Kapitel 19: Ein normaler Arbeitstag?

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„Bist du mit deinen Büchern denn gut voran gekommen?", hakt Viktor um 07:30 Uhr am frühen Montagmorgen nach, als er aus der Tiefgarage ausparkt.

Heute hat Fabrice wieder Leni-Dienst, aber er wird mich nur abholen und mit mir zusammen Mittag machen, dann wird er seine Spätschicht antreten. Das machen wir so lange so, bis meine Wiedereingliederung abgeschlossen ist und wir unsere Arbeitszeit wieder zusammenlegen können.

Dann darf ich mit meinem Auto fahren und treffe Fabrice dann zuhause. Zumindest fordere ich bis dahin meine Karre von Kilian zurück! Er wird schon sehen!

Apropos Kilian ...

„Klara und ich haben 5 Stunden telefoniert. Und dann kam schon Kilian, der ein schlechtes Gewissen wegen dem Autotausch hatte und mich zum Zocken mitgenommen hat. Meinen Autoschlüssel gibt er mir trotzdem nicht wieder", erkläre ich dann seufzend.

Viktor muss schmunzeln und an einer Linkskurve schaue ich mir schamlos seinen definierten Oberkörper an, an dem sich das Hemd perfekt anschmiegt.

Ich will ihn streicheln.

„Ich merke das, Frau Derfelden", betont er und sieht kurz mit dunkelroten Augen zur Seite.

„Frau Derfelden geboren Schilling", setze ich grinsend einen drauf.

Kurz darauf kommen wir auf dem Parkplatz des Derfelden Klinikums an, wo Viktor auf seinen Stellplatz einparkt.

Gemeinsam steigen wir aus und betreten den Eingang für die hohen Tiere.

„Morgen begrüße ich das neue Semester. Willst du mit?", fragt er lächelnd, als wir den Aufzug betreten.

„Trägst du dann deinen Arztkittel?", erwidere ich schelmisch.

Die Aufzugtüren sind gerade so geschlossen, da reißt Viktor mich zur Seite und drückt mich fest an die Wand des Aufzuges. Seine Lippen erobern mich in einem stürmischen Kuss und ich bin hoffnungslos gefangen.

Seufzend gebe ich dem nach und vergesse ganz kurz, dass unser Dienst in wenigen Minuten beginnt.

Viktor lässt genauso schnell von mir ab, wie er angefangen hat und geht dann einfach so aus dem Aufzug, als wäre nichts.

Sein breites und gespielt unschuldiges Lächeln macht mich wahnsinnig!

Ich ziehe meine Barriere hoch und tue so, als wolle ich ihn abschirmen. Er streicht auch kurz provokant darüber, aber ich bleibe standhaft. Ich denke aber heimlich an morgen: Wir werden ja noch sehen, wer hier wen anlächelt!

Unsere Wege trennen sich schnell und ich gehe dann in den Verwaltungsbereich. Da komme ich aber nicht mal bis zu meinem Büro, mitten im Gang laufe ich nämlich voll in Gregor hinein, der gerade eilig aus dem Raum mit den ganzen Mitarbeiter Akten kommt.

„Oh, entschuldige bitte, Leni! Aber schön dich zu sehen, willkommen zurück!", sagt Gregor mit einem breiten Lächeln.

Aus Reflex hätte er mich beinahe umarmt, hängt dann aber doch an seinem Job und unterlässt es. Viktor würde ihm nicht wirklich was antun, aber das Band würde ihn rasend vor Zorn werden lassen.

Ich brauche nur an Trygve zu denken und schon spüre ich die Eifersucht, so auch jetzt.

„Vielen Dank, Gregor. Hoffentlich hast du nicht allzu viel mit meiner Vertretung zu tun gehabt?", hake ich nach und folge Gregor dann in unseren Vorraum zu den beiden Büros.

Er legt seinen Aktenstapel kurz auf dem Sideboard ab und wendet sich mir zu.

„Herr Prof. Dr. Derfelden hatte alles übernommen, was ich nicht geschafft habe. Dieser Mann hat echt immer meine vollste Hochachtung. Ich frage mich, wie er immer alles unter einen Hut bekommt", plaudert Gregor drauf los.

Verbunden mit einem Vampir - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt