Pressekonferenz

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"Wie kommt ihr bitte auf Thomas?" Aki stöhnte und sah mich lange an. "Wieso nicht? Er passt perfekt in das Team." ich ging mir durch die Haare, stemmte einen Arm in die Seite und sah an sie Decke. Es passte alles nicht zusammen. Thomas Tuchel, ein wunderbarer, erfolgreicher und für manch andere ein liebenswerter Mensch kommt zum BVB. Der Mensch, der früher in Mainz der beste Freund der Familie Klopp war. Ein toller Familienvater der alles für seine Kinder tat. Doch er hatte auch andere Seiten an sich die wir leider kennenlernen mussten. "Woher wollt ihr das wissen?" Aki lehnte sich über seinen Tisch und breitete seine Hände aus. "Lea, beruhig dich. Ich hätte dir was sagen sollen, es tut mir leid. Aber es musste schnell gehen." ich lachte spöttisch und ließ mich in den Stuhl vor seinem Tisch fallen. "Er hatte ein super Angebot von Hamburg was er eigentlich schon fast annehmen wollte." Ich biss mir auf die Unterlippe und sah Aki nachdenklich an. "Und was hat ihn umgestimmt?" Lange sagten wir nichts. Aki dachte nach wie er es mir am besten sagen konnte und er entschied sich für die kürzere Variante. "Dein Vater."

*

"Er ist doch super. Ich habe ihn mal kennen gelernt und so wie es aussah kam er gut mit deinem Dad klar." Ich rollte genervt mit den Augen und wendete das Fleisch in der Pfanne. Nach der Arbeit bin ich sofort zu Marco gefahren der bereits Liam vom Kindergarten abgeholt hatte. Liam saß auf der Küchenzeile und riss Salatstücke auseinander. Ich schmunzelte leicht als ich die ausgelassene Freude in seinem Gesicht sah. Er wurde immer mehr zu dem Menschen, der er einmal war als alles über uns zusammen fiel. "Er ist ein super Trainer und passt zum Team." Ich sah wieder auf die Pfanne und pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Warum sagt das nur jeder?" Sagte ich genervt und so leise das ich dachte Marco würde es nicht hören doch falsch gedacht. Ich bemerkte die leisen Schritte hinter mir und Sekunden später lagen seine Hände auf meinem Bauch. "Das du gegenüber einem Menschen so ... feindlich bist, da muss doch etwas passiert sein." 'Ach? Wirklich?' Am liebsten hätte ich es laut gesagt doch ich wollte nicht unsere "Familientag" verderben den wir zweimal in der Woche hatten. Marco grinste nah an mein Ohr und gab mir einen flüchtigen Kuss an meinem Hals. "Deine Augen sagen schon alles. Danke das du deine Gedanken nicht aussprichst." auch ich musste schmunzeln und fand es bemerkenswert wie wir uns noch verstanden. Marco ging zum Schrank schräg gegenüber und sammelte alles zusammen was er zum Tischdecken brauchte. "Willst du mir davon erzählen?" ich stöhnte leicht, legte die Pfanne zur Seite und drehte mich zu ihm um. "Ich will dir davon nichts erzählen." Marco setzte einen Teller auf den Tisch ab und sah mich fragend an. "Wieso?" Ich verschränkte die Arme vor dem Körper und sah zu Liam der immer kleinere Stücke von dem Salat abriss. Ich nahm ihm die letzten großen Blätter aus der Hand und mischte den Salat mit den anderen Zutaten. "Lea! Ich hasse es wenn du nicht mit mir redest." "Und ich hasse es wenn du immer alles wissen willst." ich gab Liam einen Kuss auf die Stirn bis ich ihn wieder auf den Boden absetzte. Er lief zu seinem Vater und wollte ihm helfen. Marco gab ihm die Löffel die er konzentriert auf den Tisch legte. "Ich will, dass du dir dein eigenes Bild von ihm machst. Ich will dich nicht beeinflussen." Marco kam ein paar Schritte zu mir und beobachtete Liam von weiten. Als Liam fertig war mit dem Besteck kam er zu mir und nahm mir die Schüsseln ab die ich in der Hand hielt und stellte sie auf den Tisch. "Du bist so ein liebenswürdiger Mensch. Du würdest nie ein schlechtes Wort über jemanden anderen sagen auch wenn du ihn nicht magst. Seit der Sache mit Gre..." "Stop!" Marco sah mich von der Seite an. "Ich will nicht, dass wir vor Liam über ihn reden. Generell möchte ich diesen Namen nicht mehr hören." Marco nickte, streichelte mir noch einmal über den Rücken bis er das frisch gebratene Fleisch aus der Pfanne nahm und sich zu Liam gesellter der schon auf uns wartete. Ich nahm mir ein Handtuch und trocknete meine Hände damit ab. Es fehlten noch Gläser und eine Flasche Wasser die ich zögerlich aus dem Kühlschrank nahm und zu den anderen beiden lief die sich bereits die Teller mit dem frisch gemachten Essen vollschlugen. Wir saßen gemeinsam an einem Tisch. So wie früher. Eben eine ganz normale Familie. Ich war froh und überglücklich was ich hier sah und konnte nur jede einzelne Minute genießen die ich gerade mit den beiden, mit meinen Männern, erleben durfte. Die Chance, die Marco und ich unsere Ehe noch einmal gaben ... es war eine gute Idee auch wenn es seine Zeit brauchte bis endlich alles so wird wie es einmal war.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt