Kapitel 15

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Schließlich gehe auch ich hinein. Was mich da wohl heute Abend erwartet? Ich trage die vielen Tüten hinein und verstaue diese erstmal in meinem Apartment. Ich muss die Köchin fragen, wo die Waschmaschine hier ist. Auch meine Kleider muss ich ja irgendwann mal waschen. Ich schaue nach Salma, die bereits in ihrem Zimmer sitzt und von einer freundlich aussehenden jungen Frau gerade angezogen wird. „Hallo, ich bin Susanne, eines der Hausmädchen. Ich komme gleich auch zu Ihnen!" Sie lächelt mir zu. Ich schaue noch kurz interessiert zu, wie Salmas Haare in einem kompliziert aussehenden Flechtmuster gestyled werden. Dann beschließe ich, noch kurz etwas zu trinken, bevor es auch mir sprichwörtlich an den Kragen geht. Vielleicht kann ich Susanne ja auch fragen, wie das hier mit Wäsche und Co funktioniert. Es dauert nicht lange und es klopft leise an meiner Tür. Ich rufe herein und stehe auf. „Na dann wollen wir mal! Für welches Kleid haben Sie sich denn heute entschieden?" Sie lächelt mich an. „Ich habe keine Ahnung. Was ist denn der Situation angemessen?" Sie öffnet meinen Schrank und zieht das dunkelgrüne Kleid heraus. „Das hier. Das wird Ihnen großartig stehen!" Sie reicht es mir. „Und was ziehe ich da drunter?" Ich schaue sie zweifelnd an. Sie lacht herzlich. „Sie haben ja wirklich keine Ahnung!" Ich lache etwas hilflos mir ihr und zucke die Schultern. „Also einen BH brauchen Sie nicht drunter, am besten einen Tanga?"„Uff, okay..." Den einzigen Tanga, den ich besitze, ist aus Spitze und Teil eines Ensembles, dass ich mir für irgendwann einmal ausgesucht habe. Ich hole aus der Schublade das heiße Teil und verschwinde mit dem Kleid ins Badezimmer. Ich ziehe den Tanga an und schlüpfe ins Kleid. Ich komme mir so nackt vor ohne BH. Ich verrenke mich etwas, jedoch kann ich es nicht selbst schließen. Da bin ich wohl auf die Hilfe von Susanne angewiesen. Ich laufe aus dem Badezimmer. Susanne kommt auf mich zu. „So, einmal den Bauch einziehen!" Mit einem Handgriff hat sie das Kleid geschlossen. „Halt! Und noch nicht in den Spiegel schauen! Erst am Schluss, wenn ich Sie zurecht gemacht habe!" Sie schiebt mich auf einen Stuhl und holt allerlei Utensilien aus einer Kommode. „Susanne, ich bin Ina, können wir einfach Du zueinander sagen?"„Unter uns gerne. Aber dann bin ich Susi!"„Super!" Noch ein Verbündeter. Sie löst nun meinen Pferdeschwanz, kämmt meine Haare aus und scheint eine Art Knoten in meinem Nacken zu machen. Ihre Handgriffe fühlen sich gekonnt an. „Du scheinst so etwas Öfters zu machen!"„Ich bin ja eigentlich auch Friseurin, aber hier im Haus wird besser bezahlt." Sie lächelt mir zu. „Darf ich dir ein paar organisatorische Fragen stellen?"„Klar. Wenn ich sie beantworten kann!" Sie steckt noch einige Dinge in meine Haare und fixiert das Ganze mit Haarspray. Dann reinigt sie mein Gesicht mit einer sehr angenehmen Lotion, bevor sie mich beginnt zu schminken.„Wie ist das hier mit der Wäsche? Wo kann ich die waschen? An wen wende ich mich, wenn ich meinen Kühlschrank auffüllen möchte?", beginne ich meine Fragen herunterzurattern. „Langsam, langsam", lacht Susi. „Also für deine benutzte Wäsche gibt es einen Beutel in deinem Schrank. Da machst du sie einfach hinein und stellst sie vor deine Tür. Sie wird dann für dich gewaschen."„Ich möchte das aber gerne selbst machen!"„Nutz es einfach!"„Okay. Und mal schnell einkaufen ist hier ja nicht!"„Die Köchin bestellt jeden Tag frische Ware. Schreibe ihr einfach auf,was du brauchst. Auch Hygieneartikel und Co."„Ah, gut zu wissen!"„So und jetzt den Mund leicht öffnen!" Sie trägt mir Lippenstift auf. Puh, da bin ich ja gar nicht der Typ für. „Ja, ich bin zufrieden. Ich hoffe du auch!" Sie lächelt mir zu und macht den Weg zum Spiegel frei. Ich stelle mich hin und betrachte mich. Wow! Ich wusste gar nicht, dass ich so aussehen kann. Ich drehe und wende mich.

Cinderella in ChucksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt