Gefährliche Nähe

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𝐇𝐚𝐧𝐧𝐚

4 Wochen waren vergangen, und ich verstand mich immer besser mit den Jungs vom Team. Besonders mit einem, und nein, nicht mit Pablo – sondern mit Hector. Es überraschte mich, wie schnell wir uns näherkamen. Hector machte mir viele Komplimente, die mich zum Lächeln brachten und in seiner Nähe fühlte ich mich unbeschwert und geschätzt. Während die Trainings und die anstrengende Fußballsaison zu Ende gingen, plante Hansi ein großes Grillfest bei sich zu Hause, um die Saison gebührend abzuschließen. Er lud nicht nur das gesamte Team ein, sondern auch deren Freundinnen, Frauen oder Verlobten.

Als das letzte Training schließlich zu Ende war, kam Hector auf mich zu. Seine Augen strahlten, als er mich fragte: „Hanna, würdest du mich zu dem Grillen begleiten?"

Ohne zu zögern, sagte ich ja. Hector schien zufrieden, doch als sein Blick über meine Schulter wanderte, drehte ich mich instinktiv um und sah Pablo. Er stand einige Meter entfernt und beobachtete uns mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht. Es war, als ob Enttäuschung in seinen Augen lag, doch bevor ich ihn fragen konnte, was los sei, drehte er sich um und verschwand in der Umkleide.

𝐭𝐢𝐦𝐞𝐬𝐤𝐢𝐩

Am Nachmittag legte ich mich eine Weile hin, doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu Pablo und seinem seltsamen Blick zurück. Warum machte mir das so zu schaffen? Ich versuchte, es zu ignorieren, doch die Fragen ließen mich nicht los. Plötzlich vibrierte mein Handy. Es war eine Nachricht von Hector: „Ich bin um 18:00 Uhr bei dir, um dich abzuholen."

Ich antwortete kurz: „Bis später. Danke, dass du mich mitnimmst." Seine Antwort war wie immer charmant: „Es ist selbstverständlich. Ich will, dass du meine Begleitung bist."

Doch selbst als ich mich fertig machte, konnte ich Pablo nicht aus meinem Kopf verbannen. Was bedeutete sein Blick? Warum fühlte es sich an, als ob ich etwas falsch gemacht hätte? Gerade als ich darüber nachdachte, riss mich ein Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken.

Ich drehte die Musik leiser und öffnete die Tür. „Abuelita, was ist los?" fragte ich besorgt, als ich Rosa mit Tränen in den Augen sah. Ich nahm sie in den Arm, und sie begann zu schluchzen.

„Hanna", begann sie zögernd, „in den letzten Wochen und Monaten habe ich mich oft schwach gefühlt, und manchmal hatte ich Schmerzen. Heute war ich beim Arzt, und..." Ihre Stimme brach, als sie weitersprach. „Ich habe unheilbaren Krebs. Ich möchte keine Chemo machen."

Der Boden unter meinen Füßen schien zu schwanken, aber ich hielt mich tapfer. Tränen brannten in meinen Augen, doch ich wusste, dass ich stark sein musste – für sie. „Abuelita", flüsterte ich und drückte sie noch fester. Schon wieder drohte ich, einen Menschen zu verlieren, der mir so unglaublich wichtig war.

Als Rosa mein Zimmer verließ, drehte ich die Musik wieder auf, um meine Gefühle irgendwie zu ordnen. Moonlight on the River füllte den Raum, doch die melancholischen Klänge halfen wenig, um die Angst und Trauer zu vertreiben, die sich in meinem Inneren ausbreiteten. Bald darauf klingelte es an der Tür.

Ich lief zur Tür und öffnete sie. Vor mir stand Hector, in einem eleganten schwarzen Outfit, mit einer Rose in der Hand. Er sah unglaublich gut aus, so gut, dass ich unwillkürlich errötete. Sein dunkles Haar war noch leicht feucht und der Duft seines Aftershaves hing in der Luft. Ein warmes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er mir die Rose reichte. „Für dich", sagte er sanft.

„Danke", murmelte ich und nahm die Rose entgegen. Er hielt mir seinen Arm hin, und ich hakte mich bei ihm ein. Gemeinsam gingen wir zum Auto. Die Fahrt zu Hansis Villa erschien endlos, obwohl es nur 15 Minuten waren. Ich versuchte, mich zu entspannen, doch die Gedanken an Rosa und Pablo ließen mich nicht los.

𝐬𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐮̈𝐛𝐞𝐫 𝐁𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥𝐨𝐧𝐚✵|| Pablo Gavi ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt