11 | Today I'm Gonna Try And Change The World

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Livia's Sicht


Das Gefühl von Tiefenentspanntheit hatte sich längst in mir breit gemacht und verstärkt wurde dies durch Damien's Massageeinheit, die er gerade an meinem Nacken vollzog. Das wohltuende und gut riechende Schaumbad erledigte dabei den Rest, damit ich mich absolut wohl fühlte. Ich saß mit dem Rücken ihm zugewandt in der riesigen Badewanne unseres Badezimmers und genoss diesen unglaublichen Druck, den er dabei auf meinem Körper ausübte. Seine halbsteife Erektion presste sich dabei gegen mein Gesäß und doch lag keine sexuelle Spannung in der Luft, da wir diese vorhin genügend abgebaut hatten. Das hier war einfach nur die Entspannung danach und diese genoss ich wirklich sehr. «An das hier könnte ich mich durchaus gewöhnen und wenn es nach mir ginge, könnten wir das hier jeden Tag tun.», wisperte ich leise und biss mir verzückt auf die Unterlippe, als er die letzte Verspannung einfach so wegmassierte. Er tat das hier wahrlich nicht oft und wenn er es tat, dann bemerkte man diesen Umstand nicht im Geringsten.

«Soweit ich mich erinnere, baden wir oft genug zusammen, Prinzessin. Noch öfter duschen wir zusammen und ich weiß, dass dir letzteres mehr zusagt.», raunte er kehlig in mein Ohr, ehe er daran knabberte und mir so ein weiteres Stöhnen entlockte, weil es sich so verdammt gut anfühlte. «Wie kommst du darauf, dass dem so wäre?», hakte ich leise nach, als ich mir seiner Worte bewusst wurde. Wir duschten beinahe täglich zusammen und auch diese Zeit genoss ich sehr, weil er meinen Körper jedes Mal aus vollster Hingabe wusch. Ich sah es nicht als selbstverständlich an und ich wusste, dass ich die einzige Frau war, bei der er dies jemals getan hatte. «Weil du die Dusche jedes Mal äußerst befriedigt verlässt, deshalb.», knurrte er anzüglich und damit traf er wohl direkt ins Schwarze. Wir ließen es uns selten nehmen einen kleinen Quickie auszulassen, denn das war wohl irgendwie zu unserem Ritual geworden. «Das tue ich nach einem entspannenden Bad auch, vergiss das bei deiner Überheblichkeit nicht.», erwiderte ich trotzdem. Zwar lief es heute nicht auf Sex in der Wanne hinaus und trotzallem würde ich gut befriedigt hier herauskommen.

Nach weiteren wirklich angenehmen Minuten die wir in Stille verbracht hatten, verließen Damien's Hände meinen Nacken und so lehnte ich meinen Rücken entspannt gegen seine stählerne Brust und legte meinen Kopf dabei in der Mulde seiner Schulter ab. Ja, an das hier konnte ich mich wahrlich gewöhnen und ich wünschte wirklich, dass wir für immer einfach so liegen bleiben konnten. Es war ganz so, als wären wir in Momenten wie diesen ein ganz normales Paar, so als hätten wir keinerlei Verpflichtungen und dieses Gefühl war mit nichts anderem vergleichbar. «Wie fühlst du dich?», unterbrach die Stimme meines Mannes diesen Gedankengang und leise seufzend reckte ich meinen Kopf etwas in die Höhe, um ihn zumindest etwas ansehen zu können. «Es geht mir gut, keine Sorge.» Diese Sorge die er um mich hatte rührte mich wirklich zutiefst, immerhin wusste ich nur zu gut wie es früher zwischen uns abgelaufen war und dabei hatte er nie diese Sorge versprüht. Damien Kingston mochte nicht für jede Frau der perfekte Mann sein und das brauchte er auch nicht. Er musste für mich der perfekte Mann sein und dies war er in jeder Hinsicht.

«Die Session mit dir, sie war anders als sonst und doch hat es mir gefallen. Ich hege keine trübsinnigen Gedanken und ich habe keine Sekunde Schmerz gefühlt, der mich in einen Abgrund des Verlierens zieht. Ich habe nur Lust gefühlt und das ist dein Verdienst.», fügte ich hinzu und meinte dabei jedes Wort so, wie ich es aussprach. Ich wusste nicht was anders als das letzte Mal gelaufen war, doch dieses Mal hatte ich mich vollends auf ihn und seine Berührungen konzentrieren können und war kein einziges Mal in irgendeiner Weise abgedriftet. Ich hatte keine Schmerzen gefühlt die mit Trauer verbunden gewesen waren und ich hatte mich in dem Schmerz den er mir zugefügt hatte auch nicht verloren. Ganz das Gegenteil war der Fall gewesen, denn ich hatte es genossen und ich hatte tatsächlich nichts anderes als Lust verspürt. Zwar war mir bewusst das ich relativ viel geweint hatte und doch war dies nur deshalb geschehen, weil ich so viel dabei gefühlt hatte. Damien hatte mich keine Sekunde lang verletzt, denn er hatte mir lediglich das gegeben, was ich haben wollte.

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