Chapter 16

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Cailan

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Cailan

Cailan lehnte sich gegen eine der Säulen und ließ den Blick über die Menge gleiten, während das Fest in vollem Gange war. Sein Körper war entspannt, aber seine Gedanken rasten. Die Feierlichkeiten für die spanischen Gäste hatten sich von einer steifen politischen Veranstaltung in ein ausgelassenes Fest verwandelt, doch er fühlte sich seltsam fehl am Platz. Der Wein, der Trubel, das Lachen – alles prallte an ihm ab. Und es lag nicht an den Spaniern.

Sein Blick blieb unweigerlich an Sophie hängen, die mit einem höflichen Lächeln mit Enrique sprach. Der Spanier beugte sich leicht zu ihr hinunter und sagte etwas, das sie zum Lachen brachte, auch wenn Cailan den leisen Widerstand in ihrer Haltung deutlich erkannte. Sie war immer noch fremd hier, versuchte ihren Platz zu finden – und scheiterte an den unsichtbaren Regeln, die der Hof so meisterhaft beherrschte.

Neben ihm tauchte plötzlich Adair auf, sein enger Freund und Verbündeter. Der junge König, genauso alt wie Cailan, hatte es geschafft, trotz seiner Macht eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren, die Cailan oft beneidete. Adair hob eine Braue und folgte Cailans Blick zu Sophie.

„Ah, da ist es wieder," sagte er mit einem breiten Grinsen. „Dein unerschütterliches Interesse an der englischen Dame."

Cailan schnaubte. „Interesse? Kaum. Ich beobachte nur."

„Beobachten nennst du das?" Adair lachte leise und schob ihm einen Becher Wein in die Hand. „Du starrst sie an, als würdest du versuchen, sie allein mit deinem Blick vor allem hier zu retten."

„Vielleicht, weil sie es nötig hat," erwiderte Cailan trocken und nahm einen Schluck, mehr aus Gewohnheit als aus Durst. Er wusste, dass Sophie hier nicht sicher war – nicht in dem Sinne, wie es Adair vielleicht meinte. Hier am Hof war nichts einfach. Alles hatte eine Bedeutung, jede Bewegung, jedes Lächeln, jedes falsche Wort konnte zum Sturz führen. Und Sophie war mitten in diesem Netz aus Intrigen, ohne es zu bemerken.

Adair lehnte sich gegen die Säule neben ihm und folgte seinem Blick erneut zu Sophie. „Sie schlägt sich gut, für jemanden, der so neu in diesem Spiel ist. Vielleicht unterschätzt du sie."

Cailan schüttelte den Kopf. „Ich unterschätze sie nicht. Aber sie ist umgeben von Menschen, die sie entweder manipulieren wollen oder sie als Spielfigur sehen. Sie weiß noch nicht, wie gefährlich es hier ist."

Adair legte eine Hand auf seine Schulter. „Vielleicht sollte sie es selbst herausfinden. Du kannst nicht jeden retten, Cailan. Und schon gar nicht Sophie, wenn sie dich nicht in ihre Nähe lässt."

Cailan schwieg. Er wusste, dass Adair recht hatte. Sophie hatte ihn mehrmals auf Abstand gehalten, und das aus gutem Grund. Ihre Begegnung am Tag zuvor hatte dies nur verdeutlicht. Sie hatte noch immer ihre Zweifel an ihm, und das verletzte ihn mehr, als er zugeben wollte. Er war sich seiner Fehler bewusst, und seine Arroganz hatte ihr wohl einen falschen Eindruck vermittelt. Aber tief in sich wusste er, dass er sie beschützen wollte – vielleicht mehr, als es für ihn selbst gut war.

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