Kapitel 14: Totentrauer

27 6 5
                                    

Den Rest des Tages bleibt es wie gehabt... Stille. Keiner sagt ein Wort, keiner kann etwas sagen, will etwas sagen. Das Einzige was zu hören ist, ist der Sand der von der Düne rieselt und gedämpften Schritte. Wir sind Stunden unterwegs, den ganzen Tag.

Newt läuft die gesamte Zeit alleine an der Spitze unserer Formation. Ich seh sein Gesicht nicht, aber ich kann sehen wie angespannt seine Schultern sind. Der Gedanke schleicht sich in meinen Kopf, ob Newt sich vielleicht wegen Winston die gleichen Vorwürfe macht, wie ich mir wegen... meinen Freunden. Die Erinnerung erdrückt mich, weswegen ich sie schnell wieder in der hinterste Ecke meines Gehirns verschließe.

Die Sonne geht mittlerweile schon unter und wirft einen Schatten über uns.

>>"Da !" Thomas

Thomas bricht das Schweigegelüpte, welches wir uns auferlegt hatten. Ich folge seinem Finger zu etwas das aussieht wie ein Schiff. Es ist noch gut über 100 Meter entfernt von uns.

>>"Da können wir heute Abend unterkommen." Thomas

Wir tauschen alle schnelle Blicke aus und steuern dann auf den Frachter zu. Umso näher wir kommen, umso mehr erkenne ich große Kontainer auf dem Schiff und drum herum liegen. Gut möglich dass wir dort noch ein, zwei Vorräte finden.

Mit der Nacht bricht auch die Kälte über uns herrein. Wir sind so gut wie da. In der Tat ist es ein riesiges Kontainerfrachtschiff, was wohl bedeutet dass hier wo wir stehen, alles mal mit unmengen von Wasser gefüllt gewesen war.

Nach einigen weiteren Minuten erreichen wir unser Ziel für diesen Tag, ein Ort zum unterkommen. Erschöpft werfen sich Teresa und ich zu Boden. Ich lass den Rucksack von meinem Rücken rutschen und in den Sand fallen. Mein Magen beschwert sich lautstark mit einem knurren.

>>"Na gut, hier können wir die Nacht erstmal bleiben. Es wird bald noch kälter. Minho, Aris, Newt ihr kommt mit mir. Vielleicht können wir Holz oder anders nützliches in dem Schiff finden. Die anderen räumen ihre Rucksäcke aus. Alles essbare was wir noch dabei haben. Wir müssen es gut einteilen." Thomas

Und damit sind die vier in dem Schiff verschwunden. Das Hungergefühl wird noch stärker als ich eine Packung trockenfleisch aus meinem Rucksack hervor kramme. Auf der Lichtung mussten wir uns das Essen auch aufteilen, aber wir sind trotzdem nie hungrig ins Bett gegangen. Ein Teil von mir vermisst die Lichtung... doch der andere Teil weiß, dass wir nur gefangene waren. Der Gedanke fliegt in meinen Kopf wie ein Pfeil "Ist es denn jetzt soviel besser ?".

Ich blicke umher und inspiziere all meine Freunde. Wir alle haben Hunger, Durst, sind Müde und verzweifelt. Mit jedem Abend mehr, erkenne ich auch wie die Hoffnung auf Thomas Plan mehr und mehr schwindet. Sie laufen weiter weil es kein zurück mehr gibt. "Unsere einzige Chance", fällt mir Newts Stimme in den Kopf. Er hat Recht und jeder hier weiß es. Die Frage ist nur wie lange können wir noch so ausharen ? Was wenn es den Wiederstand wirklich nicht gibt ? Thomas und Aris scheinen zumindest überzeugt davon.

Meine Augen landen wieder auf dem Trockenfleisch in meiner Hand. Nicht besonders viel. Wir überleben das nicht mehr lange. Schritte bahnen sich hinter mir an. Newt läuft an mir vorbei, ein Stapel Holz in seinen Armen liegend. Er tritt im die Mitte unseres kleinen Kreises und beginnt die Holztrümmer zu einem Lagerfeuer aufzutürmen. Minho erscheint neben ihm und legt weiters Holz ab.

>>"Wie viel Essen haben wir noch ?" Newt

Er stämmt die Hände in die Hüften und schaut in die Runde.

>>"Nicht viel." Pfanne

Pfanne geht rum und sammelt alles ein, was wir noch gefunden haben. Newt guckt nachdenklich umher. Thomas kommt nun auch aus dem Frachter zurück. Minho hockt währenddessen auf dem Boden und versucht das Feuer zu entfachen.

I would stay with you anywhere // Newt FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt