5. Kapitel

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Erneut vergingen einige Tage und es passierte absolut nichts. Langsam hatte ich meine Hoffnungen wirklich aufgegeben.
Die kleineren Schürfwunden an meinem Körper waren verschwunden, allerdings hatte sich die Wunde an meinem Oberkörper eher verschlimmert als verbessert.
Thalia wusste immer noch nichts davon.

Jeden Abend betete ich zu meinem Vater und strich über mein Tattoo, denn es erinnerte mich immer daran wer ich war.
Ich war Percy Jackson, der Sohn des Poseidon. Ich konnte alles schaffen!
Thalia und ich suchten nach wie vor einen Ausgang aus dieser Hölle, jedoch waren wir bis jetzt erfolglos.
" Thalia ... Kann es sein, dass wir hier schonmal waren?", fragte ich vorsichtig.
Thalia seuftzte laut und zuckte mit den Schultern.
" Keine Ahnung..."
Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. " Bin ich verrückt?! Thalia, sag mir, dass das eben noch nicht da war!"
Thalia schaute mich verwirrt an und ich deutete auf den unübersehbaren Spalt in der Felswand. Thalia kniff die Augen zusammen.
" Du bist nicht verrückt.!"
" Ist... Ist das der Weg nach draußen?"
" Das können wir herausfinden.", antwortete sie mir entschlossen. Etwas anderes blieb uns ja auch nicht übrig. Vielleicht war es eine Falle von Hades, aber vielleicht auch nicht...

" Geht durch die Felswand und beeilt euch! Mein Vater merkt sonst noch etwas und sorgt dafür, dass ihr da lebend nicht mehr rauskommt!", hörten wir Nico's Stimme aus dem Nichts.
Ohne es zu hinterfragen, rannten wir in den Spalt und verschwanden in der Dunkelheit.
Nico wollte uns immer nur helfen, deshalb vertraute ich ihm blind.
Trotz großen Schmerzen und unheimlichen Schwindelgefühl rannte ich, genauso wie Thalia, durch die Dunkelheit.

Plötzlich hörte ich Thalia vor Schmerz aufschreien. Ich blieb sofort stehen und drehte mich zu ihr um.
Sie stand dort und hatte eine Hand zur Faust geballt. Woher ich das wusste? Ich konnte sie sehen, denn Thalia erleuchtete die Höhle mit kleinen Blitzen.
" Thalia, lass...", fing ich an, doch Thalia unterbrach mich.
" Ist schon gut! Weiter!"
Somit rannten wir weiter, ohne ein Ziel vor Augen zu haben und ohne zu wissen wohin uns dieser Gang führen würde.

Wäre ich nicht dabei gewesen, dann hätte ich es wohl keinem geglaubt, doch ich stand nunmal hier und sah es mit meinen eigenen Augen.
Hinter uns die ewige Dunkelheit des Tartarus' und vor uns ein Aufzug. Ein Aufzug wie am Olymp.
Verwirrt schaute ich zu Thalia, aus der keine kleinen Blitze mehr schossen.
Sie runzelte die Stirn und ging etwas näher.
Ich zog einen Mundwinkel nach oben.
" Ich glaube....", doch weiter kam ich nicht.

Die Erde bebte und es rieselten kleine Steinchen auf uns hinab, die sich mit der Zeit zu Steinen und Felsbrocken entwickelten. Hades.
Thalia griff nach meiner Hand und zog mich in den Fahrstuhl. Sie drückte auf irgendwelche Knöpfe, damit sich die Türen schlossen. Ich entfernte kleine Steine aus meinem Oberarm, denn während Thalia mich in den Aufzug gezerrt hatte, traf mich ein Gesteinsbrocken.
Als hätte ich nicht genug Schmerzen mit dieser komischen Wunde an meinem Oberkörper, nein, da musste ja nochetwas dazukommen! Mein Arm blutete leicht, aber ich ignorierte es und versicherte mich, dass mein Schwert, beziehungsweise mein Kugelschreiber, in meiner Hosentasche war.
Als ich ihn rausholte, musste ich schmunzeln.
Ich konnte mich noch genau an den Tag erinnern an dem Chiron ihn mir gegeben hatte. Damals konnte ich nicht glauben, dass er mir in solch einer Situation einen verdammten Kugelschreiber in die Hand gedrückt hatte...
Ich steckte Springflut wieder zurück in meine Tasche und merkte, dass sich der Aufzug nach oben bewegte.

" Percy!!! WIR HABEN'S GESCHAFFT!", schrie Thalia und fiel mir um den Hals. Ich erwiederte ihre Umarmung und wunderte mich in diesem Moment nicht wirklich über ihre Reaktion, denn ich hätte vor Freude weinen können!
Wie sehr hatte ich mein kompliziertes Leben im Camp vermisst.
Ich würde endlich Chiron, Grover, alle anderen Campbewohner und natürlich meine wunderschöne Freundin wiedersehen! Ich würde Annabeth in die Arme nehmen und nie wieder loslassen!

Im Tatarus hatte ich gelernt, dass alles sofort vorbei sein kann, gerade wenn man ein Halbblut war und solch ein Leben führte.

Der Aufzug stoppte und die Türen offneten sich. Der Geruch von Abgasen machte sich breit und ich war glücklich! Glücklich darüber, dass wir endlich in der normalen Welt angekommen waren!
Wo wir und befanden? New York. Wir waren nicht am oder im Olymp. Wir standen einfach mitten auf einem Bürgersteig.

So verdreckt wie wir waren, würde uns wohl kein Taxi mitnehmen. Bestimmt dachten alle, dass wir aus der Gosse kommen würden und uns täglich prügelten, da noch Blut an uns hing. Trotzdem waren wir auf ein Taxi angewiesen, da wir nichts magisches bei uns hatten. Zwei Drachmen hätten uns normalerweise schon weitergeholfen...
Nach 10 Minuten Wartezeit nahm uns tatsächlich ein Taxi mit!

Ohne Gepäck stiegen wir in das Auto ein und als ich mich hinsetzte, durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Sofort fasste ich mir an meinen Bauch.
" Percy, was ist?",  fragte Thalia.
Ich presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
Thalia nahm meine Hand weg und zog mein Oberteil nach oben. Sie schaute mich schockiert an.
" Seit wann hast du das?!"
Doch ich konnte ihr nicht antworten.
Ihr Blick lag immer noch auf der offenen und wahrscheinlich entzündeten Wunde, die eine eigenartige Farbe angenommen hatte.
Vor meinen Augen verschwamm alles, weshalb ich sehr oft blinzeln musste.

Nach einer Weile sagte Thalia der Taxifahrerin, dass sie anhalten solle. Wir standen jetzt vor dem Wald, der uns nur noch wenige Minuten von unserem Zuhause trennte. Wir stiegen aus und Thalia schaute mich skeptisch an, denn sie wusste wie unser Plan aussah.
Nachdem wir ausgestiegen waren, rannten wir los. Wir rannten in den Wald bis wir die schreiende Taxifahrerin nicht mehr hören konnten.
Außer Atem blieben wir an einem Baum stehen. Vor meinen Augen begann alles zu verschwimmen. Letztendlich wurde mir schwarz vor Augen und ich merkte nurnoch wie ich unsanft auf dem Boden ankam.

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" Scheiße!", sagte Thalia, während sie versuchte Percy aufzuhelfen. Er lag jedoch reglos auf dem Boden.
" Ich hab dir doch gesagt, dass du mir sagen sollst, wenn was los ist, Jackson!", sagte sie sauer und verzweifelt zugleich.
Irgendwie schaffte sie es ihn hinter die Grenze zu bringen, wo sie zusammenbrach und nach Hilfe schrie.
Zuerst hörte sie keiner und sie fing an zu weinen. Trotzdem schrie Thalia weiter und endlich kam ein ihr bekanntes Gesicht.
Annabeth starrte die beiden an und war selbst den Tränen nahe. Thalia saß weinend vor Percy, der noch immer reglos am Boden lag.
Annabeth war verwirrt und total überfordert, als eine Träne über ihre Wange lief.

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Sooo✨
Ich bin gerade nach einer 6 Stündigen Fahrt in Frankfurt angekommen und fahre jetzt nach Hause💪🏻☺️
Ich lösche einfach das 'Problem-Kapitel' und lass es einfach so. Schadet der Handlung ja nicht😁

~ Celii💕

Percy Jackson und der Kampf ums Überleben ( wattys2018 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt