Ich zerstöre mehrere Weltsichten und treffe alte Freunde wieder

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Ich stand auf, mittlerweile hatte ich genug von diesen Leuten, die sich für total hart hielten. Wie zum Beispiel Natascha, sie denkt sie hätte ihr Emotionen im Griff, doch selbst ich erkenne jede einzelne Reaktion in ihren Gesicht. Und auch Steve konnte ich nicht mehr ab, er machte einen auf Weltretter, der keiner Fliege was zu leise tun könnte, das obwohl er schon über tausend Leute getötet hatte. Ich verstehe echt nicht, was bei denen schief läuft! "Vielen Dank für diese überaus interessante Unterhaltung, doch ich befürchte, dass es schon spät ist und ich muss morgen früh raus", ich lächelte falsch und ging ein paar Schritte in Richtung Fahrstuhl, als ich von Tony aufgehalten wurde. "Bleib doch hier, wir sind doch eine Familie, also kannst du bei mir Leben!", schlug er mir vor, doch alles in mir widerstrebte sich noch länger hier zu bleiben. "Tut mir leid, doch ich muss morgen Arbeiten, außerdem habe ich eine schöne Wohnung in Brooklyn." Er sah mich skeptisch an, doch ich behielt mein lächelndes Pokerface drauf. "Ich muss erst mal den Schock verkraften", setzte ich noch dran und ging endgültig. Als ich mich im Fahrstuhl noch mal umdrehte, sah Tony so aus, als hätte ich seine gesamte Weltsicht zerstört. Ich grinste als sich die Türen geräuschlos schlossen.

Es war wirklich schon Abend, doch nicht so spät, dass ich schon nach Hause müsste, außerdem fing meine scheiß Stelle erst um neun an. Ich schlenderte durch die Stadt, hielt vor einem Comicbuchladen. Ich weiß, es ist eine merkwürdige Idee, die Superkräfte in einem Comic laden zu suchen, doch vielleicht kann ich mich inspirieren lassen. Ich öffnete die Tür, ein klingeln verkündete mein eintreffen. Der junge Verkäufer sah mich mit einer Miene des Erstaunens an. Es passierte wohl zu selten, dass Mädchen diesen Laden betreten. Ich steuerte direkt auf ihn zu. "Hi, kann ich dich was fragen?", frage ich die sinnloseste aller Fragen. "Klar", lächelte der Verkäufer, der bei genauerem Hinsehen heftige Akne hatte. "Wie kommen die ganzen Helden eigentlich an ihre Superkräfte, die wenigsten haben sie ja seid ihrer Geburt?" Er sah mich kurz verwirrt an, überlegte und antwortete. "Viele bekommen sie durch Experimente von irgendwelchen Wissenschaftlern. Andere haben Unfälle mit Atommüll oder ähnlichen. Die meisten haben aber gar keine Superkräfte, sondern einfach nur High Tech Maschinen, so wie Iron Man. Du kennst doch Iron Man oder?" Ich nickte. "Also gibt es keine idiotensichere Variante Superkräfte zu bekommen?", wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf. "Warum willst du das Wissen?" "Ich interessiere mich dafür, habe aber kaum Zeit zu Lesen.", antwortete ich, obwohl es eine dreiste Lüge war, ich bevorzugte richtige Bücher. "Oh, stehst du kurz vor deinem Abschluss? Ich bin auch fast mit der High School fertig!", fragte er begeistert. Ich wusste das ich jung war, ich war ja noch nicht einmal achtzehn. "Ja", antwortete ich deswegen. "Danke, ich muss leider los. Bis irgendwann" Ich trat wieder auf die Straße. Dieser Besuch brachte rein gar nichts, außer ich will mich jetzt in Atommüll wälzen. Ich seufzte und ging zur nächsten Bahnstation, heute sollte das mit den Superkräften wohl nichts mehr werden. "Und ich hab immer gedacht, New York ist der einzige Ort an dem mir Zira erspart bleibt! Oder Midgard im Allgemeinen", lachte eine wohlbekannte Stimme neben mir. "Und ich dachte, du würdest ebenfalls niemals einen Fuß auf Midgart setzen", erwiderte ich ohne mich umzudrehen. "Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen, ich denke seid dem Vorfall auf Jotungheim, oder war es bei den Lichtelfen?" Nun drehte ich mich endgültig um und grinste über das ganze Gesicht. "Skuld, wo hast du deine Schwestern gelassen. Was hat dich grade nach New York verschlagen?", fragte ich. "Ich wurde verbannt, mal wieder", erklärte sie und verdreht genervt die Augen. "Du weißt, dass ich es nicht lassen kann ein wenig mit dem Schicksal zu spielen." Ich nickte wissend, nur durch ihr zutun konnte ich wieder auf die Erde. "Ich habe Frigga das Leben gerettet, dummerweise weiß das niemand, eigentlich ist alles so wie immer", sie lache abermals ihr wunderschönes, glockenklares Lachen. Ich hatte sie in den Kerkern Askards kennen gelernt, damals hatte sie irgendein Dienstmädchen getötet, welches, wie sich herausstellte, eine Spionin der Gnome war. Skuld war eine der Schicksalsgöttinen, doch sie hatte sich zur Aufgabe gemacht, dass Schicksal möglichst so zu verändern, dass es für alle Beteiligten am besten währe. Meistens gelang ihr dieses Vorhaben, obwohl es niemand bemerkte. "Kann ich mir eine paar Sachen von dir leihen, ich fühle mich in diesem Kleid leicht overdressed", witzelte sie und zupfte an ihrem goldenen Gewand.

"Wie oft warst du eigentlich schon verbannt?", frage ich sie. " Zu oft, um noch mit zu zählen!" Wir waren mittlerweile bei meiner Wohnung und sie lag sehr ungöttlich mit Jogginghose auf der Couch. "Ach ja, dein Vater überlegt übrigens grade wie er seiner Freundin am besten beibringt, dass er eine Tochter hat." Ich lachte los, die Sache mich Tony hatte ich schon fast vergessen. "Außerdem solltest du morgen schon um sechs zur Arbeit losgehen, da du zu Fuß gehen musst, sonst wird das nichts mit den Superkräften." Sie sagte oftmals so etwas, und dann ist es am besten die Ratschläge zu befolgen. " Ach, und du wirst noch mehr alte Freunde wieder treffen, und wenn du das tust, wirst du dich führ eine Seite entschieden müssen" Sagte sie noch, dann schaltete sie den Fernseher an.

Mehr oder weniger allein (Loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt