Ich wusste nicht warum, aber ich war mir sicher, dass er es war. Mein Großvater. Zwar konnte ich keine optischen Gemeinsamkeiten zwischen uns erkennen, aber in mir wuchs ein Gefühl, bei welchem ich mir schlagartig bewusst war, dass er es nur sein konnte, der mich bei sich haben wollte. »Bitte, flehte ich erneut.« Ich schämte mich. Dafür, dass er uns beobachtete; mich und Drake; er sich dabei aufgeilte, diese Mädchen herbrachte, welche mich berührten.
Anbei traten mir Tränen in die Augen, als er sich über die Lippe leckte. »Bringe mir...« Er schien kurz zu überlegen. »...Amaya. Bring sie mir«, forderte er. Ich wusste nicht, was das zu bedeutenden hatte. Anbei versuchte ich mich aus dem Griff der beiden Männer zu befreien, in dem ich herumzappelte, doch sie packten mich so fest, dass es schmerzte und auch, als ich spürte wie kühles Metall meine Handgelenke zerquetsche, machte es das nicht besser.
Kurz darauf hörte ich auch schon eine Frau, die mit einem Mädchen kam. Sie war kaum älter, als das, welches mich am Anfang mit einem Lappen wusch. Des Weiteren erinnerte sie mich stark an mich. Die gleiche Haarfarbe, ähnliche Augenfarbe, der Körperbau ebenso vergleichbar wie meiner. Sie wirkte schüchtern, versuchte dabei durch scheue Blicke Augenkontrakt zu vermeiden. Die Frau, die dabeistand, musste ihre Mutter sein, denn sie nickte dem Mann zu, beugte ihren Kopf zu einer Verneigung nach vor, schnappte die rechte Hand ihrer Tochter und legte zarte Finger in die weitaus größere und rauere hinein, als übergäbe sie einen Schatz.
»Danke für dein Vertrauen. Sie wird es genießen. Das verspreche ich dir.« Im Anschluss hörte ich sie: »Danke, Alpha. Wir wissen deine Güte zu schätzen!« Ich verstand nicht, was er damit bezweckte, was das werden sollte. Allerdings konnte ich mich umgehend nicht mehr rühren, da man ebenso meine Beine packte und die Knöchel mit Metallschellen fixierte. Meine Augen wurden groß. Einen Moment war ich sogar abgelenkt, weil ich nicht verstand, dass diese Fremde mir nicht einmal einen Blick zuwarf, als sie mit festem Gesichtsausdruck das Zimmer wieder verließ und ihre Tochter diesem Mann übergab.
»Aber...«, begann ich und fixierte diesen Typen den sie Alpha nannten vor mir, der sich nun auf ein Sofa, genau gegenüber dem Bett setzte. Noch immer war er nackt. Es war genau der Blickwinkel, als er mich mit Drake noch zuvor betrachtete. Genau vor mir. Dort setzte sich auch das junge Ding neben ihn, welches schüchtern lächelte. Sie schaute den Mann mit einer Ehrfurcht und dennoch Sehnsucht an, als wäre er ein König oder dergleichen. Das tat sie, als hätte sie diese Situation schon längst herbeigesehnt. Für mich war komplett abstrus.
Da sie das gleiche Gewandt trug, wie die anderen Frauen, griff sie sich gezielt hinter den Rücken und löste das Band im Nacken, sodass der leichte Stoff über ihre Brüste nach unten glitt. »Was soll das werden? Soll ich zuschauen, wie ihr...« Das war Nonsens. »Psst«, machte er jedoch und tat, als müsse er sich auf das was vor ihm passierte maßlos konzentrierten. Jede Bewegung der jungen Frau sah einstudiert aus. Das bestätigte sich erst recht, als ich ihn hörte: »Genauso wie ich es will. Das machst du gut. Perfekt. Hm. Ja. Ganz langsam.«
Anbei tat er, als wäre ich überhaupt nicht mehr anwesend und das Mädchen ignorierte mich sowieso. Als sie im Anschluss wieder aufstand, fiel der Rest ihres Gewandes auf dem Boden. Gemächlich stieg sie aus dem Stoff und es zeigte gleich, dass sie keinerlei Unterwäsche trug. Sie war zugleich komplett nackt. Langsam glaubte ich, dass dieser Fetzen nur dafür da war, um diese Frauen schnell flachzulegen. »Ich will, dass sie zuschaut!«, riss mich seine tiefe Stimme aus meinen Überlegungen und der Alpha wandte sich an die beiden Männer, die sich noch immer links und rechts neben mir befanden.
Deren Augen wanderten nicht nur über meinen Körper, sondern auch den von dem Mädchen. Gier und Verlangen sah ich in ihren Blicken. Ich wusste sie trugen zwar so etwas ähnliches wie eine Shorts, aber man sah binnen weniger Sekunden, dass sie extrem erregt waren. Was ist hier los? Ging es hier nur darum mit anderen zu vögeln? Hastig drehte ich jedoch meinen Kopf vom Geschehen weg. Ich wollte dieses Schauspiel vor mir nicht sehen, doch wurde sofort hart am Genick von einem der Männer gepackt, der zischte: »An deiner Stelle würde ich das machen, was der Alpha sagt.«
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Midnight - Ruf der Wölfe
WerewolfWas, wenn du in eine Welt tauchst, die du niemals für möglich hältst? Das erlebt die junge June Glayton, die auf einen dunklen Pfad des Unwirklichen gerissen wird. Sie erkennt schnell, dass Realität und Fantasie nahe beieinanderliegen. Dinge gesche...