der benötigte Halt

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Marco POV

Ich mute Lea zu viel zu. Es ist zwar schön sie und Liam endlich wieder zu sehen doch ich merkte, dass sie damit nicht klar kam. Ich habe ihr nicht nur einmal das Herz gebrochen. Schon die anderen Kleinigkeiten haben sie sehr mitgenommen. Lea war eine starke Frau doch jetzt kämpfte sie immer wieder gegen die Tränen an wenn sie mich mit Liam sah. Ich konnte es ihr nicht übel nehmen das sie immer wieder ausreden suchte um nicht mit mir zu lange in Kontakt zu bleiben. Daher war ich ihr sehr dankbar, dass sie den nächsten Untersuchungstermin mir ermöglicht. Ich wollte meine Tochter sehen auch wenn es mir vermutlich die Füße unter den Beinen wegzog. "Papa, schau mal." Liam saß auf meinem Schoß und zeigte aufgeregt nach draußen zu den vielen Menschen die uns zuwinkten. Wir fuhren gerade mit dem Bus aus dem Stadion und blieben wie immer in den Menschenmassen stecken. "Warum winken die?" fragte er. Ich beugte mich zu ihm, winkte und lächelte. "Weil die sich freuen das sie dich sehen." Liams Augen wurden größer und er lachte. "Das stimmt doch gar nicht." sagte er und sah weiter nach draußen. Ich lehnte mich wieder zurück und umfasste Liam mit beiden Händen. In Gedanken versunken streichelte ich mit meinen Daumen über seine Seite und ging ihm manchmal durch die Haare am Hinterkopf. Mich hatte es sprachlos gemacht wie Liam vorhin reagiert hatte als er sich von mir verabschieden sollte. Bei Lea war mir das schon klar, dass sie durch die Schwangerschaft solche Anblicke nicht sehen konnte. Doch mich nahm es auch mit. Ich musste schlucken als ich seine Worte hörte und versuchte ihm gut zuzureden. Der Bus nahm wieder die Fahrt auf und bog um die Ecke. "Huhu." Liam winkte immer noch den Leuten zu und freute sich so die letzten Male als wir gemeinsam das Stadion verließen. Ich war froh dass er hier war. Die Stimmung im Bus war gerade nicht die beste nach dem knappen Sieg doch Liam zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

"Na wer ist denn da?" Mario beugte sich nach unten zu Liam als wir das Restaurant betraten. "Schön dass du es dir andersüberlegt hast." Ann umarmte mich und gab mir einen Begrüßungskuss auf die Wange. "Ja, der kleine Mann muss ja abgelenkt werden." "Und Lea?" ich schüttelte mit dem Kopf und sah zu Liam der gerade von Mario durch gekitzelt wurde. "Lass ihr Zeit. Sie ist zurzeit neben der Spur und muss das erstmal wieder richtig begreifen was hier abgeht, dass Liam so gut drauf ist und das du wieder da bist." ich nickte und lief Mario hinterher. Am Tisch angekommen wurde ich schon von den anderen begrüßt. "Wen hast du denn da mitgebracht?" fragte Sylvie die sich neben mich setzte. "Mich." sagte Liam und streckte seinen Finger nach oben. Er hatte sich vorhin kurz zu den Kindern in der Ecke gestellt, jedoch kam er wieder zu mir und setzte sich auf meinem Schoß. "Willst du nicht mit den anderen Spielen?" Liam nahm meine Hand und hielt sie fest. "Ich will bei dir sein." Ich spürte die Blicke auf uns und traute mich nicht zu ihnen zu schauen. Mein Blick heftete weiter an Liam der mit meiner Hand spielte. "Hier ist es aber langweilig." Liam zuckte nur mit den Schultern. "Ich bleibe hier und geh nicht einfach weg. Das Versprech ich dir." Er sah zu mir hoch und lächelte. "Sagst du mir bescheid wenn du gehst?" ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wir werden zusammen gehen." Er lächelte über beide Ohren, sprang von meinem Schoß runter und lief zu den anderen. Immer noch beobachtete ich ihn mit den anderen. Ein komisches Gefühl ging durch meinen Körper. Liam hatte Angst. Sehr große Angst, dass ich wieder gehe. Ich werde nicht wieder gehen und ich versuche alles um mit seiner Mutter wieder ins reine zu kommen. Dafür muss mir nur etwas Gutes einfallen."

Lea POV

Ich hätte nie gedacht, dass ein Gespräch zwischen meinen Eltern mir so viel Kraft kosten wird. Mein Vater hat sich mit mir und meiner Mutter noch einmal hingesetzt und von seinem Rücktritt erzählt. Schon für mich war es ein Schock doch für meine Mutter war es schrecklich. Sie sagte kein einziges Wort oder zeigte irgendwelche Gesten. Sie saß einfach nur am Tisch, ihren Kopf auf ihre Hände abgelegt und starrte gerade aus. Ich wollte nicht weg, ich wollte bei meiner Mutter bleiben da ich wusste, dass sie jemanden brauchte und mein Vater wäre der falsche Ansprechpartner gewesen. Doch Liam eine Nacht über bei Marco zu lassen ist für mich keine Alternative. Ich möchte meinen Sohn bei mir haben obwohl er sich wahrscheinlich riesig drüber freuen würde. Als ich mich von meinen Eltern verabschieden wollte kam meine Mutter aus der Schockstarre und schrie meinen Vater an. Wieso willst du weg auf einmal? Du hast keine Kraft? Was willst du machen? Dortmund verlassen? Auf keinen Fall! Meine Mutter stürmte in die Küche. Ich wollte ihr helfen wurde jedoch von meinem Vater aufgehalten. "Geh zu Liam. Ich muss das wieder gerade biegen." ich umarmte ihn. "Sie wird es auch verstehen. Sag ihr was du fühlst und warum du es machst." er nickte und öffnete mir die Tür. "Ich hab dich lieb." sagte ich ihm als ich aus dem Haus ging und in sein Auto stieg.

Der Kampf um die große Liebe [Marco Reus  FF] -Band 3-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt