4. Kapitel

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Der Kampf schien verloren zu sein, doch Thalia gab nicht auf. Sie kratzte ihre letzten Reserven zusammen. Plötzlich passierte etwas, womit wohl keiner gerechnet hätte. Nico tauchte auf und neben ihm... Sein Vater, Hades.
Hades hob seine Hand und das Monster erstarrte, wie als ob es schockgefrostet wurde.

Ungläubig schaute Thalia den Gott der Unterwelt an, fiel dann aber Nico um den Hals.
"Wir haben gedacht, dass dir was passiert ist!", flüsterte Thalia Nico erleichtert zu.
Nico presste seine Lippen zusammen und schüttelte seinen Kopf.
Thalia nickte Hades entgegen, der dies aber nicht bemerkte.
" Jetzt nicht", formte Nico mit seinen Lippen und Thalia verstand. Sie wurde wieder in die Realität zurückgeholt und ihr fiel Percy ein.
" Wir müssen zu Percy! Er... er ist verletzt!", sagte Thalia aufgebracht. Sie nahm Nico's Handgelenk und wollte ihn mit sich ziehen, doch Nico bewegte sich kein Stück. Es sah aus, als würde er im Boden feststecken.
" Nico, was ist los? Komm mit!"

" Ich kann nicht Thalia..", gab er kleinlaut zu und schaute zu Boden.
Hades lächelte fies und brachte eine Fessel, die an Nicos Knöchel befestigt war, zum Vorschein. Thalia war sichtlich verwirrt.
" Wieso hilfst du mir, Hades?", fragte Thalia. " Wäre doch langweilig, wenn ihr beide jetzt schon sterben würdet."
Und mit diesen Worten war er, zusammen mit Nico, verschwunden.
" Scheiße!", sagte Thalia zu sich selbst und eilte zu Percy.
Er lag reglos auf dem Boden, als Thalia bei ihm ankam und Percy schüttelte.
" Percy, wach auf, komm schon! Verlass mich nicht! Nicht jetzt!"

Es fühlte sich an, als wäre jeder einzelne Knochen in meinem Körper gebrochen worden . Das Atmen fiel mir schwer und ich hörte eine dumpfe Stimme. Es war Thalia's Stimme.
Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte Thalia an.
" Du hast mir so einen Schrecken eingejagt!" Sie war sichtlich erleichtert und haute mir leicht gegen meinen Oberarm.
Ich kniff meine Augen zu und biss mir vor Schmerz auf meine Unterlippe.
" Upps, sorry", grinste Thalia.

Sie half mir auf und langsam gingen wir weiter. Wir mussten einen anderen Weg in eine der Höhlen finden, denn ich konnte in meinem Zustand schlecht klettern. Thalia blieb irgendwann stehen, damit ich mich auf einen Stein setzen konnte. Mir tat alles weh. Thalia kniete sich vor mich und schaute mich an.
" Du blutest ja immer noch!", stellte sie fest.
Ich fasste mir an den Kopf. Tatsächlich hatte ich Blut an meinen Fingern und die Stelle an meinem Kopf schmerzte noch mehr. Meine Hände waren außerdem von Schürfwunden übersät und bluteten ebenfalls.
" Au...", murmelte ich.

" Au? Ist das das Einzigste was dir dazu einfällt?", lachte Thalia. Ich lächelte leicht.
" Wir brauchen etwas um die Blutung zu stoppen", unterbrach sie ihr Lachen.
Das Problem war aber, dass wir nichts besaßen...
" Ich brauch einfach Wasser.!"

" Das Problem ist aber, dass es hier kein Wasser gibt..."
Ich atmete tief durch. Nichts gab es hier.
" Dann müssen wir hier raus!"
" Das doch sowieso..."
Thalia kniete immer noch vor mir und tupfte nun mit ihrem Ärmel ein wenig Blut weg. Es tat nicht nur höllisch weh, es brachte auch Dreck in die Wunde, aber sie meinte es nur gut und wollte ja nur helfen.

" Wir müssen jetzt auf's Camp vertauen", sagte Thalia, nachdem sie sich neben mich gesetzt hatte. Ich schüttelte langsam den Kopf. " Das wird schwer... Die haben gerade selbst Probleme.."

" Ja, weil du nicht da bist, Percy!"
Ich schaute sie an und wusste was sie meinte. Annabeth hatte dieses Thema schon oft angesprochen. Ich wollte es nie wahr haben, aber diese Situation war der Beweis. Ohne mich fiel das Camp auseinander...

" Lass uns weitergehen!", wechselte ich das Thema. " Percy, du bist verletzt! Wir können nicht einfach durch die Unterwelt spazieren. Du kannst nicht kämpfen und ich kann auch bald nicht mehr..."

" Besser als hier zu sitzen und auf den nächsten Angriff zu warten." Thalia sah wohl ein, dass ich Recht hatte, denn sie reichte mir ihre Hand und zog mich auf die Beine.
All meine Schmerzen ignorierte ich einfach, genauso wie das Schwindelgefühl ignorierte.
Thalia lief vor, deshalb war dies eine gute Gelegenheit für mich. Ich zog mein Oberteil ein wenig hoch und sah die große Wunde, die sich von meinem Bauch hoch bis zu meinem Brustkorb zog.
Ich berührte sie leicht und verzog sofort mein Gesicht vor Schmerzen. " Alles ok?", fragte Thalia, die sich mittlerweile umgedreht hatte.
Ich zog mein Shirt wieder zurecht und lächelte sie an.
" Äh, ja... Ist alles gut."
Ich log sie zwar gerade an, aber es war ja auch nur eine Wunde und zurzeit zierten Wunden meinen ganzen Körper.

Percy Jackson und der Kampf ums Überleben ( wattys2018 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt