter sein Shirt wandern ließ, zuckte er kurz zusammen und wurde wieder rot. "Cloud ... mir ist nur schwindlig, das Ziehen ist schon wieder weg. Das kommt und geht einfach wieder", stotterte er rum, da ihm das gerade wieder peinlich war und die Hand tatsächlich etwas kalt war. "Deine Hand ist kalt und das kitzelt", kicherte der Silberhaarige leise, legte seine Hand auf Cloud seine und hielt sie mit einem frechen Blick einfach fest.

"Wie schade ...", grinste Cloud ihn an. "Vielleicht muss man deinen Kreislauf einfach ein wenig in Schwung bringen und du sich schon nicht prügeln magst, finde ich bestimmt was anderes." Und ungeachtet ob es nun guttun würde oder nicht, fing er an die Hand unter der Kadajs leicht zu bewegen und er kitzelte ihn leicht. Irgendwie kam ihn ihm nun der kleine Junge hervor und er wollte den anderen etwas ärgern. Ihm war bewusst, dass er ziemlich launisch rüberkommen musste, aber was sollte es schon, in drei Tagen war eh wieder alles beim Alten.

"Hö was?", leicht verunsichert blickte Kadaj den Blonden an, spürte auch schon das dieser ihn kitzelte und kicherte wieder. "Hey, das ist gemein ... das kitzelt ... aufhören", kullerte er sich schon vor Lachen und versuchte sich der Hand zu entziehen. Kichernd wandte er sich, schnaufte dann aber wieder auf und funkelte Cloud giftig an. "Na warte du, Rache ist Blutwurst", sprach er mit ernster Stimme und versuchte nun ebenfalls herauszufinden ob Cloud auch irgendwo kitzlig war.

Also war er endlich wieder ein klein wenig in Kampfesslaune, dachte sich Cloud und das würde ihn bestimmt den Kreislauf ein wenig anstacheln und so gefiel der Kleine ihm auch wesentlich besser als so leidend. "Schaffst du nicht, ich bin nicht kitzelig!" meinte er nur lässig und er ließ den anderen an sich herumkrabbeln und versuchte nicht zu lachen, was ihm aber nicht allzu lange gelang, da eben jede noch so antrainierte Beherrschung seine Grenzen hatte. Ebenso fuhr er fort den anderen zu ärgern, kitzelte ihn am Bauch, versuchte die Achselhöhlen zu erwischen. Sie kullerten sich ein wenig hin und her und kiecksten wie junge Kätzchen beim Catfightn. Irgendwann schien es dem Puma auch zu blöde zu werden und er verzog sich auf die erste Stufe der Hütte zurück.

"Das ist gemein, jeder ist irgendwo kitzlig", lachte Kadaj und suchte weiterhin nach diesen Stellen, jedoch fand er wirklich keine, doch es machte enorm viel Spaß sich mal wieder zu balgen. "Nein ... nicht unter ... den Armen", kicherte er weiter, wischte sich die ersten Lach Tränen aus den Augen und grinste Cloud angriffslustig an. So leicht gab er ja dann doch nicht auf und er fing an, den Blonden in die Brust zu zwicken. "Hehe, ich sagte doch Rache ist Blutwurst", meinte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, pickte Cloud dann wieder in die Rippen und streckte ihm frech die Zunge raus.

"Autsch!", rutsche es ihm heraus, denn Kadaj hatte doch etwas fester gezwickt. "Na warte!", lachte er angriffslustig und versuchte seine Arme zu erwischen, nur war dies gar nicht so einfach. Sie balgten und rauften noch eine ganze Weile, bis er eine Hand des Silberhaarigen so erwischt hatte, dass dieser sie nicht mehr zurückziehen konnte. Diese hielt er nun über dem Kopf des anderen auf dem Boden gedrückt. Der andere hatte so nicht wirklich mehr eine Chance sich zu wehren, allerdings hielt er ihn nur an den Armen und der Rest des Körpers war frei. Er beugte sich über ihm. "Na komm", lockte er ein wenig atemlos. „Strecke sie mir noch mal heraus und ich beiße dich in deine Zunge."

Kadaj grummelte wieder leicht, als Cloud ihm die Hände über dem Kopf am Boden festhielt und er sich so nicht wirklich wehren konnte. "Das wagst du dich nicht", brummte er leicht, streckte wieder seine Zunge raus und legte es somit drauf an. Jedoch versuchte er sich nun mit den Füßen zu wehren, doch das klappte nicht sonderlich und so gab er auf. "Okay, okay, du hast gewonnen ... kann mich eh nicht wehren. Im Moment jedenfalls nicht wart's nur ab, wenn ich wieder loskomme", drohte er leicht und schaute Cloud ernst an.

Cloud schnappte nach der Zunge des Anderen, nur erwischte er sie nicht. Dass er nun versuchte, sich mit vollem Körpereinsatz zu wehren und es nicht wirklich eine Chance für den Silberhaarigen gab, bestätigte es Cloud, dass er so wohl wirklich gewonnen hatte. Nur lockerte er dann seinen Griff merklich und meinte nur: "Ich will doch gar nicht gewinnen. Und lachend siehst du viel besser aus als so grimmig drein schauend." Und er kam ihm so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten und er blickte ihm tief in die grünen Augen, die manchmal so unwirklich, aber auch so faszinierend aussahen.

Kadaj blickte Cloud verdattert an, schmunzelte jedoch kurz darauf und grinste plötzlich fies. "So, so, du willst also gar nicht gewinnen. Du bist ein Schuft, ein ganz gemeiner." Er nahm seine Hände über seinem Kopf weg, spürte das diese leicht taub waren und doch störte ihn es nicht wirklich. Vielmehr blickte er Cloud einfach an, schaute leicht verträumt in dessen Augen und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. "Bin doch gar nicht grimmig, nur etwas launisch. Keine Ahnung, woran das liegt", flüsterte er leise, schaute den Blonden dabei noch immer verträumt an und lächelte sanft.

"Das heißt wohl, dass du wieder im Normalzustand bist", provozierte er ihn abermals, aber er konnte dabei seinen Blick nicht von ihm abwenden. So über ihn gebeugt, wollte er ihm am liebsten direkt an die Wäsche, nur hielt er sich zurück. Stattdessen legte er sich seitlich und stützte seinen Kopf auf eine seiner freigewordenen Hand auf und kuschelte sich ein wenig an seine Seite. "Du hast ein paar, nun, Gräser oder so was im Haar", meinte er dann und machte sich daran, diese mit der anderen Hand zu entfernen. Die Balgerei hatte ihn leicht ins Schwitzen gebracht, aber er fühlte sich momentan absolut wohl, wo er gerade war und alles um ihn herum schien vergessen. Auch den Puma, der lautstark gähnte, nahm er nicht wirklich wahr.

Kadaj runzelte leicht die Stirn, schüttelte den Kopf und ließ es zu, das Cloud ihm das Gras aus den Haaren fischte. "Normalzustand? Ne du, eher bin ich im Wachzustand und sehr aufmerksam", grinste er leicht, als er sah, dass der Blonde sich seitlich angekuschelt hatte. "Na was wird das denn jetzt? Sind wir etwa in Kuschellaune?", neckte er Cloud schmunzelnd, blickte ihn abwartend an und seufzte leise. Der Blonde sah aber auch gerade so niedlich aus und am liebsten hätte er ihn einfach geküsst. Doch soweit traute er sich gar nicht erst, eher kaute er sich wieder auf der Unterlippe rum und schaute kurz aus zum Puma. Dieser schlief jedoch schon friedlich und nahm ihn so auch gar nicht wahr, also musste Kadaj entweder machen oder einfach flüchten.

Cloud blickte zu Kadaj und zog noch ein weiteres Gräschen aus einer Haarsträhne. "Vielleicht bin ich das. Was dagegen?", sprach er leise und streichelte ihn weiter durchs Haar. Dabei schmiegte er sich noch ein wenig näher an ihn heran. Es tat einfach gut die Nähe des anderen zu spüren und er kostete es im Moment voll aus. Es war im wieder egal, das es in den nächsten Tagen eh vorbei sein würde. Leicht seufzte er und ließ seinen Kopf in seine Armbeuge fallen, aber er blickte den anderen immer noch an, der immer wieder auf seiner Unterlippe herumkaute. Das musste auf Dauer doch wehtun, es war ja immer noch nicht ganz verheilt, kam ihm in den Sinn.

Der Silberhaarige lächelte wieder, schüttelte den Kopf und rollte sich nun selbst leicht auf die Seite. "Nein, hab ich nicht, im Gegenteil ... gefällt mir so ganz gut. Ein schmusender Cloud ... ja, ja, wer hätte das gedacht", meinte Kadaj leicht amüsiert, blickte Cloud jedoch wieder mit einem Schlafzimmerblick an und trommelte leicht dabei mit den Fingern auf den Holzboden. Er war schon wieder so unsicher, hatte nicht wirklich einen Plan, was er jetzt machen sollte und ob er überhaupt etwas machen sollte. "Darf ich dich ... ähm ja also ... ich, wollte fragen, ob ich dich küssen darf", nuschelte er kaum hörbar, drehte seinen Kopf weg und blickte starr gegen den Boden.

"Bitte? Was hast du gesagt?", fragte Cloud nach, der hatte das Genuschel zwar genau verstanden, aber er sah genauso, wie unsicher der andere gerade eben war und wenn er ehrlich war, amüsierte es ihn ein wenig. Er legte den Kopf schief und kam ihm ein wenig näher und starrte auf die gleiche Stelle am Boden. "Ist da etwas?", fragte er beiläufig und grinste sich innerlich einen Ast. Wie süß so ein verunsicherter Kadaj doch war, wenn er sich nicht zurückhalten würde, würde er ihn gerade am liebsten sofort ins Bett schleifen, aber er spielte noch ein wenig weiter den Unwissenden.

Kadaj blickte nun wieder auf, sah Cloud direkt in die Augen und schluckte leicht. Eine zarte Röte zierte seine Wangen und schienen regelrecht zu glühen. "Ähm, ich hab gefragt, ob ich dich küssen darf und nein, da am Boden ist nichts", erwiderte er leise, fing an mit seinen Haaren zu spielen und wirkte nur noch beschämter. Es war ihm eben doch noch unangenehm und es war auch immer noch neu für den Silberhaarigen. Eben so neu, dass er sich vieles gar nicht traute und dann eben unsicher und schüchtern wirkte. Wenn ihn seine Brüder so sehen würden, die würden sicher glauben sie würden träumen oder Kadaj hatte eine Gehirnwäsche hinter sich gebracht. Aus ihm war eben ein komischer, verliebter Kauz geworden und nicht wie sonst der kampflustige und kaltherzige Kadaj von früher. 

 

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