Der Plan

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Die Familie Klopp und Reus sind wieder vereint. Nach langer Zeit sitzen wir an einem Tisch und redeten über belanglose Sachen. Es war schön zu sehen wir Liam mit seinen Großeltern sprach und Spaß hatte. Marco sah mich immer wieder an, prüfte vermutlich ob ich irgendein Anzeichen machte um nach Hause zu fahren doch ich fand es gerade wunderschön und ich konnte mir einfach nicht vorstellen jetzt von hier weg zugehen, schon nicht, weil ich dann nicht wusste wie es meinen und Marcos Eltern ging. Mein Bruder hatte sich auch bei mir gemeldet nachdem ihm aufgefallen war, dass ihn andauernd Leute beobachteten und hinterher liefen. Marco hatte ihm darauf alles erklärt und erzählt was in München vorgefallen war. Wir aßen Abendbrot zusammen und als ich merkte, dass Liam immer mehr nörgelte wollte ich die nötigsten Sachen einpacken doch es waren einfach keine mehr in meinem Zimmer. Ich stand verwirrt vor dem Kleiderschrank und sah mich um. „Was suchst du?" Marco ist mir mit Liam auf dem Arm gefolgt. „Meine Sachen... wo sind die?" Marco lächelte und sah zu Liam. "Weißt du wo eure Sachen sind?" Liam legte seine Hände an den Kopf und schüttelte den Kopf. "Aber ich!" Ich runzelte die Stirn und schloss die Schranktüren. "Ich hab dafür gesorgt, dass die Sachen schon in der Wohnung sind damit wir nicht so viel Stress haben und die Zeit hier genießen können mit unseren Eltern." Ich sah ihn lange an und ließ meinen Blick durch das Zimmer gleiten. Marco setzt Liam ab und ging ein paar Schritte auf mich zu. „Ich hätte dich Fragen sollen. Es tut mir leid." Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist in Ordnung. Es ist nur ... komisch jetzt mit dir ‚nach Hause' zu fahren." Marco nahm meine Hände in seine und zog mich zu sich. „Du kannst auch hier bleiben mit ihm. Das ist alles kein Problem." Wieder schüttelte ich den Kopf und sah ihn an. „I-Ich will bei dir sein und Liam auch." Wir sahen uns eine Weile an bis Marco seine Hand an meine Wange legte, darüber streichelte und meinen Kopf zu sich zog um mir einen zärtlichen und liebevollen Kuss auf die Lippen zugeben.

*

"Liam, zieh dich um. Jetzt wird nicht mehr gespielt." Liam sah von seinem Vater zu mir und schmollte. "Aber wir sind doch erst hergekommen." Ich ging ihm durch die Haare. "Es ist schon spät, Schätzchen. Morgen geht es wieder in den Kindergarten. Da musst du ausgeschlafen und voller Power sein." Liam stöhnte und lief mit mir in sein Zimmer. Schnell gab ich ihm Sachen die er sich mit wenig Hilfe anzog, sich wusch und Zähne putzte. Ich legte mich mit ins Bett und las ihm aus seinem Lieblingsbuch vor. Nach 10 Minuten legte ich das Buch zur Seite, streichelte Liam über den Kopf der seinen Kuschelhasen an den Ohren nach oben hielt und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Findest du es toll, dass du hier schläfst?" er nickte und sah zu mir. "Kann ich jetzt immer hier schlafen?" ich lächelte und nickte zur Bestätigung. "Versprochen." Sein Lächeln wurde breiter. "Ich hab dich lieb." "Ich dich auch." die Tür wurde geöffnet und Marco kam leise herein. "Ich will auch noch einen Kuss." Liam ließ es sich natürlich nicht zwei Mal sagen, kniete sich auf das Bett und gab seinem Vater einen dicken und langen Kuss. "Schlaf jetzt mein Großer." Wir liefen aus dem Zimmer und lehnten die Tür ein Stück an um noch etwas Licht in Liams Zimmer zu lassen. "Möchtest du ins Bett?" ich nickte leicht und lief neben ihm Richtung Schlafzimmer. Kurz bevor ich das Zimmer betrat nahm Marco meine Hand. Ich drehte mich zu ihm und runzelte die Stirn. Er sah mich lange an und dachte nach. "Was ist los?" fragte ich vorsichtig und streichelte seine Seite. Seine Wangenknochen bewegten sich. Er sah an mir herunter und legte seine Hände auf meinen Bauch. "Ihr seid sicher. Niemand wird euch etwas antun. Liam und ich passen auf euch auf." ich lächelte leicht und zupfte an dem Ende seines Shirts. "Ich freu mich das du hier bist." Zögerlich sah ich in sein Gesicht. Mein Blick ging von seinem rechten in sein linkes Auge. Ich nickte zögerlich und presste meine Lippen aufeinander. "I-Ich hab was für dich." er zog mich den Gang weiter entlang bis zu seinem Arbeitszimmer. "Ich weiß dass gerade alles etwas kompliziert ist wegen Gregor und anderen Sachen. ...und ... Ähm, i-ich hatte viel Zeit zum nachdenken gehabt und konnte schon viele Sachen umsetzen f-für ... die ... Zukunft." ich wurde neugieriger. Er war nervös und suchte lange die passenden Wörter. "Es ist nichts besonderes." ich lächelte. "Zeig es mir schon, Marco." er nickte, legte seine Hand auf die Türklinke und wollte sie betätigen jedoch hielt er inne und sah wieder zu mir. "Lea, Babe." er legte seine Hände auf meine Schultern und sah mir tief in die Augen. "Es ist vielleicht der unpassendste Zeitpunkt dir das zu zeige. Am liebsten hätte ich es dir schon vor ein paar Wochen gezeigt aber ... da war das zwischen uns nicht so weit. Wenn es dir zu viel ist, dann geh einfach wieder aus dem Zimmer. Wir müssen auch nicht darüber reden." ich legte meine Hand an seine Wange und lächelte. "Kannst du mir es endlich zeigen oder willst du noch weiter um den heißen Brei herum reden?" Marco lächelte ebenfalls und öffnete die Tür. Ich sah erst keine Veränderung in seinem Zimmer. Die lange Couch stand immer noch an seinen Platz und auch sein großer Schrank und der Schreibtisch. Doch die Wand vor seinem Schreibtisch hatte sich verändert. Die Pinnwand, die genau die gleiche Länge hatte wie der Schreibtisch, war verschwunden. Jetzt hing da etwas Wunderschönes von dem ich mich einfach nicht satt sehen konnte. Mein Mund stand offen und ich lief ein paar Schritte auf das Bild zu. Es zeigte uns in Miami. An dem Abend, an dem wir mit unseren besten Freunden den letzten Urlaubstag in einem Restaurant genießten und mit einem wundervollen Blick auf das Meer entspannten. Liam saß auf Marcos Schoß und hielt ein Eis in die Höhe. Marco hatte seinen Arm auf meine Schultern gelegt und sah glücklich in die Kamera. Auch ich lächelte über beide Ohren, hatte meine rechte Hand auf seine gelegt die ruhig auf meiner Schulter lag. Ich konnte mir schon gar nicht mehr an dieses Foto erinnern. Wer hat es geschossen und wie lange hing dieses Bild schon hier? "Schön nicht wahr?" ich blinzelte und merkte wie trocken meine Augen auf einmal waren. "Es ist wunderschön. Wie lange hän..." "... gleich nach dem Urlaub! Ich wollte dich damit überraschen aber ... es kam anders." Marcos Stimme wurde leiser. Ich drehte mich zu ihm. Auch er sah auf das Bild jedoch nicht wie ich. Er sah ernst aus, nachdenklich und wütend. "Ich wollte dir eigentlich etwas anderes zeigen." ich beobachtete seine Bewegungen. Sein Körper war angespannt und seine Lässigkeit von gerade eben war verschwunden. Er räumte den Laptop und die Ordner zur Seite und legte eine Papierrolle auf den Tisch. Er atmete laut aus als er sie aufrollte und an den Enden mit Gegenständen fixierte. Ich trat noch näher heran und runzelte die Stirn. Vor mir lag ein Bauplan. Aber von was? "Was ist das?" ich sah viele Striche, Abmessungen an der Seite, Zahlen und Zeichen. "Das ist der Grundriss von ... unserem Haus." ich sah sofort von dem Bauplan auf zu Marco. "D-D-Du hast t-trotzdem noch weiter d-daran g-gearbeitet?" Marco nickte und stützte sich auf seinen Bürostuhl ab. "Mit mehreren Anläufen." wieder sah ich auf den Tisch. "Wo willst du es hinbauen?" ich sah aus den Augenwinkeln wie Marco mit den Schultern zuckte, seine Hand in die Hosentasche steckte und mich von der Seite ansah. "Brackel, Aplerbeck, Hörde, Hombruch, Mengede. Vielleicht aber auch mehr außerhalb." ich nickte immer wieder und dachte nach. Früher hatte ich es mir schon immer gewünscht mit meiner eigenen Familie in ein großes Haus zu ziehen. Ich wollt es immer an einem Ort haben. "Ich find Phönix See schön." ich lächelte leicht als ich zu Marco sah der ebenfalls grinste. "Das war mir irgendwie klar. Also findest du die Idee gut?" ich stemmte meine Arme in die Seite und sah wieder auf den Plan. "Ich hab zwar keine Ahnung wie das Haus aussehen soll da ich die ganzen Zeichen hier nicht zuordnen kann, aber, ja. I-Ich find sie super." "Wirklich?" Marco sah mich teils verwirrt und teils neugierig an. "Nach allem was passiert ist?" ich nickte. "Nach allem was passiert ist." ich spürte seine Hand an meiner Taille. Er zog mich zu sich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. "Danke." flüsterte er mir ins Ohr. Ich drehte meinen Kopf und küsste ihn leidenschaftlich. "Kannst du mir das alles versuchen zu erklären?" Marco lächelte und nickte. Ich setzte mich auf den Stuhl und hörte ihm zu. Er war mit eifer dabei. Man merkte an seiner Stimme wie er sich freute es mir endlich zu zeigen und das sein Plan vermutlich bald in die Tat umgesetzt wird. Mir schwirrt nur ein Gedanke wieder im Kopf herum den ich einfach nicht zur Seite schieben konnte. "... und die Mauern werden so ausgebaut, dass niemand darüber klettern kann. Ich war mir nicht sicher ob eine Garage genau neben dem Haus gut aussehen würde. Das können wir später noch entscheiden. Im hinteren Bereich des Gartens können wir einen kleinen Spielplatz bauen und ..." "... denkst du Gregor wird was dagegen unternehmen?" ich sah zu Marco hoch. "Lea..." er ging sich durch die Haare, hockte sich vor mich hin und nahm meine Hände. "Die Polizei wird ihn kriegen und dann brauchen wir keine Gedanken mehr an ihn verschwenden." "Und was ist wenn sie ihn nicht finden? Dann weiß er wo wir unser Haus bauen. Vielleicht bringen wir andere in Gefahr. Ich habe Angst, Marco." Marco nahm mein Gesicht in beide Hände. "Wir dürfen unser Glück nicht von ihm zerstören lassen. Ich habe auch Angst, Lea. Aber wir schaffen das gemeinsam." ich sah wieder auf den Tisch und nickte. "Das Haus ist wunderschön." Marco lächelte und küsste meine Stirn. "Ich bin so froh das es dir gefällt." Er stützte sich mit seiner linken Hand am Tisch ab und stellte sich wieder ordentlich hin. Mein Blick ging zu seinem tätowierten Arm und zu seiner Hand runter. Ich lächelte leicht als ich Liams Namen an seinem Handgelenk sah. Doch dann wurden meine Augen größer. Sofort nahm ich seine Hand und drehte sie leicht. Neben Liam stand noch ein anderer Name. Lea! Ich sah Marco mit großen Augen an. "Du bist doch vollkommen bescheuert." ich hielt eine Hand vor dem Mund, lächelte und sah wieder auf das Tattoo. Mein Daumen strich über die beiden Namen die perfekt zu seinen anderen Tattoos passte. "Ich wollte dich immer bei mir haben egal ob du mich noch haben wolltest oder nicht." er legte seinen Arm um mich, lehnte seine Stirn an meine und schloss seine Augen. Ich tat es ihm gleich. "Ich wollte dich immer haben Marco. Es war nur nicht einfach." er nickte, küsste meine Stirn und umarmte mich. "Ich bewundere dich was du tust. Vor ein paar Wochen habe ich eigentlich schon mit dem Thema abgeschlossen." er nahm wieder meinen Kopf in beide Hände und sah mir in die Augen. "Ich liebe dich Lea. Ich liebe dein Augen, deine kleinen Ohren, deine Hände, diesen wunderschöne Bauch. Einfach alles an dir liebe ich." ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Wir küssten uns. In diesem Kuss war so viel Zärtlichkeit und Liebe wie nie zuvor. In diesen Moment wusste ich, egal was noch kommen sollte, sei es Caro oder Gregor, wir schafften es zusammen. Ich vertraute ihm schon nach kurzer Zeit wieder und ich hoffte einfach, dass dies nicht der größte Fehler ist den ich je machen konnte.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt