15| tisch der cheerleader

52 8 0
                                    


sloane

Harvey Bishop lächelte mir zu, als wir uns im Schulflur entgegen liefen.

Ich erwiderte es.

Und irgendwie veränderte das alles. Es war so komisch. Vor knapp einer Woche hätte ich wegen ihm geradezu den Kopf eingezogen und wäre schneller gegangen, aber als ich ihn an diesem warmen Morgen sah, war es... anders.

Ich war ihm verdammt dankbar für den Job im Café. Seit meinem ersten Probearbeiten hatte ich zwei weitere Schichten mit Lizzy gemacht und merkte dabei einen deutlichen Unterschied zum Bella. Lizzy war nicht nur ein absoluter Sonnenschein, sondern auch die Gäste waren viel netter. All das hatte ich Harvey zu verdanken.

Als sich an diesem gewöhnlichen Schultag auch noch Holly McQueen zu mir in die Schlange der Cafeteria stellte und ein belangloses Gespräch begann, fragte ich mich ernsthaft, was los war.

Wir redeten einige Minuten, nahmen uns das Essen und als sie fragte, ob ich zu ihnen an den Tisch kommen wolle, wusste ich, dass eindeutig etwas anders war.

Mein Bauch kribbelte nervös, sodass ich mich bemühen musste, ihr gelassen antworten:»Okay. Sehr gerne.«

Holly und einige ihrer Cheerleader Freundinnen saßen genau neben den Footballern und ich lächelte schüchtern und mit heftig klopfendem Herzen in die Runde, bevor ich mich setzte. Holly warf sich das Haar zurück und warf mir ein Lächeln zurück. Es fühlte sich komisch an. Niemand hatte mir an Springfield bisher richtig zugelächelt.

Nachdem ich Holly nun mehrere Male aus der Nähe gesehen hatte, war ich mir sicher, dass sie das schönste Mädchen der ganzen Schule war.
Sie war wirklich wunderschön.

Nicht nur ihre sanften Gesichtszüge waren perfekt, sondern auch ihr Outfit wirkte jeden Tag makellos zusammengestellt. Goldener Schmuck an ihren Armen klimperte, während sie ein Stück Hühnchenfilet zurecht schnitt.

Aber Holly sah nicht nur gut aus- sie war auch nett.
Jedenfalls glaubte ich das. Jedem Mädchen, das nun redete, hörte sie aufmerksam zu und blieb dabei selbst eher still. Die Jungs schienen sie auch zu mögen, weil die meisten ihr zulächelten oder sie grüßten, als sie vorbeikamen.

Es war seltsam und fast etwas befremdlich mit Mädchen an einem Tisch zu sitzen, mit denen ich vorher nie etwas zu tun hatte. Ebenso komisch war es, als sie mir sogar Fragen stellten oder Komplimente gaben.

Holly lehnte sich etwas zurück, als ein Mädchen namens Gwendolyn wissen wollte, welche Kur ich für meine Haare nutzen würde.

»Ich weiß nicht... Ich benutze ehrlich gesagt einfach ein normales Shampoo. Nichts besonderes.«

Daraufhin erwiderte sie:»Oh mein Gott. Ich bin neidisch. Ich wünschte, ich bräuchte auch nur so wenige Produkte.« Gwendolyn trank etwas, beugte sich ein Stück über den Tisch und säuselte anschließend:»Sloane... Sag mal... Harvey ist ja echt vernarrt in dich...«

Mir blieb mein Essen im Hals stecken und ich musste heftig husten. Das lag mit Sicherheit nicht nur an der intensiven Parfümwolke des rothaarigen Mädchens. Holly klopfte mir auf den Rücken und ich hörte, wie sie zischte:»Was soll das denn, Gwen?«

»Ich sag doch nur, was jeder denkt.«

»Also ist es wahr?«, fragte jetzt eine andere interessiert.

Ich trank hastig einen Schluck von meinem Orangensaft und musste mich irgendwie sammeln. Das Gefühl von anfänglicher Freude war verpufft. Mir wurde klar, wieso ich an diesem Tisch saß.

Es ging hier nicht um mich, es ging um ihn.
Um Harvey Bishop. Um den Typen, den wahrscheinlich eine ganze Menge dieser Mädchen gut fand.

»Das ist nicht wahr.«, brachte ich hervor und sah dabei keinen an. Ich hatte genau gemerkt, wie alle Gespräche verstummt waren und sich einige Hälse unauffällig in meine Richtung gedreht hatten.
»Wir kennen uns ja nicht mal richtig.«

Until you are mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt