POV: Manu
"Und, Manuel, was warst du?"
Ich decke meine Karte auf. Werwolf. Die Gruppe bricht in Johlen aus. Jemand reicht mir einen Shot.
"Ich trinke nicht. Immer noch."
Er nickt und nimmt den Shot zurück, aber ich komme nicht um das Gefühl herum, dass sie alle unzufrieden mit mir sind. Während das Spiel endet, hole ich mir ein weiteres Glas Cola. Da kann man zumindest nicht von Weitem sehen, dass kein Vodka drin ist.
Als ich mich wieder zur Gruppe setze, drückt mir jemand Zettel und Stift in die Hand. Auf meinen irritierten Blick hin kommt die Antwort "Wir spielen Wunschroulette", als sei das das offensichtlichste der Welt.
Ich suche nach Patrick um Erklärungen zu bekommen, aber als ich ihn finde, weiche ich seinem Blick sofort wieder aus. Robin sitzt halb auf seinem Schoß. Greg entdeckt meine Hilflosigkeit, rückt kurz herüber und fragt: "Du kennst das Spiel nicht, oder?"
Auf mein Nicken hin erklärt er mir das Prinzip. Jeder kriegt einen Zettel und schreibt anonym etwas auf, was er sich von einer anderen Person in der Runde wünscht.
Alle Zettel kommen in eine Kiste, dann darf reihum jeder einen Zettel ziehen und muss raten, wer den Wunsch formuliert hat. Wenn er falsch rät, bekommt die Person, die den Wunsch aufgeschrieben hat, ihren Wunsch erfüllt. Wenn er richtig rät, bekommt stattdessen die Person, die den Zettel gezogen hat den Wunsch erfüllt.
Als ich glaube, es in der Theorie halbwegs verstanden zu haben, verzieht Greg sich wieder auf die andere Seite des Raumes. Empfangen zu werden scheint er dort nicht. Greg soll sich neben mich setzen, kritzele ich auf meinen Zettel, ohne mir Mühe zu geben, meine Handschrift zu verstellen. Die kennt hier eh keiner.
Simon zieht zuerst. Laut ließt er vor: "Melina soll mir ihr Shirt geben". Ein paar Jungs grölen durcheinander. Ich merke, dass es hier nicht um die Art Wunsch geht, wie ich sie formuliert habe. Die angesprochene Melina zieht in tänzelnden Bewegungen ihr Shirt aus und wedelt damit herum. Ihr BH drückt ihre Brüste aneinander, und ich weiß, dass ich nicht der einzige Typ hier bin, dessen Blick kurz daran hängen bleibt. Vermutlich war das der Punkt hinter dem Wunsch.
Simon rät, dass es Felix gewesen sein soll, ein dürrer Typ mit schriller Stimme, dem ich das auch zugetraut hätte, aber er schüttelt den Kopf. Robin streckt die Hand nach Melinas Shirt aus. "Dann ist das wohl meins." Das Johlen wird so laut, dass meine Ohren zu klingeln beginnen.
Kelly zieht den nächsten Wunsch. Jemand will von Maurice mit den Obst-Resten der Bowle gefüttert werden. Kelly tut, als könne sie nicht erraten, von wem der Wunsch ist, aber es ist offensichtlich, dass sie schauspielert. Sie gibt sich nicht einmal richtig Mühe. Niemanden scheint das zu stören.
Den Namen von dem Typen, der daraufhin ein paar alkoholgetränkte Obststücke verfüttert bekommt, kenne ich nicht, aber sie werden auch schnell damit fertig. Dennoch bleiben sie danach nebeneinander sitzen.
Patrick zieht den nächsten Zettel, faltet auf und liest vor. "Manuel soll mich küssen."
Hier hätte ich cutten können, aber es kommen direkt noch drei weitere Kapitel. Also insgesamt sechs diese Woche. Dankt mir hier, mit Kommentaren darüber wie ihr innerlich völlig ausrastet bei diesen Szenen (wie ihr es definitiv tun solltet). (Dafür gibts nächste Woche allerdings nur zwei Kapitel (Dafür sind die nächste Woche sehr lang (Dafür muss man aber auch bedenken dass die restlichen drei, die diese Woche noch kommen, sehr kurz sind (Klammer auf Klammer zu))))
Alternativ könnt ihr mir natürlich auch danken, indem ihr einen Kult aufmacht, der mich verehrt. Das wäre auch schön. Aber no worries if not :)
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Weg vom Fenster - #Kürbistumor
FanfictionNachdem die Drogenabhängigkeit seiner Brüder herauskommt, will Manu eigentlich nur bei seiner Familie sein. Doch genau die verbannt ihn, in ein kümmerliches Fischerdorf am Arsch der Welt, zu seiner Tante. Sein einziger Lichtblick: Der Junge von nebe...