Kapitel 33: Die Bedrohung

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„Komm schon, lass los", versuche ich Viktor zu überreden.

Zusammen sitzen wir nun auf der Rückbank von Kilians Bentley, Viktor schlingt seine Arme fest um mich und drückt meinen Kopf in seine Umarmung.

Neben uns sitzt noch Eckhardt, weil er eher ein Zivilist ist und nicht in der Schusslinie stehen soll. Eckhardt lehnt sich aber gemütlich an und wartet ab.

Oh und beide haben ihre blaue Arztkleidung an, weil die wohl ohne Drumherum losgefahren sind.

Der schwarze Mercedes hat sehr schnell das Weite gesucht und ein Team ist dran. Kilian sichert gerade in taktischen Schritten die Umgebung.

„Damals, als ich nicht Werwolf und Vampir zeitgleich war, das waren schöne und ruhige Zeiten", seufze ich auch und stemme mich gegen Viktors Griff.

„Ruhig auch nur solange, wie du nicht ins Visier von Werwölfen gerietst. Jetzt ist es dank deiner Intervention kein allzu großer Schrecken. Zumindest in den meisten Fällen", spricht Eckhardt mir mit einem Lächeln zu.

Viktor ignoriert uns aber und richtet seine Aufmerksamkeit auf die gedämpften Umgebungsgeräusche.

Dann ist Kilian an unserer Hintertür und öffnet diese.

„Der Wagen ist verschwunden, die Spur ist verloren. Die müssen verdammt genau wissen, was die tun. Die Umgebung ist allerdings ohne Auffälligkeiten", gibt Kilian Entwarnung.

Mit einem Knall schließt er die Tür und lässt uns hier sitzen. Ich sehe, wie Kilian ein paar Anweisungen an die Vampire gibt und sich kurz noch einmal umsieht.

Dann setzt Kilian sich ans Steuer des Bentleys. Seinen Wagen wird einer der Männer oder Frauen der Einheit sicher in die Tiefgarage fahren. Und natürlich übernimmt Kilian unseren Wagen.

An sich geht es nur zwischen 5-10 Minuten durch die Straßen, je nach Verkehrslage. Eckhardt sitzt übrigens noch immer mit im Auto, als hätte Kilian ihn vergessen.

„Lust bei uns zu Mittag zu essen?", frage ich ihn dann, wenn er schon gezwungen ist mitzukommen.

Er nickt mit einem Lächeln.

Kurz darauf kommen wir in der Tiefgarage an und Viktor hält den ganzen Weg nach oben Händchen. Erst in der Garderobe gibt er mich frei, weil das sonst mit dem Schuhe ausziehen und wegräumen unhandlich wird.

In der Küche mustere ich dann den Inhalt des Kühlschranks, Eckhardt steht schräg hinter mir und wirft ebenfalls ein Blick auf die Auswahl.

„Fabrice hat noch Crêpes von gestern übrig. Wie wär's?", frage ich und zeige schmunzelnd auf den abgedeckten Teller.

„Wenn er kein Problem damit hat", wendet Eckhardt belustigt ein.

Kilian und Viktor beginnen auf der Höhe des Wohnzimmers nun eine Diskussion, was beide unter Sicherheit verstehen. Fasziniert schaut Eckhardt kurz zu den beiden rüber, weil die sich immer mehr reinsteigern und lauter werden.

Ein Mann in Arztkleidung und ein Mann in Militäroutfit. Och, ja, das hat schon was.

„Beachte die beiden nicht, das kann länger dauern. Und wenn Fabrice noch welche will, macht er sich neue Crêpes", sage ich und hole den Teller aus dem Kühlschrank.

Ich schiebe ihn dann mit dem Plastikdeckel in die Mikrowelle und schon haben wir schön warme Crêpes, die wir nur leider nicht mit Nutella oder Kinderriegel belegen können, weil Fabrice sowas nicht im Haus haben will.

Am Anfang fand ich das doof, aber jetzt gefällt mir das, weil es so etwas Besonderes ist, wenn wir das mal essen.

Meistens aber dann ohne Fabrice Bescheid zu geben, damit der arme Mann sich nicht aufregen muss.

Verbunden mit einem Vampir - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt