Epilog

4.9K 228 72
                                    

Menschliches Leben ist das kostbarste der Welt. Kostbarer als jegliches Geld, als Erfolg und Macht. Der Verlust eines geliebten Menschen steckt man nicht so einfach weg. Nicht wenn es die eigene Tochter, der eigene Sohn, die Nichte, Neffe, Schwester, Bruder, Mutter oder Vater ist. Wenn du dein ganzes bisheriges Leben auf einen Menschen gewartet hast, mit diesem Menschen Sachen durchleben musstest, sei es gute oder auch schlechte Momente und danach immer noch die Zuneigung, das Vertrauen und die Liebe des Menschen fühlen und spüren kannst, dann hast du ihn gefunden. Den besondersten Menschen in deinem Leben. Lea ist so einer für mich und ich bin froh alles getan zu haben um mit ihr zusammen zusein, meinen Mut zusammen nahm und sie fragte ob sie meine Frau werden will. Unser Beziehung und unser komplettes Leben war perfekt auch mit kleinen Schönheitsfehlern. Dann eine gemeinsame Entscheidung zu treffen die unser Leben vollkommen auf den Kopf gestellt hatte. Doch das war die beste Entscheidung überhaupt eine Beziehung, eine Ehe durch ein neues Leben perfekt zu machen. Lea und ich haben uns für zwei Kinder entschieden. Für zwei wunderbare Kinder.

"Ich schaff das nicht." Liam kam zu mir und trat wütend gegen einen Ball. Ich hockte mich vor ihm und sah ihn lächelnd an. "Du hast es mir gerade bewiesen das du es kannst. Jetzt musst du nur noch das beim Rennen durchsetzen." Liam stöhnte und sah mich genervt an. "Was denn? Ich musste in deinem Alter auch dadurch und sieh mich an." Ich wackelte mit meinen Augenbrauen und sah ihn weiter an. Liam rollte genervt mit den Augen "Papa, tust es schon wieder!" Ich runzelte die Stirn. "Was?" Wieder stöhnte er und nahm mir meinen Ball unter den Armen weg. "Du bist und bleibst ein Angeber." Ich lachte, gewuschelte seine Haare die er genauso trug wie ich und kitzelte ihn durch. "Hör auf!" Liams lache ist einfach so wundervoll und ansteckend. Nach einer großen Kitzelattacke ließ ich ihn wieder runter. Er umarmte mich stürmisch. "Irgendwann bekommst du diese Sachen hin. Dein Opa hat auch immer an mich gedacht egal zu welcher Situation und das tu ich auch bei dir." Liams Augen wurden großer und er lächelte. "Ich versuch es noch einmal." Ich nickte und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Dann zeig was du drauf hast." Er nickte und lief mit dem Ball zu den anderen Kindern auf dem Platz. Ich ging an den Rand des Spielfeldes, zu meiner Familie und zu Lea. "Was hat er denn?" Fragte sie als ich zu ihr kam. Sie hatte in ihren Armen Sam und wippt hin und her. "Wieder das gleiche Problem. Aber er schafft es." Lea sah zu mir, lächelte und gab mir einen flüchtigen Kuss. "Mit dem weltbesten Trainer kann das auch nicht schiefgehen." Ich lächelte ebenfalls, legte meinen Arm um sie und sah wieder auf das Feld auf dem gerade Liam mit seinem Ball herum rannte, die anderen Kindern ausspielte, noch einmal trippelte und auf das Tor mit einem gewaltigen tritt schoss. Der Ball landete im Tor und die Menge jubelte. "Ich sag doch er schafft es. Man kann alles schaffen wenn man will." Ich sah zu Lea die verstand was ich meinte und nickte. "Man muss nur fest daran glauben." Ich küsste sie auf ihre Stirn und sah zu Liam der jubelnd in unsere Richtung lief.

Es sind bereits 2 Jahre vergangen nachdem Lea wie durch ein Wunder aus dem Koma erwacht ist. Zwar lag sie noch 2-3 Wochen im Wachkoma jedoch haben uns die Ärzte gute Überlebenschancen zugesichert. Die Freude war riesig doch immer wieder gab es Rückschläge. Lea hatte Gedächtnisverluste und musste das Laufen neu erlernen. Es war hart aber wir haben es gemeinsam geschafft. Ihr Gedächtnis ist wieder vollkommen vorhanden. Sie muss zur Sicherheit mit ihren Krücken laufen bis sie dies ohne Hilfe und auch auf weiten Strecken schaffte. Durch den ganzen Stress war die Familie, Lea und meine Kinder im Vordergrund indem ich mein Hobby, das Fußball spielen, total vernachlässigte. Doch dies war mir egal. Ich half Lea zu jedem Zeitpunkt. Jetzt, nachdem sie vieles alleine schaffte, wollte ich wieder den Fußball näher kommen. Doch wieder in alte Form zurück zukommen ist nicht leicht und außerdem ist dies auch mit viel Stress verbunden bei dem ich nicht bei meiner Familie sein kann. Daher habe ich mich entschieden meine Fußballkarriere vorzeitig zu beenden und machte bei dem BVB einen Trainerschein. Trainieren konnte ich bereits die kleinen Kinder in der Fußballschule. Ich war begeistert und liebte diesen Beruf. In allem ist es für uns alle noch einmal gut ausgegangen. Mit viel Fleiß, Hilfe von Familien und Freunden haben wir es geschafft wieder in das normale Leben einzusteigen. Rückschläge hat man immer wieder. Doch man ist am Ende über eine kleines, winziges Erfolgserlebnis sehr dankbar und feiert es wie ein großes Geschenk. Meine Familie ist perfekt und für das kann ich mich nur bei Lea bedanken. Sie war stark genug und hat sich nicht aufgegeben. Sie kämpfte bis zum Schluss und hat diesen Kampf für sich und ihre Familie gewonnen. Wir sind wieder alle vereint und sehr glücklich darüber. Uns steht ein angenehmes und aufregendes Leben bevor mit unseren Kindern. Und ich bin gespannt was als nächster großer Höhepunkt in unserer Familie passieren wird. Was sag ich da? Jeder einzelne Sekunde ist ein neuer Höhepunkt meines Lebens und das nur, weil Lea neben mir lebendig, fröhlich und gesund steht. Sie ist an meiner Seite und das wird sich nie mehr ändern.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt