Es geht wieder los

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"Ich habe beschlossen noch etwas Salz in die Suppe zu streuen, so ist es langweilig", kicherte sie erneut, warf Kadaj ein zweites Gewehr zu und fuhr schließlich fort

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"Ich habe beschlossen noch etwas Salz in die Suppe zu streuen, so ist es langweilig", kicherte sie erneut, warf Kadaj ein zweites Gewehr zu und fuhr schließlich fort. "Diese Waffe ist dazu da um euch zu verteidigen, in nächster Zeit werdet ihr unangenehmen Besuch bekommen und ich will ja nicht, dass einer von euch stirbt. Solltet ihr aber mit dieser Waffe Unfug treiben, ist sie wieder weg und der Besuch bleibt!" Leichtfüßig trat sie näher auf den Silberhaarigen zu, warf ihm eine Decke zu und lächelte. "Die wirst du brauchen, die Nächte sind hier kalt und noch was ... lass die Finger von den Beeren", kicherte sie leise, ehe sie wieder verschwand und Kadaj erneut alleine war.

Am nächsten Morgen schreckte Cloud hoch. Irgendetwas war passiert. Er dachte, er hätte von Aerith geträumt. Diese hatte ihn gescholten, weil er Kadaj draußen schlafen ließ wie einen Hund. Nun, er war ja einer, und zwar ein blöder, aber er hatte es sich selber ausgesucht, also brauchte er sich kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, oder doch? Als er langsam wacher wurde und sich umsah, erblickte er ein zweites Bett neben dem seinen stehen. Da die Hütte ziemlich klein war, standen die beiden Betten fast wie ein Ehebett dicht nebeneinander. Kaum Platz mehr aufzustehen. Das Weichei hatte sich bestimmt beschwert und nach Mitleid gejammert und so hatte er sie herumgekriegt, ihm das Bett zu geben. Na ja, es war ihm egal. Er stand auf und streckte sich. In den kurzen Schlafshorts ging er zu dem See und sprang mit ihnen ins Wasser. Er schwamm ein paar Runden und sah kurz darauf Kadaj am Ufer schlafen. Jedoch ließ er ihn in Ruhe und stieg nur beiläufig an ihm vorbei. Aus den Augenwinkeln sah er, dass seine Hand doch angeschwollen war. Doch ein schlechtes Gewissen habend lief er zurück zur Hütte und begutachtete die medizinischen Vorräte.

Oh Mann, noch so eine Nacht und ich drehe durch, purzelten die Gedanken beim Aufwachen durch seinen Kopf. Nur langsam richtete er sich auf und schaute sich erst mal um. Toll er war also immer noch auf dieser Insel, kein Traum, keine Einbildung ... es war real. Doch etwas lag genau neben ihm, bei genauerem Betrachten stellte er schmunzelnd fest, dass dies ein Gewehr war und doch fielen ihm gleich wieder die mahnenden Worte dieser Giftmischerin ein. Also schön, dann nur zur Verteidigung! Aber was würde angreifen, etwa wilde Kannibalen? Na denen konnte er ja Cloud zum Fraß vorwerfen, dann war er ihn wenigstens los und hatte Ruhe und ein Bett. Langsam stand er auf, faltete die Decke zusammen und bekam Hunger. Trotz Aerith Warnung aß er erneut diese seltsamen Beeren. Sie waren schließlich nicht giftig und schmecken taten sie ihm ja auch.

Leider hatte er keine Ahnung, welche Medizin er mitnehmen könnte. Desinfizierender Alkohol würde es tun müssen. Er ging wieder hinaus in den Dschungel, zog sich vorher aber wieder an. Das neue Bett störte wahnsinnig in dem kleinen Zimmer, wie er fand. Aber zumindest hatte Kadaj es noch nicht gesehen, vielleicht sollte er es verschwinden lassen. Ach, es war ihm einfach egal. Er kam wieder zu dem See und sah, dass der andere schon weg war. "Eh?", grunzte er überrascht. Er fand ihn wieder beim Beeren naschen und sah zu seinem Entsetzen, dass dieser nun ein Gewehr bei sich hatte. Kadaj hatte ihn noch nicht bemerkt, er ging also leise von hinten auf ihn zu und nahm ihm sogleich schnell und geschickt das Gewehr ab. Mit einem Salto brachte er sich außer Reichweite und begutachtete das Gewehr. "Woher hast du das?", fragte er ihn ernst. Er machte ein paar Zielübungen, entsicherte das Gewehr aber nicht. Auch kontrollierte er die Munition in einer angelernten Selbstverständlichkeit. "Die Beeren sehen eklig aus, passt zu dir ...", musste er provozierend noch hinzufügen. Gelangweilt zielte er noch mal durch das Fernrohr und schätze die Treffgenauigkeit ab.

"Ja, ja, dir auch einen schönen guten Morgen", grummelte Kadaj genervt, steckte sich erneut eine Beere in den Mund und drehte sich langsam zu Cloud um, als er merkte, dass dieser ihm das Gewehr abgenommen hatte. "Wenn du damit auf mich schießen willst, nur zu ... danach ist es allerdings wieder weg und der Besuch bleibt. Frag mich bitte nicht was für welcher ... ich, weiß es nicht. Aerith war heute Nacht hier und hat es mir gegeben, also stell ja keinen Blödsinn damit an", mahnte er den Blonden und hob leicht eine seiner Augenbrauen an. "Die Beeren sind gar nicht eklig ... eigentlich soll ich sie ja nicht essen ... weiß der Geier warum", fuhr er fort, setzte sich ans Seeufer und ließ Cloud außer Acht.

"Mensch, wie gesprächig! Hat dir die Frischluft gutgetan?", fragte er ihn provozierend. "Sie war auch in der Hütte, du hast ein Bettchen gekriegt, nur eines sag ich dir gleich, wenn du schnarchst, fliegst du wieder raus!" Er spielte etwas mit dem Gewehr herum, wenigstens etwas, mit dem er sich beschäftigen konnte. "Besuch ...", wiederholte er irgendwann. "Hmm." Was er wohl damit meinte, er wusste ja, dass Aerith einen komischen Sinn für Humor hatte, aber er konnte sich bei Weitem noch nichts darunter vorstellen. Er zoomte mit dem Gewehr rein aus Langeweile durch die Gegend. Dabei entdeckte er ein Vogelnest. "Ha, ja wie genial ist das denn!" Er schulterte das Gewehr, das würde er dem anderen nicht mehr so leicht geben, so fühlte er sich schon sicherer, vor ihm als auch vor anderen Gästen. "Schon gefrühstückt?" meinte er und kletterte dabei einen Baum hinaus, um dort ein paar Eier zu stibitzen. Fast bei dem Nest angekommen hielt er aber inne. Hier oben hatte er eine gute Übersicht über die Insel. Sie war wirklich verdammt klein, er konnte auf beiden Seiten das Ende erkennen. Er seufzte und kletterte weiter.

"Ich bin morgens nie gesprächig und nein es war Sau kalt die Nacht. Keine Sorge ich schnarche nicht, bin doch kein rosa Ferkel oder was auch immer. Nein, außer der komischen Beeren habe ich noch nichts gefrühstückt, was wird das hier überhaupt? Frag den Kaddi oder was?", erwiderte er ironisch, schaute zu wie Cloud auf den Baum herumkletterte und grinste schief. "Falls du fallen solltest, erwarte bitte nicht, dass ich dich auffange", meinte er mit einem leicht sarkastischen Ton und blickte weiter in die Baumkrone hoch zu dem Blonden."und fertig geguckt oder willst'e da oben festwachsen?", stellte er kack frech die nächste Frage und lehnte sich gegen den nächsten Baum.

"Keine Angst, ich falle nicht, ich bin ja nicht so ungeschickt wie du", konterte er. Sonst war ihm vollkommen egal, was er sagte. Er war dabei, die Größe der Insel abzuschätzen. Doch dann sah er von Weitem, wie sich die Bäume unnatürlich bewegten. Sich nur noch mit einer Hand haltend, blickte er angestrengt in diese Richtung und schirmte seine Augen von der Sonne ab. Leider konnte er nichts erkennen, doch die Atmosphäre um ihn änderte sich und die Anspannung war förmlich zum Greifen. "Ich glaube, der Besuch ist da ...", sagte er leise. Unverrichteter Dinge klettere er wieder hinunter und blieb vor Kadaj stehen. "Nur Besuch hat sie erwähnt, oder?", hakte er noch mal nach. Nun klang er ernst und kein Sarkasmus war in seiner Stimme zu hören. "Dort hinten bewegt sich was ... wie schnell kannst du rennen?", frage er ihn und meinte es diesmal bitterernst.

"Ich bin überhaupt nicht ungeschickt", empörte sich Kadaj über die Aussage des Blonden, schaute giftig nach oben und streckte diesem den Mittelfinger entgegen. Als Cloud jedoch wieder herunterkam und genau vor ihm stand, schluckte er kurz. "Ja, ja, sie sagte nur was von Besuch, keine Ahnung was oder wen sie meinte. Kann sein, dass es wilde Tiere sind, könnten aber auch Kannibale sein", zählte er gewissenhaft auf, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Cloud abschätzend an. Nachdem dessen Gesichtsausdruck jedoch ernst wurde und er dann noch die Frage gehört hatte, wie schnell er rennen könnte, schluckt er erneut. "Ähm ja ... schon schnell denke ich", erwiderte er etwas unsicher, blickte im selben Moment zu den Büschen und fing schon an zu rennen. "Den Letzten beißen die Hunde", kreischte er panisch, als plötzlich mit einem Satz ein Puma aus dem Dickicht sprang und bedrohlich anfing zu fauchen.

Als er Kadaj kreischen sah, wusste er bereits, dass etwas passieren würde. Dann stand auch schon der Puma vor ihm, langsam und bedächtig holte er das Gewehr hervor, nur sah er dann, dass er das gar nicht brauchte, denn der Puma war wohl in Jagdstimmung und setzte Kadaj bereits hinterher. Cloud sah ihnen hinterher und setzte ihnen ebenfalls nach. Er wusste noch nicht, ob noch mehr Besucher kommen würden, aber einer reichte erst mal völlig. Wegen der Bäume hatte er nie ein freies Schussfeld und so brachte ihm das Gewehr herzlich wenig. "Bleib stehen, du rennst ja wie ein Hase!", rief er ihm nach, doch war er sich sicher, dass er ihn eh nicht hören würde. Seine Flucht endete dann vor einem Felsen, zu welchem er mit dem Rücken stand und der Puma ihn anvisierte. Endlich freies Schussfeld habend legte Cloud an und zielte. Da der Puma noch keine Anstalten zum Angriff machte und er für Cloud auch nicht wirklich gefährlich aussah, nutzte er die Zeit, um noch mal hämisch zu fragen: "Und? Soll ich dir helfen? Sag bitte, bitte." Vielleicht schätzte er die Situation auch falsch ein, aber in dem Fall konnte er nicht anders, als mal kurz seine Macht auszuspielen, er fühlte sich total sicher mit der Waffe in der Hand und durch Coolness überspielte er seine Nervosität.

Kadaj rannte wie von der Biene gestochen durch den dichten Wald, bemerkte schnell, dass der Puma im dicht auf den Fersen war und das ließ ihn noch schneller flitzen. Dass er dabei wohl wie ein Hase im Galopp aussehen musste, war ihm so ziemlich egal ... weg nur weg von hier ... alles andere war wurscht. Seine Flucht endetet allerdings an einer riesigen Felswand, ängstlich drückte er sich mit dem Rücken gegen diese, schaute den Puma an und schluckte. Als er dann noch Clouds dämlichen Kommentar hörte, schnaufte er leicht. Was bildete sich der Blonde eigentlich ein? Nie würde Kadaj sich dazu bringen lassen bitte zu sagen und schon gar nicht würde er auf die Knie fallen. "Bevor ich bitte sage, lass ich mich lieber fressen", murrte er dem Blonden entgegen, ehe sein Blick wieder auf den Puma fiel, der ihn langsam wie ein Beutetier umkreise. Nur langsam kam er auf die Idee die Felswand hochzuklettern, doch auch das war schwieriger als gedacht.

"Okay, deine Entscheidung ... ich schaue dann zu ...", antwortete er lässig. So eine Steilvorlage konnte er sich nicht entgehen lassen und er wollte ihn noch ein wenig zappeln sehen. Seine ganze Wut auf die derzeitige Situation brodelte in ihm und er schien kurz vor dem Explodieren zu stehen. Doch für andere stand er mit emotionslosem Gesichtsausdruck unbeweglich da, immer noch den Puma anvisierend. Kadaj kletterte dann den Felsen hinauf und der Puma verfolgte alle seine Schritte genau. Nun, du Silberaffe, was du nicht weißt, Pumas klettern gern und viel, dachte Cloud sich und kaum zu Ende gedacht, sprang das Tier dem anderen auch schon hinterher und angelte dabei nach seinem Fuß. Es war eben doch nur eine große Katze.

Plötzlich bemerkte Kadaj, wie etwas nach seinem Fuß schnappte und sofort blickte er wieder hinter sich. "Lass meinen Fuß in Ruhe du blödes Katzenvieh", zischte er den Puma an. Wie kam der eigentlich hier hoch, konnte diese etwas klettern? Na wunderbar auch das noch und Blondie stand da unten und amüsierte sich scheinbar köstlich." Blöder Arsch", grummelte er leise, fing an nach der Katze zu treten und verlor dabei den Halt. Mit einem lauten Schrei fiel er die Felswand runter und krachte mit dem Rücken auf den Boden. Zum Glück war er nicht allzu weit geklettert, sodass er sich vermutlich nur einige Rippen geprellt oder gebrochen hatte." Sag ja nichts, halt einfach die Klappe", herrschte er Cloud wütend an, ehe er sich langsam aufrichtete und schmerzhaft das Gesicht verzog." Könntest du jetzt bitte diese dämliche Katze zur Strecke bringen ...?" Jetzt hatte er doch bitte gesagt, aber auch nur, weil er langsam die Nase voll hatte und dieses Vieh loswerden wollte. Eins war ganz klar, würde er Aerith noch mal treffen, dann würde er ihr in den Hintern treten.

Nach einer kurzen Weile sah er Kadaj fallen und unsanft auf dem Boden landen. Der Puma hing noch perplex am Felsen fest. Kadaj sagte irgendwas, nur wurde das durch einen Schrei übertönt. Cloud konnte sich genau vorstellen, wer ihn ausgestoßen hatte und er hörte sich zudem auch noch sehr nach seinem Namen an. "Okay, ist ja gut!", murrte er und schoss auf das Raubtier. Der erste Schuss saß und das Tier brach zusammen und fiel zu Boden. Genervt und reichlich frustriert dreht er sich um und ließ den anderen einfach am Boden zurück. Er hätte ihn ja nicht sterben lassen, diese Spielverderberin, da war schon mal etwas Aktion und dann so was, dachte er sich. Die Waffe nahm er natürlich mit, falls noch mehr Besucher angekommen waren. Die Gegend beobachtend schlug er den Weg Richtung Hütte ein und fragte sich bereits, was für Überraschungen sie noch so für sie bereithielt.

Genervt von seiner Lage, ging Kadaj in die andere Richtung. Den toten Puma beachtete er dabei gar nicht, er wollte einfach nur hier weg und seine Ruhe haben. Sein Rücken brannte allerdings wie Feuer und machte das Gehen nicht gerade leicht, im Gegenteil er lief sehr langsam und machte nach wenigen Metern erst mal eine Pause. Grummelnd setzte er sich an einen Baum, schaute sich unsicher um und konnte nur hoffen, dass nicht noch so eine blöde Katze auftauchen würde. Dass Cloud im quasi den Hintern gerettet hatte, kam ihm erst jetzt in den Sinn, aber dafür würde er sich sicher nicht bedanken. Nicht nachdem dieser so war, wie er eben war. Kadaj hatte schließlich auch seinen Stolz. Nur langsam richtete er sich wieder auf, nahm auf dem Rückweg ein paar Bananen mit und setzte sich mit diesen wieder vor die Hütte.

Cloud hörte, wie Kadaj wieder zur Hütte zurückkam. Er lehnte lässig an einer Palme und beobachtete die Wellen. Auch überlegte er, ob er die Insel wohl schwimmend verlassen könnte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie er sich über ein paar Bananen hermachte. Klar, dass er den Puma nicht mitgebracht hatte, er dachte ja auch kein Stück weiter. Aber da er momentan in einem Stimmungstief hing und ihm gar nicht nach Gesellschaft war, blieb er einfach, wo er war, und beobachtete weiter die Wellen. Auch erwartete er keinen Dank, dafür war der andere ja nicht sensibel genug. Bestimmt würde Kadaj ihn schon bald wieder mit irgendwas nerven, so ein Tag in der Wildnis konnte verdammt lang werden, wenn man nicht gerade von Pumas gejagt wurde.

Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht begann Kadaj die erste Banane zu schälen, schaute kurz zu Cloud rüber und schüttelte den Kopf. Manchmal fragte er sich, was ihn diesem überhaupt vor sich ging, warum er immer so arrogant und abweisend war. Nun ja er selber war auch nicht besser ... aber immerhin konnte er auch mal nett sein oder so was, wie Freude zeigen. Gut, das hatten bisher immer nur Yazoo und Loz mitbekommen, aber immerhin steckte hinter seiner harten Schale auch ein weicher Kern. Leicht kräuselte er die Lippen, schaute ebenfalls auf das Meer hinaus und fragte sich, was da wohl alles darin herumschwamm. Bestimmt wimmelte es von Haien, sodass eine Flucht unmöglich war. Kaum hatte er drei Bananen gegessen, stand er auf und ging zurück in den Dschungel. Ihm war heiß und er wollte noch etwas schwimmen.

Dass der Andere ging, bekam er nicht mit. Irgendwann fiel ihm auf, dass er fort war und nun war er wirklich alleine. Betrübt hing er noch eine ganze Weile seinen Gedanken nach und versuchte zu ergründen, warum Aerith ihnen das nun antat. Es war doch egal, wenn sie sich nicht leiden konnten, also warum musste man dies erzwingen. Einige Stunden flossen so dahin und er bewegte sich kaum. Da der andere ohne Waffe unterwegs war, fragte er sich bereits, wie er sich wohl bei neuem Besuch verteidigen wollen würde. Aber er gab sich ja immer so allwissend und cool, also würde ihm schon was einfallen. Was er nun aber sehr interessant fand, war die Tatsache, dass er über jemanden nachdachte, wen er sich eigentlich als "Feind aus Prinzip" ausgesucht hatte. Bestimmt lag das nur daran, dass er ihn eben täglich sehen musste. So blieb er weiter am Strand und setzte sich irgendwann in den Sand und starrte zur mittlerweile tief stehenden Sonne.

Der Silberhaarige hatte es sich nach einigen Runden schwimmen am Seeufer bequem gemacht, aß wieder diese verbotenen Beeren und schaute sich hin und wieder um. Eigentlich war es hier ja ganz nett, nur störte der Blonde ganz enorm. Wenn er tauschen könnte, würde er lieber diesen Reno vorziehen als Cloud. Noch lieber wäre ihm allerdings einer seiner Brüder, aber man war hier ja nicht bei wünsch dir was! Die Zeit verging hier auch nur schleppend, doch es war bereits Abend und langsam ging die Sonne unter. Leise seufzend lehnte er sich gegen den Baum, blickte starr vor sich hin und schlief irgendwann einfach ein. Die aufsteigende Kälte bekam er nicht wirklich mit, viel zu tief schlief er und die Ruhe, die ihn umgab, ließ ihn nur noch fester schlafen.

Irgendwann stand er auf, als es ihm zu kalt wurde. Er streifte ziellos durch den Dschungel, denn er hatte ja auch nicht wirklich was zu tun. Appetit hatte er auch keinen und nur herumliegen konnte er auch nicht mehr wirklich. Schließlich kam er wieder zu dem Seeufer und fand Kadaj schlafend an einem Baum lehnend. Wie man so schlafen konnte, war ihm eh ein Rätsel, nur fand er es auch verdammt kalt. Der Kleidung nach zu urteilen müsste der Andere auch frieren wie ein Schneider, nur schien dieser es nicht zu bemerken. "Hey, du Penner, so holst du dir eine Grippe, ich pflege dich nicht, das kannst du voll vergessen", meinte er barsch, nur hörte der Andere ihn überhaupt nicht. Also ging er auf ihn zu und berührte ihn an der Stirn. Selbst diese war kalt, auch kam es ihm so vor, als ob er ein wenig zu entspannt atmen würde. Nicht groß nachdenkend, packte er ihn, warf ihn sich über die Schulter und ging zurück zur Hütte. Dort legte er ihn ins Bett und warf alle Decken auf ihn, die er finden konnte. Seine Füße waren so kalt, er würde sich bestimmt ein paar Zehen abfrieren, dachte er hämisch. Körperwärme wäre zwar das Beste gewesen, nur brachte er das nicht über sich. Pff, so weit kommt es noch, dachte er sich und schürte ein Feuer, damit die Hütte etwas wärmer werden würde.

Dass Cloud ihn zurück in die Hütte gebracht hatte und ihn ins Bett legte, bekam der Jüngere gar nicht mit. Auch nicht, dass er sämtliche Decken auf sich liegen hatte und der Blonde nun ein Feuer machte. Kadaj war einfach viel zu müde, die ganzen Ereignisse des heutigen Tages hatten an seinen Kräften gezerrt. Ihm war nicht mal kalt, er spürte jedenfalls keine Kälte, nicht mal das seine Füße kalt, wie Eisblöcke waren. Vielmehr drehte er sich nun mit einem leichten Schmatzen auf die andere Seite, zupfte an einer der Decken rum und schlief wie ein Stein weiter. Er spürte zwar, dass irgendjemand in der Nähe war, das dieser jemand eigentlich sein Feind war und doch wachte er bei dieser Erkenntnis noch immer nicht auf.

Beim Spielen mit der Glut hörte Cloud etwas schmatzen und sah zu dem Verursacher hinüber. Von wegen kein rosa Schweinchen, wie?, dachte er sich und amüsierte sich darüber. Mal eine willkommene Abwechslung zu seinem heutigen Stimmungstief. Und sogleich hatte er auch wieder Hunger. Ihm fielen die Kokosnüsse ein und er huschte aus dem Haus, um sich welche zu organisieren. Mit Dreien kam er zurück und vernaschte sogleich die Erste. Der andere war immer noch nicht aufgewacht. Nachdem er eine verspeist hatte und ihm langsam die trüben Gedanken ausgegangen waren, wurde er auch dösig vom Grübeln. Vor dem Feuer sitzend nickte er einfach ein, den Schürhaken noch in der Hand.

Mitten in der Nacht wachte Kadaj dann doch auf, streckte sich kurz und wunderte sich über die ganzen Decken. "Was zum Teufel ...", setzte er an und schaute unsicher zu Cloud rüber, jedoch verstummte er sofort wieder, als er feststellte, dass dieser scheinbar selber Schlief. Leise krabbelte er aus seinem Bett, zog sich etwas Wärmeres an und schlich sich nach draußen. Mit leicht verträumtem Blick schaute er zum Himmel rauf, schaute zu, wie sich immer wieder leichte Wolken vor den Vollmond schoben und leise ein paar Grillen zirpten. Sein Blick wanderte Sekunden später auf seine Hand, noch immer war diese leicht geschwollen, aber immerhin hatten die Schmerzen nachgelassen und es schien abzuheilen. Gerade als er wieder in die Hütte wollte, raschelte es erneut im Dschungel. Was war das denn jetzt? Wieder ein wildes Tier oder kamen jetzt die Einheimischen der Insel? "Cloud da draußen ist irgendwas", versuchte er es erst mal im Flüsterton und ging langsam in die Hütte rein.

Cloud schlief tief und fest, als er von weit her seinen Namen hörte. "Hm?", blinzelte er verschlafen und wusste im ersten Moment nicht, wo er war. Noch verwirrt schaute er zum Feuer, das fast heruntergebrannt war, dann schaute er zu dem Deckenstapel und sah, dass der andere wohl nicht erfroren war. "Was?", sagte er dann und drehte sich etwas ruckartig um, dass seine Wirbel brutal knackten. "Ah, autsch ... und jetzt? Haste Angst? Soll ich dir den Beschützer spielen oder was?", maulte er ihn an. "Bitteschön, da ist das Gewehr, viel Spaß! Penner! Bist wohl ganz gut aufgetaut." Er war immer leicht gereizt, wenn jemand ihn aus dem Schlaf riss und vor allem hatte er einen verspannen Nacken von der unmöglichen Position, in welcher er geschlafen hatte. So bekam Kadaj das alles nun ab, ob er wollte oder nicht, denn er war ja auch indirekt schuld daran. Cloud stand auf und blickte aus dem Fenster und versuche etwas zu erkennen.

 Cloud stand auf und blickte aus dem Fenster und versuche etwas zu erkennen

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