𝟐𝟎. 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒎𝒊𝒅𝒅𝒍𝒆 𝒐𝒇 𝒕𝒉𝒆 𝒏𝒊𝒈𝒉𝒕

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(Mitten in der Nacht)

———(Mitten in der Nacht)

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Langsam drehte ich meinen Kopf und sah zum Fenster hinüber. Meine Augen weiteten sich, als ich zwei Gestaltn draußen erkannte. Eine davon kam mir bekannt vor. Warte mal, war das Markus? Ja! Er stand wirklich vor meinem Fenster, und als ich genauer hinsah, erkannte ich auch Maxi, der direkt neben ihm auf unserem Garagendach stand. Ich blinzelte bestimmt tausendmal, um sicherzugehen, dass ich das gerade wirklich sah und nicht träumte. Was zur Hölle machten die beiden hier?

„Was zum..." Ich sprang sofort aus meinem Bett und riss das Fenster auf. Die kalte Nachtluft schlug mir direkt ins Gesicht, und ich zitterte sofort. Na super, jetzt war mir auch noch kalt. „Sagt mal, seid ihr komplett durch? Ich wollte gerade schlafen gehen, was macht ihr hier?!", beschwerte ich mich und versuchte, meine Verwunderung zu verbergen.

Markus grinste breit, seine Augen funkelten im Licht meiner immer noch knallpinken  LED's. „Das sehen wir", antwortete er selbstbewusst, während Maxi unschuldig mit den Schultern zuckte. „Es war seine Idee", sagte er und deutete auf Markus, der sich auf den Fensterrahmen stützte und mich einfach anstarrte, als hätte ich ihn verzaubert. Plötzlich fiel mir auf, was er damit meinte. Ich stand gerade im Pyjama, ungeschminkt und mit Lockenwicklern vor ihnen. Na bravo.

„Wisst ihr, wie spät es ist?! Ihr könnt doch nicht einfach so an mein Fenster klopfen! Mein Vater schläft! Wenn er euch hier sieht...", beschwerte ich mich weiter aber wurde netterweise unterbrochen.

„Er sieht uns nicht", sagte Markus gelassen, als wäre das alles hier überhaupt kein Problem. „Aber kannst du uns jetzt vielleicht mal reinlassen, oder willst du, dass wir erfrieren?", fügte er hinzu.

Ich stöhnte genervt und ließ die beiden schließlich herein. Markus kletterte zuerst durchs Fenster und folgte Maxi ihm vorsichtig. „Seid wenigstens leise", sagte ich und schaute dabei nervös zur Tür. „Wenn Papa herausfindet, dass ihr hier seid, bringt er mich um und euch inklusive."

Markus grinste wie immer nur. „Dann sollten wir wohl besonders leise sein." Wow, die Erkenntnis des Jahrtausends! Aber trotz meines genervten Ausdrucks überkam mich ein seltsames Gefühl der Freude, als ich ihn so sah. Seine braunen Augen funkelten jetzt noch mehr als zuvor, und für einen Moment vergaß ich sogar, wie wütend ich eigentlich auf die beiden war. Aber nur für einen Moment. Markus ist wirklich süß und ich liebe sein Grinsen, seine Stimme, seine Art, aber beim fliegenden Orientteppich, er kann auch echt nervig sein. Er ist wirklich einfach das komplette Gegenteil von Maxi. Dieser schaute sich übrigens gerade fasziniert meine Parfüm Sammlung an.

„Was wollt ihr überhaupt?", fragte ich nach einem Moment der Stille und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr hättet mir auch einfach schreiben können. Es gibt sowas, dass nennt sich Handy, damit kann man tatsächlich auch telefonieren", sagte ich ironisch.

Maxi setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und drehte sich wortlos langsam im Kreis, während Markus mich direkt ansah. „Schreiben und Telefonieren ist langweilig", sagte er mit einem Grinsen, das ich nicht wirklich einordnen konnte. „Außerdem..." Er machte eine kurze Pause, sah mich an, als könnte er in meine Seele schauen und kam mir gefährlich nahe. „Ich wollte dich sehen."

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Sein Blick war so intensiv, dass ich einen Moment lang nicht wusste, was ich sagen sollte. Die Worte blieben mir das erste mal nach langer Zeit im Hals stecken, und ich spürte, wie mein Gesicht warm wurde.

„Ihr seid echt unmöglich", murmelte ich schließlich und versuchte irgendwie meine Stimme wieder zu bekommen. „Ihr könnt hier doch nicht einfach so auftauchen, mitten in der Nacht."

„Tja, anscheinend können wir ja doch", sagte Maxi lachend, als würde das hier gerade alles Spaß machen. Er drehte sich übrigens immer noch auf dem Stuhl, wie ein kleines Kind.

„Wir haben uns Sorgen um dich gemacht", erklärte Markus und strich mir dabei eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wurde immer nervöser und hätte am liebsten geheult. „Wir wollten wissen, wie es dir geht... nach dem, was heute passiert ist."

Ich sah ihn an und spürte plötzlich eine Wärme in meinem Brustkorb. Trotz allem war es irgendwie süß, dass sie sich die Mühe gemacht haben, hier hinzukommen. Auch wenn es eigentlich total unpassend und verrückt ist. „Markus... ich kann das nicht mehr", begann ich, während ich einen Schritt zurück ging. „Ich hab euch alle wirklich lieb, ihr seid wie eine zweite Familie für mich, und ich bin euch unendlich dankbar für all die schönen Erinnerungen und Momente... Aber... ich will das Team nicht zerstören.". Meine Stimme zitterte ein wenig, während ich versuchte die richtigen Worte zu finden. „Deswegen habe ich mich dazu entschieden, mich in der Schule und auch privat eher von euch fernzuhalten."

Ich sah, wie Markus' Gesicht sich veränderte – erst Verwirrung, dann Enttäuschung. Und warte mal, waren das Tränen in seinen Augen? Selbst Maxi war so überrascht, dass er aufhörte, sich auf dem Stuhl zu drehen. Er wollte gerade etwas sagen, aber in dem Moment hörten wir Schritte – sie waren zwar leise, aber deutlich. Oh Nein, warum denn ausgerechnet jetzt?

„Scheiße", flüsterte ich, lief zum Fenster und riss dieses in Lichtgeschwindigkeit wieder auf. „Ihr müsst hier raus. Jetzt!"

Markus warf mir einen kurzen, fast verzweifelten Blick zu, bevor er aufs Fenster zulief. „Wir reden morgen, Def", flüsterte er, während er durch das Fenster kletterte. Maxi folgte ihm schnell, noch bevor ich irgendwas sagen konnte. Sie verschwanden beide in der Dunkelheit und ich schloss leise das Fenster hinter ihnen.

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Gerade als ich mich wieder zurück ins mittlerweile kalte Bett legte, klopfte es an der Tür. Mein Herz schlug schneller, aber ich zwang mich ruhig zu bleiben. „Ja?", rief ich und versuchte so entspannt zu klingen wie möglich.

Die Tür öffnete sich, und mein Vater stand im Türrahmen, mit einem verschlafenen Ausdruck im Gesicht. „Defne, ich habe Stimmen gehört. Ich dachte, es wären Deniz und du. Ich wollte nur sagen, dass ihr schlafen solltet, es ist schon spät."

Mein Herz machte einen kleinen Sprung, aber ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. „Das war nur meine Serie, Papa", sagte ich schnell und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. „Ich gucke gerade Gossip Girl, das hast du wahrscheinlich gehört... Ich mach es leiser, versprochen!"

Er sah mich für einen Moment skeptisch an, dann nickte er langsam. „Okay", murmelte er und schloss die Tür wieder hinter sich. „Gute Nacht, mein Schatz."

„Gute Nacht, Papa", antwortete ich leise. Als die Tür zu war, ließ ich den Atem los, den ich die ganze Zeit angehalten hatte. Ich sank zurück ins Bett und starrte an die Decke. Die Worte, die ich vorhin zu Maxi und Markus gesagt hatte, hallten in meinem Kopf wie ein Echo wider. Es fiel mir schwer zu akzeptieren, dass ich mich von meinen Freunden distanzieren musste, vor allem von Markus. Er ist so süß und ich mag ihn wirklich, und als er mich vorhin so angesehen hat, hat mein Herz fast einen Aussetzer gemacht. Aber ich weiß, dass es besser ist, abstand zu halten, auch von ihm, egal wie schwer es mir fällt.

Ich schaute dann wirklich Gossip Girl weiter, um diese Gedanken zu verdrängen, und schlief dann irgendwann ein, mit dem Gefühl, dass sich bald alles ändern könnte.

UN:MASKED | Markus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt