Percy Jackson und der Kampf ums Überleben ( wattys2018 )

22. Kapitel

Annabeth presste ihre Lippen aufeinander und ich sah, wie ihr langsam Tränen über die Wangen liefen.
Mit meinem Daumen wischte ich sie ab und hob dann ihr Kinn an, damit sie mir in die Augen schaute.
" Warum weinst du denn jetzt?", fragte ich sie leise.
Sie nahm meine Hand, die immernoch auf ihrer Wange lag und schaute unsere Hände anschließend an.
Ohne eine Antwort auf meine Frage zu bekommen, stand sie auf.
" Können wir tanzen gehen?", fragte sie mit einer sehr zerbrechlichen Stimme.
Ich nickte und wir gingen, noch immer Hand in Hand, zurück zum Ball.
Jeder schaute uns an, doch ich schaute nur zu Annabeth.

Zurzeit lief ein langsames Lied, womit ich nicht wirklich ein Problem hatte.
Auf der Tanzfläche angekommen, trat Annabeth vor mich und legte letztendlich ihren Kopf auf meine Brust. Ich legte meine Hände um sie und wir tanzten im Takt der Musik.
Keiner von uns sagte etwas.
Plötzlich flüsterte Annabeth und zwar so leise, dass ich sie fast kaum verstand. Meine volle Aufmerksamkeit lag bei ihren Worten.

" Ich weiß, dass ich dich nicht toppen kann.. Ich bin keine große Rednerin..."
Kurz schwieg sie.

" Ich hab dich vermisst, Percy! Jeden Tag, den ich weg war, habe ich nur nachgedacht.. Ich bin auf den Entschluss gekommen, dass.. dass ich so nichtmehr weiter leben kann..."

Ich hielt den Atem an. Bei jedem Wort, dass sie sagte, schaute sie mich nicht an. Annabeth' Kopf lag immernoch auf meiner Brust. Ich spührte ihren Atem und ich merkte, dass sie nachdachte.

" Ich.. Ich kann nicht ohne dich leben, Percy!"

Erst jetzt schaute sie mich an. Wir schauten uns direkt in die Augen und ich hatte das Gefühl ich sah ins Unendliche.

" Egal wie viel Scheiße du noch bauen wirst, ich kann und werde nicht aufhören dich zu lieben! Was ich damit sagen will.. Ich... Ich verzeihe dir..."
Meine Augen fingen an zu strahlen und mein Verstand setzte für eine Sekunde aus.
Ich hatte mein Mädchen wieder!
War das ganze nur ein Traum??

Gerade als ich meinen Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, zog sie mich zu sich runter und küsste mich.
Es war ein besonderer Kuss. Ich fühlte mich bei Annabeth wohl und endlich wieder vollständig.

Nach 2 weiteren Liedern, entdeckte ich Thalia, die mit verschränkten Armen am anderen Ende der Tanzfläche stand. Grimmig starrtr sie uns an.

" Hast du schon mit Thalia geredet?", flüsterte ich Annabeth ins Ohr, die nur mit dem Kopf schüttelte und verwirrt zu mir schaute.

" Ich denke, ich gehe mal zurück zu meiner Mum...", schlug ich vor. Annabeth nickte, gab mir noch einen letzten Kuss und lief zu Thalia.

Nachdem ich mich neben meine Mutter gestellt hatte, die sich mittlerweile mit anderen Müttern unterhielt, legte sie einen Arm um mich.

" Da ist er ja!", sagte sie stolz und wuschelte mir durch die Haare.
" Mum!", lachte ich und fuhr mir einmal durch die Haare.
" Es war nett euch kennenzulernen! Vielleicht trifft man sich ja mal", verabschiedete sich meine Mutter freundlich.

Wir entschieden und ein Stück zu gehen, da meine Mum das Camp ja eigentlich gar nicht kannte.
Wie Chiron es letztendlich geschafft hatte Menschen ins Camp zu bringen, war mir unklar, aber es interessierte mich gerade auch wenig... Ich genoss es einfach Zeit mit meiner Mutter zu verbringen.

" Und jetzt erzähl! Ich hab euch gesehen!", kam es aufgeregt von meiner Mutter.
Ich lächelte.
" Wir sind wieder zusammen, falls das deine Frage beantwortet.
" Oh, das freut mich so für dich!", kam es ehrlich von ihr.

Wir standen vor meiner Hütte und gingen hinein. Meine Mum schaute sich interessiert um, lief letztendlich raus und schaute auf das Meer.
" Vermisst du Dad manchmal?", platzte es einfach aus mir heraus.

" Ich habe doch Paul, Percy.. Dein Vater ist jemand ganz besonders, aber ich denke, ich habe mein Leben einfach weitergelebt.."
Nachdem wir kurz den Wellen gelauscht haben, sagte sie:" Weißt du eigentlich wie stolz ich auf dich bin? Ich könnte mir keinen besseren Sohn vorstellen!"

Annabeth POV

Ich ging geradewegs auf Thalia zu, die ihren Blick nicht von mir abwendete.
Ich wollte sie umarmen, doch sie trat einen Schritt zurück.
Verwirrt schaute ich sie an.

" Ich verstehe dich nicht, Annabeth! Öffne doch endlich mal deine Augen! Percy hat mit seiner Schwester rumgeknutscht! Er versaut immer wieder alles und trotzdem verzeihst du ihm!"

" Thalia, er macht mich glücklich, okay? Und klar war das mit Sydney ein Fehler, aber das hat er eingesehen..", versuchte ich ihr ruhig zu erklären.

" Und was passiert als nächstes?! Er könnte das ganze Camp zerstören und trotzdem würdeihn jeder feiern! Ich verstehe euch alle nicht!"
Langsam wurde sie immer wütender, was ich daran erkannte, dass ihre Stimme anfing zu beben.

" Was ist dein Problem?", fragte ich nun.

" Du raffst es nicht! Wach endlich auf Annabeth!"
Kopfschüttelnd lief sie davon. Ich schaute ihr hinterher.
Warum war Thalia auf einmal so?
Ich atmete tief durch und setzte mich auf die Bank, die neben mir stand.
Endlich hatte ich den Jungen wieder, in den in unsterblich verliebt war. Endlich war ich wieder zurück im Camp.
Man könnte meinen, dass jetzt alles perfekt wäre.
Naja, das war es ja auch eigentlich, allerdings spührte ich da etwas in mir, was ich nicht wirklich deuten konnte.
Ich wusste nur, dass dieses etwas nichts Gutes bedeutete...