𝟖. 𝒎𝒐𝒓𝒏𝒊𝒏𝒈 𝒕𝒉𝒐𝒖𝒈𝒉𝒕𝒔

182 13 2
                                    

———
(morgendliche Gedanken)

———(morgendliche Gedanken)

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

———

Am nächsten Morgen wachte ich verhältnismäßig früh auf, als die ersten Sonnenstrahlen durch mein Fenster fielen und das Zimmer in ein sanftes, goldenes Licht tauchten. Ich blinzelte verschlafen und streckte mich, bevor ich bemerkte, dass es im Haus noch ziemlich ruhig war. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es Zeit war, aufzustehen. Ich wusste, dass Deniz wahrscheinlich noch tief und fest schlief.

Also kletterte ich aus meinem echt bequemen Bett, zog mir schnell meinen Bademantel über und ging den Flur entlang zu Deniz' Zimmer. Leise öffnete ich die Tür und sah ihn, wie erwartet, noch schlafen. ‚Typisch Deniz', dachte ich lächelnd. Immer noch ein erbarmungsloser Langschläfer, den selbst ein startendes Flugzeug nicht wecken konnte.

Er murmelte etwas Unverständliches und zog sich die Decke über den Kopf. Ich seufzte. Natürlich würde das nicht so einfach sein. Deniz schläft manchmal nämlich wie ein Stein. Also schnappte ich mir seinen Wecker vom Nachttisch und stellte ihn direkt neben seinem Ohr auf den Alarm. Ein schrilles Piepen erfüllte das Zimmer, und Deniz schreckte sofort hoch.

„Was zur Hölle, Defne?!", rief er, während er verzweifelt versuchte, den Wecker auszuschalten.

„Guten Morgen", sagte ich unschuldig und grinste ihn an. „Ich wollte nur sichergehen, dass du auch wirklich aufwachst."

Er starrte mich einen Moment entgeistert an, bevor er schließlich den Kopf schüttelte und aufstand. „Schon gut, schon gut. Ich bin wach."

Zufrieden über meinem Erfolg ging ich zurück in mein Zimmer und suchte mir meine Anziehsachen heraus. Ich entschied mich für ein pinkes Basic Shirt, eine graue Jeans und meine pink-weißen Sneaker. Nachdem ich alles auf mein Bett gelegt bzw. davor gestellt hatte, schnappte ich mir ein Handtuch und ging ins Bad.

——

Die Tür schloss sich hinter mir, und ich drehte das Wasser auf und wartete, bis es warm wurde. Der Dampf begann das Bad zu füllen, und kurze Zeit später stieg ich unter den Wasserstrahl. Das warme Wasser traf meine Haut, und ich spürte sofort, wie meine Müdigkeit und Anspannung weggespült wurden. Ich schloss die Augen und ließ das Wasser über mein Gesicht und meinen Körper laufen, während ich tief durchatmete. Was war momentan nur los?

Und dann das mit Papa gestern. Die Erinnerung an unser Gespräch am Abend ließ mein Herz wieder schwer werden. Ich konnte die Traurigkeit in seinen Augen sehen, als er über Mama sprach. Es war für mich schwer vorstellbar, wie viel Schmerz er die letzten Jahre wohl mit sich herumgetragen hat. Ich habe noch nie so viel über ihre Beziehung gehört, und es tat unglaublich weh zu wissen, wie sehr er darunter gelitten hat.

„Du hast genau dieselben leuchtenden Augen wie deine Mutter." Seine Worte hallten in meinem Kopf wie ein Echo wider, während das Wasser weiter über mein Gesicht lief. Was meint er genau damit? Sah er in mir eine Erinnerung an all das, was er verloren hatte? Oder war es einfach nur die Sehnsucht nach der Zeit, in der noch alles gut war? Ich weiß es nicht.

Ich seufzte tief, die Gedanken wirbelten durcheinander. Warum musste das alles so kompliziert sein? Ich wünschte, wir könnten einfach wieder eine normale Familie sein, ohne diese Vergangenheit, du uns immer noch begleitete und immer wieder einholte.

Aber dann war da noch die Freude, die ich in Papas Augen gesehen hatte, als er sagte, wie froh er ist, dass ich wieder da bin. Dieser Moment hat mir wirklich gezeigt, wie viel ich ihm bedeutete, auch wenn er es nicht wirklich oft aussprach. Es gab mir ein Gefühl von Aufmerksamkeit, das ich so lange vermisst hatte.

Während ich mir das Shampoo in die Haare massierte, dachte ich auch über den heutigen Tag nach. Ich spülte das Shampoo aus und griff nach dem Duschgel. Nachdem ich mich gründlich abgeduscht hatte, stellte ich das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Der Dampf hatte das Badezimmer in eine gemütliche Wolke verwandelt, und ich griff nach einem weichen Handtuch, um mich abzutrocknen. Meine Haare wrang ich vorsichtig aus und wickelte sie in ein weiteres Handtuch, bevor ich mir meinen Bademantel anzog.

Dann putzte ich noch schnell meine Zähne und ging danach zur Tür. Gerade als ich die Badezimmertür öffnen wollte, klopfte es leise an dieser. „Defne, bist du fertig?", hörte ich Deniz' verschlafene Stimme von draußen.

„Ja, du kannst rein", antwortete ich, öffnete die Tür und trat somit auf den Flur.

Deniz stand da, seine Augen noch halb geschlossen, und sah mich mürrisch an. „Du hast das warme Wasser doch nicht komplett verbraucht, oder?", fragte er mit einem schiefen Grinsen. Was sollte das denn jetzt?

Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. „Nein, es müsste noch genug für dich da sein. Aber du solltest dich beeilen, sonst wird es doch noch kalt."

Er murmelte wieder irgendwas Unverständliches und schob sich an mir vorbei ins Badezimmer. „Danke, dass du mich geweckt hast", sagte er, während er die Tür hinter sich schloss. Ich hörte das Wasser wieder rauschen, und ein kleines Lächeln bildete sich auf mein Gesicht. Ich habe ihn echt vermisst.

Zurück in meinem Zimmer setzte ich mich an meinen Schminktisch und nahm meine Bürste in die Hand. Ich kämmte sorgfältig mein tollen Haare, bis sie weich und glänzend über meine Schultern fiel. Heute würde ich sie einfach offen tragen, da für eine aufwendige Frisur meine Motivation absolut nicht ausreichte. Danach zog ich mich an und betrachtete mich zufrieden im Spiegel. ‚So hübsch wie immer', dachte ich mir und grinste. Selbstverliebt? Auf keinen Fall!

Ich ging zum Schminktisch zurück und schminkte mich leicht, aber nur Mascara, Highlighter und Concealer, weil ich schon wieder Augenringe hatte. Am ersten Schultag muss man ja nicht sofort so übertreiben. Gerade als ich fertig war, klopfte es wieder an meiner Tür.

„Defne, wir müssen bald los! Der Bus kommt gleich!", rief Deniz von draußen.

„Ich komme!", rief ich zurück, schnappte mir meinen schwarzen Rucksack und meinen pinken Sportbeutel und ging zur Tür. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach unten.

——

Als wir in die Küche kamen, blieb ich überrascht stehen. Von der Treppe aus sah ich unseren Vater, wie er gerade den Tisch deckte. „Guten Morgen, Papa", sagte ich lächelnd, aber auch verwundert. „Warum deckst du den Tisch für drei? Wir müssen doch gleich los."

„Guten Morgen, ihr zwei", begrüßte er uns und sah kurz in unsere Richtung. „Keine Sorge, ich fahre euch heute zur Schule. Wir können in Ruhe zusammen Frühstücken."

UN:MASKED | Markus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt