Ich hatte mir eine dicke Jacke geholt und stand nun bereit um nach Jotungheim zu reisen, Loki und Thor neben mir. "Heimdal, bringe uns nach Jotungheim!", schrie Thor in den Himmel, woraufhin ich genervt die Augen verdrehte, aus sicherer Quelle wusste ich, dass er gar nicht schreien müsste, er könnte sogar flüstern und Heimdal würde es hören. Wir wurden in den bekannten Strudel aus Zeit und Raum gezogen, Licht wirbelte um uns herum. Es versetzte mir einen Stich, es erinnerte mich an die Zeit in den Kerkern, eine Zeit an die ich mich gar nicht erinnern wollte. In meinen Kopf schwirrten Bilder, Bilder die ich mit Schmerz verband. Ich sah in das wunderschöne Gesicht eines Lichtelfen, welcher mir einen Kanten Brot hinschmiss, ein Wesen, welches mal Menschlich gewesen sein könnte, aber mir jetzt als zerfallendes Gerippe Gesellschaft leiste. Ich sah mich selbst, wie mich eine Feuerriesin mit einem brennenden Schwert bedrohte. Zu guter letzt sah Skuld, wie sie mich in den Arm nahm und mir immer wieder etwas ins Ohr flüsterte: "Du wirst es überleben, Du wirst nicht brechen" Als sie weg war, hatte ich mir diesen Satz zum Mantra gemacht. Sie hatte mich stark gemacht, doch sie hatte mir auch ein Herz aus Eis gegeben, kälter als Jotungheim. Die Flut aus Erinnerungen ebbte ab, meine Sicht wurde wieder klar und ich blinzelte in das Licht. Wir standen in einer unwirklichen Eiswüste, sie schien von innen zu glänzen, da sie die schwache Sonne reflektierte. Nirgends war auch nur das Anzeichen von Zivilisation, nur einige vereiste Fußabdrücke wiesen darauf hin, dass es hier leben gab. Langsam, um nicht auszurutschen lief ich einige Schritte und drehte mich dann um. Mein Atem bildete Wolken welche sich im weißen Himmel verloren, während ich auf meine Begleiter wartete. "Beeilt euch, es ist Arsch kalt hier!", rief ich. Meine Stimme hallte in der Stille wieder, während die beiden losgingen. "Das letzte mal als ich hier war, habe ich tausende Eisriesen umgebracht", murmelte Thor, seine Schritte knirschen auf dem gefrorenen Schnee. "Wo müssen wir lang?", fragte ich Loki, er zeigte stumm in eine Richtung, man sah ihm an wie unwohl er sich hier fühlte.
Erst nach einer Weile meldete er sich zu Wort: "Ich hasse es hier, ich verstehe nicht wie man hier leben kann" er wirkte bedrückt. "Und dass, obwohl ich einer von ihnen bin." Er schnaubte. "Wir sind bald da", fügte er noch hinzu und verfiel dann wieder in Schweigen. Schon nach kurzem konnten wir ein monströses Gebäude am Horizont ausmachen und je näher wir kamen, desto größer schien es. "Das ist der Palast meines Vaters, hoffentlich hast du einen Plan, weg können wir nämlich nicht mehr." Ich atmete tief durch. Um ehrlich zu sein: ich hatte keinen Plan, also werde ich improvisieren müssen. Ich überlegte eine Weile, bis Loki mich unterbrach. "Du hat keinen Plan oder?" Ich sah ihn kurz schuldbewusst an. "Nein, doch es wird schon nicht so schwer sein ein paar Eisriesen um den Finger zu wickeln", antwortete ich und zuckte die schultern. "Und zu Not habe ich immer noch meinen weiblichen Scham." Ich wackelte übertrieben mir den Augenbrauen. Er lachte leise, dann setzten wir wieder unsere Pokerfaces auf.
Wir wurden schnell entdeckt und eine Gruppe von sechs Eisriesen kam auf uns zu marschiert. "Was wollen Thor, Loki und ein Mensch in Jotungheim?", grunste einer. "Wir wollen zu euren König, wir haben ihn einen wichtigen Vorschlag zu unterbreiten", antwortete ich. Der Blick der Riesen, welcher zuvor an Thor gehangen hatte, richtete sich auf mich. "Wer seid ihr, dass ihr so was verlangen könnt?", fragte einer. "Mein Name ist Zira und ich denke ich bin Mächtig genug um eine Audienz zu verlangen", entgegnete ich und lächelte leicht. "Wenn ihr sie mir nicht freiwillig gewährt, werde ich euch dazu zwingen müssen", fügte ich noch hinzu und legte den Kopf schräg. "Wie will uns ein Menschenmädchen zu irgendwas zwingen", lachte ein besonders großer, er war vielleicht drei ein halb Meter hoch. "So", antwortete ich und schleuderte ihn ohne ihn zu berühren weg. "Können wir jetzt zum König?", fragte ich genervt, alle nickten und geleiteten uns in den Palast. "Udgartloki wird euch gleich empfangen", grummelte einer und sah mich skeptisch an. Ich lächelte unschuldig. Die Wachen gingen, nun waren wir abgesehen von ein paar starr dreinblickenden Eisriesen allein. Besorgt musterte ich Loki, dieser Ort schien auch in ihm schlechte Erinnerungen aufzurütteln. "Alles okay?", flüsterte ich ihm zu, er nickte. "Es ist nur... Du weißt schon... Udgartloki ist ja mein Vater", stotterte er. Er war nervös, sein Puls Raste, als ich ihn am die Hand nahm. "Ja, ich weiß, doch du brauchst dir keine Sorgen zu machen und zur Not kann ich ihn immer noch kontrollieren.", versuchte ich ihn Mut zu machen. Er schüttelte stumm den Kopf. "Das ist es nicht, also nicht wirklich", er seufzte und schüttelte abermals den Kopf. "Was soll's." Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und wir betraten eine gigantische Halle aus Eis. Sie sah merkwürdig sanft aus, da sich das Licht im Eis brach und bunte Muster auf den Boden warf. Es wunderte mich, dass es hier hell war, ich hatte mir Jotungheim immer dunkel vorgestellt. "Loki, Thor", sagte der König, er saß auf einen großen Thron aus dunklem Gestein, mich ignorierte er gekonnt. "Was willst du hier, Sohn?", das letzte Wort sprach er so verächtlich aus, dass es sich wie eine Beleidigung anhörte. "Er will gar nichts, ich will Euch ein Angebot unterbreiten", lenkte ich seine Aufmerksamkeit auf mich. Seine Augen verengten sich. "Wer bist du, dass du es wagt den König unaufgefordert anzureden?", zischte er, seine roten Augen bohrten sich unangenehm in meine. "Ich bin Zira, Tochter von Tony Stark und Herrscherin über Midgart", antwortete ich und reckte mein Kinn. "Ich denke nicht, dass ein Kind Midgarts Herrscherin ist, da Midgart keinen Herrscher hat", erwiderte Udgartloki. "Ihr habt recht, es hatte keinen, doch nun hat es eine Herrscherin, und zwar mich.", erklärte ich und sah zu Loki. "Was ist dein Angebot?", fragte der Eisriese, anscheinend hatte ich ihn neugierig gemacht. "Ihr überlasst mir Jotungheim, dafür bekommt Ihr und Euer Volk Rache an Askard." "Wieso sollte ich dir glauben, immerhin hast du den König Askards an deiner Seite?", fragte er skeptisch. Ich lächelte wissend. "Weil ich ihn beherrsche, seht Ihr?", mit diesen Worten befahl ich Thor eine Rolle rückwärts zu machen, was ihn aber kläglich misslang. Ich lachte und auch auf den Gesichtern der zwei Eisriesen bildete sich ein Lächeln. "Das ist noch lange kein Beweis!", meckerte der König. Ich seufzte ergeben. "Nun gut, was soll er tun. Ich kann ihn alles tun lassen, nur nichts was ihn umbringt, ich brauche ihn noch!" Er überlegte und entschloss sich relativ schnell. "Lass ihn eine Wache Küssen!", rief er. Okay, das hatte ich ihn nicht zugetraut, doch was soll's. Küss eine der Wachen! Thor latschte zu einer und gab ihn einen kurzen Kuss, seine Lippen verfärbten sich Blau. "Seht ihr, ich habe nicht gelogen, was haltet ihr von meinem Vorschlag?" Der Eisriese schien hin und her gerissen. "Normalerweise mache ich keine Geschäfte mich Menschenkindern, schon gar nicht Geschäfte die die Abgabe meines Reiches enthalten, doch ich muss eingesehen, das mich dein Angebot reizt", meinte er und stand auf. "Ich willige ein, wenn ihr auf den Weltenbaum schwört, dass die Rache glückt", sagte Udgartloki. "Ich schwöre, dass ich alles versuchen werde, unsere Rache zu bekommen und ich werde erst aufgeben, wenn mein Herz seinen letzten Schlag tut", ich legte mir die Rechte Hand auf das Herz. Er nickte zufrieden und nahm seine Krone von seinen Kopf. "Ich tue vieles für die Rache, meine Königin", er setzte mir die Krone auf den Kopf und ging vor mir auf die Knie. "Ich gebe selbst mein Volk dafür." Ich senkte dankend den Kopf. "Ihr werdet eure Rache bekommen!" Er stand wieder auf und wandte sich zum gehen. "Ich werde verkünden, dass unsere Königin uns die Rache bringen wird", sagte er, dann verlies er meinen Throhnsaal. "Also das ging überraschend leicht", kicherte ich und setzte mich auf den unbequemen Thron auf den ich locker viermal gepasst hätte. Einladend klopfte ich auf den freien Platz, Loki setze sich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, wobei die Krone verrutschte. "Ich befürchte, das es jetzt schwerer wird", murmelte er und klopfte gegen die Krone. "Ich denk auch"
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Mehr oder weniger allein (Loki ff)
FanfictionTeil 1 der Mehr oder weniger Reihe ~~„Was sucht ein Menschenweib in den Kerkern von Asgard?", fragte mich der Mann mir gegenüber. „Das weiß ich selbst nicht so genau", antwortete ich und schmunzelte. „Du warst doch der, der mit Thor hier her gekomme...