Das nächste Sorgenkind

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Lea POV

Ich hasste mich dafür was ich getan habe. Keiner hat so etwas verdient nicht einmal Marco nach der Sache vor ein paar Monaten und schon gar nicht Marcel. Marcel war von Anfang an immer an meiner Seite. Es ist schon schlimm genug, dass ich es nicht aufhalten konnte was da passierte. Doch die Nähe zu einem Menschen die er mir gab war einfach das einzige was mir wirklich half. Es ist nicht viel zwischen mir und Marcel passiert. Wir waren nur füreinander da. Wir kuschelten uns zusammen wenn der eine wieder ein Tief durchleben musste und lenkten uns mit zärtlichen Küsse ab. Es war ein Fehler. Ein sehr großer Fehler da ich Marcel dabei nicht mit seinem Gefühlen half sondern sie immer wieder verstärkte. Er hatte sich Hoffnungen gemacht. Immer wieder kämpfte er dagegen an bis ich einmal nicht zurück ruderte und es einfach geschehen ließ. Ich werde daran erneut schuld sein, wenn die jahrelange Freundschaft der beiden in die Brüche geht. Ich war diejenige die Marcel ausnutzt um über den großen Verlust von Marco hinweg zu kommen. "Babe? Alles ok?" Marco drückte meine Hand und sah mir in die Augen. Ich holte stoßweise Luft und starrte zu Marcel der mich besorgt aber auch ernst ansah. Diese Schuldgefühle taten mir weh. Wieder kam dieses ziehen in meiner Brust. "Lea?" Ich blinzelte und sah in die Augen meines Mannes. Was sollte ich ihm sagen? Die Wahrheit Lea! Das wäre mal ein Anfang aber das konnte ich nicht. Nicht wenn Marcel, Robin und andere um uns herum sind. "Hey Süße. Du muss doch nicht gleich weinen." Cathy nahm meinen Kopf in beide Hände und wischte mir mit ihren Daumen die Tränen von der Wange. Ich sah sie verwirrt an. Es dauerte wenige Sekunden bis ich begriff, dass sie mir gerade aus der Klemme half. "D-Die Emotionen." sagte ich leise und lächelte knapp. Marco reichte vermutlich meine Worte. Er beobachtete mich zwar immer noch von der Seite aber sein ängstlicher Blick ist aus seinem Gesicht verschwunden. Er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn "Wenn was ist, komm zu mir. Ich bin immer in deiner Nähe." Flüsterte er mir ins Ohr bis er sich seinen Freunden widmete und die Glückwünsche abholte. "Komm, wir gehen mal auf die Toilette und machen uns frisch." ich drehte mich noch einmal um und sah in Marcels besorgtes Gesicht. "Lea!" Cathy zog an meiner Hand und zerrte mich den Gang entlang zu der nächsten Tür. In der Toilette ließ sie meine Hand los, ging zu dem Papierständer und drückte mir ein Stück Papier in die Hand. Sie sah mich kurz ernst an und widmete sich dann dem Spiegel um sich zu betrachten. "Danke." sagte ich nachdem ich meine letzten Tränen aus dem Gesicht gewischt habe und meine Nase schnauzte. Cathy erwiderte nichts darauf und sah nur kurz durch den Spiegel zu mir. "Ich weiß nicht was ich ohne dich getan hätte." Ich schmiss das Papier weg und ging mir durch das Gesicht. Es machte mich nervös wenn Cathy mir nicht antwortete. Sie ist nicht so ein Mensch, sie gab kontra wenn ihr was nicht passte und das war alle Fälle der Fall. "Sag bitte was!" Cathy zog ihre Wimpern nach und gab mir ihren Mascara. Als ich ihn mir nicht nahm steckte sie ihn wieder in ihre Tasche und holte sich dafür einen Lippenstift heraus. "Cath! Schrei mich an oder sonst was. Aber bitte schweig mich nicht an. So kennt man dich schon gar nicht und es macht mir ehrlich gesagt etwas Angst." Cathy stöhnte, schloss ihre Tasche und sah zu mir. "Du musst das endlich klären. So kann das nicht weiter gehen." Ich nickte eifrig und starrte sie weiter an. Ihr Blick war ernst jedoch auch besorgt. Nach Sekunden des Schweigens trat sie ein Schritt auf mich zu und umarmte mich. "Ich will nicht dass dich diese Geschichte so fertig macht." Ich war überrascht und nicht auf ihre Umarmung vorbereitet. Daher legte ich erst wenig später meine Hände auf ihre Schulterblätter. "Es tut mir leid. Ich werde das so schnell wie möglich klären. Versprochen." Wir sahen uns wieder an bis Cathy mir einen Kuss auf die Wange gab. "Ok. Aber jetzt müssen wir uns um etwas anderes kümmern. Ann wird sicherlich schon auf uns warten. Lass uns die Jungs feiern." Sie stürmte mit mir wieder nach draußen. Eigentlich hatte ich keine Lust auf feiern. Am liebsten würde ich jetzt schon nach Dortmund fahren und mich mit zu Liam ins Bett kuscheln. Aber es war mal eine Ablenkung. Die Mädels werden da sein. Auch wenn ich nichts trinken kann wird der Abend vermutlich lustig. Wie ich mich da nur irren konnte.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt