„Leni, mein Schatz. Bitte werd wach. Leni?", weckt mich sanft die Stimme meines Ehemanns.
Seufzend drehe ich mich zur Seite und strecke mich dabei. Viktor und ich liegen nach dem heißen Sex gestern wohl noch immer in unserem Bett, der neue Tag ist auch schon in den Startlöchern. Ich zucke arg zusammen, weil mich ein heftiger Muskelkater erfasst und meinen ganzen Körper versteift. Zum Glück ist heute Samstag, denn ich wäre nie im Leben so im Büro angekommen.
„Leni, nicht wieder einschlafen. Aufstehen!", rüttelt Viktor leicht fordernd an meiner Schulter.
Er liegt seitlich neben mir, genauso nackt wie ich.
Dann öffne ich meine Augen und mich trifft direkt der Schlag.
„Heilige Scheiße!", kommt es aus mir heraus und ich schaue erst Viktor, dann mich und dann den Raum mit offener Kinnlade an.
Ok, bin wach. Und ich verstehe, warum ich wach werden soll.
Viktor hat blaue Flecke an Armen und Beinen. Am Hals hat er einen ziemlich großen Bluterguss, der garantiert von meiner halben Wolfsaktion kommt. Ich sehe nicht anders aus, auch mein Körper ist geschunden. Und ich wette, dass Viktor auch so einen heftigen Muskelkater hat. Sein träges Lächeln bestätigt meine Vermutung.
Während mein Blick nun durch den Raum geht, geht Viktors über meinen Körper.
Er ist sofort in seinem Medizinermodus.
Unsere kleine Aktion hat den halben Raum in Mitleidenschaft gezogen. Das Bett ist immerhin noch ganz, es steht aber eineinhalb Meter schräg im Raum hinein und die Kissen und Decken liegen kreuz und quer im Raum verteilt auf dem Boden. Sicher ist der eine oder andere Stoff davon aber auch zerfetzt. Einer unserer beiden Nachtschränke hat es wohl nicht überlebt, denn er liegt umgekippt auf der Seite und das eine Holzbein ist herausgerissen. Die Nachttischlampe liegt ebenfalls kaputt drei Meter weiter auf dem Boden.
Am Rande sehe ich die Flasche Wasser umgekippt auf dem Boden liegen, immerhin ist der Deckel noch geschlossen.
„Ab ins Bad", sagt Viktor entschieden, ergreift vorsichtig meine Hand und drückt mir dann einen sanften Kuss auf die Lippen.
Ich lächle nur dümmlich vor mich hin.
„Beim nächsten Vergnügen dieser Art müssen wir einen Weg finden, damit wir danach nicht verletzt sind", spricht Viktor aus, was ich denke, als ich uns beide dann im Badezimmerspiegel erblicke.
Wir geben ein erstaunliches Bild ab, mit unseren blauen Flecken und leichten Blutergüssen.
Sagt, was ihr wollt, aber wenn man mit Prof. Dr. Derfelden verheiratet ist, sehe ich da keine Probleme.
Dafür gibt es einen strengen, aber auch dezent verliebten Blick. Er steht drauf, wenn er Arzt sein kann und das nicht nur in seiner Klinik. Aber unter solchen Bedingungen hier geht das zu weit, das sehe ich auch ein.
Kleiner blauer Fleck? Unschön, aber vertretbar. Viele große blaue Flecke und Blutergüsse? NEIN!
Viktor schiebt mich bis zur Dusche und nimmt sich dann alle Zeit der Welt, um uns beide sanft zu duschen und zu waschen. Er besteht darauf, dass er das übernimmt und ich mich versorgen und verwöhnen lassen soll. Ausnahmsweise protestiere ich nicht dagegen und gebe mich dem mit einem zufriedenen Aufseufzen hin. Sachte massiert er meine angespannten Muskeln im Oberkörper und sorgt nach der Dusche dafür, dass meine Haare schön trockengeföhnt und ordentlich durchgekämmt sind.
Auch Viktor macht sich fertig und nimmt sich die Zeit für sein Aussehen.
In der Garderobe entscheide ich mich für einen bequemen cremefarbenen Hoodie von Viktor und eine schwarze Stretchhose für gemütliche Tage. Viktor zieht eine dunkelgraue Jogginghose und ein schwarzes Shirt an. Der Blick auf die Uhr verrät uns nämlich, dass es erst kurz vor 9 ist und der Frühstückstisch sicher noch gedeckt ist.
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Verbunden mit einem Vampir - Band 2
FantezieLeni ist endlich im neuen Leben angekommen und lebt den Traum des Zusammenlebens mit ihrem Seelengefährten Viktor. Als Hybrid, halb Werwolf und halb Vampir, führt Leni das Nordküstenrudel an und ist die Frau vom Anführer der norddeutschen Vampirgeme...