Die Wochen vergingen, und mit jedem Tag wuchs die Nähe zwischen Pablo und mir. Es war, als würden wir einen Tanz aufführen, bei dem jeder Schritt vorsichtig gesetzt war, aber mit einer Eleganz und Sicherheit, die uns selbst überraschte. Die Momente, in denen wir zusammen lachten, sprachen oder einfach nur still nebeneinander saßen, wurden zu Ankerpunkten in einem Leben, das sich plötzlich wieder lebendig anfühlte.
Doch trotz dieser neuen Vertrautheit schwelte in mir eine gewisse Unsicherheit. Es war nicht so, dass ich Pablo nicht vertraute – im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, ihm mein Herz mehr und mehr zu öffnen. Aber da war diese leise, nagende Stimme in meinem Hinterkopf, die mich daran erinnerte, wie schnell sich das Blatt wenden konnte. Wie der Verlust eines geliebten Menschen alles in einem Augenblick zerstören konnte. Pauls Tod war noch immer eine Wunde, die nicht vollständig verheilt war, und ich wusste, dass Pablo das auch spürte.
Eines Abends, nachdem ich den Tag im Krankenhaus bei Rosa verbracht hatte, saß ich allein in meiner Wohnung. Die Stille um mich herum war schwer, fast erdrückend, und obwohl ich normalerweise Trost in der Einsamkeit fand, war es heute anders. Ich fühlte eine seltsame Rastlosigkeit, eine Unzufriedenheit, die ich nicht genau benennen konnte.
Ich griff nach meinem Handy und tippte eine Nachricht an Pablo. Es war eine spontane Entscheidung, die Worte kamen, bevor ich sie richtig durchdacht hatte: *„Kannst du vorbeikommen? Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann."*
Es dauerte keine fünf Minuten, bis er antwortete: *„Ich bin in zehn Minuten da."* Die Schnelligkeit seiner Antwort löste ein warmes Gefühl in mir aus. Er war immer da, wenn ich ihn brauchte, ohne zu zögern, ohne zu fragen. Doch genau das machte mir auch Angst. Konnte ich ihm das gleiche geben? War ich in der Lage, diese Verantwortung zu tragen?
Als er kurze Zeit später an meine Tür klopfte, spürte ich ein nervöses Kribbeln in meinem Magen. Ich öffnete die Tür und da stand er, mit diesem unverwechselbaren Lächeln auf den Lippen, das mich jedes Mal aufs Neue beruhigte.
„Hey," sagte er leise und trat näher, um mich in eine Umarmung zu ziehen. Seine Umarmungen waren immer warm, beruhigend – ein sicherer Hafen in einer stürmischen See. „Was ist los?"
„Ich weiß es nicht genau," antwortete ich und lehnte mich an ihn. „Ich fühlte mich einfach... verloren, glaube ich. Und dann dachte ich, es wäre gut, wenn du hier bist."
Er löste die Umarmung und sah mir in die Augen, sein Blick war weich, aber auch durchdringend. „Ich bin froh, dass du mich angerufen hast," sagte er. „Komm, lass uns setzen."
Wir setzten uns auf die Couch, und Pablo hielt meine Hand, seine Finger spielten sanft mit meinen. Ich konnte fühlen, dass er darauf wartete, dass ich den ersten Schritt machte, dass ich meine Gedanken sortierte. Doch genau das fiel mir schwer. Es war, als ob meine Gefühle ein chaotisches Knäuel wären, das sich nicht entwirren ließ.
„Pablo," begann ich schließlich, meine Stimme war leise, fast zögerlich. „Ich habe manchmal Angst, dass ich nicht weiß, was ich tue. Dass ich vielleicht nicht die Person bin, die du brauchst."
Er sah mich an, seine Augen wurden weich, voller Verständnis. „Hanna, ich glaube nicht, dass es darum geht, perfekt zu sein oder immer die richtigen Antworten zu haben. Ich bin auch oft unsicher, ich weiß nicht immer, was richtig ist. Aber was ich weiß, ist, dass ich dich in meinem Leben haben will. Dass ich will, dass wir das zusammen herausfinden."
„Aber was, wenn ich dir nicht das geben kann, was du brauchst?" fragte ich, die Unsicherheit in mir wuchs, während ich sprach. „Was, wenn ich dich enttäusche?"
Pablo seufzte leise und drückte meine Hand etwas fester. „Hanna, du enttäuschst mich nicht. Es geht nicht darum, immer stark oder perfekt zu sein. Es geht darum, ehrlich zu sein, miteinander zu reden und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist okay, Fehler zu machen, und es ist okay, Angst zu haben. Wir müssen das nicht allein durchstehen."
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𝐬𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐮̈𝐛𝐞𝐫 𝐁𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥𝐨𝐧𝐚✵|| Pablo Gavi ff
FanficHanna-Rosa López ist mit ihren 17 Jahren eine außergewöhnliche junge Frau. Nach ihrem vorgezogenen Abitur plant sie ein Medizinstudium, doch bevor sie sich in die Welt der Wissenschaft stürzt, verbringt sie den Sommer in Barcelona bei ihrer Großmutt...