Mehr oder weniger allein (Loki ff)

Hel

Thor haute kurz nach dem Meeting ab, er meinte er müsse Vorkehrungen treffen. Auch alle anderen verschwanden relativ schnell, sodass am Ende nur noch Tony, Clint und ich übrig blieben. "Ich weiß nicht wie's euch geht, aber ich habe Hunger, lass uns was bestellen!", verkündete mein Vater und schnappte sich sein Handy. "Auf was habt ihr Lust?" Ich überlegte angestrengt. "Was,haltet ihr von Sushi?", daraufhin kassierte ich verwirrte Blicke. "Shawana", rief Tony, während Clint "Pizza", schrie. Nun fand ich es auch nötig was zu schreien "Kuchen!" Ich hörte Lokis lachen in meinem Kopf. "Ach wisst ihr was? Wir bestellen einfach einzeln!", beschloss Tony. "Javis, bestelle bitte einen Shavana, eine Tunfisch Pizza und eine große Sushi Platte, ach ja und eine Schokotorte."
Wir aßen und kurz darauf kam auch Thor wieder. "Alles ist fertig, wenn ihr wollt, können wir die erste Welt durchsuchen." Nur eine halbe Stunde später, war wieder die ganze Mannschaft, aber ohne Fury, versammelt. "Wer kommt alles mit?", fragte Thor. Ein aufgeregtes rufen erfüllte das Wohnzimmer, alle wollten umbedingt mit, alle außer mir. "Willst du nicht mit?", fragte mich Natascha überrascht. "Nein, ich bleibe lieber hier", außerdem könnte es sein, dass mich dort jemand erkennt, dann würde ich in Erklärungsnot kommen. Alle sahen mich mitleidig an, sie meinten wohl, dass ich eine Art Trauma habe. "Okay, Zira bleibt hier, noch irgendwer?", kam jetzt wieder der Gott zu Wort. Stille breitete sich aus. "Okay, wir wissen noch nicht wie lange wir weg bleiben, also wundere dich nicht, wenn es etwas länger dauert", Thor ging mit den anderen zum Dach und sie wurden von Heimdall hoch gesogen, nun war ich allein. "Es war erstaunlich leicht, sie loszuwerden", stellte Loki hinter mir fest. "Wie lange, denkst du haben wir Zeit?" Er zuckte die Schultern. "Kommt drauf an, ob sie irgendwas verdächtiges finden, denn ich habe wirklich eine Zeit lang bei dem Feuerriesen gelebt, doch sie hatten einen echt miesen Humor und haben mich ganz schnell wieder verbannt", sagte er. Ich schmunzelte, als ich mir vorstellte, was er getan haben könnte. "Doch wir müssen uns auf unser Vorhaben konzentrieren, während du nämlich die Avengers verarscht hast, habe ich überlegt. Ich kenne Hel ziemlich gut, vielleicht könnte sie uns helfen." Ich setzte ein zweideutiges grinsen auf. "Woher kennst du denn Hel?" Er verdrehte die Augen. "Sie ist meine Tochter." Ich starrte ihn an. "Dann könnte sie uns wirklich helfen." Er lachte. Dann mal los. Er gab mir einen Kuss, dann wären wir auch schon in Hel. Es war wunderschön. Wir standen in einem Garten, um uns herum wuchsen mir völlig unbekannte Blumen, zwischen den einzelnen Beten schlängelten sich schmale Bäche entlang, welche durch verschlungene Brücken überbrückt wurden. Der Himmel war tiefschwarz, und Lampen waren auch nicht zu sehen, es schien er so, als ob das gespenstische Licht von mehreren Trauerweiden ausging, welche in unregelmäßigen Abständen an den Bächen wuchsen. "Es ist wunderschön hier", flüsterte ich. Loki nickte und deutete auf eine der Blumen. "Das da ist Frigga, sie ist gestorben, wusstest du das schon?" "Ja, Skuld hatte gesagt, dass sie es nicht hinbekommen hatte, ihr Schicksal zu ändern." Loki wirkte traurig, während er vor der Blume stand. Ich umarmte ihn fest. "Es tut mir leid", flüsterte ich. Er klammerte sich an mir fest und wieder wurde mir bewusst, wie viel Leid und Unrecht ihn in seinem bisherigen Leben widerfahren war. "Es braucht dir nicht leid zu tun, du bist die einzige der ich vertraue, du bist die einzige bei der ich ich sein kann. Die braucht gar nichts leid zu tun." War das grade ein liebes Geständnis? "Wir sollten zu Hel", flüsterte ich ihm zu und löste mich von ihm. Er nickte und warf einen letzten Blick auf die wunderschöne Blume. Während wir durch den Garten gingen, betrachtete ich die Blumen genauer, da ich nun wusste, dass die Blumen die Seele der Toten waren. Es gab einige wunderschöne, aber auch hässliche. Loki hielt die ganze Zeit meine Hand, es schien als hätte uns die beklemmende Stimmung beide ergriffen. Nach einen langem Fußmarsch erschien ein Schloss in der Ferne. Nachdem wir es erreichten traten wir ohne zu klopfen ein. "Hel, bist du da?", rief Loki durch die Stille. "Ja ja, warte kurz", rief eine sanfte Frauenstimme. Kurz darauf trat sie in den Raum in dem wir uns befanden. Sie war überraschend klein, viel kleiner als ich und trug ein langes weißes Kleid ihre Haare waren genauso Weiß. "Loki und Zira!", rief sie erfreut und umarmte erst Loki, dann mich. "Ich habe Respekt vor dir, selbst ich dachte nicht, dass du die Kerker von sieben Welten überlebst", sagte sie an mich gewandt. Ich senkte den Kopf, weil ich nicht wusste was ich sonst hätte tun sollen. "Ihr kommt her, weil ihr euch beide rächen wollt, oder?", fragte sie. "Ja, das wollen wir, zurecht wie du ganz genau weißt", sagte Loki. "Ja, weißt du Zira, nicht nur dir und Loki wurde Leid von den Asen zugefügt sondern auch mir", bei der Erinnerung wurden ihre Haare schwarz, "sie haben mich nach Hel verbannt, oder ehr, sie haben mich zu Hel gemacht. Und weißt du warum, weil ich die verdammte Göttin über Leben und Tod bin, weil ich mächtiger als Odin und Thor zusammen bin! Weil diese scheiß Asen es nicht ertragen können, wenn ihre Rangordnung durcheinander gebracht wird. Darum, sie hatten Angst vor mir!", während dieser Worte verwandelte sie sich, ihre zuvor weißen Haare wurden ganz schwarz, ihr langes Kleid ebenfalls, es schien zu verbrennen, bis nur noch ein kleiner Fetzen Stoff ihren Körper bedeckte, ihr offenes Lächeln wurde zu einer wütenden Miene. "Wirst du uns helfen, ihnen ihre Fehler zurück zu zahlen?", fragte Loki. Hel fixierte ihn mit ihren blutroten Augen. "Ich werde euch die Kraft geben, folgt mir!", sagte sie und ging in den Garten. "Seht ihr diese Trauerweiden? Jeder von euch pflückt sich einen Zweig, möglichst einen mit vielen Blättern. Wenn ihr kämpft, esst ihr ein Blatt, dadurch habt ihr für eine Stunde zusätzlich zu euren normalen Kräften auch noch meine. Dann seid ihr fast unbesiegbar", sie verwandelte sich schon wieder langsam zurück. Wir pflückten jeder einen Zweig mit recht vielen Blättern und verließen Hel ohne Probleme.