5. Das kleine Geheimnis

237 11 3
                                    

Pünktlich um 7:30 Uhr stand ich vor Louis Haus und wartete auf ihn. Er kam 2 Minuten später raus und begrüßte mich. Wir stiegen in seinen VW Golf. Auf der Fahrt zur Schule durchlöcherte er mich mit Fragen über mich, die ich ihm halbwegs ehrlich beantwortete. Ich bevorzugte es, dass nicht jeder alles über mich, nach nicht mal 1 Monat, wusste.

Uns wurde mitgeteilt, dass wir in der 3. Stunde eine Freistunde hatten, also beschloßen Cara und ich, die Zeit draußen zu verbringen.

"Geh schonmal vor ich komme gleich nach, ich muss nur noch schnell auf die Toilette", sagte ich zu ihr.

"Okay", antwortete sie und ging nach draußen.

Nachdem ich auf der Toilette war, beschloß ich einen kleinen Umweg zu gehen, um zu schauen was für Räume sich dorthinten befanden. Ich blickte durch eine größer Türe und konnte feststellen, dass dieser Raum, der Musikraum war. Leider hatten wir dieses Jahr kein Musik, es war eins meiner Lieblingsfächer gewesen. Ich trat durch die große Türe und schaute mich um.

Ich werde mich nur kurz umschauen, dass dauert ja nicht so lange, dachte ich mir.

Ich lief zu dem großen, schwarzen Flügel hin, um ihn mir genauer anzusehen. Ich nahm Platz, klappte die Klappe, die die Tasten schützte auf, und begann zu spielen.

Ich liebe es zu spielen. Mein Dad hatte es mir früher, als ich noch klein war, beigebracht. Doch ich hatte noch nie vor irgendjemand anderem gespielt, außer vor meinen Eltern. Zu groß war die Angst ausgelacht oder verspottet zu werden. Das liegt vielleicht an meiner Schüchternheit. In unserem neuem Haus haben wir leider keinen Flügel, was ich eigentlich sehr schade fand, da ich gerne spiele. Ich wollte meine Mom, aber auch nicht danach fragen, denn ich wusste genau das ein Flügel ziemlich teuer sein kann.

Keine Ahnung wie lange ich spielte, aber wenn ich spiele fühlt es sich so an, als ob die Welt stehen bleiben würde. Ich schloss die Augen, um den Moment zu genießen.

"Wow, du spielst? Das hört sich fantastisch an!", sagte eine Stimme hinter mir.

Ich schreckte zusammen, sodass ich die letzte Note versemmelte. Ich blickte zu der Person und erkannte das es Dylan war, er stand in der Türe.

"Ich... Ähm... Was machst du eigentlich hier?", fragte ich verwirrt. Er kam näher, dass er sich nun neben mich hinsetzten konnte. Ich rutschte ein wenig, um Platz zwischen uns zu schaffen.

"Schon vergessen, wir haben eine Freistunden. Außerdem, könnte ich dich das gleiche fragen", sagte er und lächelte mich an.

"Ich war auf der Toilette und hab mich dann verlaufen"

"Und dann bist du hier gelandet?"

"Ja gewissermaßen"

"Du spielst ziemlich gut", sagte er und schaute mir in die Augen.

Nicht schwach werden, dass ist nur eine Masche, wiederholte ich immer wieder.

"Danke", gab ich schüchtern zurück und schaute auf meine Hände die auf meinem Schoß lagen.

"Du würdest doch bestimmt etwas für mich spielen, oder?", fragte er und stupste mich an.

"Ich- Ich weiß nicht. Ich spiele nicht gerne vor anderen", antwortete ich.

"Ach komm schon, nur ein kleines Lied", quengelte er.

"Na gut", ich gab mich geschlagen.

Ich legte die Finger auf die Tasten und spielte. Ich spielte ein kurzes Lied, konnte aber genau sehen wie er mich dabei genau musterte. Als ich zu Ende gespielt hatte, klappte ich die Klappe runter und stand auf.

Wo die Liebe hinfällt... (Dylan O'Brien Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt