𝟗. 𝒐𝒗𝒆𝒓𝒕𝒉𝒊𝒏𝒌𝒊𝒏𝒈?

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(Definition: Negative Gedanken / zu viel nachdenken / alles überdenken)

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Während wir zusammen Frühstückten, fiel mir auf, wie ungewohnt es für mich persönlich war, mit anderen zusammen zu Frühstücken. Normalerweise war ich früh morgens schon alleine. Der Freund von Mama war bei der Arbeit und Mama.. die war was weiß ich wo, und kam vor 16 Uhr meinstens auch gar nicht erst wieder. Aber jetzt war plötzlich alles anders. Papa goss uns gerade frischen Orangensaft ein, während Deniz in ein Brötchen biss, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen. Der ist manchmal genauso eine Drama Queen wie ich. Einmal von 22 bis 7 Uhr nichts gegessen und direkt so tun, als wäre man fast verhungert. Dabei hing er übrigens so, als wäre er noch halb am Schlafen, auf seinem Stuhl

Nachdem wir aufgegessen hatten, sammelten wir unser Zeug zusammen und machten uns auf den Weg zur Tür. Papa wartete bereits mit dem Autoschlüssel in der Hand. Deniz und ich schnappten uns unsere Rucksäcke und folgten ihm nach draußen. Der Himmel war blau und ohne Wolken und die Sonne schien sogar schon. Normaler Sommermorgen halt.

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Wir stiegen ins Auto, und ich merkte, wie sich plötzlich mein Magen zusammenzog. Es war schon ein komisches Gefühl, in ein neue Schule zu müssen. Ich war zwar noch nicht lange hier, aber ich fühlte mich schon wie zu Hause. Das Grünwald, welches ich vor kurzem noch als so langweilig abtat, war doch ganz cool. Früher, als noch alles gut war haben wir in einer großen Wohnung in Schwabingen-Freimann gewohnt und ich habe eigentlich immer nur negatives über Grünwald gehört. Stimmte anscheinend alles nicht.

Trotzdem war es komisch, ich meine... eine neue Schule, viele Leute die ich nicht kenne und eine Frage ging mir seit dem Flug nicht aus dem Kopf: Werde ich Probleme mit der Sprache haben? Denn eigentlich kann ich sehr gut Deutsch aber wenn es um Grammatik oder komplizierte Formulierungen geht bin ich auch raus.

„Habt ihr alles?", fragte Papa, als er das Auto startete. Ich nickte, während Deniz noch einmal in seinen Rucksack schaute, als hätte er Zweifel an seiner eigenen Packkunst. „Ja, alles da", murmelte er schließlich.

Die Fahrt zur Schule verlief die meiste Zeit in absoluter, abgesehen vom Radio, das leise im Hintergrund lief. Ich schaute aus dem Fenster und ließ ich meinen Gedanken wieder freien Lauf. München bzw. Grünwald war definitiv anders als Istanbul, das war klar, aber auf eine Weise, die mir wirklich gefiel. Es war viel ruhiger hier, weniger stressig, und irgendwie fühlte sich die Luft auch frischer an. Aber meinem Magen kribbelte immer noch. Ich war echt nervös, aber ich wollte mir das definitiv nicht anmerken lassen. Deswegen holte ich erstmal meinen Lieblings Lipgloss heraus und trug diesen erneut auf, während Deniz neben mir fast wieder schlief, Papa mich durch den Spiegel beobachtete und dabei nur grinsend die Augen verdrehte.

Lipgloss und allgemein Make Up ist bei Stress meine absolute Therapy. Ohne geht einfach nicht mehr.

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UN:MASKED | Markus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt