Kapitel 8

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Der Club vibrierte unter dem pulsierenden Rhythmus der Musik. Der Stripabend war in vollem Gange, und die Stimmung kochte über. Menschenmassen füllten jeden Zentimeter des Raums, und die Energie war förmlich greifbar. Die Luft war schwer von Schweiß, Parfüm und der elektrisierenden Aufregung, die jeden Stripabend im »Cage« begleitete. Auf der Bühne standen Taylor und Kevin im Mittelpunkt, ihre durchtrainierten Körper glänzten im grellen Scheinwerferlicht. Die beiden waren absolute Profis und wussten genau, wie sie das Publikum in ihren Bann ziehen konnten. Jede Bewegung, jede Geste war perfekt choreografiert, aber dennoch voller Leidenschaft und roher Sinnlichkeit. Die Menge tobte, während Taylor und Kevin sich Stück für Stück ihrer Kleidung entledigten, bis sie schließlich vollkommen nackt waren, bis auf die Basecaps, die sie sich gekonnt vor den Schritt hielten. Lane, der am Rand des Geschehens stand, konnte seine Augen nicht von Taylor lassen. Er hatte schon oft gesehen, wie dieser tanzte, aber heute Abend war etwas anders. Taylor war nicht nur ein Tänzer – er war die Verkörperung von purer, ungezähmter Sexualität, und es war schwer, sich seiner Ausstrahlung zu entziehen. Lanes Herz schlug schneller, und er musste schlucken, als Taylor sich bewegte, als ob er allein für ihn tanzte. Taylor und Kevin führten ihre Choreografie mit einer solchen Leichtigkeit und Eleganz aus, dass es schwer war, sie nicht zu bewundern. Ihre Bewegungen waren natürlich, fast schon spielerisch, und dennoch so unglaublich sexy, dass der Raum zu brennen schien. Es war kein billiger Strip, sondern eine Performance, die die Grenzen zwischen Kunst und Verführung verwischte. Doch bevor Lane sich weiter in den Anblick verlieren konnte, verließen Taylor und Kevin abrupt die Bühne, begleitet von tosendem Applaus und begeistertem Jubeln. Die Show ging weiter, und der nächste Tänzer betrat bereits die Bühne, aber Lane musste sich wieder auf seine Arbeit konzentrieren. Es war eine Nacht wie keine andere, und es gab viel zu tun. Lane machte sich daran, Müll aufzuheben und leere Gläser zur Bar zu bringen. Er war vertieft in seine Arbeit, als er plötzlich angesprochen wurde. Ein Typ, vielleicht Mitte dreißig, stellte sich ihm in den Weg. Sein Auftreten war selbstbewusst, fast schon überheblich, und sein Blick glitt ungeniert über Lane.

»Hey, Süßer«, sagte der Typ mit einem übertriebenen Lächeln. »Wie wär's, wenn ich dir einen Drink ausgebe?« Lane war kurz irritiert, versuchte aber höflich abzulehnen.

»Danke, aber ich bin hier nicht zum Spaß. Ich arbeite.« Der Typ ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken.

»Ach komm schon, nur ein Drink. Wo ist das Problem?« Lane spürte, wie sich ein Knoten in seinem Magen bildete. Er war nicht gut darin, sich durchzusetzen, besonders in Situationen wie dieser, und der Typ schien das zu merken.

»Nein, danke. Wirklich, ich... ich muss arbeiten.« Doch anstatt abzuwarten oder sich zurückzuziehen, trat der Typ näher, seine Stimme wurde eindringlicher.

»Was ist schon ein Drink? Du siehst aus, als könntest du ein bisschen Spaß vertragen.« Lane wich unwillkürlich zurück, aber der Typ kam immer näher, seine Anwesenheit wurde bedrängend, fast schon bedrohlich. Lane wusste nicht, wie er sich wehren sollte, und Panik stieg in ihm auf. Die laute Musik und die Menschenmenge um sie herum, schienen plötzlich erdrückend zu werden, und Lane fühlte sich gefangen. Gerade als die Situation unangenehm und beängstigend zu werden drohte, tauchte Taylor auf - wie aus dem Nichts. Ohne zu zögern, packte er den Typen am Kragen seines Hemdes und zog ihn grob zurück.

»Er hat NEIN gesagt!«, fauchte Taylor und funkelte den Typen bedrohlich an. Seine Stimme war fest und ließ keinen Raum für Diskussionen. Der Typ, sichtlich überrascht von Taylors Eingreifen, blinzelte ihn an, bevor er versuchte, die Situation mit einem höhnischen Lächeln herunterzuspielen.

»Hey, entspann dich. Ich wollte doch nur reden.« Doch Taylor ließ sich nicht beeindrucken. Er ließ den Kragen des Typen los und trat einen Schritt zurück, seine Haltung angespannt, aber kontrolliert.

Ungebrochen - Der Engel, der nicht fielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt