Kapitel 15

3 1 0
                                    

Hilfe.

Evadne

Die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich durch die Ritzen des Zeltes, als ich meineAugen langsam öffnete

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich durch die Ritzen des Zeltes, als ich meineAugen langsam öffnete. Ein dumpfes Pochen hämmerte in meinem Kopf, und meinMund fühlte sich an, als hätte ich die ganze Nacht über Staub geschluckt. Ich stöhnteleise, als die Erinnerungen an die gestrige Nacht langsam zurückkehrten. Tanzen,Lachen, Bier – viel zu viel Bier.Mit einem tiefen Atemzug schob ich die Decke von mir und setzte mich auf. Jeder Muskelin meinem Körper protestierte, aber ich zwang mich aufzustehen und den Weg zumZeltausgang zu finden. Draußen empfing mich die kalte, klare Luft des frühen Morgens,die mich wie ein Schlag ins Gesicht traf. Es war genau das, was ich brauchte, um denNebel in meinem Kopf etwas zu lichten.


Ich blinzelte gegen das helle Licht und sah Theron und Syloan, die bereits am Feuersaßen. Beide sahen genauso mitgenommen aus, wie ich mich fühlte. Theron hatte denKopf in seine Hände gestützt und starrte ins Feuer, während Syloan mit einem halbvollenKrug Wasser spielte und gelegentlich einen Schluck nahm. Ihre Augen waren schwer,und ein Ausdruck des Bedauerns lag auf ihren Gesichtern.„Guten Morgen", krächzte ich, meine Stimme war rauer, als ich erwartet hatte.Theron hob langsam den Kopf und verzog das Gesicht, als hätte ich ihn körperlichverletzt. „Nichts an diesem Morgen ist gut", murmelte er und schloss die Augen, als obdas den Schmerz lindern könnte. „Wer hat uns erlaubt, so viel zu trinken?"„Das frage ich mich auch", stimmte Syloan zu, ihre Stimme klang ähnlich heiser. „Ichdachte, wir hätten mehr Selbstbeherrschung."


Ich ließ mich auf einen freien Platz am Feuer fallen und griff nach dem Krug Wasser, denSyloan beiseitegestellt hatte. „Das sagst du immer nach solchen Nächten", erwiderteich und nahm einen großen Schluck. Das Wasser war kühl und erfrischend, aber eskonnte die bleierne Schwere in meinem Kopf nicht vertreiben.„Und du bist immer die Erste, die es am nächsten Tag bereut", fügte Theron hinzu, einschwaches Lächeln auf seinen Lippen. „Aber ich schätze, heute teilen wir alle dasgleiche Schicksal."Ich nickte und starrte ins Feuer, das leise knisterte. Die Flammen schienen zu tanzen,aber meine Augen konnten den Anblick kaum ertragen. „Wo ist Lyanna?" fragte ichschließlich, während ich versuchte, nicht allzu misstrauisch zu klingen.Syloan hob eine Augenbraue und grinste schwach. „Sie hat die Nacht bei Lysanderverbracht. Ich bezweifle, dass sie bald auftaucht."„Überraschung", murmelte Theron, wobei er seine Augen wieder schloss. „Wenigstenshat sie es besser getroffen als wir."


Ich schnaubte leise und nahm einen weiteren Schluck Wasser. „Und Darian?"„Der schläft noch", antwortete Syloan. „Ich wollte ihn nicht wecken. Lass ihn noch einbisschen in seiner Glückseligkeit verharren, bevor die Realität ihn einholt."Ich nickte, während die Stille sich wieder zwischen uns senkte. Es war eine träge, müdeStille, die nur vom gelegentlichen Knistern des Feuers und dem Zwitschern der Vögel inden Bäumen durchbrochen wurde. Niemand von uns war in der Lage, viel mehr zu tunals einfach nur dazusitzen und zu versuchen, den Tag irgendwie zu überstehen.Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen, während die kühle Morgenluft um michherumfloss. Die Feier von gestern Abend schien nun so weit entfernt, als hätte sie ineinem anderen Leben stattgefunden. Aber die Müdigkeit und der Kater erinnerten michdaran, dass das alles real gewesen war – so real wie der Schmerz in meinem Kopf unddie Trockenheit in meinem Mund.

When It All Goes Up In FlamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt