Um 04:30 Uhr klingelt der Wecker, aber den mache ich einfach aus. Um 04:31 Uhr nervt dann der Vampir neben mir, den kann ich nicht einfach ausmachen.
„Komm, mein Schatz. Im Auto kannst du doch weiterschlafen", raunt er mir zu und versucht mich wach zu kriegen.
Ich gähne und schließe wieder meine Augen.
Viktor, der weiß, dass absolut alles gegen mich so früh am Morgen wirkungslos ist, zieht mich nun sanft aus dem Bett und kriegt mich immerhin minimal wach, damit ich mich anziehe.
Mit der Zahnbürste im Mund schlafe ich aber fast wieder im Stehen ein. Amüsiert drängelt Viktor nun ein wenig und sorgt dann dafür, dass wir um 05:00 Uhr pünktlich unsere Suite im Hotel verlassen.
„Leni, da ist eine Spinne", sagt Viktor dann und zeigt auf die obere Ecke im Aufzug.
„Was?", kreische ich drauf los und schaue sofort mit großen Augen suchend in die Ecke.
Ich klammere mich voll im Film voller Panik an Viktor fest und hätte ihn aus Reflex beinahe in die Richtung geworfen, in der die Spinne sein soll.
Nicht, dass ich ihn überhaupt so leicht hochheben könnte.
Es dauert einen Moment, bis ich merke, dass dort gar keine Spinne ist. Und schon trommele ich wütend auf Viktors Brust ein, der mich grinsend machen lässt.
„Du Oberarsch! Was soll das? Warum grinst du überhaupt so dämlich?", beschwere ich mich lautstark.
„Weil du dich wunderbar lenken lässt, Gefährtin. Nun komm, meine nun hellwache Frau, die anderen warten schon", meint Viktor und nickt mit dem Kopf in die Richtung der beiden Autos auf dem Parkplatz des Hotels.
Ja, alle stehen da und warten.
Und Viktor nimmt meine Hand, während unsere Tasche über seiner Schulter hängt und zieht mich hinter sich her.
„Immerhin bist du nun aufnahmefähig", raunt Viktor mir noch belustigt zu, bevor wir Kilian, Fabrice, Rouven, Dorian und Enna erreichen.
Das meint Viktor also mit wunderbar lenken! Der blöde Mann! Aaah! Echt jetzt? Mir eine Spinne vorgaukeln?
Naja, egal.
Dorian und Enna liefern sich einen Wettbewerb im Gähnen, dem ich mich prompt anschließe. Mein Schreck von der Spinne verflüchtigt sich also augenblicklich.
Im Hintergrund sehe ich Fabrice schon motiviert das Gepäck verstauen, was Viktor ihm ebenso wach und freudig übergibt.
Scheiß Streber.
Keine mag Leute, die um 05:00 Uhr in der Früh wach und gut gelaunt in den Tag starten.
Rouven wirkt immerhin grantig, den spreche ich nicht an. Mit Enna und Dorian hat er aber gleich zwei schlafende Mitfahrer, die ihn beim Fahren in Ruhe lassen.
Und Kilian trinkt seinen schwarzen Kaffee ohne alles direkt pur aus der 1,5 Liter Thermoskanne.
Ok, krass.
Gleich wachsen Kaffeebohnen in seinen Adern.
Viktor schiebt mich nun auf die Rückbank, dieses Mal sitze ich aber angeschnallt in der Mitte. Viktor sitzt rechts von mir und ich kuschele mich dann an ihn an. Für die Fahrt habe ich mir seinen Pulli gemopst, jetzt ist es schön warm und gemütlich.
Dem Herrn ist das nur Recht.
„Na, war die Nacht noch kürzer, als geplant?", kommt es dann belustigt aus Kilian heraus, der sich gerade auf dem Beifahrersitz anschnallt.
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Verbunden mit einem Vampir - Band 2
FantasyLeni ist endlich im neuen Leben angekommen und lebt den Traum des Zusammenlebens mit ihrem Seelengefährten Viktor. Als Hybrid, halb Werwolf und halb Vampir, führt Leni das Nordküstenrudel an und ist die Frau vom Anführer der norddeutschen Vampirgeme...