Zwischen zwei Welten

97 3 0
                                    

Als ich langsam aufsah, wurde mein Atem flach. Vor mir stand niemand Geringeres als Pablo, Pauls bester Freund von früher. Seine dunkelbraunen Augen musterten mich mit einer Mischung aus Neugier und Freundlichkeit, während ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschte. „Keine Sorge, es war meine Schuld," sagte er, und ich spürte, wie sich die Anspannung in meinem Körper löste.

„Bist du hier, um Germán Fernández zu treffen?" fragte er, und ich nickte stumm, immer noch sprachlos von der unerwarteten Begegnung. „Dann komm, ich zeige dir den Weg."

Wir gingen durch die breiten Gänge des Stadions, die mir vorher so labyrinthartig vorgekommen waren. Jetzt, mit Pablo an meiner Seite, fühlte ich mich etwas sicherer, auch wenn meine Nervosität nicht ganz verschwunden war. Der Flur, durch den wir schritten, schien endlos lang. Die hohen Wände waren geschmückt mit Bildern, die die ruhmreiche Geschichte des Vereins erzählten. Fotos von legendären Spielern und unvergesslichen Momenten reihten sich aneinander, jedes einzelne gefüllt mit Emotionen und Erinnerungen.

Als wir weitergingen, fiel mein Blick plötzlich auf ein Bild, das mich abrupt innehalten ließ. Es war ein Foto von Paul, aufgenommen an dem Tag, als er seinen Vertrag beim FC Barcelona unterschrieben hatte. Die Erinnerung traf mich wie ein Schlag. Ich konnte mich noch genau an diesen Moment erinnern. Paul hatte so viel gearbeitet, um diesen Punkt zu erreichen, und ich war an seiner Seite gewesen. Auf dem Foto stand ich neben ihm, mein Gesicht strahlte vor Stolz, während wir uns umarmten, nachdem das Bild gemacht worden war. Ich hatte ihm damals ins Ohr geflüstert, wie stolz ich auf ihn war, und er hatte mich fest an sich gedrückt.

Ohne es zu merken, kullerte eine Träne über meine Wange. Die Trauer, die ich so lange zu verdrängen versucht hatte, überkam mich erneut. Ich verlor mich in der Erinnerung an Paul, und die Welt um mich herum begann zu verschwimmen, als ob ich wieder in einer Art Trance wäre.

Plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung an meiner Schulter. Ich zuckte zusammen und kehrte schlagartig in die Gegenwart zurück. Es war Pablo, der mich besorgt ansah. „Alles in Ordnung?" fragte er leise. Ich nickte, auch wenn mir die Worte schwerfielen. „Ja, es ist nur..." Ich hielt inne und sammelte mich. „Nur eine Erinnerung."

Pablo musterte mich einen Moment lang, dann nickte er verständnisvoll. „Wenn du bereit bist, können wir weitergehen."

Ich atmete tief durch und zwang mich, die Gedanken an Paul für den Moment beiseite zu schieben. „Ja, ich bin bereit," sagte ich mit so viel Überzeugung, wie ich aufbringen konnte. Pablo führte mich weiter den Flur entlang, und schließlich standen wir vor einer schweren Holztür. Er klopfte an und wartete, bis von innen eine tiefe Stimme „Herein" rief.

Pablo wandte sich mir zu und lächelte aufmunternd. „Hier trennen sich unsere Wege. Ich muss zum Training." Er zögerte kurz, als wollte er noch etwas sagen, entschied sich dann aber dagegen. „Viel Glück, Hanna."

Mit diesen Worten verschwand er den Flur hinunter, und ich stand allein vor der Tür. Die Trauer um Paul und die Nervosität wegen des bevorstehenden Gesprächs kämpften in mir um die Oberhand, aber ich wusste, dass ich jetzt stark sein musste. Ich legte meine Hand auf die Klinke, atmete tief durch und drückte die Tür auf. Jetzt war es an der Zeit, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und die nächste Herausforderung zu meistern.

𝐏𝐚𝐛𝐥𝐨

Als ich durch die Gänge des Camp Nou eilte, spürte ich, wie mein Herz noch immer etwas schneller schlug – nicht nur wegen der Eile. Die Begegnung mit Hanna ließ mich nicht los. Ihr Blick, als sie vor dem Bild von Paul stand, war voller Schmerz und etwas, das ich nicht genau benennen konnte, aber es ging mir nahe. Für einen Moment schien sie völlig in ihrer eigenen Welt versunken zu sein. Die Träne, die ihr über die Wange lief, war mir nicht entgangen.

Ich kam endlich auf dem Trainingsplatz an, spürte die drückende Hitze und sah, dass die Jungs schon auf dem Feld waren. Verdammt, ich war spät dran. Normalerweise passierte mir so etwas nicht. Gerade als ich meine Position einnehmen wollte, kam Pedri auf mich zu, sein Gesicht leicht besorgt.

„Pablo, was ist los? Du bist spät dran," fragte er, seine Stimme ruhig, aber mit einem deutlichen Unterton von Verwunderung.

Ich zögerte, nicht sicher, wie ich das Ganze erklären sollte. „Es... Es ist nichts, nur..." Ich suchte nach den richtigen Worten. „Ich habe jemanden getroffen, jemanden, der mich für einen Moment aus der Bahn geworfen hat."

Pedri musterte mich kurz, dann nickte er, ohne weiter nachzufragen. Ich wusste, dass er neugierig war, aber er respektierte meinen Raum. „Alles klar. Komm, lass uns anfangen."

Ich atmete tief durch, versuchte, meine Gedanken zu sammeln und den Fokus auf das Training zu legen. Doch während wir mit den Übungen begannen, schlich sich Hannas Gesicht immer wieder in meine Gedanken. Es würde eine Weile dauern, bis ich diese Begegnung ganz verdaut hatte.

𝐬𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐮̈𝐛𝐞𝐫 𝐁𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥𝐨𝐧𝐚✵|| Pablo Gavi ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt