Harry Potter

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Nicht lange dauerte es, bis Eileen hastig aus einem Alptraum erwachte und bemerkte, wie ihr viele Schweißperlen und Tränen über das errötete Gesicht liefen. Sie kauerte sich auf der grünen Seidenbettwäsche zusammen und strich mit ihrem Handrücken über ihre nasse Stirn. Der Raum war nicht gänzlich dunkel und so schimmerten die ohnehin schon grünen Tapeten, durch das Eintreten des gebrochenen Mondlichtes, in einem smaragdgrünen Ton. Ihre Augen öffneten und schlossen sich ein paar Male ganz langsam und nach einiger Zeit streifte die junge Frau die leichte Decke von ihrem Körper ab. Sie trug noch ihren Umhang und ihre Schuhe als sie sich aufrichtete, durch den Raum schlich und an der riesigen schwarzen Türe lauschte. Es war still. Ob Severus wohl ebenfalls schlief, oder sich womöglich gar nicht mehr im Büro befand? Eileen versuchte durch das kleine Schlüsselloch zu spähen, aber sie erkannte nichts, außer dem sanften Flimmern des Kaminlichtes. Langsam und fast lautlos öffnete sie die Türe zu Professor Snapes Büro. Der Mann saß nicht mehr an seinem Schreibtisch und der Raum schien verlassen worden zu sein. Eileen schlich zu der rustikalen Eichentüre, welche der Ausgang aus seinen Gemächern war. Die junge Frau nahm die Türklinke in die Hand und drückte diese herunter, als jedoch nichts geschah und Eileen erkennen musste, dass die Türe verschlossen war, rollte sie ihre Augen. Mit aller Kraft rüttelte sie an der Türe, aber es geschah nichts. Sie presste sich mit ihrem Rücken an das kalte Holz und lies sich zu Boden sinken. Dabei hielt sie ihr Gesicht zwischen beide Hände und stütze sich auf ihre angewinkelten Knie ab. Sie hätte es sich denken können. Als ob solch ein berechnender Mann sie unbeobachtet und ohne jegliche Sicherheitsmaßnahmen zurücklassen würde. Sie schüttelte ihren Kopf und ihre roten Locken schwangen sanft in jede Richtung umher. Eileen dachte nach, wie sie die Türe öffnen konnte, ohne diese eintreten zu müssen. Nach einigen Sekunden richtete sie sich wieder auf und strich sich durch das Haar. Einem normalen Menschen ohne Zauberkraft, wäre es nicht möglich eine solche Tür einfach so zu öffnen, dachte sie. Aber sie konnte zaubern, sie war magisch. Ihre kleine Hand tastete ihren Umhang ab und fand den verzierten Zauberstab in der linken Tasche. Krampfhaft versuchte Eileen sich an den Spruch zu erinnern, den der Professor benutzt hatte, um ihre Wohnung in London zu öffnen. Jedoch ohne Erfolg. Sie hatte wirklich noch ziemlich viel zu lernen. Mit dem Zauberstab in ihrer Hand, näherte sich Eileen dem großen Bücherregal, in der Hoffnung ein Buch zu finden, welches den passenden Zauberspruch beinhaltet. Es waren kaum Bücher über Zaubersprüche und Zauberkunst enthalten. Zwischen den ganzen verstaubten Büchern über Alchemie und dunkle Magie, fand Eileen schließlich doch noch ein Exemplar, welches eine Sammlung verschiedenster Zaubersprüche beinhaltet- jetzt musste sie sich nur noch erinnern, wie dieser Spruch klang. Mit zitternden Fingern blätterte die Rothaarige schnell in dem kleinen Buch umher. Sie war nervös, da der Professor bald wieder auftauchen könnte und sie keine Ausrede parat hatte und sich in diesem Fall auch keine Gedanken um die Konsequenzen machen wollte, welche ihr von Professor Snape aufgebürgt werden würden, wenn dieser bemerken würde, dass sie sich in seinen privaten Gemächern verselbstständigt. Es verstrichen schon einige Minuten als Eileen endlich fündig wurde und vor Erleichterung hörbar aufatmete. Alohomora- an diesen Spruch konnte sie sich nun wieder lebhaft erinnern. Mit dem kleinen Buch in der Hand lief Eileen zur Türe zurück und richtete ihren Zauberstab auf das rostige Schloss. „Alohomora.", flüsterte Eileen, konzentrierte sich auf das Schloss und auf ihren Willen, es zu öffnen. Es geschah nichts. Sie beäugte ihren Zauberstab skeptisch und warf das Buch auf den samtigen Sessel neben der Feuerstelle. Ihr Blick glitt hinter dem Buch her und blieb an dem lodernden Feuer im Kamin hängen- das Flohnetzwerk. Nicht viele Leute konnten auf Hogwarts apparieren- und erst recht nicht Eileen als Neuling. Trotzdem, war es den Lehrpersonen erlaubt das Flohnetzwerk innerhalb der Gemächer zu benutzen. Mit einer schwingenden Bewegung ihres Armes brachte Eileen das Feuer zum Erlöschen. Diesen Trick hatte sie sich von Professor Snape abgeschaut, welcher mit ihr schon oftmals das Flohnetzwerk benutzte. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend nahm sich Eileen eine Hand voll Flohpulver aus einer großen schwarzen Schale, die auf dem Kaminsims stand. Sie stellte sich kerzengerade auf die erkaltete Feuerstelle. „Gemeinschaftsraum der Gryffindors!", rief sie laut aus und warf das Pulver teilweise auf ihre Füße. Es loderten grüne Flammen und alle Konturen des Büros verschwammen um Eileen, als die Türe des Büros aufging und ein wütender Zaubertränkeprofessor in den Raum drang.

Severus Snape- Die ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt