Kapitel 19

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Triggerwarnung: Körperliche Gewalt. Erbrechen. Blut. Vulgäre Ausdrücke. Versuchte Vergewaltigung. Tod.

Time stieß die schwere Eisentür auf und wir gingen, einer nach dem anderen, in den nächsten Raum hinein. Der Raum war groß und ähnelte einem Wald. Durch die Bäume sahen wir das Licht eines Feuers, und der Geruch von brennendem Holz und gerilltem Fleisch drang zu uns herüber. Und dann entdeckten wir eine Leiche, die unter einem Baum hing. Sie war männlich, splitternackt und übersät mit blauen Flecken und tiefen Schnittwunden. Seine roten Augen waren weit aufgerissen und seine Zunge, die heraushing, war angeschwollen.
Kurayami drehte sich hastig um, wollte den Kindern diesen Anblick ersparen, doch es war zu spät.
Cap beugte sich vor und erbrach sich. Wind wirkte, zu meinem Erstaunen, ruhig und gefasst und strich Cap beruhigend über den Rücken.
Ich wollte den Achtjährigen auch trösten, ihm etwas Aufmunterndes sagen, doch mir fiel nichts ein und ich stand wie erstarrt da.
Kuro warf den Rucksack zu Boden und bahnte sich einen Weg durch das Gestrüpp, dann blieb er vor dem Baum stehen, reckte die Nase in die Luft und rief: „Seinem Geruch nach zu urteilen, ist er noch nicht lange tot."
Noch während er das sagte, stieg Übelkeit in mir auf.
Langsam löste ich mich aus meiner Starre, zog meinen Zopf über die Schulter und fing an, nervös damit zu spielen. „Das...", setzte ich an, brach ab. „K- Können wir bitte weiterziehen?"
Times Gesichtsausdruck blieb ausdruckslos, als er sagte: „Nein, wir machen hier Rast."
Ich blinzelte und dachte, ich hätte mich verhört. „Wie war-"
Die Ohrfeige kam so unerwartet, dass ich das Gleichgewicht verlor und mit einem überraschten Keuchen zu Boden fiel, dabei spürte ich einen unangenehmen Druck in der Magengegend. Oh, oh. Nicht gut, ganz und gar nicht gut!
Ich versuchte noch, mich zusammenzureißen, doch es war vergebliche Mühe und ich kotzte Akemi auf die Stiefel.
„Aaaaaalter, geht's noch?!!" Akemi errötete vor Wut und schüttelte seinen Stiefel. „Die wirst du putzen, kapiert?!"
Ich nickte und schämte mich in Grund und Boden.

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Ich saß schweigend da, spürte die Hitze, die von dem kleinen Lagerfeuer ausging und versuchte, meinen Atem zu kontrollieren, denn die Übelkeit stieg wieder in mir hoch, während ich Akemis Stiefel putzte. Kurayami beäugte das zusammengekrachte Zelt, das einst dem unbekannten Mann gehörte. Sky und Cap saßen Rücken an Rücken und schliefen.
Wind starrte in die Ferne und bemühte sich, seine Hände ruhig zu halten.
Dark war nicht hier, weil er mit Kuro, Time und Takeru unterwegs war, um die Leiche zu untersuchen. Ich erschauderte bei dem Gedanken und unterdrückte den Würgereflex.
Akemi musterte mich von der Seite und legte mir dann den Arm um die Schultern?
„Dir ist schon klar, dass du meine Stiefel erneut putzen musst, wenn du sie wieder mit deiner Kotze besudelst?"
Ich legte den Lappen und seinen Stiefel beiseite, um seinen Arm wegzuschieben.
„Ja, das ist mir klar, bin doch nicht dumm", murmelte ich und stellte verlegen fest, dass ich einen Kloß im Hals hatte.
Er reagierte mit einem seltsamen Grinsen und tippte mit den Fingern auf mein Knie.
„ Na ja, du bist nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte."
Mein linkes Augenlid begann zu zucken und ich griff nach seiner Hand.
„Halt die Klappe."
„Zart."
Ich legte den Kopf ein wenig schief und blinzelte ihn verwirrt an. „Hä?"
Ein flüchtiges Kichern kam über seine Lippen. „Deine Finger... sind fucking zart, Prinzessin."
Ich spürte, wie mein Puls hochging, wie meine Ohren ganz heiß wurden und wollte meine Hand wegziehen, aber er hielt sie eisern fest.
Aus den Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung wahr. Kurayami sah uns mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Ist alles in Ordnung bei euch?", erkundigte sich Kurayami.
Akemi winkte lässig ab und rutschte, wie ein Raubtier, näher an mich heran –brachte seinen Mund nahe an mein Ohr.„Du hast bereits zweimal mit Dark gefickt und mit Kuro rumgeknutscht, das bedeutet: du bist eine kleine ‚süße' Schlampe, die bestimmt nichts gegen einen dritten Mann-"
Ich griff mit der freien Hand nach dem Stiefel und schlug ihn Akemi gegen die Schläfe, befreite mich so aus seinem Griff, bevor ich aufsprang und davonlief.
Ich hörte Kurayami brüllen: „Link, bleib hier!" und „Sag, was hast du ihm geflüstert, Akemi?!"
Er klang total aufgebracht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 31 ⏰

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